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Passus II - Getrennte Wege - Druckversion

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- Kaya - 28.03.2011

Langsam wurde ich den Gedanken wirklich nicht los, dass die beiden Wölfe vor uns 'flüchteten', auch wenn der Gedanke allein für sich gesehen natürlich ziemlich absurd erschien. Aber Velvet brachte mich ja auch erst auf den Gedanken, dass die beiden denken könnten, man wolle ihnen nachspionieren, auch wenn das natürlich gar nicht Sinn und Zweck der Übung war. Ich lauschte kurz und schien dann wohl ebenso nachdenklich zu wirken wie die Fähe vor mir, denn dem vorherigen folgte noch die Frage, was wir denn nun tun sollten.

„Ich weiss nicht, ob wir nicht lieber rasten sollten. Andererseits scheinen die zwei dort ja ausgeschlafen und ausgeruht zu sein – was mit der anderen Wölfin ist weiss ich gerade nicht. Aber ich hätte nichts gegen eine Fortsetzung der Wanderung, erfrischt habe ich mich ja nun weitestgehend.“

Ich sah noch einmal kurz in die Richtung in der die zwei verschwunden waren, witterte kurz und stellte fest, dass ich eine neue und dennoch schon leicht vertraute Witterung in die Luft gemischt hatte. Und kaum hatte ich den Gedanken in den Kopf bekommen, dass es sich dabei eigentlich fast nur um Naminara handeln konnte, erschien jene auch schon. Wenn auch begleitet von einem leichten Hauch Blutwitterung, die ich aber vorerst auf den Rehkadaver schieben würde. Die zuvor gesenkte Rute wieder leicht über den Scheitelpunkt hebend sprang ich in leichten Sätzen federnd in Richtung der soeben erwachten.

„Schön dass Du wach bist. Dann kann es ja losgehen.“

In meiner Euphorie wurde mir dennoch bewusst, dass Tamias und Skadi soeben eine weitere kleine Gnadenfrist erhalten hatten, bis wir zu ihnen stießen, denn Naminara wirkte durchaus, als habe sie etwas auf dem Herzen. Aber das konnte auch täuschen. Ich drehte den Kopf gen Velvet und wuffte jene herbei, so sie denn folgen mochte...

[erst bei Velvet, dann bei Naminara]



- Velvet - 29.03.2011

Ich hatte gewartet bis Kaya wieder reagierte und dabei immer wieder meine Umgebung gemustert. Ich hörte ein knacken im Wald und meine Ohren stellten sich auf, die Rute ging runter. Doch bereits wenige Augenblicke später entspannte ich mich, als ich Naminara erkannte. Ich heftete den Blick auf die Wölfin, doch dann sprach Kaya erneut und ich blickte den Rüden ein weiteres mal an. Ich vernahm seine Worte und dachte einen Augenblick darüber nach.

Vielleicht sollten wir dann einfach zu den beiden anderen aufschließen?

Ich dachte, sprachs und schlug es damit vor. Kaya trat nun auf Naminara zu die mittlerweile zu uns getreten war. Ich hatte das Gefühl das irgendwas die Wölfin störte, oder sie irgendetwas auf dem Herz hatte. Kaya wuffte mir zu und ich setzte mich in Bewegung und schloss zu den beiden auf. Ein leichter Blutgeruch umgab die Wölfin doch ein schnelles Mustern zeigte das sie keine sichtbaren Verletzungen aufwies, also wurde sie in unserer Abwesenheit wohl nicht angegriffen und der Blutgeruch stammte von dem erlegten Wild.

Schön das du wieder wach bist. Mein Name ist Velvet, freut mich.

Erst wollte ich sie nur begrüßen doch dann fiel mir ein, dass ich der Wölfin gegenüber einen Vorteil hatte, ich kannte Ihren Namen während sie meinen nicht kannte. Also hielt ich es für angebracht sie über meinen Namen zu informieren. Mittlerweile waren wir zu dritt und ich fragte mich unweigerlich wie Kaya diese Zahl ausgedrückt hätte, doch fragen tat ich nicht und meine Augen blitzten einen Moment amüsiert auf.
Da Naminara nun zu uns gestoßen war, hatten wir den Weg zu Skadi und Tamias noch nicht aufgenommen und den beiden dadurch noch einige Augenblicke für sich gewährt. Noch immer fragte ich mich, ob die beiden nicht einfach alleine sein wollten, und doch hatte Kaya recht. Wir alle waren wenigstens zum Teil ausgeruht und es wäre gewiss nicht falsch auf kurz oder lang weiter zu gehen, da wir – jedenfalls ging ich davon aus – das Gebiet alle nicht sonderlich gut kannten wusste wahrscheinlich auch keiner ob und wo die Menschen waren. Doch ich sprach es nicht aus, vielleicht irrte ich mich ja und die Wölfe denen ich mich angeschlossen hatte, kannten die Umgebung doch um einiges besser als ich. Mein Blick wanderte zu Kaya, darauf wartend was der Rüde nun vor hatte. Zwischendurch musterte ich jedoch immer wieder die gerade zugestoßene Wölfin.

[am Fluss | bei Naminara & Kaya]



- Tamias - 29.03.2011


Bei Skadis Worten musste ich schmunzeln. Okay, einerseits hatte sie schon lange nicht mehr gespielt, was heißt, dass sie es schonmal gemacht hat. Ja und lange her war ein gutes Stichwort. Es war alles lange her.
Bei der Frage jedoch, wie ich zu dem geworden war, der ich nun bin, verging mir das Schmunzeln. Kurz zuckten meine Lefzen, allein nur an der Frage halber. Ein zorniger, verbissener Blick galt Skadi. Kurz tat es mir leid. Sie konnte nichts dafür. Es war eine ganz normale Frage, die vielleicht jeder stellen wird, der sich ein wenig für unsere Gemeinschaft interessiert und gedenkt mit uns weiter zu ziehen. Da wollte man ja schließlich auch wissen, mit dem man es zu tun hat.
Ich wandte den Blick ab und fing erst jetzt an mich zu erinnern.
Ich war ein Monster. Würde ich spielen , würde ich kämpfen. Es gab für mich keinen Unterschied und ich möchte niemanden verletzen, der es nicht verdient hat.
Meine Nasenflügel bebten und ich roch in weiter ferne Kaya, Velvet und Naminara. Sie würden bestimmt wissen wollen, ob wir so weit sind. jeder hatte das Essen verdaut und wollte nun langsam los ziehen.
Ich erhob mich um nicht überrascht auszusehen. Ihr Weg hierher dauerte viel zu lange. Eigentlich war ich Skadi ja wenigstens eine kleine Antwort schuldig.
Ich sah zu ihr hinab, holte kurz Luft und sprach dunkel und rauh:

"Die Antwort liegt in deiner Frage. Die Vergangenheit. Die Vergangenheit an sich. Sie ist nicht zu beschreiben. Oder könntest du deine erklären?"

eine fast rethorische Frage. Ich wollte keine Antwort. Ich wollte weg hier.

"Kaya, Velvet und Naminara sind mehr oder weniger auf dem Weg zu uns. Wir sollten ihnen entgegen gehen. Sie wollen bestimmt weiter."

Ein letzter Blick, ein stückchen freundlicher aber immer noch ernst, ehe ich langsamen Schrittes den anderen Dreien entgegen ging.

[Bei Skadi / auf dem weg zu Kaya,Velvet u. Nami]



- Skadi - 29.03.2011

Ich war fast erschrocken über die Reaktion von Tamias. Abweisend und hart war er und ich fürchtete fast keine Antwort zu bekommen. Nein, ich fürchtete fast sogar gar kein Gespräch mehr mit ihm führen zu können. Aber da war ich selbst schuld. Meine Vergangenheit war nicht schön gewesen und Schuld daran waren die Menschen gewesen. Kaum ein Wolf den ich kenne hat es in dieser Zeit leicht. Eigentlich hat es kein Wolf leicht. Wir werden gejagt, getötet und wie es scheint verabscheut.
Um zum Thema zurück zu kommen: wieso sollte Tamias mir von seiner Vergangenheit erzählen, wenn er mich gar nicht kennt. Akt ist allerdings, dass es ihn zu Schmerzen scheint, wenn er nur an vergangenes denkt. Werde ich den Wolf je verstehen können?

Tamias schenkte mir dann dann doch noch eine Antwort, die ebenfalls eine Frage beinhaltete. Meine Vergangenheit. Ja, ich könnte sie erzählen. Ich könnte sie in Worte fassen und theoretisch erzählen. Aber ob ch das wollte? Nach so einer Abfuhr und der Gewissheit, dass ich dem rüden von mir Preis geben würde, er allerdings nichts anvertrauen würde?

"wenn es einen Grund geben würde davon zu erzählen, dann könnte ich es in Worte fassen."[/b]

Knapp war meine Antwort und ob er verstand, dass ich zur geenleiszing seiner Geschichte meine Preis geben würde, Warnike nicht sicher. Das Thema war aber abgeharkt und würde von mir nicht mehr angerissen werden.

Als tamias die Witterung von Kaya, gelber und naminara verkündete, wurde mir erst bewusst, dass ich gar nicht mehr meine Umgebung richtig wahr genommen habe. Ich habe mich so darauf verlassen, dass ich nicht alleine bin und nicht nach jedem Baum nach hinten sehen zu müssen, dass es erschreckend für mich war. Ich konnte so Schiller in Gefahr geraten als mir lieb wär. Unachtsamkeit ist das gefährlichste in den Alltag eines Wolfes dieser Zeit.

"tschuldige, dass ich so taktlos war. Dann lass uns zu den anderen gehen."

Die Entschuldigung galt der Sicherheit, dass tamias mich nichtmmeiden würde. Und dannbewegte ich min Pfoten zumr Richtung Fluss. Zurück. Zu den anderen und unseren gemeinsamen Ziel.

[ auf den weg zu Kaya, v Velvet und Naminara{ bei Tamias]



- Tryss - 31.03.2011

Ich wusste selber, wo meine Stärken lagen? Dass Arkanis sich da mal nicht in mir täuschte. Ich hatte zwar schon einige Jagden in meinem Rudel mitgemacht, aber statt mich zu den kräftigen, reißenden Jägern zu zählen, hätte ich mich lieber auch der Hetzergruppe zugeteilt. Aber Alvarez allein einen Elch reißen lassen? Das kam mir doch ein wenig ungerecht vor. Erstens konnte er es sicher nicht alleine – auch wenn ich ihm einiges an Erfahrung und Kraft zutraute, zweitens wussten wir ja immernoch nicht, ob wir ihm trauen konnten. Wer konnte schon einschätzen, ob er sich nicht irgendwie mit dem Kadaver aus dem Staub machen würde? Oder alles auffressen würde, bevor wir dazu kamen auch nur einen Happen zu uns zu nehmen. Ich warf dem Rüden einen verstohlenen Blick zu und entschied für mich, dass der Elch zwar massig war, aber Alvarez ihn sicher verdrücken konnte. Er sah selbst mehr als verhungert aus und hungrige Wölfe konnten eine Menge zu sich nehmen. Das wusste ich aus Erfahrung, dafür brauchte ich nicht einmal meinen Fragenkatalog auszupacken.

„Dann geselle ich mich zu Alvarez und unterstütze ihn beim Reißen der Beute.“

stellte ich also nach dieser reiflichen Überlegung knapp und mehr an Arkanis gewandt, fest, während ich hinter Dekaja hertrabte, die mittlerweile die Führung übernommen hatte. Für viel mehr Gespräche war auch keine Zeit, denn schon kurz darauf präsentierte und Deka stolz den Bachlauf. Meine Miene hellte sich ein wenig auf. Na immerhin. Ich hatte zwar bis jetzt weder Flüsse noch Schluchten oder sonstige örtliche Gegebenheiten als Jagdhelfer benutzt, aber in meinen unerfahrenen Augen sah das doch sehr brauchbar aus.

„Mit dem können wir doch sicher etwas anfangen.“

meinte ich mit einem erwartungsvollen Lächeln auf den Lefzen und warf Kanis einen Blick zu, um vielleicht einen Schimmer von Bestätigung aufzufangen. Dann drehte ich mich einmal um mich selbst. Ich wollte mich orientieren und die Richtung ausmachen, in der der Elch sich nun befinden musste. Im Gegensatz zu Deka hatte ich einen guten Orientierungssinn, sodass es mir nicht schwer fiel. Noch einmal eine halbe Drehung, dann stand ich richtig.

„Kommt, lasst uns nicht zu lange warten. Sonst entkommt uns noch unser Mittagessen. Wenn wir diesen Weg quer durch den Wald nehmen, dann müssten wir direkt zu der Lichtung gelangen.“

Ich war die Fröhlichkeit in Person. Die Aussicht auf eine gute Mahlzeit flößte mir Zuversicht nicht in kleinen Tropfen, sondern gleich in ganzen Strömen ein. Im Gegensatz zu den anderen zweifelte ich nicht daran, dass wir Erfolg haben würden. Es war doch nur ein Elch gegen vier Wölfe. Wir hatten einen guten Plan und obwohl wir nicht eingespielt waren, war ich mir doch sicher, dass wir schon zu unserem Ziel gelangen würden. Ich setzte mich also an die Spitze – ungefragt, aber wer etwas dagegen hatte würde sich schon melden. Auf den Mund gefallen war keiner meiner drei Begleiter. Ich schlug einen leichten Trab an und folgte einem kleinen Weg, der sich zwischen den Bäumen hindurch schlängelte. Vielleicht ein Wildpfad? Womöglich trafen wir auf noch mehr Elche! Klasse! Mehr aus Routine und Neugier, prüfte ich den Wind und nahm Witterung auf. Meine Nase wackelte ein wenig, als ich die Gerüche aufnahm. Die Luft stand günstig, der Wind kam uns entgegen, weshalb wir uns keine Sorgen machen brauchten entdeckt zu werden. Stattdessen entdeckte ich etwas Anderes.

„Seht doch mal. Die Punkte dort vorne zwischen den Bäumen. Sieht aus wie eine Lichtung mit Beutetieren darauf oder? Aber das riecht nicht nach Elch? Jedenfalls nicht nach dem von vohin.“

Ich war stehen geblieben und hatte die Augen zusammengekniffen. Zuerst waren mir die schemenhaften Bewegungen zwischen den Bäumen aufgefallen, dann der Geruch seltsam vorgekommen, auch wenn er sich in Grundzügen ein wenig ähnelte. Huftiere waren eben Huftiere, aber die Feinheiten waren anders.

[Wald | Alva, Deja, Kanis]



- Arkanis - 04.04.2011

Mit kritischem Blick beäugte ich das fließende Wasser vor unser aller Pfoten. Es war nicht sonderlich breit, aber das hatte wohl auch nie jemand behauptet. Zumindest jedenfalls war es tief und sein Ufer steil. Freiwillig würde da jedenfalls kein Elch baden gehen und als gute Springer waren mir die schwerfälligen Tiere auch nicht im Gedächtnis geblieben. Ich nickte, halbwegs zufrieden. Immerhin hier spielte das Glück einmal auf unserer Seite, aber ich wollte nicht zu optimistisch sein.

“Es ist auf jeden Fall nicht das Schlechteste.“

So wirklich enthusiastisch war ich jedoch noch immer nicht, was unsere Beute anging. Ich war sicherlich kein Pessimist, auch wenn das manchmal den Anschein hatte, aber hier optimistisch zu sein wäre für meinen Teil gleichbedeutend mit Blindheit. Diese Zweifel beschäftigten mich auch noch als mich Tryss folgend an seiner Flanke wiederfand. Bald würde es ernst werden, doch plötzlich blieb der junge Rüde stehen. Er hatte etwas entdeckt – mal wieder.

Musste ich mir etwa langsam Sorgen machen, weil dieser Jungspund wirklich alles vor mir wahrnahm? Wurde ich alt? Doch es war nach wie vor nicht die richtige Zeit für solche Gedanken und ich verdrängte sie, wie ich es immer tat. Meine steingrauen Augen richteten sich auf das Gezeigte. Tryss hatte Recht, da hinten gab es Bewegung und das bedeutete fast immer Leben. Es waren wohl zu viele, um es für andere Jäger zu halten und tatsächlich verriet die herüber gewehte Witterung Beute. Noch waren die rötlichen Körper zu weit entfernt und zu gut zwischen Bäumen und Sträuchern verborgen, um genau sagen zu können was dort wanderte. Ich tippte auf Rotwild – Rehe vermutlich, vielleicht aber auch Hirsche. Meine Miene erhellte sich bei diesem Anblick. Rehe fielen schon eher in unser Beuteschema. Sie waren jedoch auch nervöser und agiler als Elche. Hier mussten wir in der Tat schnell handeln, bevor die Tiere und bemerkten und die Flucht antraten. In Windeseile versuchte ich einen Plan für die Jagd zu entwickeln. Wir würden zumindest in Teilen auf die andere Seite der Gruppe kommen müssen. Ich warf Dekaja einen kurzen Blick zu. Hoffentlich war die kleine Fähe so schnell wie es ihr Körperbau erahnen ließ. Als nächstes musterte ich Alvarez. Sein Geruch, um nicht zu sagen Gestank, war ein Problem, das man sich vielleicht zu Nutzen machen konnte. Tryss hatte seine Aufgabe ja bereits gewählt. Man konnte ihn vielleicht hier lassen und die Beute auf ihn zu treiben.

“Wir sollten umdenken. Kleineres Wild birgt weniger Gefahren und größere Erfolgschancen für uns – wenn wir schnell sind.“

[Wald | Tryss, Dekaja, Alvarez]



- Dekaja - 06.04.2011

Ich schaute in die mir noch so unbekannten Gesichter. Es war komisch an eine so große Jagd zu denken, da man sich einen Mond zuvor noch nicht mal kannte, aber seltsamer Weise störte es mich nicht. Mir gefiel es irgendwie, auch wenn das hier doch seltsame Wölfe waren, außer Tryss natürlich, fand ich es innerlich gut wieder Kontakt zu meinesgleichen zu haben. Ich war nun bestimmt kein Wolf, der einsame Wanderungen und Ruhe bevorzugte.
Die erhoffte Antwort ließ nicht lange auf sich warten und sofort hatte Tryss erneut meine Aufmerksamkeit, es war beruhigend, dass der Bachlauf nicht ganz unnütz sein würde, doch auch er schien seine Bestätigung in Richtung Arkanis zu suchen, erstaunt betrachtete ich ihn, als er sich im Kreis drehte und dann offensichtlich genau wusste woher wir gekommen waren. Verdammt! Da konnte man ja glatt neidisch werden, warum hatte ich keine solche Fähigkeit vererbt bekommen? Kurz folgte ich seinem Blick und das mulmige Gefühl breitete sich wieder in meinen Eingeweiden aus. –Elch- hallte es durch meinen Kopf. Meine Angst war immer noch riesengroß, doch ich war fest entschlossen zu helfen, schließlich war ich eine erwachsene Wölfin und kein Welpe mehr!

Überrascht spitzten sich meine Ohren, als Arkanis plötzlich zu Wort kam, denn damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Die wortkarge Fähe schien aber von der ganzen Idee auch nicht so hundertprozentig überzeugt, zumindest erweckte es bei mir den Eindruck, wenn ich ihre Tonart richtet deutete. Wunderte mich nun auch nicht sonderlich, ich selbst war ziemlich verunsichert angesichts dessen, was da kommen möge. Kurz nur wanderte mein Blick auf Alvarez, selbst ohne ihn genau anzusehen, konnte man seine Anwesenheit deutlich riechen, irgendwie tat er mir leid, immerhin konnte er schlecht vor sich selbst wegrennen. Der Rüde hatte sich entschlossen seinen fang zu halten und überließ Tryss und Arkanis die ganze Aktion, gut so.

Tryss Stimme lenkte mich vollkommen aus meiner gedanklichen –oh je wie überleb ich das nur- Aktion ab, als er plötzlich auf etwas schaute, was hatte er gesagt, Punkte?
Ich kniff kurz die Augen zusammen und schaute in besagte Richtung, ja, da war etwas, auch ich konnte es sehen! Auch Arkanis hatte es entdeckt, sogleich dachte die schlaue Fähe um, und was sie da von sich gab, klang äußerst gut in meinen Ohren. Kleinere Beute? Weniger Gefahr! Kein Elch? Das war die Idee. Wer brachte schon einen gefährlichen Elch um die Mäuler zu stopfen, innerlich taten auch die Tiere da vorn ihren Dienst.
Ich war plötzlich überglücklich und so aufgeregt, dass ich wieder einmal redete ohne mein Gehirn einzuschalten….

„Die sind bestimmt weniger gefährlich und würden uns sicherlich auch sättigen und ich hätte auch weniger Probleme sie zu jagen. Ich bin zwar klein, aber mitunter nicht weniger schnell und wendig!“

Okay Deja, warum hatte ich das jetzt wieder von mir gegeben? Nunja mit weniger Problemen war wohl eher wenige Angst gemeint, aber schnell und wendig war ich trotzdem.
Ohne die Anderen näher zu betrachten starrte ich auf die Punkte im Wald.


[Wald mit Kanis, Alva und Tryss]



- Naminara - 08.04.2011

Kaya kam ohne Umschweife auf mich zu und begrüßte mich. Also hatte man mich wohl doch nicht einfach so zurückgelassen, was mich einerseits freute, andererseits... Ich wusste selbst nicht recht, was ich von der ganzen Situation halten sollte. Dennoch nickte ich knapp und verkniff mir einen Kommentar, der womöglich weitere Fragen aufgeworfen hätte. Als die fremde Fähe sich zu uns gesellte und ihren Namen nannte, musste auch ich unwillkürlich lächeln. Irgendetwas hatte sie an sich, dass sofort jeden Zweifel über ihre Freundlichkeit verwehen liess. Trotzdem antwortete ich nicht sofort, sondern ging mit einem Nicken an ihr vorbei und hielt nochmals meinen Fang ins Flusswasser, um meine geschwollene Zunge zu kühlen. Es blutete zwar nicht mehr, doch sie pochte im Takt meines Herzens, was ziemlich unangenehm war. Als ich mich wiederrum umdrehte, sah ich Kaya auffordernd an. Er wollte doch den anderen Beiden hinterher, oder? Von mir aus konnte es losgehen. Wohin auch immer das Ganze uns bringen würde, ich würde es einfach auf mich zukommen lassen.

[Am Fluss | Kaya, Velvet]



- Kaya - 08.04.2011

Ich kam nicht umhin, mich über Naminara zu freuen, beziehungsweise über ihre Anwesenheit, mit der sie Velvet und mich nun beschenkte; wie lange das so sein würde, stand allerdings in den Sternen. Velvet half mir ein wenig, indem sie nun auch vorschlug, die Distanz endlich wieder ein wenig zu verkürzen und den anderen beiden auf's Fell zu rücken. Velvet setzte sich ja ihrerseits nicht in Bewegung und so musterte ich Naminara noch eine gewisse Weile, bis auch die Fähe sich regte. Ihr Weg führte sie offenbar zum nicht gerade tosenden Fluss, auch wenn Durst wohl nicht der einzige Antrieb zu sein schien, sich dem Wasser zuzuwenden. Ich nickte knapp und sah erneut in die Richtung in die wir gehen wollten.

„Dann mal los...“

murmelte ich mir in die Tasthaare und meinte den Satz genauso kurz und prägnant wie er war. Sekunden später setzte ich auch schon die erste Pfote nach vorn und musterte die Umgebung, ehe ich mich umsah und mich vergewisserte, ob die anderen beiden mir folgen würden.

„Kommt Ihr...bitte?“

Ich hatte zwar nicht wirklich Zweifel daran, dass sie mir folgen würden, allerdings auch keine Garantie, dass sie es täten, weshalb ich meine Bitte mit diesem letzten Wort unterstrich. Alleine würde ich nur wenig Lust haben, mich mit den beiden auseinanderzusetzen, jedenfalls hatte ich diese Befürchtung. Dennoch waren meine nun folgenden Schritte von Selbstsicherheit geprägt, während ich mich kein weiteres Mal umsah – ich vertraute nun einfach darauf, dass meine Bitte gezogen hatte.

Es dauerte nicht wirklich lange, ehe die beiden Schemenhaften Gestalten näherkamen und sich tatsächlich nach einigem Hinsehen als die Wölfe entpuppten, die wir so gesucht hatten – hoffentlich war das vorläufig das letzte Mal, dass jemand den Abtrünnigen spielte, auch wenn das sicher nicht die Absicht der beiden gewesen sein mochte.

„Hallo Ihr.“

tat ich meine besser werdende Laune kund, wusste aber nicht ob man mich auf der Gegenseite auch verstehen würde, denn es waren ja doch noch einige Wolfslängen die zwischen uns lagen – und da ich nicht gerade gebrüllt hatte, konnte es ja durchaus sein, dass man mich nicht auf Anhieb verstanden hatte. Ich hielt also inne, blieb stehen und wartete ab. Zum einen, dass die zwei Näherkamen und zum anderen dass die beiden anderen Fähen, Velvet und Naminara, aufschlossen, so sie das nicht schon getan hatten.

[zunächst noch am Fluss, dann Richtung Tamias und Skadi; Velvet und Naminara im Schlepptau]



- Tamias - 09.04.2011

Na gut. Vielleicht war mein Auftreten doch etwas zu hart Skadi gegenüber. Ich meinte es doch nicht böse. Es stimmte mich einfach nur nicht besonders glücklich an das Thema zu denken. Vergangenheit. Das Wort sagt es doch schon an sich. Es ist vergangen.
Es gilt aus der Vergangenheit zu lernen, Fehler herauszufiltern und sie in Zukunft besser zu machen. Man sollte aus vergangenem lernen und reflektieren. Alles machte einem zu dem, der man ist. Jede positive, jede negative Erfahrung lehrte achtsamer zu sein, die Dinge so zu sehen wie sie sind, sie nicht anders zu sehen. Das Leben lehrt die jungen Wölfe zu jagen, zu überleben. Jeder auf seiner eigenen Art und Weise.
Man kann einfach nicht sagen "das und das hat mich so gemacht". Natürlich gibt es auch einschneidende Erlebnisse im Leben eines Wolfes, doch liegt das nur im eigenen Emfinden.
Das meine Eltern starben war tragisch, das die Menschen mein Rudel auslöschten war ebenfalls tragisch. Das ich wohlmöglich als einziger überlebte ist das tragischste. Doch vielleicht hat es auch einen Sinn. Immerhin hat man mich gefunden, aufgezogen und mir das Leben geschenkt. Egal wie oft man das hin und her sieht, eigentlich war es positiv. Was Amaroq sich jedoch bei dem Rest meines Lebens gedacht hat, weiß ich noch immer nicht. Das Leben lehrte mich, nicht jedem zu vertrauen,sondern das Vorsicht und Skepsis einem meist das Leben retten. Es lehrte mich, mich nicht zu binden, sondern auf eigenen Pfoten zu stehen. Es lehrte mich Vernunft und mit Wölfen umzugehen.
Kurz schnaufte ich in mich hinein, ehe ich mich kurz zu Skadi umsah, sie sanft mit der Schnauze unter ihrem Kinn anstupste und ihr flüchtig ein leichtes Lächeln zu warf.

"Schon gut. Ist einfach nicht mein Thema."

Damit hoffte ich ihr die Laune nicht zu vermiesen.
Der Geruch von Kaya, Velvet und Naminara kam näher und einige Minuten nachdem meine Worte zu Skadi verhallt waren, hörte ich auch schon die Worte Kayas.
Er schien gut gelaunt zu sein, so... voller tatendrang.
Leicht wedelte meine Rute hin und her, als ich an ihn, das kleine "Rudel" und die Reise dachte. Es war wirklich Zeit das Ziel weiter zu verfolgen. Sonst würden wir in diesem Leben nicht mehr ankommen und im nächsten wieder von null anfangen müssen.

" Hey."

wuffte ich freundlich.

" Sind nun alle von unserem Ziel eingeweiht? Dann sollten wir es so langsam mal wieder verfolgen, da wir ja nun alle gestärkt sind von dem Mahl."

Ganz leicht fragend sah ich hinter Kaya. Waren alle wieder fit? Wir würden den Fluss weiter abwärts folgen müssen. Er fließt Richtung Norden und da wollten wir hin.

[Kaya, Velvet und Nami gegenüber]