Obscuri
Passus II - Getrennte Wege - Druckversion

+- Obscuri (https://obscuri.schattenwanderer.net)
+-- Forum: Rollenspiel (https://obscuri.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=3)
+--- Forum: Der Weg in den Norden (https://obscuri.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=9)
+--- Thema: Passus II - Getrennte Wege (/showthread.php?tid=90)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18


- Kaya - 04.02.2011

Ich atmete tief durch. Sehr tief, so dass ich sicherlich bald wie ein Runder Wolf wirken mochte, wenn ich so weitermachte. Ich kam nicht umhin, mir langsam wirklich umzingelt vorzukommen, noch umzingelter als dies im Menschendorf der Fall gewesen war. Denn hier waren wir an einem Ort, an dem man mit so etwas eigentlich gar nicht rechnete, was die Sache nicht wirklich angenehmer machte. Aber ich überwand meine Scheu erstaunlich schnell und verpasste so beinahe, dass von Tamias und der einen Fremden bald nichts mehr zu sehen war, jedenfalls nicht für mich.Tief in meinem Innern war ich mir allerdings sicher, dass ein mögliches Wiedersehen nicht wirklich lange dauern würde, beziehungsweise die Zeitlücke bis dahin sehr kurz und sicher schnell gefüllt werden würde.

Die Unbekannte meldete sich nun immerhin zu Wort. Meine Haltung versteifte sich ein wenig ob ihrer ersten Worte, was mit dazu beitrug, dass die Rute den Scheitelpunkt klar übertrat – aber selbst das stellte kein Problem dar. Tamias hätte mich nicht angefochten, zudem war der in diesem Moment ohnehin nicht da.

„Velvet.“

Ich ließ den Namen zwischen meinen Lefzen und in meinem Kopf einige Male rotieren und stellte zu meinem geringen Erstaunen fest, dass ich...genau: Diesen Namen noch nie gehört hatte. Selbst die alte Wölfin die uns früh verlassen hatte, hieß wohl anders. Ich legte den Kopf leicht in die Schräge, überzeugte mich erneut schnuppernderweise dass wir hier in einer friedlichen Konstellation standen und nickte.

„Viele Wölfe streunen umher. Der Begriff ist nicht böse gemeint, wenn er meinen Fang verlässt, Velvet.“

Da klang er eindeutig durch, der Diplomat in mir. Denn eine andere Stimme, vermutlich das Teufelchen, schrie nach „mehr“ an Annäherung, aber ich hielt es für unklug, mehr aus dieser Situation zu machen als uns allen guttun würde. Indirekt bestätigte die Bunte daraufhin meine Vermutung, denn sie stellte als erste so richtig Fragen zu unserer...Gruppierung, wie wir das Ganze mal nennen würden.

Ich sah in die Richtung, in der Skadi noch stehen musste, wenn sie sich nicht schon auf den Weg gemacht hatte, drehte den Kopf wieder zurück gen Velvet und nickte erneut. Sie hatte den wunden Punkt unserer Gemeinschaft erwischt, ohne es wohl zu ahnen, jedenfalls gab es nichts das darauf hindeutete, dass sie wusste was ihre Aussage bedeutete.

„Wir haben gewissermaßen einen Auftrag, Wölfin. Wir suchen einen menschenfreien Ort, beziehungsweise einen Ort, der „gute“ Menschen beherbergt. Eine alte Wölfin, die uns in unseren Herzen begleitet, hat uns gesagt, wie wir gehen müssen um an unser Ziel zu verlangen. Dabei müssen wir vermutlich Gefahren meistern und dürfen nicht zulassen, dass unsere Gruppe „zu“ groß wird. Es ist ein Privilleg mit uns zu wandern, wenn Du so willst.“

Jedenfalls war ich davon überzeugt, dass es so war. Ich musterte die Bunte weiter, reckte meine Glieder ein wenig, die steif zu werden drohten und räusperte mich kurz, um meine Aussage zu ergänzen.

„Der weggeflitzte Rüde heisst Tamias, ihn begleitet Naminara. Das dort drüben ist Skadi.“

Die Vorstellung der anderen erinnerte mich nun aber auch daran, dass ich die wichtigste – für mich – aller Vorstellungen doch glatt unter den Tisch hatte fallen lassen. Ich beschloss, dies kurzerpfote nachzuholen, indem ich einen Halbkreis um die Bunte beschritt, den Kopf neckend in die andere Richtung legte und endlich meine positiven Worte wiederfand.

„Nun wirst Du dich sicher fragen, wer Dir all dies erzählt. Das ist kein Problem, denn man nennt den Initiator dieser Reise Kaya. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein Name, den man sich merken kann, wenn man denn möchte.“

Nie im Leben hätte ich gedacht, mich ein mal so vorzustellen. Andererseits aber nahm ich mir das Recht heraus, ein wenig führend einzuwirken – besonders dann, wenn Tamias anderen Beschäftigungen und Amusements nachging. Was genau er tun würde, wenn das mit der Jagd nichts würde, wusste ich ja nicht. Und doch wünschte ich mir innerlich, dass er und die Fähe Erfolg hatten. Währenddessen sah ich zu Velvet zurück, die nun wieder an der Reihe wäre. Hoffentlich hatte ich sie mit meinem wahren Schwall an Worten nicht verschreckt.



[bei Velvet, alter Ort, Skadi in der Nähe]



- Alvarez - 05.02.2011

Schweigen. Lange lastete diese Stille auf uns, auf mir. Aber ich ließ ihr die Zeit, um darüber nachzudenken, ob sie mir ihren Namen nannte oder nicht. Immerhin hatte ich nicht direkt danach gefragt und so wie ich die Fähe einschätzte, wäre sie sicherlich im Stande sich geschickt aus der Situation zu winden, ohne dabei etwas preis zu geben. Aber zu meiner Zufriedenheit gewährte sie mir das Wissen über ihren Namen, ob es auch ihr richtiger war, sei einmal dahin gestellt. Arkanis hieß sie also. Ich ließ den Namen nicht über meine Lefzen kommen, sondern fing den Wortlaut lieber mit meinen Lauschern auf und ließ diesen als Erinnerung mit ihrer Stimme in meinem Kopf nach hallen. Woher er stammt, was er bedeutete versuchte ich erst gar nicht in Erfahrung zu bringen. Es war ohnehin bedeutungslos. Zumindest in diesem Moment. Wahrscheinlich würde ich die Braune sowieso nicht mehr wieder sehen, wenn sich unsere Wege wieder trennen würden.

Meine Worte, die für ihre Belustigung zuvor die Verantwortung trugen, griff Arkanis nun wieder auf. Die ersten Silben ließen mich noch weiter amüsiert Lächeln, doch dann setzte die Fähe vielleicht nur unbewusst, oder doch gezielt eine Klinge an eine noch viel zu frische Wunde, der man keine Zeit gelassen hatte zu verheilen. Erneut hatte sie mich mit dem Fang auf mein Fell gestoßen. Sie hegte wohl eine Abneigung gegen die heißen Flammen, die sich nahmen, was sie zu greifen vermochten. Vielleicht hatte sie ähnliches erlebt wie ich. Aber selbst wenn, machte es die Sache auch nicht einfacher. Mein Lächeln erstarb und die Gesichtszüge verhärteten sich. Wie sollte ich Antworten? Wie sollte ich meine Worte formulieren, ohne genau preiszugeben, was geschehen war?

„Auch Gerissenheit hat ihre Grenzen und vermag nicht die Elemente zu beeinflussen. Deiner Art zu entnehmen, müsstest du es selbst wissen.“

Ich hatte vorerst nicht das Interesse mehr dazu zu sagen. Sie würde sich selbst einen Reim darauf machen müssen, oder aber tiefer bohren und vielleicht damit rechnen, selbst an auf Dinge gestoßen zu werden, die ihr gar nicht gefielen. In welchem Sinne auch immer. Ich für meinen Teil wusste nicht, wieweit die Wölfin ihre Neugier befriedigt hatte, oder ob sie gar erst angefacht wurde. Es würde sich zeigen.

[Wald l bei Arkanis l in der Nähe von Dekaja und Tryss]



- Skadi - 07.02.2011

Kayas Worte hallten in meinen Ohren und Augenblicklich stellten sich meine Nackenhaare auf. Ohne mich hoch loben zu wollen und meine Taten tagelang preisen lassen zu wollen, machte mich die Tatsache wütend, dass Kaya einer fremden ohne mit der Wimper zu zucken diese 'geheimnisvolle' Geschichte der verstorbenen Wölfin zu erzählen. Ich hatte sie aus dem Menschendorf raus geholt und ich hatte ihnen ein sicheres Versteck geboten und als Dank lehnten die Rüden mich ab und stritten über Meinungsverschiedenheiten. Und eine Fremde, die niemanden kannte und die bisher nichts außer ihren Namen verraten hatte bekam alles vor die Pfoten gelegt.
Als Kaya dann nochmals sein Maul aufmachte, bleckte ich die Zähne. Er wagte es, alle vor zu stellen, ob sie es wollten oder nicht. Und was noch schlimmer in meinen Augen war: Er titelte sich als den gelobten Führer an. Meine Wut gab mir den Schub, dass ich mit schnellen Schritten auf Kaya zu ging und ihm mit tadelnden Blicken strafte. Leise grollte es noch immer aus meiner Kehle. Dann wendete ich mich an Velvet, leckte mir sanft über die Lefzen und versuchte so ruhig wie möglich zu sprechen. Ich wollte die Fähe nicht dafür strafen, dass Kaya sich in meinen Augen unmögliches leistete.

"Du musst allerdings wissen, dass wir in dieser Gruppe keinen Alpha und auch nichts vergleichbares haben. Und so freundlich und zuvorkommend wie Kaya dir gegenüber ist, habe ich ihn auch noch nie erlebt."

Bei meinem zweiten Satz war mein Kopf zu dem Rüden gewandert und ein leichtes Grollen trat in meine Stimme.
Und in dem nächsten Moment war ich wütend auf mich. Das war der beste Zeitpunkt gewesen, um zu gehen. Kaya hätte gewusst warum, wenn er so viel im Kopf hat wie er vorzugeben mag. Ich hätte keine großen Reden schwingen müssen und ich hätte nicht im geringsten das Gefühl haben müssen, dass ich irgend wen im Stich lasse oder enttäusche. Und nun stand ich wieder direkt neben Kaya, knurrte ihn an und würde ihn wieder etwas erklären - was er eh nicht verstehen würde. Ich glaubte langsam wirklich, dass dieser Rüde seine Taten immer gut heißt und dass dieser Rüde so in sich selbst verliebt ist, dass er gar nicht zu hören kann, wenn es um seine 'Fehlhandlungen' geht.
Ich wusste aber, dass Kaya sich meine Einmischung nicht gefallen lassen würde. Ich befürchtete sogar, dass er mich versuchen würde, vor Velvet runter zu putzen, alleine um seine selbstbenannte Führungsrolle bei zu behalten. Diese Gelegenheit wollte ich ihn aber nicht geben. Ein letzter, freundlicher Blick schwang zu Velvet und dann ging ich um den Rüden rum und folgte Tamias und Naminara mit schnellen Schritten.
´
Es dauerte nicht lange, bis ich den Geruch vom Wild in meiner Nase hatte - und diese Fährte vermischte sich mit dem Geruch von Wolf. Tamis und Naminara konnten nicht weit sein - so beschloss ich den kräftigereren Spuren Tamias' zu folgen und mich ihm bei der Jagdt an zu schließen.
Meine Sinne verrieten mir, dass ich ganz nahe an dem Rüden sein musste. Ich verlangsamte mein Tempo, folgte seiner eindeutigen Spur und es dauerte nicht lange, bis ich vermuten konnte, wo genau der Wolf sich aufhielt.
Ein leises Wuffen schickte ich, um mich an zu kündigen. Leise genug, damit die Rehe nicht aufschreckten.


[ Erst Bei Kaya und Velvet | Dann auf dem Weg zu Tamias]



- Tryss - 07.02.2011

Ich war froh, als ich die alte, fröhliche, neugierige Dekaja wieder hatte. Sie hatte ihren Kopf endlich gehoben und nun lächelte sie mich wieder an. Kein ängstlicher, beschämter Blick war mehr in ihren Augen zu lesen und das war mehr als beruhigend für mich. Als sie loslief, folgte ich ihr bereitwillig und mit federnd leichtem Schritt. Als sie sich umdrehte und redete, spitzte ich neugierig die Ohren. Ihr Bruder? Was war wohl mit ihrem Bruder geschehen? War er so geworden wie Kaya oder Tami? Ihr Blick wurde ein wenig traurig, sie ließ die Ohren hängen. Eigentlich hatte ich viele Fragen auf der Zunge, wollte wissen, was ihrem Bruder geschehen war. Aber selbst so ein neugieriger Wolf wie ich besaß so viel Feingefühl um zu merken, wann er lieber den Fang geschlossen hielt. Ich wollte sie nicht noch trauriger machen – und wenn sie mit uns kam, dann hätten wir ja noch genug Zeit um viel miteinander zu reden. Daran, dass Deka nicht mit uns kommen könnte, dachte ich keinen Augenblick. Seit sie vor ein paar Minuten zu uns gestoßen war, und einen so wunderbaren Eindruck bei mir hinterlassen hatte, stand es für mich eigentlich fest, dass sie mit uns kam. Wieso auch nicht?

„Au ja, die Idee finde ich klasse. Dann werden wir nicht so. Jedenfalls nicht, ohne es zu merken. Aber... weißt du ich glaube niemand kann alles wissen. Aber wenn die älteren Wölfe mehr gefragt hätten, wüssten sie vielleicht mehr, dass sie an uns weitergeben könnten. Dann könnten wir neue Antworten auf neue Fragen finden und immer so weiter. Und irgendwann wird es junge Wölfe wie uns geben, die alles wissen werden. Dafür müssen wir aber umso mehr fragen, finde ich. Und jaaa... keine Antworten zu bekommen ist das Schlimmste. Es dauert doch nicht lange zu antworten und weh tut es auch nicht.“

Ich verdrehte spielerisch die Augen und ließ die Ohren spielen. Die Unterhaltung mit ihr machte mir furchtbaren Spaß, das war nicht zu übersehen. Ihre Spielaufforderung quittierte ich indem ich die Läufe vorne streckte, meinen Hintern und meine Rute dafür in die Höhe hob und ebenfalls mit der Rute wedelte. Ich wuffte ihr kurz zu und legte die Ohren spielerisch nach hinten an. Als sie mich nach den anderen Wölfen fragte, erstarrte mein Körper jedoch in seiner Spiellaune. Sollte ich es ihr erzählen? Warum eigentlich nicht? Andererseits... wir würden sicher noch genug Zeit haben um uns auszutauschen. Was also tun?

„Arkanis und ich kennen zwei, vielleicht drei. Eigentlich wollten wir zusammen reisen, aber so viel Sturheit und Unfreundlichkeit konnte ich auf die Dauer dann doch nicht ertragen.“

Für einen Moment war das Lächeln auf meinen Lefzen verschwunden und ein nachdenklicher Blick war in meine Augen getreten. Aber ich verscheuchte ihn. Es war alles so unbeschwert gewesen, so leicht. Ich wollte die schweren Gedanken nicht wieder in meinen Kopf hineinlassen.

„Aber komm, lass uns nicht davon reden und lieber ein paar Fährten ergattern. Dann können wir Arkanis und dem Fremden mal zeigen, wie viel wir wirklich wert sind!“

Ich stupste ihr gegen den Fang und lief dann in einem kurzen Sprint den Waldweg entlang. Nach einigen Metern stoppte ich aber meinen Lauf und trabte gemütlich weiter bis ich in Schritt verfiel und die Nase auf den Boden richtete.


[Wald | Dekaja | Kanis und Alva in der Nähe]


- Velvet - 07.02.2011

Ich hatte mich in den Augenblicken, die vergangen waren bis Kaya – so stellte er sich nun auch vor – wieder das Wort an mich richtete. Ich hörte dem Rüden vor mir deutlich zu, ging sogar im ersten Moment davon aus das er der Anführer dieser merkwürdigen Gruppe war, doch die Worte von Skadi, ihren Namen nannte ebenfalls Kaya, ließen diesen Gedanken schnell verstummen. Scheinbar gab es keine Rangordnung und wenn doch, so war sie noch nicht klar. Sie suchten also einen Ort an dem man ohne Angst vor den Menschen leben konnte? Es hörte sich unwirklich an, aber woher sollte ich wissen ob es diesen Ort nicht doch geben sollte?

Ein Ort ohne Menschen oder mit „guten“ Menschen? Es hört sich so an, als würdet ihr die Menschen ebenso wenig leiden können wie ich – wenn nicht so verzeiht meine Worte. Ihr sagt eure Gruppe dürfe nicht zu groß werden, Kaya, nun frage ich mich natürlich wie viele Ihr seid?

Meine Worten kamen ruhig und neutral beinahe schon aus meinem Fang, ich wollte keinen Streit, weder mit dem Wolf Kaya oder aber mit Skadi die wohl wenig von dem hielt was der graue tat, wenn ich ihre Worte richtig verstand. Auch Skadis Worte über Kaya verstand ich nicht. Warum hatte er so eine, ich würde es als Abneigung bezeichnen, gegen Kaya? Natürlich konnte ich mir kein Urteil bilden da ich nicht wusste was vorher geschehen war jedoch hatte ich das Gefühl das es durchaus noch Klärungsbedarf in dieser Merkwürdigen Gemeinschaft gab, doch diese unterschiedlichen Meinungen zu klären war nicht meine Aufgabe und würde es auch niemals sein.

Wenn es euch nichts ausmacht und Ihr noch einen Platz in eurer … Gruppe habt, so würde ich mich euch gerne für einige Zeit anschließen. Auch ich fliehe mehr oder weniger vor den Menschen und ein Ort an dem man ohne Angst leben kann hört sich da schon fast wundervoll an.

Meine Worte waren direkt, aber ich hatte das Gefühl das es nichts bringt, wenn ich lange drum herum reden würde. Ich wusste nicht was geschehen würde, wenn ich mich dieser Gemeinschaft anschloss jedoch war ich es auch leid tagein und tagaus alleine zu reisen. Nun wandte ich mich ein zweites mal zu Skadi um, das erste mal war als er das Wort an mich richtete.

Verzeiht mir bitte, wenn ich für Streit oder ähnliches Sorge, so war dies doch nicht mein Ziel.

Es waren nur wenige Worte, doch mehr wusste ich nicht zu sagen. Woher sollte ich auch schließlich wissen wie Kaya sonst war oder warum er so freundlich zu mir war? Ich wusste es nicht zu sagen und wollte es auch glaube ich gar nicht. Ich schüttelte meinen Körper ganz leicht um die Anspannung loszuwerden die Ihn in den letzten Minuten ergriffen hatte, ich glaubte mittlerweile nicht mehr das mir noch Gefahr von diesen Wölfen drohte. Nun war es daran auf die Antwort zu warten, von wem auch immer sie nun kommen würde.

[erst bei Skadi & Kaya dann nur Kaya, alter Ort]



- Tamias - 07.02.2011


Mein Nackenfell sträubte sich leicht als ich Skadis Geruch vernahm, jedoch nicht, weil sie dazu kam, sondern weil ich mich ein wenig erschrocken hatte. Ich war so im Element "anpirschen und beobachten" vertieft, dass ich kaum was anderes außerhalb der Jagd mitbekam. Ein Blick in ihre Richtung und ein Nicken folgte als Zeichen, dass ich ihr nichts böses wollte.

Oo.. hey.. je mehr Wölfe wir sind, desto mehr Beute werden wir machen können... oO

bemerkte ich nur kurz am Rande und lächelte Skadi entgegen. Vielleicht mochte sie mich nicht gut leiden oder kennen, aber die Unbekanntheit erleichterte die Jagd eigentlich auch nicht wirklich. Hm, na das kann interessant werden.
Mit den Augen zeigte ich Skadi welches Tier Naminara und ich uns ausgesucht hatten. Nami war auf der anderen Seite rüber gewandert, unbemerkt und lautlos. Wir mussten uns im Dreieck aufstellen, sonst hatten wir kaum Chance.
Das Reh sah jung aus aber könnte uns dennoch alle satt machen.
Der Wind stand genau richtig, doch auf einmal wehte eine Windböhe in eine andere Richtung, es knackten leicht und die Rehe erschraken. Die Köpfe mit gespitzten Ohren in die Luft gestreckt und die großen braunen Augen weit geöffnet. Nami rann los, die Herde verteilte sich, das junge Tier geriet in die Mitte. Nun sprintete auch ich los. Unter meinen Pfoten donnerte es nur noch. Viel Energie hatte ich nicht zu verlieren, denn meine Reserven waren bald leer.
Mein Herz raste nun und meine Pfoten beinahe im Takt.
Viel Zeit zum Angriff hatte ich nicht, ehe ich wieder langsamer wurde. Schnell wich ich einem Huf aus und verbiss mich nun in die Flanke des jungen Tieres. Es wimmelte mich ab und ich landete hart auf dem staubigen Boden. Die Wunden vom Kampf gegen die Hunde waren noch nicht ganz verheilt.
Das Reh blutete stark, ich hatte wohl einige Sehnen durchtrennt und es geriet ins Wanken.
Es blieb keine Zeit. Ich war nun auf die Hilfe der anderen angewiesen. Ich rappelte mich kurz auf und sprang mit aller Kraft in den Rücken des Rehs und verbiss mich, sodass das Blut nur aus dem Tier rann, doch lange konnte ich mich nicht halten. Es hatte noch viel Kraft und wehrte sich. Es wusste, dass es sterben muss!

[am jagen]



- Arkanis - 08.02.2011

Geben und Nehmen – da war es wieder. Allerdings war nicht dazu bereit alte Erinnerungen aufzufrischen, nicht für Tryss und schon gar nicht für einen, der mir noch fremder war als der Bunte. Ich hatte die Vergangenheit begraben, erfolgreich wie ich gedacht hatte, aber offenbar nicht gut genug um sie nicht durch eine bloße Witterung wieder aufleben zu lassen. Ich verstand seine Worte, erahnte, dass auch ihm das Schicksal übel mitgespielt hatte und er nicht erpicht auf solche Erfahrungen gewesen war. Seine Anspielung traf mich trotzdem. Kurz schlug ich die Ohren zurück in eine defensive Haltung und grollte. Nicht für lang, nur für einen Moment. Ich wollte nicht ihn vergraulen, sondern vielmehr die Bilder, die er aufwirbelte.

“Ich habe meine Erfahrungen gemacht.“

Weiter nachharken würde ich von nun an jedenfalls nicht mehr, um nicht von mir selbst erzählen zu müssen. Das Fragen war ohnehin der Part eines anderen Wolfes. Ich klappte die Ohren wieder vor und blickte in die Richtung, in die Tryss und Dekaja gegangen waren. Wir hatten entschlossen zu jagen und vielleicht war das Schicksal, welches mich so wenig leiden mochte, ja ein Freund von Tryss und hatte ihm die Wölfe zur Hilfe gesandt. Ich hatte anfangs Zweifel gehabt, wie wir zu zweit eine größere Beute legen wollten. Nun aber waren es vier Wölfe, beinahe genug für ein Rudel also und jeder von uns konnte jagen, denn trotz des Einzelgängertums war noch keiner von uns verhungert. Daraus sollte sich doch etwas machen lassen. Ich blickte in die Augen des Grauen. Wie überzeugte man einen Einzelgänger? Wie hatte ich mich überzeugen lassen?

“Sag Alvarez, wie jagt es sich in deinem Pelz so voller gefahrvoller Witterung?“

Eine Frage, die ich ihm hoffentlich die Vorzüge einer gemeinsamen Jagd aufzeigen würde. Ich wollte ungern unnütz einem Hirsch nachsetzen, den ich mit kleiner Statur und zwei jungen Wölfen nicht auch legen konnte. Sinnlose Handlungen waren mir zuwider. Mit undurchdringlichen Augen starrte ich den Rüden vor mir geradezu an.

“Wir wollten gerade zur Jagd aufbrechen, als du kamst. Dein kräftiger Körper könnte uns eine gute Hilfe sein. Ich erlaube mir die Meinung, dass auch du von einem Happen nicht abgeneigt wärst. Wenn du also einmal deine Prinzipien ablegen möchtest für einen guten Bissen?“

Als ich geendet hatte erhob ich mich und machte deutlich, dass ich unser beiläufiges Gespräch als beendet ansah. Wenn er gehen würde, so würde das auch unsere Begegnung abbrechen. Doch vielleicht gab er sich ja einen Ruck und würde uns begleiten. Dann könnte aus dieser kurzen Begegnung zweier Wanderer vielleicht sogar eine kurze Gemeinschaft werden. Ich war nicht abgeneigt - wie merkwürdig. Aber er musste sich entscheiden, sonst würde ich ohne ihn nach Tryss und Dekaja suchen.

[Wald | bei Alvarez, Tryss und Dekaja in der Umgebung]



- Naminara - 09.02.2011

Unruhig wanderte meine Augen durch das Gebüsch. Tamias und ich hatten uns getrennt, um das Reh von beiden Seiten aus angreifen zu können, trotzdem hatte ich eine leise Ahnung, dass wir es zu zweit doch nicht schaffen könnten. Daher war ich einerseits zwar nicht sonderlich begeistert, als Skadi an seiner Seite auftauchte, doch zu dritt hatten wir eher eine Chance, das Reh zwischen unsere Fänge zu bekommen. Lautlos pirschte ich durch die niedrigen aber dichten Büsche, immer darauf achtend, dass der Wind mich nicht verraten konnte. Schließlich stand ich genau in der Mitte zwischen Skadi und Tamias, die auf der anderen Seite Stellung bezogen hatten. Ich warf dem Rüden einen fragenden Blick zu. Das Beste wäre wohl, wenn ich das Reh auf die beiden zutrieb, doch wirklich abgesprochen hatten wir uns nicht. Ein kurzes Rucken mit dem Kopf sollte den beiden anzeigen, was ich vorhatte. Nun blieb nur zu hoffen, dass sie es verstanden und sich keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten mehr ergaben. Die Witterung des Rehs ließ mir das Wasser im Fang zusammen laufen. Zu lang hatte ich außer Kaninchen und anderem Kleinzeug nichts mehr in den Magen bekommen. Ich hatte zwar noch nie Reh gefressen, doch es roch so verführerisch, da konnte es doch nur wunderbar schmecken. Ungeduldig scharrte ich mit einer Pfote auf dem Boden. Das Reh schien nervös, obwohl es keinen von uns wittern oder hören konnte. Wenn wir es jetzt nicht schnell hinter uns brächten, wäre unsere Beute wohl bald auf und davon.

Dann ging alles ganz schnell. Tamias Nicken gab mir das Zeichen zum Angriff. Ich sprintete los und wie erwartet rannte das Reh in Richtung meiner Jagdgenossen. Es versuchte, abzuschwenken als auch Tamias losjagte doch er erwischte es gerade noch. Das Reh schüttelte den Rüden kurzzeitig ab, doch schon einen Moment später hatte er es wieder gepackt. Nun war auch ich an ihm dran und verbiss mich in seine Flanke. Das ausströmende Blut machte die ganze Sache zu einer glitschigen Angelegenheit und ich rutschte am Fell ab, fing mir einen schmerzhaften Tritt in die Seite ein, bevor meine Zähne wieder Halt fanden und sich in die Schulter des Beutetiers gruben. Ich hielt fest, so gut ich konnte, doch das Reh wehrte sich mit aller Kraft, die es noch besaß. Skadi hatte sich bisher zurückgehalten, doch es kam nun darauf an, dass sie den entscheidenden Biss setzen konnte. Lange würden weder Tamias noch ich diese rasante Schleuderfahrt durchhalten.

[Wald | Gegenüber von Tamias und Skadi]



- Skadi - 09.02.2011

Mit Blicken deutete Tamias mir, welches Reh sie sich ausgesucht hatten. Es war das jüngste Tier aus der kleinen Herde. Noch im Mutterschutz aber wohl kurz davor aus dieser 'Kindrolle' rau zu fallen. Es war groß genug, um unsere knurrenden Mägen zu befriedigen und es würde leichter zu erlegen sein, als die drei anderen Rehe. Hoffen mussten wir, dass Mutterreh den instinktiven 'Welpenschutz' seinem Kind gegenüber schon ein gutes Stück abgelegt hatte - denn wütende Mütter waren unzurechenbar.
Mein Pfoten hatten mich von Tamis weiter weg schleichen lassen. Das Reh von so möglichst vielen Seiten ein zu kesseln, wie es nur ging. Es durfrte keine Sc hlupfmöglichkeit geben, aus der das Tier eine Fluchtmöglichkeit sehen durfte.

Eine Position hatte ich noch nicht, als Tamias und Naminara ihre Pfoten in Bewegung setzten und die Jagdt beginnen ließen. Überrümpelt von dieser 'nichtabsprache' brauchte ich etwas länger, um mich selber in Bewegung zu setzen. Ich sah, wie Tamias die ersten Bisse setzte und wie Naminara näher kam. Und aus der anderen Richtung kam Mutterreh. Ich konnte mich entscheiden zu versuchen, dass Muttertier von ihnen weg zu lenken oder das Reh schnell zum Tode zu bringen - wobei bei der zweiten Methode Mutterreh viel Zeit hatte, um uns von der Seite zu überraschen.
Ich entschied mich dafür, die eigentliche Beute frei von Zwischenfällen zu bringen. Naminara und Tamias sollten mit einem nicht ausgewachsenen Reh fertig werden, wenn keine Mutter dazu stoßen würden - so dachte ich. Also lenkte ich auf die Rehkuh zu, verlangsamte mein Tempo und stellte bedrohlich knurrend mein Nackenhaar auf. Das Reh verlangsamte sein Tempo, ließ sich von meiner Drohung aber nicht davon abbringen zu seinem Kind zu eilen. Mehr Seitlich als gerade aus ging ich auf das Reh zu, bedacht Huf und Kopf aus zu weichen, übte ich antäuschungsversuche aus, das Reh an zu greifen. Sie ließ sich vom Weg abweichen und als sie sich leicht unbeholfen einen Weg zu ihren angegriffenen Kind suchen wollte, sprang ich auf sie zu, biss ihr leicht in den Hinterlauf und sprang wieder von ihr weg. Zum glück ließ sie sich genug davon einschüchtern, dass sie nun kehrt machte und von ihrem Kind abschied zuließ.
Sofort drehte ich mich zu Tamias und Naminara um, die mit dem vor Todesangst kämpfenden Reh, beschäftigt waren. Mit überprüfenden Blicken über meine Schulter, ob Mutter doch noch zurück kam, eilte ich zu meinen Artgenossen, um ihnen zu helfen.

[Jagen | Mit Tamias und Naminara]



- Dekaja - 10.02.2011

Ich konnte deutlich sehen wie sich die Laune von Tryss plötzlich veränderte. Er war plötzlich steif und verharret in seiner Haltung. Das Lächeln aus seinem Blick war verschwunden. Mist, hatte ich was falsches gesagt? Ich fühlte mich in meiner Aussage doch bestäftigt, als er mir nur eine unbefriedigende knappte Antwort auf meine zuletzt gestellte Frage gab. Er wicht meiner Frage konnt aus,indem er wieder auf das Fährten suchen zurückkam. Etwas verwirrte legte ich den Kopf schief, als er mir freundlich gegen den Fang stupste und dann davon sprintete. Da war sicherlich viel mehr, was unausgesprochen blieb. Aus irgendeinen Grund wollte er es mir nicht sagen. Zu einem kleinen Teil konnte ich das durchaus verstehen, immerhin kannten wir uns erst ein-zwei Stunden. War daswirklich erst so kurz her? Es kam mir schon viel länger vor und fühlte sich so natürlich an mit ihm zu reden, denn für mich war es eigentlich alles andere als normal.

Ich schüttelte kurz den Kopf und setzte mich selbst in Bewegung. Mit einigen schnellen Sprüngen war ich ihm wieder aufgeschlossen und trabte neben ihm her. Ich musste mir echt mein Maul zusammen halten um nicht weiter zu fragen, aber ich wollte ihn nicht in unangenehme Situationen bringen. Er hatte mir gesagt, was er sagen wollte und damit musste ich leben. Die Aussicht auf noch mehr muffelige und schweigene Wölfe war auch nicht die Beste.ich beschloss also es meinem Artgenossen gleich zu tun und steckte die Schnauze Richtung Waldboden und versuchte Fährten zu finden. Ich roch so ziemlich alles aber....ach verdammt. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren, also hing ich meinen Gedanken nach und überliess Tryss kurzzeitig die Suche. Doch schon bald merkte ich, dass wir uns immer weiter von Arkanis entfernte, mein Kopf zuckte hoch und ich starrte einen Augenblick orientierungslos umher. In meiner Träumerei hatte ich mal wieder vergessen wo ich eigentlich war. Ich würde mich wohl niemals ändern!

„Tryss? Glaubst du Arkanis kommt klar? Wir entfernen uns immer weiter und....“

Eigentlich konnte es mir egal sein, wie es der älteren Fähe ging und ob sie uns wiederfinden würde, aber Tryss war diese Fähe offensichtlich nicht egal und ich hatte den regen Verdacht, das es auf Gegenseitigkeit beruhte, auch wenn sie sicherlich kein Wolf war, der das öffentlich kund tun würde.
Aber wahrscheinlich machte ich mir umsonst graue Haare und sie würde gleich folgen, mit oder ohne diesen unfreundlichen Etwas.
Also versuchte ich zur Abweschlung mal nützlich zu sein und stecke meine Schnauze wieder dahin, wo sie hingehörte und witterte. Einige Zeit vertrich und plötzlich hatte ich einen seltsamen Geruch in der Nase. Einen leckeren Geruch. Es war kein Kleintier, denn damit kannte ich mich aus, es mussteetwas anderes sein. Etwas das ich nicht allzu oft ins Maul bekam. Ich atmete tief ein und zog den Geruch noch tiefer in meine Nase. Versuchte mich auf all meine Sinne zu verlassen um etwas zu, was ich vorher noch niemals getan hatte. Ich ging nun rechts von Tryss in Richtung Wald. Der Gerucht führte mich seitlich von ihm weg in die Richtung, wo sich Geäst und Büsche etwas verdichtet hatten. Langsam setzte sich Pfote vor Pfoteund versuchte alles richtig zu machen. Zwischenzeitlich wedelte meine Rute freudig. Ich hatte etwas gefunden! Ich hatte eine Fährte gefunden! Zwar wusste ich nicht von was, aber immerhin war ich kein wertloser Wolf.


[In der Nähe von Tryss // Arkanis und Alvarez nicht weit entfernt]