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Passus II - Getrennte Wege - Druckversion

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- Tamias - 11.05.2011

Okay. Jeder hatte einen andere Meinung. Aber so ganz offen da stehen lassen wollte ich Kayas Worte auch nicht.
Nun mit etwas tieferer Stimme flüsterte ich ihm abermals in die hellbefellten Lauscher.

"Ein Rudel hat einen Anführer. Es gibt Rangniedrigere Tiere, eine Reihenfolge beim Fressen, viele Regeln. All das möchte ich nicht. Egal wieviele wir sein werden."

Als ich dann die wohl irgendwie verstimmte Naminara an uns vorbei sausen sah, musste ich unbedingt noch folgendes hinzufügen.

"Und wir Wölfe bleiben meistens so lange wie möglich beim Rudel und hauen nicht ab."

Als ich meinen Kopf nach den zu letzt etwas genervt ausgesprochenen Worten wieder erhob konnte ich in Kayas Augen lesen, was er dann doch nochmal mit einem Wuffen verdeutlichte. Ich sollte Naminara einfangen. Na toll.
Was hatte sie überhaupt? Allem anschein nach fühlte sie sich nicht besonders wohl, aber was konnte ich daran ändern? Sollte ich sie jetzt versuchen zu überzeugen das sie bei uns bleiben soll? Muss ich Seelsorger spielen? Wieso ich? Dafür war ich nicht besonders geeignet.
Nur damit Kaya wieder zu seiner Velvet konnte sollte ich jetzt Nami hinterher laufen. Andererseits, wenn Kaya mit ihr reden würde, käme da sicherlich nichts gutes bei raus. Ja, von uns beiden schien ich wohl doch eher zu wissen wie man mit anderen Wölfen umging.
Ich atmete einmal tief durch und sah Kaya nochmal an.

"Na schön. Das wird hier nicht zur Gewohnheit. Ich spiel hier nicht den Seelsorger, verstanden?"

Ja ich war ein wenig von Naminaras Verhalten genervt. Dennoch lief ich ihr hinterher und holte sie schnell ein.

"Wieso läufst du so schnell vor? Haben wir dir was getan?"

und das war ernst gemeint. Ich machte mir wirklich ein wenig Sorgen, wieso sie sich von uns entfernte. Was passte ihr nicht? Und wieso reden Fähen nicht darüber und hauen einfach ab?Wieso so übertrieben alles? Kann nicht irgend etwas mal reibungslos verlaufen?
Ich lief eine Weile neben Naminara her, ließ aber nach meiner Frage den Blick von ihr fallen um sie nicht zu bedrängen und wartete geduldig ohne mich nach hinten umzusehen.

[Bei Naminara / Wald]



- Velvet - 12.05.2011

Auch weiterhin war ich dem Rest dieser merkwürdigen Gruppe schweigend gefolgt. Skadi schien es mir gleich zu tun, auch sie sagte nichts mehr. Vielleicht hing diese ja noch dem Gespräch mit Kaya nach – zu verdenken wäre es ihr gewiss nicht und so beließ ich es dabei. Auch Naminara schwieg, jedoch schien ihr etwas Unmut zu bereiten, dies merkte ich als ich sah wie sie an Tamias und Kaya vorbei lief – wobei man dies schon fast rennen nennen konnte und nun einige Meter vor uns herlief. Und letztlich waren da noch die beiden Rüden. Der graue und der braune. Die beiden unterhielten sich noch immer. Ich verstand nicht worum es ging, aber da es mich auch nichts an ging wollte ich es auch so genau gar nicht wissen. Jedoch schien nach nun auch Tamias genervt. Der Blick den er Kaya zuwarf lies dies deutlich erkennen und letztlich folgte er der Wölfin. Ich schaute leicht irritiert auf die beiden, welche nun einige Meter vor uns her liefen.

Na, dass kann ja noch was werden. Nur wenige Augenblicke zusammen gereist und schon ist mindestens einer genervt, zwei Streiten sich und eine haut urplötzlich ab.

Doch ich lies mich davon nicht aufhalten. Da ich nicht wusste was Naminara bewegte fort zu laufen um ein wenig Abstand zwischen sich und uns zu bekommen, nahm ich auch kein Urteil vor. Denn es konnte ja wirklich begründet sein, warum die Wölfin vor lief. Ich schaute wieder nach vorne. Kaya und Skadi waren nur wenige Meter vor mir und Tamias und Naminara doch um einige Meter weiter. Ich überlegte einen Moment ob ich zu Kaya und Skadi aufschließen sollte, lies es letztlich aber doch bleiben. Scheinbar machte es mich nicht sonderlich beliebt bei den anderen, dass ich mich so gut mit Kaya verstand. Noch immer hatte ich Skadis Worte im Kopf, von unserer ersten Begegnung. Ich schüttelte leicht den Kopf um nicht komplett ab zuschweifen und schaute, nach einem Blick in den Wald links und rechts von mir, letztlich wieder auf die Wölfe vor mir. Diese Gruppe würde schließlich in den nächsten Monaten meine Gemeinschaft sein.

[nahe Skadi, Kaya | Tamias & Naminara weiter vorne | Wald]



- Naminara - 13.05.2011

Ich war kaum ein paar hundert Meter gelaufen, als Tamias plötzlich zu mir aufschloss. Und mir gleich eine in meinen Ohren seltsam klingende Frage stellte. Ich hatt die Anderen zwar ein gutes Stück hinter mit gelassen, doch ich hatte nicht das Gefühl gehabt, dass unbedingt alle auf einer Höhe laufen müssten. Ich ließ meine Schritte ein wenig langsamer werden und lächelte Tamias beruhigend zu.

"Nein, ich war nur in Gedanken. Ich hab gar nicht gemerkt, dass ich schneller laufe als ihr."

War zwar eine kleine Notlüge, doch schließlich gingen meine Gedanken im Endeffekt niemanden etwas an. Ich ließ mich wieder ein Stück zurückfallen, damit die Anderen aufholen konnten und damit war die Sache für mich erstmal erledigt. Dennoch konnte ich Tamias während der nächsten Tage nur schwer in die Augen sehen. Ich fragte mich ob er wohl bemerkt hatte, dass ich log.

[Wald | Bei der Gruppe]



- Tryss - 13.05.2011

Es dauerte mir einfach zu lange. Und was Deka und Kani da trieben, war mir noch immer ein Rätsel. Sollte das eine Kurve werden? Hatten die beiden etwa vergessen, wo Alvarez und ich uns versteckt hatten? Es schien fast so. Ich überlegte für einen Moment, ob ich mich aus meinem Versteck wagen und die beiden auf ihren Fehler aufmerksam machen sollte, verwarf den Gedanken aber schnell wieder. Die wussten schon, was sie taten. Für so dumm hielt ich Arkanis eigentlich auch nicht und vor allem nicht für so orientierungslos. Also wartete ich – schweren Herzens. Unruhig begann ich ein wenig mit den Pfoten umherzutrippeln – was in halber Hochposition gar nicht so einfach war. Und dann lenkte Kani das Reh um. Aha! Das hatte sie also im Sinn gehabt. Im letzten Moment einen Haken schlagen, damit das Tier nicht schneller wurde als nötig. Schlau ausgedacht, das musste ich schon zugeben. Und nun ging es auch in die richtige Richtung – nämlich auf mich zu!

Ich drehte mich vorsichtig in meiner Deckungskuhle, penibel darauf bedacht kein Blättchen zu bewegen und keine Geräusche zu verursachen. Dann wartete ich mit leicht zuckender Rute (wedeln ging ja leider nicht, sonst hätte ich das halbe Gebüsch abgesäbelt), bis die beiden und die Ricke an mir vorbeigeschossen waren. Und dann kam ich! Am liebsten hätte ich einen freudigen Jauchzer ausgestoßen, so voller Elan und Energie war ich. Aber ich brauchte meine Puste für die Jagd und auf den dritten Jäger würde das Beutetierchen sowieso gleich aufmerksam werden. Da Kani und Deka an den Flanken beschäftigt waren und Alva unsere Beute von vorne bespaßen konnte, sah ich zu, dass ich mir die Hinterläufe schnappen konnte. Aufzuholen war kein Problem gewesen, sonderlich schnell war sie ja nicht mehr. Ihre langen Stelzen zu beißen, war schon ein wenig schwieriger. Nun ja, es wäre wahrscheinlich noch schwerer gewesen, wenn man nicht Tryss gehießen hätte. Aber ich war ja Tryss, ich war voller Selbstbewusstsein, ich liebte das Jagen und ich bis unserer noch lebendigen Mahlzeit in die Läufe. Vielleicht merkte sie es gar nicht, vielleicht war es ihr egal. Bis auf einen kurzen Kopfdreher zur Seite ließ sich das Reh nicht viel anmerken. Aber ich wusste, dass meine Zähne immer wieder Fell und Haut gestreift hatten. Ich sah ein paar Tropfen Blut die Läufe hinabrinnen. Noch merkte sie nicht, wie sehr sie das schwächen würde. Aber wenn Alvarez ihr erstmal von vorne entgegenkam und sie sich verzweifelt aufbäumen würde, um die Richtung zu wechseln, würde sie ihre Hinterbeine belasten müssen. Und dann würde sie es ganz sicher merken.

[Jagd | Hinter dem Reh | Alva, Kani, Deka]



- Tryss - 19.06.2011

So zogen beide Gruppen ihrer Wege. Die Jagd war für Alvarez, Arkanis, Dekaja und Tryss erfolgreicher verlaufen als angenommen, die Beute war schnell zu Boden gegangen und mit einem gezielten Stoß erlegt worden. Glücklicherweise machte das Tier alle hungrigen Bäuche satt. Und ein gut gefüllter Magen beruhigte bekanntlich auch die Gemüter. So überlegte man gemeinsam bei dem kleinen Mahl, was zu tun war und kam still überein, vorerst als kleine Jagdgruppe zusammenzubleiben, bis die die gehen wollten, eben gehen würden. Auch die Gruppe um Kaya und Tamias konnte den neuen Zuwachs von ihrer Geschichte überzeugen. Wirkliche einig wirkten sich die Rüden zwar nicht und auch Skadi setzte viel daran die Wölfe, die sich einiges hatten zu Kopf steigen lassen, wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen. Am Ende aber überzeugte die Geschichte, das gemeinsame Ziel. Und dieses versuchte man zu finden. Gemeinsam brachen sie auf. Auf in den Norden.