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Passus II - Getrennte Wege - Druckversion

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- Velvet - 18.04.2011

Ich hörte den Worten aller aufmerksam zu bis am Ende wieder Tamias zu sprechen begann. Obwohl Kaya klar und deutlich gesagt hatte das er keine private Unterhaltung mit Skadi führen wollte sprach Tamias sich nun für diese Unterhaltung aus. Ich seufzte leise so das es aber eigentlich keiner hören durfte. Ich seufze aus zweierlei Gründen: Zum einen fühlte ich mich immer mehr fehl am Platze, die Unterhaltung Tamias und Naminara interessierte mich nicht da Kaya mich bereits über das Ziel aufgeklärt hatte und auch wenn mich Kaya und Skadis Streit nichts anging muss ich sagen das ich doch lieber bei Kaya geblieben wäre – ihn kannte ich und in seiner nähe fühlte ich mich wohl. Tamias jedoch forderte mich mit Blicken auf ihm zu folgen und noch zögerte ich sichtlich. Der zweite Grund war jener, dass ich wenig interesse daran hatte das sich die Gruppe wieder trennte – konnte man nicht einfach wie Kaya gesagt hatte zusammen reisen? Scheinbar nicht.
Unruhig warf ich einen Blick auf Kaya. Da ich jedoch auch nicht erwartete das er mich irgendwie retten konnte musste ich mich wohl oder übel meinem Schicksal ergeben. Ich hatte keine Lust! Noch einmal seufzte ich leise, Tamias war mittlerweile los gegangen. Ich würde warten bis Naminara zu ihm aufgeholt hatte und mich dann in einigem Abstand ebenfalls anschließen – was blieb mir auch anderes übrig? Meine Ohren zuckten unruhig, man merkte mir – wenn man mich kannte – durchaus an das ich nicht sonderlich glücklich war, äußerlich jedoch versuchte ich weiterhin einigermaßen ruhig zu bleiben.

[Bei den anderen || zögern Tamias folgend]



- Dekaja - 19.04.2011

Okay, den strengen Blick, den ich erntete hatte ich wahrlich verdient. Ich hatte vor lauter Aufregung vergessen ihre Planung zu beachten. Aber es war meine erste Großjagd, da konnte man doch ein bisschen aufgeregter sein oder? Als keine weitere Reaktion folgte, huschten meine Augen wieder zu den Rehen. Friedlich grasend standen sie da, weniger bedrohend als ein Elch es war, bei weitem weniger. Ihr Anblick versetzte mich zumindest nicht in Todesangst, sondern weckte eher den Trieb sie zu erlegen, sich nicht zu blamieren.

Ich versuchte Schwachstellen zu entdecken, doch dazu fehlte mir einfach die Erfahrung, für mich sahen alle gleich aus. Doch dann machte mich Arkanis auf eine Spezielle aufmerksam. Jetzt, als ich wusste worauf ich achten musste fiel es mir auch aus, die farblichen Veränderungen, die andere Haltung, dass sollte also unser Ziel sein. Nur wie sollte ich es jetzt anpacken? Einfach drauf los stürmen, hoffen es würde schon gut gehen? Mein Blick fiel kurz wieder auf Arkanis, sie wusste von meiner Unerfahrenheit und so gab ich mir auch nicht die Mühe die Verunsicherung in meinem Blick zu verbergen. Dich wie es sich heraus stellte hatte ich Glück. Die ältere Fähe war zu meiner Überraschung äußerst gesprächig und aufklärend. Okay, erschrecken, trennen, Spur halten. Klang alles so simpel, doch meine Pfoten begannen vor lauter Nervosität zu zittern. Ich fixierte die Alte nun mit meinem Blick, klebte förmlich an ihr, so nah und doch so fern. Meine Ohren zuckten wild, abwartend. Dann kam das Zeichen.

Das plötzliche Jetzt ließ mich kurz zusammen schrecken, als Arkanis vor mir aus den Büschen sprang, schnell riss ich mich zusammen, zwang meine Pfoten es ihr gleich zu tun und plötzlich stand ich neben ihr, sah mich einer panischen Rehherde gegenüber, vollkommen überrascht. Ich sah, wie die ältere Fähe bedrohend und ziemlich laut auf sich aufmerksam machte, inzwischen schoss durch meinen Körper genug Adrenalin, laut und bedrohlich knurrend suchten meine Augen im wilden Durcheinander ihr Ziel. Fanden es auch ziemlich schnell. Die alte Ricke hatte die drohende Gefahr erst zu spät gemerkt, ihre Reaktion war deutlich langsamer ausgefallen und so waren ihre Artgenossen schon in alle Richtungen zerstreut, als sie sich in Bewegung setzte.
Zu spät, denn plötzlich wusste mein Körper von ganz allein war er zu tun hatte.
Bedrohlich und schnell war ich mit einigen geschickten Sprüngen an ihrer rechten Flanke, zubeißen wollte ich nicht, aber ich wollte sie antreiben, zumindest war so der Plan, also fletschte ich die zähne, schnappte ein paar mal nach ihren Füßen. Doch sie war nicht wehrlos, kämpfe um ihr Überleben und trat mehrmals aus. Ich schaffte es den starken Beinen auszuweichen ohne erwischt zu werden, dann trat die Ricke die Flucht nach vorn an. Nicht ganz hundertprozentig der Kurs, der geplant war. Mein Blick flog umher, suchte Arkanis, suchte rat, was tat ich hier eigentlich? Sie lief falsch und das dürfte nicht passieren, ich dürfte meine erste Großjagd nicht verpatzen. Als schlug ich ab, setzt an Tempo zu und lief einen Bogen, um sie auf den richtigen Weg zu bringen, hoffentlich. Außer meinem lauten Herzschlag konnte ich nichts ehr hören.

[Jagd mit Arkanis, läuft auf Beute zu um den weg abzusperren und sie in richtige Richtung zu treiben]



- Skadi - 22.04.2011

Es war zum Mäuse melken. Der Graue Rüde war so von sich eingenommen, dass er nicht einmal den Wunsch einer Fähe - mir - mit vernünftigen Worten entgegen kam. Ich wollte weder Jetzt sofort noch in der Gegenwart der anderen mit ihm sprechen. Wenn andere zuhören würde, dann würde er noch wneiger zu hören und vor den anderen noch mehr beweisen müssen, wie sehr er doch der Leiter dieser Truppe war. Ein finsterner Blick galt Kaya.
Tamias aber verstand mich und lockte die anderen beiden Fähen schnell zu sich. Veövet schien das nicht zu gefallen, sie blieb wohl lieber bei Kaya. Tja, ich würde gerne mit ihr tauchen und mich mit Tami anstatt Kaya unterhalten - wobei ich ja eh schon befürchtete, dass dieses Gespräch nichts bringen würde. Aber es war notwendig. Einfach damit der Rüde wusste, wie er mit mir umzugehen hatte und das ich keine Fähe war, die sich mir nichts dir nichts unterbuttern und um die Rute wickeln ließ.

So gesellte ich mich neben Kaya. Ich überlegte, wie ich es einleiten wollte. Gleich knall hart meine Meinung aussprechen, oder doch eher fragen, wieso er mir gegenüber so war, wie er war. Zweiteres - jedoch mit einem kleinen Einleitungssatz - kam mir dann als vernünftiger vor. Vorallem da Kaya nicht der Wolf war, in meinen Augen, mit dem man sich gut unterhalten konnte.

"Ich Reise mit euch und ich möchte keine weiteren unnütze Konflikte mehr eingehen - und so auch den vergangenen restlos klären. Wir müssen keine Freunde werden, aber wir müssen zusammen reisen, jagen und füreinander kämpfen können."

So viel zum 'Einleitungssatz' und meiner Meinung. Unvernünftig war diese nicht und wenn Kaya diesem Satz irgendetwas ankreiden konnte - außer ergänzung - dann würde der Wolf von mir den Namen "Ignor" bekommen, kurz für 'Ignoranz Pur'.

"Was ich mich frage ist, ob du mit mir nicht um kannst, weil ich nicht typisch Fähe bin, die starke Rüden zum Schutz sucht, zum Beispiel weil ich es war, die euch aus der misslichen Lage geholfen hat. Was ist es, dass du mir gegenüber unfreundlicher bist als den anderen und versuchst mich ständig in deinen Schatten zu drängen?"

Während ich sprach, hatte ich den Rüden angesehen. Als ich meine Frage jedoch ausgesprochen hatte, blickte ich nach vorne. Ich wusste nicht, ob die anderen weit genug entfernt waren, um nur Tamias Stimme zu hören. Aber es war mir inzwischen auch fast egal. Ich hatte direkte Fragen gestellt, so wie direkte Anforderungen. Nun lag es an Kaya, ob er es uns als Gruppe leicht oder Schwer machen würde.

Vielleicht war der Rüde ja gar nicht so von sich eingenommen, wie ich es immer dachte. Vielleicht lag es an seiner angespannten STimmung oder er wollte nur zeigen, dass man ihm nicht auf der Nase rum tanzen sollte. So wie ich es nun mal auch war. Vielleicht hatten wir uns beide auf der Rute getsanden und konnten weder vor noch zurück gehen. Deswegen empfand ich es als wichtig, dies zu klären und wenigstens vorran zu kommen.

[Neben Kaya]



- Alvarez - 26.04.2011

Anstatt ich also den Weg zum Fluss einschlug, um mich von diesem neuen Geruch zu befreien, schlugen meine kräftigen Läufe wieder den Weg zurück zu den anderen ein. Beziehungsweise trugen mich meine Pfoten nur soweit, wie ich mich vorwagen konnte. Ungefähr an der Stelle, wo Arkanis mich haben wollte, ließ ich mich nieder. Verbarg meinen Körper zwischen Gestrüpp und lauerte auf die Beute, welche die Wölfinnen hier hin treiben wollten. Ich fand es bemerkenswert, wie weit sich meine Nase bereits an den Geruch des verbrannten Fells gewöhnt hatte, denn dieser machte mir weit weniger etwas aus, als diese abartige Pflanzenmischung. Wie das Wild, oder die anderen Pflanzenfresser nur auf so etwas stehen konnten, blieb mir ein Rätsel. Nein, also dann bevorzugte ich dann doch das Fleisch.

Meine blassen Seelenlichter versuchten das Geschehen, welches sich Abseits von mir abspielte, irgendwie zu analysieren. Tryss konnte ich noch einigermaßen gut erkennen. Auch er war jagdbereit. Aber was genau die beiden Fähen trieben, war nicht mehr in reichweite meines Sichtfeldes. Ich vermutete, dass sie bereits dabei waren, ein Tier auszuwählen, welches sie von der Herde trennen würden. Die Schatten die er dabei zwischen den Bäumen erkannte, ästen ruhig weiter. Die Huftiere schienen keinen Verdacht zu schöpfen, was in den nächsten Minuten geschehen würde. Kurz sah ich in die andere Richtung und betrachtete den Weg, welcher weiter von mir Weg führte, falls wir das Tier weiter hetzen mussten. Ich war sicher, dass das kein großer Akt sein würde, also suchte meine Aufmerksamkeit wieder die Herde. Und es dauerte auch nicht mehr lange, da kam Bewegung in die Sache. Selbst wenn ich es nicht gesehen hätte, wäre mir die Flucht nicht entgangen. Die donnernden Hufe ließen unter meinen Pfoten die Erde erzittern. Die Vibration spürte ich bis zu meine Schultern. Die Tiere flüchteten in einer solchen blinden Panik, dass sie nicht einmal bemerkten, wie sie an uns vorbei flitzten. Aber ich hatte keine Zeit mich mit ihrem Fluchtinstinkt auseinander zusetzen. Ich erkannte die Fähen nicht zwischen den Tieren, was bedeutete, dass sie noch immer das auserkorene Beutetier trieben. Also legte sich mein Augenmerk wieder nach vorne, wo ich sie kommen sah, sie und eine ältere Ricke, welche den Anschluss an ihre Herde nicht mehr bekam und hilflos versuchte auszubrechen. Dekaja reagierte jedoch flink und trieb sie, oder versuchte es zumindest, sie wieder in die richtige Richtung zu treiben.

[auf der Lauer l beobachtet das Treiben]



- Naminara - 26.04.2011

Kaya schien ja nicht gerade begeistert zu sein von Skadis Vorschlag, doch als er protestierte, fuhr ihm auch schon Tamias dazwischen und drängelte darauf, dass es so schneller ginge. Ich warf einen Blick zu Velvet, die scheinbar so gar keine Lust hatte, mit mir und Tamias zu reisen und wohl lieber bei Kaya geblieben wäre. Ich jedoch war ganz froh, von Skadi wegzukommen. Obwohl wir eben noch zusammen gejagt hatten, fühlte ich mich in ihrer Gegenwart immer noch irgendwie unwohl. Also folgte ich Tamias ohne zu zögern und stupste Velvet aufmunternd an, als diese zögerte.

"Nach Norden also?"

Meine Stimme klang leise und irgendwie angespannt. Ich wusste immer noch nicht recht, was ich von der ganzen Situation halten sollte. Doch ich wollte mir zumindest anhören, was Tamias zu sagen hatte, bevor ich mein weiteres Vorgehen entschied. Zur Not konnte ich mich immer noch irgendwo auf dem Weg von ihnen trennen und mir mein eigenes Ziel suchen. Doch vorerst würde ich nur zuhören und mir meine Meinung bilden. Ich schloss zu Tamias auf und sah ihn leicht abwartend aus den Augenwinkeln an.

[Wald | Tamias, Velvet]



- Kaya - 27.04.2011

Zumindest meine Entscheidung war gefallen, nun hing es eigentlich nur noch von den anderen ab, sich hier zu arrangieren – wer nicht wollte, konnte ja gern selbst sein Glück versuchen, musste allerdings in Kauf nehmen, den Weg nicht zu kennen, selbst wenn auch meine Kenntnis nur eine ungefähre war. Aber war wirklich jemand so töricht und würde sich hier auflehnen, nur um am Ende vielleicht ein wenig besser dazustehen als es ihm oder auch ihr eigentlich gebührte? Das glaubte ich ehrlich gesagt nicht wirklich.

Tamias' Vorschlag mutete auf den ersten Blick reichlich seltsam an. Getrennt laufen, wie schon zuvor – nur in anderer Aufteilung? Ich verstand den Sinn dahinter nicht oder aber wollte ihn einfach nicht verstehen, falls es ihn denn überhaupt gab. Demzufolge musste ich reichlich irritiert ausschauen, als ich zu Tamias sah, der wiederum sich mit der Situation ziemlich gut anzufreunden schien. Mir selbst schmeckte das Ganze allerdings ganz und gar nicht. Und das nicht einmal aus egoistischen Gesichtspunkten.

„Hey!“

kam ich nicht umhin, Tamias hinterherzurufen. Als sich auch Velvet schließlich in Bewegung setzte, wäre ich beinahe geplatzt. Hier drohte alles aus dem Ruder zu laufen und anstatt nach einer Lösung für alle zu suchen, rannte man lieber sehenden Auges ins Verderben oder wie? Ich kam ebenso nicht umhin, leise zu knurren – und das aus meiner Sicht vollkommen zurecht. Da kam mir Skadi dummerweise gerade rechter als sie vielleicht ahnen mochte – ich fühlte mich schlicht und ergreifend im Stich gelassen, zumindest von einem der drei, die sich in Bewegung gesetzt hatten. Ohne auf Skadi zunächst zu reagieren, schüttelte ich den Kopf.

„Hat auch nur eine von Euch Fellnasen mal daran gedacht, dass wir zu fünft einen viel besseren Schutz genießen als zu zweit oder dritt? Aber nein, man kann Konflikte ja nicht im Kollektiv klären. Dann geht halt!“

Tamias mochte neben Velvet am allerwenigsten dafür können, aber in seiner Haut mochte ich nun auch nicht unbedingt stecken. Allerdings brachten mich Skadi's Worte vollkommen von meinem Vorhaben ab, den dreien zu folgen, jedenfalls vorläufig.

„Wölfin. Hast Du eine Ahnung davon, was es heisst, Verantwortung zu tragen – tragen zu müssen? Nicht nur für dich selbst, sondern für eine Gemeinschaft? Ich vermute mal...ja? Dann wüsstest du, warum ich handle wie ich es tue. Ich behandele dich nicht anders als Velvet, Naminara und sogar Tamias. Einzig Tryss habe ich anders behandelt, aber das hatte auch seinen guten Grund.“

Ich blieb endgültig stehen und sah der Bunten nun in die Bernsteine.

„Weisst Du....ist es nicht vielleicht eher so, dass Dir Rüden generell nicht passen? Es ist nicht meine Absicht, den Spieß umzudrehen, aber in einer Gruppe ist Gewöhnung gefragt – und nicht jeder versteht sich auf Anhieb. Vielleicht wirst auch Du eines Tages realisieren, dass alles was ich tue, alles was ich von mir gebe, einen Sinn haben soll: Ein besseres Leben für uns alle. Da kann der Ton nicht immer im Schmusekurs sein, das weisst Du. Es ist – ich wiederhole gern – nicht meine Absicht, irgendwen zu verunglimpfen, aber ich denke, das weisst Du.“

Wieder legte ich eine kurze Pause ein, prägte mir aber gleichsam genau ein, wo genau die anderen verschwanden, denn natürlich würde ich ihnen folgen – ob Skadi dies auch tat blieb ja ihr überlassen.

„Ich lebe für diese kleine Gemeinschaft, seit die Wölfin zu mir sprach. Und ich werde bis zum Ziel alles dem Kollektiv unterordnen, ob es den Wölfen nun passen mag oder nicht. Hinterher ist man schlauer, dann wird man sehen, was es gebracht hat. Sich anzugiften bringt, richtig von dir erkannt, absolut nichts. Aber ich hätte es schöner gefunden, hätten wir dies zu fünft besprochen. Denn so denkt jeder vom anderen, man hätte....Geheimnisse voreinander. Wollen wir das? Willst Du das wirklich?“

Mein Blick blieb wo er war – auf Skadi haften nämlich. Ob die Braune verstand, worauf ich hinauswollte? Bisher waren wir nur wenige Sekunden, vielleicht Minuten zu fünft unterwegs, ansonsten immer gespalten. Ich seufzte leise und tat schließlich etwas vermutlich unerwartetes. Ich legte mich einfach ab, den Kopf resignierend auf den Vorderläufen ablegend. Warum tat man sich eigentlich so schwer darin, mich zu verstehen? Zu verstehen, dass ich doch nur das beste wollte – für die Gemeinschaft, für uns alle...?

[zunächst bei Skadi, Velvet, Tamias & Naminara, schließlich nur noch Skadi, merklich enttäuscht]



- Tamias - 27.04.2011

Das war doch kaum zu fassen. Da versuchte man es allen recht zu machen, da passte es den anderen wieder nicht. Kaya wollte vorran, Skadi hatte was auf dem Herzen, Velvet wollte bei Kaya bleiben und einzig und allein Naminara wollte und sollte wissen wohin wir ziehen und was unser Ziel ist, was uns antreibt.
Kaya konnte doch hinterher laufen. Es war doch verdammt nochmal nur ein Vorschlag gewesen. Ich bin ihm ja schließlich nicht weggerannt. Ich wollte doch nicht das wir getrennte Wege liefen, aber solange Skadi noch die Kleinigkeit mit Kaya zu klären hatte konnten die doch ein paar Meter hinter uns bleiben oder aber vorlaufen und dann wieder aufholen, wenn sie fertig waren.
In meinen Lefzen kribbelte es und mit geballter Stimme knurrte ich Kaya entgegen.

"Man jetzt kläre es doch eben mit Skadi. So schwer kann es nun doch nicht sein. Rallst du nicht das sie es unter vier Augen klären möchte? Wir rennen schon nicht weg."

Langsam lief ich langsamen Schrittes weiter. Kaya und Skadi konnten problemlos aufholen.
Ein Seufzer, ehe ich in Naminaras Augen sah.

"Damals lag eine Wölfin mit einem Pfeil in der Brust im sterben. Sie erzählte etwas von einem Ort, an dem die Menschen und heiligten. Ein Ort voller Frieden. Irgendwo in Richtung Norden. Wir sollten dorthin wandern. Mehr legte sie uns nicht nahe. Sie starb vor unseren Augen weg. Nunja und nun suchen wir diesen Ort.Wir laufen der Vorstellung von einem Ort voller Frieden hinterher. Und aus Erzählung scheint es den auch zu geben. Das ist alles."

Das war alles. Eine Illusion. Ich versuchte freundlich zu sein. Nur ging mir Kayas Sturkopf ein wenig auf den Zeiger. Ich sah zu Velvet. Es war mir nicht entgangen, dass sie lieber bei Kaya geblieben wäre. Schließlich kannten sie sich besser.

"Wenn die Dame möchte, kann sie sich auch wieder zu Kaya gesellen."

Mein Blick huschte zu dem Rüden und Skadi, ehe er wieder auf Velvet hing.

"Die beiden scheinen nun fertig zu sein."

Es war keinesfalls gegen Velvet. Doch zwang ich hier niemanden irgendwem zu folgen. Wir konnten nur eine Gemeinschaft sein, wenn wir gerne gemeinsam einander folgten. Dazu zählte, dass wir uns mochten oder besser gesagt, gut miteinander auskommen. Vertrauen wäre auch nicht schlecht. Aber das braucht Zeit. Zeit die wir im Moment nicht haben. Wollten wir noch in diesem Leben ankommen, dann sollten wir solangsam die Pfoten schwingen. Wir hatten lange genug geruht.

"Wir haben auch fertig."

rief ich den beiden zu. Nun schon wieder freundlicher. Es sollte heißen, dass wir nun wieder zusammen reisen konnten. Es war alles geklärt. Und es hieß, dass ich wollte das die beiden so langsam wieder aufschlossen. Ich wollte einfach nur noch gemeinsam gen Norden wandern..

[naminara eingeweiht, leicht brastig]



- Velvet - 27.04.2011

Naminara hatte mich überholt und ich hatte mich schweigend und in einigen Metern Abstand angeschlossen, aber nur bis Kaya etwas rief. Bei seinen Worten war ich stehen geblieben und lauschte. Ich hörte Tamias noch kurz zu und dann drehte ich mich auch schon um und lief in die entgegengesetzte Richtung davon. Die Aufforderung des Rüden beachtete ich nur mit einem Entschuldigenden Blick – auch wenn die Worte die er sprach wenig freundlich waren, wollte ich keinen Streit mit ihm, hoffte ich doch ihn auf Dauer besser kennen zu können, da ich ja auch vor hatte bei der Gemeinschaft zu bleiben.
Schnell lief ich die paar Meter zurück die wir bisher gelaufen waren, und konnte noch Kayas letzte Worte vernehmen. Scheinbar war Kaya nicht glücklich über das Gespräch und den verlauf des ganzen. Als ich die beiden wieder sah, hatte Kaya sich auf den Boden gelegt. Ich ging zu ihm und legte mich kurzerhand neben ihn, nicht so das wir einander berührten, aber auch nicht meterweit entfernt. Da ich nun erst mal nicht wusste was ich sagen sollte schaute ich Kaya nur an. Ich hatte zwar nur seine letzten Sätze verstanden, aber ich verstand was er meinte. Natürlich war es unsinnig das die Gemeinschaft ständig getrennt lief, oder man das Gefühl hatte Geheimnisse zu haben.

Ich versteh was du meinst, Kaya. Aber vielleicht wird es ja auch mit der Zeit besser.

Auch wenn seine letzten Worte nicht an mich gerichtet waren, wollte ich ihm das dennoch sagen. Ich hoffte dass er es mir nicht übel nahm. Ich hörte auch Tamias Worte, dass sie nun fertig waren und ich ging davon aus das auch Kaya und Skadi diese Worte verstanden. Jedoch blieb ich liegen und mein Blick ruhte weiterhin auf Kaya. Ich fühlte mich nun deutlich besser, denn jetzt hatte ich wenigstens wieder jemanden der mich wenigstens ein wenig kannte. Einmal kurz glitt mein Blick zu Skadi, jedoch nur einen Augenblick, bevor er wieder auf Kaya ruhte. Ruhig wartete ich darauf das der Rüde etwas sagte, oder sich gegebenenfalls in Bewegung setzte.

[erst bei Naminara, Tamias | anschließend bei Kaya und Skadi]



- Tryss - 28.04.2011

Für einen Moment hatte ich Arkanis gern. Richtig gern. Ich hatte den braunen Fellnasen vor uns gespannt durch die Zweige beim Grasen zugesehen und war begeistert, die langbeinigen Hüpfer zu jagen. Die Erfolgschancen waren viel größer, als wenn wir den Elch jagten! Die Tiere hier waren im Gegensatz zu dem großen Ungetüm ja eher Tierchen. Ziemlich niedlich, fast zum Kuscheln. Wobei man andere, mit denen man kuschelte ja nicht aufffraß. Annagen war übrigens auch verboten, jedenfalls hatte meine Mutter mir immer ordentlich die Leviten gelesen, wenn ich ihr an den Pfoten herumkauen wollte. Ich war Feuer und Flamme die Jagdpläne kurzfristig umzuwerfen. Ganz im Gegensatz zu Alvarez anscheinend. Mein Blick huschte von den Rehen zu dem Rüden. Was sollte das jetzt wieder? Hatte er nicht auch Hunger? Konnte er nicht einmal zufrieden sein? Eigentlich hatte ich ja mit dem Rüden Frieden geschlossen, aber jetzt war mir danach doch den Fang zu öffnen und wenn nötig eine Diskussion vom Zaun zu brechen. Aber das war gar nicht nötig, Kanis war ja da und übernahm das. Eigentlich kam mir das ziemlich merkwürdig vor, sonst sagte sie ja kaum was und bisher waren der Rüde und sie sich doch immer recht einig gewesen. Und jetzt sagte sie ihm ins Gesicht, was mir im Kopf herum schwirrte und auf der Zunge lag – ich hatte sie wirklich lieb in diesem Augenblick.

Zumal sie in diesem Moment auch die Jagdführung übernommen hatte. So richtig wohl zu fühlen schien sie sich nicht, wobei ich eigentlich nie sagen konnte, wie sie sich eigentlich zu fühlen schien. Sie war schwer einzuschätzen, aber die letzten Wochen, die Ereignisse im Dorf und der Streit mit Tamias und Kaya, hatten dazu beigetragen, dass wir uns irgendwie verbunden waren. Auf welche Art und Weise konnte ich nicht sagen. Es war eine seltsame Verbindung. Nah und doch unverstanden. Aber darüber konnte ich auch ein anderes Mal nachdenken. Jetzt war es an der Zeit den Befehlen der Jagd-Chefin zu folgen. Ich lächelte Deka noch kurz aufmunternd zu, ehe ich mich umwandte und mir einen geeigneten Platz zum Auflauern suchte. Ein Gebüsch mit genügend Durchsicht hatte ich schnell gefunden, die Kuhle dahinter musste ich mir allerdings ein wenig vergrößern. Dann hieß es auf die Lauer legen und warten. Warten – ganz ehrlich, wer mochte das schon? Durch warten lernte man nichts, man verschwendete seine Zeit! Dass ich nicht geduldig wirklich geduldig bin, war ja niemandem verborgen geblieben. Trotzdem freute ich mich auf die Jagd. Nicht wegen des Wartens, sondern auf den Teil der gleich kommen sollte. Hinter einem flinken Reh hinterhersprinten, spüren, wie der Wind die Haare zerzaust und die Pfoten auf den Boden trommeln. Und dann das Blut im Maul! Hach, herrlich, ich sage es dir!

Und auf diese wunderbaren Dinge musste ich warten. Ich seufzte innerlich und zwang mich die Herde im Blick zu behalten. Meine Ohren waren gespitzt und dann spürte ich, wie die Tiere in Panik gerieten. Der Boden vibrierte richtig und mein Herz begann vor Freude zu klopfen. Gleich würde es losgehen! In meinen Pfotenballen machte sich ein erregtes Kribbeln breit und ich widerstand dem Drang aufzustehen und den Rehen laut „BUH!“-rufend entgegen zu springen. Kanis und Alvarez würden mir den Kopf abreißen, mal abgesehen davon, dass es wahrscheinlich nichts zu fressen geben würde. Mittlerweile hatte ich die beiden Fähen auch im Blick, sie schienen sich auf ein älteres Tier eingeschossen zu haben. Obwohl... ich legte den Kopf schief. Das Tier lief eine ziemlich komische Kurve. Wollten sie es schon vorher kaputt hetzen? Ich entschied für mich, dass das eine seltsame Jagdtaktik war, die die beiden da verfolgten. Aber solange es zum Erfolg führte, sollte es mich nicht stören. Ich erhob mich ein wenig aus meiner Liegepostition und ging in Lauerstellung. Jetzt war es nur noch eine Frage von Augenblicken, bis ich endlich loslegen konnte. Gedankenverloren leckte ich mir die Lefzen. Nur noch ein bisschen.

[Wald | Busch | Lauerstellung]



- Skadi - 29.04.2011

Das Kaya so wütend wurde, nur weil wir etwas versetzt für kurze Zeit gehen wollten, konnte ich nicht nach vollziehen. Wir hätten in Sichweite bleiben können und jeder von uns war erfahren genug Witterrungen aufzunehmen. Ich dachte mir, dass es Kaya einfach darum ging, dass es dieses Mal nicht nach seiner Nase ging, sondern nach der von Tamias und mir.
Und nachdem Tamias Kaya anfegahren hatte um darauf gleich mit den beiden Fähen wieter zu ziehen, musste ich nicht mehr lange auf meine Antwort warten.
Kaya betitelte sich weiterhin als Leiter dieser Truppe. Okay, das musste ich wohl s hin nehmen, dass er es in seinen Augen so sah. Für mich war er nicht das stärkste Glied in dieser Kette und auch kein wirklich gerechter Wolf. Aber ich wollte ihn nicht weiter reizen - ich wollte es hinter uns bringen. Neu anfangen? Ja, vielleicht auch das.
Er erklärte, dass er alle gleich behandelte. Okay, das sah ich ganz anders. Er konnte nicht allen hier Respekt zeigen und das ist keine Gleichberechtigung. Aber ich konnte ihn immerhin etwas verstehen und musste wohl einfach nur lernen bei ihm manchmal weg zu hören und es nicht auf mein Fell zu nehmen.
Als er seinen Redeschwall mit einer Frage beantwortete und sich dann noch hinlegte, schüttelte ich nur den Kopf. War er es nicht, der sich nicht trennen wollte? Wollte er nicht an liebsten sofort mit allen zusammen los? Und nun forderte er noch mehr Zeit ein. Die Frage war berechtigt, jedoch nicht sein Handeln dazu. Und dann tauchte hinter mir gleich Velvet auf, die sich neben ihn legte und ihm Antwort auf die Frage gab, die mir gestellt wurde. Ich schaute von Kaya zu Velvet und dann wieder zu Kaya. Als ich seinen Blick traf, wurde meiner wieder ernster.

"Es ist kein geheimnis, dass wir aneinander geraten sind und es ist auch kein Geheimnis, dass wir dieses klären wollten. Zumindest, dass ich das klären wollte. Also was sollten die anderen denken, was wir hier besprechen? Sie haben doch alle einen Wolfsverstand! Wenn ich mit jemanden über eine Lösungsmöglichkeit für ein Problem, dass nur zwei angeht, sprechen möchte, dann finde ich das dieses unter vier Ohren geschehen sollte - uneingenommen von anderen Zuhörern."

Ich schaute nur zu Kaya, Velvet beachtete ich in diesem Moment nicht. Schließlich wusste sie, dass ich eigentlich alleine mit ihm sprechen wollte.

"Wie gesagt, wir müssen keine Freunde werden, aber wir müssen mit einander auskommen. Also erweise allen hier gegenüber in Zukunft - bitte - den nötigen Respekt.

Mit diesen Worten kehrte ich ihm - und Velvet - den Rücken zu. Ich hatte gesagt, was gesagt werden musste und ich hatte eine halbwegs akzeptable Antwort von ihm. Ich fand es gut, dass er davon aus ging, alle gleich zu behandeln. Ich fand auch die Einstellung gut, dass wir alle für einander da sein sollten - aber wer fand das nicht?
Ich konnte nun nur noch hoffen, dass er mich verstanden hatte. Das er sein kommendes Handeln selbstreflektierte und vielleicht auch sich mal kritisch betrachten würde. Wie gesagt, ich konnte das nur hoffen.
Meine Pfoten führten mich zu Tamias. Ich ging schnell. Ich war irgendwie enttäuscht und auch einsam, als wär ich im stich gelassen. Kaya stellte mich immer so da, als würde ich meinen Kopf nicht benutzen und mehr als Herzlos sein - und sich selbst so, als wäre er der.. einfach der beste in allen Situationen. Alleine das war schon kränkend. Und mal ehrlich, welcher Wolf ohne Herz nimmt sich das zu... zu Herzen?
Aber es sollte nun durch sein, das Thema. Ich nahm mir jetzt vor, vergangenes zu vergraben und unter der Erde zu lassen. Auch wenn es nicht das leichteste war solche gefühlten Beleidigungen hinter sich zu lassen. Wir hatten beide nun Gelegenheit einen Schritt nach vorne zu gehen und uns nochmal neu 'kennen zu lernen'. Dumm wäre es, sich das durch negative Gefühle zu verbauen.
Kurz bevor ich so nahe bei Tamias war, dass er mich mit normal gesprochener Stimme hören konnte, schüttelte ich meinen Pelz und verlangsamte mein Tempo. Ich sah zu Tamias, gerade zu Ausdruckslos.

[Erst bei Kaya, dann kam Velvet dazu | dann auf dem Weg zu Tamias und Naminara]