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Passus II - Getrennte Wege - Druckversion

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- Tamias - 01.03.2011


Meine Ohren zuckten im Wind, welches mein Fell leicht kräuselte und sinnlich vernahm ich jeden Geruch der meine feine Nase streifte.
So entging es mir nicht, dass Skadi sich zu mir gesellte. Mein müden Augen öffneten und als die Wölfin mich ansprach ging ich in eine andere Position. Ich lag nun nicht mehr seitlich auf meinem Bauch sondern auf meinem Brustkorb und den Kopf aufmerksam zu ihr erhoben.
Skadi hatte nicht ganz unrecht. Besonders fair hatte Kaya sie nicht behandelt, nachdem was sie für uns getan hat. Wieso er allerdings so war, konnte ich ihr auch nicht sagen. Nur weil Kaya und ich die einzigen sind, die das Ziel gemeinsam verfolgen, wusste ich noch längst nicht alles.
Dennoch lauschte ich Skadis Worten aufmerksam, ehe ich meine Stimme erhob.

" Ganz ehrlich Skadi. Ich kann es dir nicht sagen. Ich weiß nicht was er hat. Aber ich denke mal eine eindeutige Sympathie für Velvet. Vielleicht solltest du ihn darauf ansprechen und es klären."

kurz räusperte ich mich und beobachtete Skadis Miene.

" Ich glaube aber nicht, dass er dich nicht mag oder irgendwas gegen dich hat. Das er so offen mit Velvet redet erstaunt mich ebenfalls ein wenig. Viel haben wir während unserer Reise auch nicht miteinander gesprochen. Frag ihn am besten selber. Am besten nachdem er gefressen hat.

Nach dem letzten Satz verzogen sich meine Lefzen zu einem frechen Grinsen. Nicht das Kaya sie zerfetzt hätte, aber er hatte sicherlich genau wie Velvet wahnsinnigen Hunger. Aber selbst schuld, wenn die beiden sich so lange unterhielten und trödelten.
Mein Blick galt noch immer Skadi. Es schien sie zu beschäftigen und irgendwie zu verärgern, wie der graue Rüde sie behandelte. Aber was sollte ich denn daran ändern?
Langsam wandt ich meinen Blick ab und sah mich nach Naminara um. Sie hatte getrunken und sich weg gelegt und ruhte nun ebenfalls. Das war aber auch verdient und völlig nachvollziehbar.
Meine Nasenflügel bebten leicht, als ich den Geruch von Kaya und Velvet vernahm. Na da waren sie ja endlich. Dann musste Skadi ja nicht lange auf ihre Antwort warten.
Mit einem freundlichen Wuffen begrüßte ich die beiden Wölfe.

" Wir waren dann mal so freundlich und haben einen Anstandsrest für euch übergelassen. Erwartet nur nicht, dass es noch frisch ist, nach eurer Trödeltour."

Meine Worten waren laut und freundlich und mit einem leichten Lächeln versehen.
Dann sah ich wieder zu Skadi und wartete ihre Reaktion auf Kaya und Velvet ab.

[unterhaltet sich mit Skadi/ begrüßt Kaya und Velvet]



- Velvet - 02.03.2011

Wir, also Kaya und ich, waren mittlerweile so gut wie angekommen bei den drei anderen Wölfen und ich konnte ihre Konturen bereits ausmachen, noch waren wir jedoch nicht in Hörweite und doch mischte sich bereits der Geruch des erlegten Wildes so stark in die Luft das ich immer deutlicher spürte wie viel Hunger ich hatte. Aufmerksam lauschte ich weiterhin den Worten des Rüdens und passte mich erneut seiner Geschwindigkeit an, lief neben ihm her. Auf seine Worte nickte ich nur leicht, da auch Kaya nichts mehr sprach als wir in Hörweite waren schwieg auch ich, obwohl ich hoffte dass wir diese Unterhaltung irgendwann weiter führen konnten. Ein letzter Blick zu Kaya – er war mir wirklich sympathisch geworden in den letzten Minuten – und ich trat zu den anderen hinaus und konnte nun Tamias, Naminara und auch Skadi richtig erkennen. Skadi war bei dem Rüden – Tamias und Naminara lag etwas abseits von den beiden und schien sich auszuruhen.
Mein Blick schweifte über die nähere Umgebung, das erlegte Wild lag einige Meter vor Kaya und mir. Tamias wuffte uns zu, als wir näher kamen und richtete auch als erstes das Wort an uns. Auch wenn ich scheinbar noch nicht wirklich zu dieser Gemeinschaft gehörte wurde ich immerhin beim Essen schon dieses mal mit eingeplant. Ich ging davon aus, das Kaya genauso einen Hunger hatte wie ich und bewegte mich langsam Richtung Kadaver.

Danke.

Mehr wusste ich nicht dazu zu sagen, was sollte ich auch groß auf die Worte Tamias antworten? Ich ging weiterhin davon aus das Kaya in die selbe Richtung lief und schaut deshalb auch gar nicht zu dem älteren zurück. Der Geruch von Fleisch und Blut stieg nun unmittelbar vor mir auf und ich grub meine Zähne in das Fleisch. Es war nicht mehr frisch aber es war gut! Nachdem ich bereits tagelang keine Jagd mehr gemacht hatte, hatte ich wirklich Hunger. Ich schluckte den Bissen herunter und merkte sofort das mir das Fleisch gut tat. Ich stillte meinen Hunger so gut es ging und lies Kaya natürlich genug für ihn übrig.
Minuten lang aß ich schweigend und dann richtete ich mich auf. Mein Fell war an einigen Stellen vom Blut verklebt und ich lies mich einige Meter vom Kadaver auf den Boden fallen, so dass ich jedoch noch in Hörweite der anderen war. Mit ruhigen Bewegungen begann ich mein Fell zu säubern.

[bei Kaya, Tamias, Skadi & Naminara | Fell säubern]



- Tryss - 02.03.2011

Ich werde dich nehmen wie du bist, wenn du mich nimmst, wie ich bin. Am Ende lief es wohl auf so einen Kompromiss zwischen Alvarez und mir hinaus, auch wenn ich mir anfangs nicht sicher war, ob der Rüde überhaupt auf meine Entschuldigung eingehen würde. Nun aber lenkte der Fremde, der nun einen Namen erhalten hatte, ebenfalls ein. Und das schien mir eine gute Ausgangslage für eine erfolgreiche Jagd zu sein. Dabei amüsierte es mich innerlich ein wenig, dass ausgerechnet Arkanis dem Rüden die Aufgabe abgenommen hatte, seinen Namen zu verraten. Hätte ich gegenüber Deka auch nur ein Wort über ihren Namen verloren, so wäre sie sicherlich fuchsteufelswild geworden. Innerlich jedenfalls, da war ich mir mittlerweile recht sicher.

Aber jetzt schienen Kani andere Dinge zu beschäftigen, immerhin hatten wir sie unfreiwillig in die Rolle der Jagdführerin gedrängt. Na ja, selbst Schuld. Immerhin hackte sie schließlich immer auf der Unerfahrenheit und Engstirnigkeit der jungen Wölfe herum. Dazu noch ein Funken Unvorsichtigkeit und schon schieden Deka und ich als leitende Jäger aus. Und Alvarez' Fell roch man immernoch drei Meilen gegen den Wind. Dazu war er mitgenommen und kannte uns nicht. Kanis kannte wenigstens mich. Jedenfalls ein wenig. Sie war also die einzige die übrig blieb. Ob sie wollte oder nicht. Das Leben fragte nicht danach, was man sich wünscht. Und teilt man es ihm ungefragt mit, bekommt man garantiert nicht das wonach man sich sehnt. Soviel hatte ich in meinem kurzen Leben bereits gelernt.

Ausnahmsweise zog ich es vor meinen Fang geschlossen zu halten und die drei sich über das Territorienproblem Gedanken zu machen. Ich blickte mich derweil um, auch wenn ich mit voller Aufmerksamkeit und gespitzten Ohren den Worten der anderen lauschte. Gab es nicht irgendwo... Sicher, sicher... nur wo? Ich suchte Pflanzen. Ganz bestimmte, obwohl ich nicht wusste, ob sie hier zu finden waren. Nachdem ich mein Revier so unfreiwillig verlassen hatte, war ich auf meiner Wanderung öfter an ihnen vorbei gekommen. Und ich sage euch: Die stanken noch mehr als Alvarez es tat! Vielleicht konnten wir das zu unserem Vorteil nutzen und den Elch so noch ein wenig mehr in Sicherheit wiegen. Oder brauchten wir das vielleicht gar nicht, wenn wir ihn sowieso durch die Gegend hetzten?

[Wald | Alva, Deka, Kanis]



- Skadi - 03.03.2011

Es erstaunte mich, dass der Rüde seine Position für mich veränderte und vorallem erstaunte es mich, dass er seinen Kopf hob, mich direkt an sah und aufmerksam meinen Worten lauschte. Gerechnet hatte ich mit geschlossenen Augen und Ohren, die den lieber zu den Vögeln zuckten als nach meienr Stimme suchten. Fast legte ich meinen Kopf leicht schräg, um Tamias genauer zu beobachten. Wieso diese Sinneswandlung? Hatte der Rüde so einen Hunger, dass seine Stimmung dadurch komplett unter den Boden gerasselt war? Das war meine erste vermutung und anders konnte ich es mir nicht erklären.
Dann jedoch antwortete der Braune. Das einzig positive an diesem Gespräch war, dass Kaya wirklich nicht dazwischen funken konnte. Negativ war jedoch die Antwort. Wie soll auch eine Antwort befriedigend sein, wenn sie 'ich weiß es nicht' lautet. Gewiss konnte Tamias nichts dazu und ich wollte ihn auch nicht dafür billigen, dass er es nicht wusste. Ich konnte mir zudem auch nicht vorstellen, dass er mich an log - wieso sollte er das tun?
Gerade wollte ich meinen Fang öffnen um Tamias zu antworten, als er Kaya und Velvet ' in Empfang nahm'. Seine Stimme klang glücklich und freudig, als wäre er der Sonnenstrahl höchst persönlich. Es war wirklich ein schwankendes Stimmungsbild, dass der Rüde an den Tag legte. Aber es war gut. Es freute mich, dass er seine Griesgräme Charaktereigenschäft, zumindest für diesen Moment, ablegte. Ich musste zu geben, so gefiel mir der Rüde richtig gut.
Ich stand auf um mich besser um sehen zu können von wo die beiden kamen. Sie hatten genau den Weg genommen den ich gelaufen war. Zumindest kamen sie genau aus dem flecken Wald, aus dem ich auch dazu gestoßen war. Nur das die beiden wesentlich länger brauchten. Wenn ich schon stand, dann suchte ich nochmals Naminara, die weiterhin seelenruhig am Bach lag und dann drehte ich mich auch wieder zu Tamias um. Ich nickte kurz.

"Dann soll er erst einmal fressen."

Sagte ich, wober dies auch meine Gedanken sein konnten. Die nächste Frage war nur, wie ich mir Kaya alleine aufsuchen konnte und vor allem, wie ich mit ihm reden sollte, ohne dass er sich gleich angegriffen fühlt oder ich mich ihm untergeben muss. Bisher hatte mit der Wolf nur gezeigt, dass er keine Einsicht besitzt und gar nicht zuhören möchte. Hoffnung hatte ich allerdings, dass er, so wie Tamias, nach dem Fressen besser gestimmt wär.

"In der Zwischenzeit kannst du mir ja erklären, wie euer Ziel nun genau zu Stande kam und was es damit auf sich hat."

Ich muss mich ja noch entscheiden, ob ich euch begleite oder nicht

wollte ich erst hinzu fügen, doch ich ließ es sein. Auf irgend eine Weise war meine Entscheidung ja schon gefallen - sonst hätte ich spätestens bei der Auseinandersetzung zwischen Kaya, Tamias und mir das Weite gesucht. Obwohl ich nicht sagen konnte, dass ich mich bei den Rüden wohl fühlte. Was auch immer mich hier hielt, ich wusste es nicht. Vielleicht einfach die Tatsache nicht alleine zu sein und als 'i-Tüpferchen' oben drauf, die erfolgreiche Jagdt die nach weiteren saftigen Wild garantie ausschrie.
Nun war es auf jeden Fall geschafft. Ich hatte mich in meinen eigenen Gedanken gefangen, obwohl ich auf die ANtwort Tamias wartete. Würde er mir überhaupt eine geben?
Ich ließ mich nieder auf alle viere und machte es mir nun auch etwas gemütlicher. Es war zwar ungemütlich zu Tamias nun auf zu schauen, da er auf dem Stein lag - aber meinen Läufen tat es gut und ich bildete mir ein, dass es zur schnellen Verdauung anregte.

[Neben Tamias | Kaya, Velvet & Naminara in der Nähe]



- Tamias - 03.03.2011


Kurz und knapp waren ihre nächsten Worte. Doch sie sah enttäuscht aus, nicht zufrieden. Aber was hatte sie denn erwartet? Das ich Gott bin und ihr sagen kann wie Kaya tickt?
Ich beobachtete genau ihre Gestik und Mimik. Hatte sie Angst vor Kaya ? Auf jedenfall war sie ihm gegenüber sehr sehr unsicher.
Dann fragte Skadi nach unserem Ziel. Ich könnte ihr jetzt von der sterbenden Wölfin erzählen und wie wir hierher kamen und was passiert war. Aber das wäre es nicht gewesen. Es ging hier um etwas anderes. Wann es umgeschlagen hatt kann ich nicht sagen, aber irgendwann ging es nicht mehr um das eigentliche Ziel in den Norden zu gehen und diesen Ort zu finden. Es war schwer in Worte zu fassen.
Mein Blick wanderte zu Skadi. Sie schlief und verdaute und Kaya und Velvet würden dies nun auch bald tun.
Die Gedanken an unsere Reise, an unser miteinander ließ mich keinesfalls mehr müde werden. Auch wenn ich die Sonne auf meinem Pelz genoss.
Es ging mir ziemlich gegen den Strich, als Skadi sich unter "meinem kleinen Fels" legte und hinaufschauen musste. Es gefiel mir so überhaupt nicht in diesem Moment. Es hatte schon fast etwas von "ich bin rang höher, ruht unter mir".
Gemächlich erhob ich mich und streckte meine Glider aus, ehe ich den Staub aus meinem Pelz schüttelte. Mit einem leichten Satz sprang ich von dem Stein und sah Skadi fragend an.

"Wollen wir uns ein wenig die Pfoten vertreten? Dann erkläre ich dir, worum es hier geht. Ok?"

Mit einer leichten Kopfbewegung deutete ich in Richtung Wasserfall. Beim gemütlichen Spaziergang konnte der Magen auch gut und schnell verdauen.

[Bei Skadi/ vom Stein gesprungen]



- Skadi - 05.03.2011

Ich hatte nicht lange Zeit zum liegen, als Tamias sich zu mir 'nach unten' gesellte. Er stand vor mir und ich schaute zu ihm auf. Als er mich zu einem Spaziergang einlud - er deutete zum Wasserfall - konnte ich ihm das nicht abschlagen. Einee Erfrischung für meine Kehle wäre nicht schlecht und außerdem war er bereit mir nun die Geschichte zu erzählen.
Wie stemmte ich meine Vorderläufe in den Boden über mir und drückte meinen Oberkörper damit hoch. Erst dann stellte ich meine Hinterläufe auf und baute mich zu meiner ganzen Größe auf. Schwer hing mein Bauch nach unten - so als wolle er mir sagen, dass er liegen bleiben wollte. Aber ich war Herr meiner Bewegungen und wollte meine Trägheit übergehen. Langsam schüttelte ich mein Pelz und trat dann neben Tamias. Er durfte das Tempo entscheiden.
Ich überlegte etwas zu sagen, aber ich wusste nicht was. Es ging um das Ziel und da konnte ich nicht mit reden. Und ungeduldig erscheinen wollte ich auch nicht, in dem ich nochmal fragte, ob er nun erzählen würde. Also schwieg ich und hielt meine Ohren gespannt offen um die kommenden Worte zu empfangen.

[neben Tamias | auf dem Weg zum Wasserfall]



- Kaya - 07.03.2011

Ich sah mich um – irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass da ein Uhu im Baum saß, der genau beobachtete was ich tat – und was ich eben bleiben ließ. Aber was sollte er mit seinem Wissen denn schon anfangen? Wurde ich zu einem anderen Wolf, nur weil ich unter möglicher Beobachtung stand? Ich hatte Zeit meines Lebens nie wirklich viel davon gehalten, mich für andere zu verstellen und irgendwie hatte ich auch keinen Zweifel daran, dass sich daran jemals etwas ändern würde.
Noch immer befanden wir uns unweit der anderen, die erstaunlich ruhig zu sein schienen. Ich schob das auf den großen, nun gestillten Appetit den sie an den Tag gelegt hatten. Naminara hatte sich auf die Breite gehauen und wirkte dösig, Tamias dagegen mit vollem Magen gleich doppelt so sympathisch wie sonst – also wenigstens ein bisschen sympathisch. Wahrscheinlich würden wir nie die dicksten Freunde werden, aber das stand ja irgendwie auch gar nicht zur Debatte. Und wenn schon so freundlich ein Mampf angeboten wurde, konnte und wollte ich nicht abschlagen. Ein eher dankbares Nicken folgte als Ergänzung zu Velvet's wörtlichem Dank. Es ihr gleichtuend schob ich mich an den Kadaver, allerdings mit der größtmöglichen Distanz zur Fähe, denn ich wusste durchaus um mein Fressverhalten – und unter Umständen wäre mir ziemlich schnell ziemlich egal dass hier eine Fähe fraß, mit der ausser eines netten Gespräches kaum ein Zusammenhang bestand. Da wollte ich lieber vorbauen und meine Zähne im Kadaver versenken, was ich alsbald tat.

Das ging, ähnlich wie bei der Grauen, einige Zeitspannen so, in denen ich immer wieder kleinere Päuschen einlegte – und gelegentlich spaßeshalber in Velvet's Nähe am Kadaver rupfte, um die Graue ein wenig...zu ärgern, zu necken. Eher letzteres. Ob sie sich darauf einließ wurde mir nicht offenbar, denn ich vertiefte mich schnell wieder in die nächste kleine Fressattacke – und staunte nicht schlecht, als ich mich umsah: Kein Tamias und keine Skadi mehr – dementsprechend verdattert blieb ich am Platz stehen und sah gen Velvet, fragend wuffend. Hatte sie unsere Kameraden davongezaubert oder was war hier passiert?

[Kadaver, Velvet]



- Tamias - 07.03.2011


Schön, dass Skadi einwilligte. Langsamen Tempos trottete ich nun Richtung Wasserfall. Mit einem flüchtigen Blick vergewisserte ich mich, dass Skadi mir folgte.

"Wir sind dann mal."

entging es mir nur flüchtig um die anderen nicht ganz ohne Worte allein zurück zu lassen.
Dann überlegte ich, wie ich es beschreiben konnte um was es hier ging.
Nachdenklich hatte ich meinen Kopf kurz zu Boden gerichtet. Wir ließen einige 100 Meter hinter uns ehe ich anfging mich zu räuspern und zu erzählen.

"Also."

Fing ich langsam an um Skadis Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich erzähle aus meiner Sicht. Das beinhaltet aber auch die Fakten.

wieder machte ich eine kurze Pause, ehe ich wieder anfung zu erzählen.

"Der Geruch von Wolfsblut lockte mich damals an einen Fluss. Eine alte Wölfin lag im sterben mit einem Pfeil in ihrem Körper. Sie starb. Einige andere Wölfe versammelten sich und wurden ebenfalls von diesem Geruch angezogen. Jeder war neugierig und wollte helfen. Unter anderem auch Kaya und Tryss. Wir wollten ihr nur helfen, doch starb sie uns vor den Augen weg. Doch sie stotterte noch einige Worte aus, bevor sie uns verließ. Sie erzählte von einem Ort im Norden, an dem es Menschen gäbe, die Wölfe ehrten und mit ihnen lebten. Eine Harmonie zwischen Mensch und Tier. Besonders viel erzählte sie davon aber nicht nur, dass wir ihn suchen sollten. Jeder malte sich aus, was für ein herrlicher Ort es ist Einige dachten wohl an die herrliche Ruhe, andere daran, dass sie endlich von Menschen gutes erfahren durften, andere an den ewigen Frieden, nachdem sie sich sehnten. Ich denke das es darum geht. Wir werden wandern bis jedem die Illusion vergangen ist. Das ist es was uns antreibt. Der Gedanke an einen Ort, an dem alles gut ist. Ich für mich wander nicht wegen eines Ortes. Ich glaube nicht das es ihn gibt außer in unseren Köpfen. Ich wander weil ich die Gesellschaft genieße und ein anderes Leben leben möchte als das vorherige."

Mit dem letzten Satz schwang ein leichter Seufzer mit. Ich hatte viel zu viel geredet. Aber jetzt kannte sie die Geschichte. Ich hatte so lange gelabert, dass wir schon längst am Fluss waren. Mit einem fragenden aber freundlichen Blick sah ich Skadi an und wartete ihre Reaktion ab. Würde sie mich jetzt für verrückt erklären ?

[Mit Skadi am Flus]



- Arkanis - 08.03.2011

Man schien Entscheidungen zu erwarten und zum ersten Male fühlte ich mich deutlich unwohl in der Gruppe. Ich war doch kein Kommandeur, niemand, der Entscheidungen für andere fällte. Alles was ich ihnen anbieten konnte, das war meine persönliche Erfahrung. Eine größere Jagd lag da allerdings lange zurück und ich konnte nicht umhin meinen Gedanken ein kurzes Abschweifen zu erlauben. Ich dachte an eine Jagd, an der ich ebenfalls als Fremde unter Fremden teilgenommen hatte. Zugegeben - wirklich hilfreich erschien mir die Erinnerung nicht. Wieder traf mein Blick die anderen Wölfe. Was sollte ich ihnen sagen? Ein Fluss, keiner wusste wie tief, oder ein Talkessel von dem ich nicht einmal eine Richtung kannte. Ich war bemüht die Gegebenheiten abzuwägen, aber echte Vorteile konnte ich nicht entdecken. Es fehlte uns an handfesten Informationen.

Eine Weile ließ ich mir die möglichen Szenarien durch den Kopf gehen. Wenn der Fluss, von dem Dekaja gesprochen hatte, tatsächlich tief genug wäre, dann würde ein Elch diesen nicht ohne weiteres überwinden können. Wenn man ihn dazu noch in die Fluten hineindrängte, so war es möglich ihn seiner Waffen zu berauben. Doch die Jagd zu Wasser war schwer und ernst gemeinte Angriffe wären immer nur dann möglich, wenn sich der Elch wieder ans Ufer kämpfen würde und man selbst festen Boden unter den Pfoten hatte. Man müsste einige gute Schwimmer bei sich haben, die den Elch beständig zurück ins Wasser trieben. Ich besah mir zweifelnd meine Mitstreiter bei diesem Gedanken. Fragen kostete ja nichts?

“Haben wir denn gute Schwimmer in der Runde?“

Oder sollte es nicht doch lieber die zweite Wahl werden, ein Kessel? Es wäre leichter den Elch im Zaum zu halten, aber er könnte uns auch leichter seine Schwachstellen verwehren, wäre wehrhafter und wenn er unsere Linie dann doch durchbrach wäre die Jagd rasch vorbei. Keine der Alternativen erschien mir als narrensicher, wenn man die Gegebenheiten nicht genau kannte. Ich richtete meinen Blick auf Tryss. Er wollte gerne den Anführer spielen, das war mir schon früh bewusst geworden, und mir war es lieb, wenn ich diesen Posten abgeben konnte. Ich würde mich mit einer beratenden Position zufriedengeben. Es musste jawohl möglich sein eine Bürde loszuwerden, die andere innehaben wollten.

“Nun mein Vorschlag wäre es den Fluss zu wählen, sofern er näher liegt. Das Wasser wird die Beute schnell ermüden lassen, nur überqueren lassen dürfen wir sie nicht. Wenn sich kein erfolgreicher Angriff platzieren lässt bleibt uns hiernach noch immer die Wahl einen deutlich erschöpften Elch bis in den Kessel hineinzutreiben. Hierzu müsste unser grauer Freund allerdings eine Richtung angeben und die Führung bei der Hatz übernehmen. Dekaja könnte uns im Vorhinein den Fluss zeigen, damit wir eine geeignete Stella auswählen können, über die wir uns einig sind.“

Ich blickte abermals reihum und wartete auf Einwände. In keinster Weise wollte ich dieses Grundgerüst als Masterplan hinstellen und am allerwenigsten irgendwelche Verantwortung durch einen besiegelnden Beschluss übernehmen. Das konnte mal getrost einer der anderen übernehmen – vorzugsweise Tryss. Meine grauen Augen blieben auf ihm ruhen, der sich zuletzt als einziger in Schweigen geübt hatte. Nun hatte er meine Einschätzung gehört und sollte meinetwegen ruhig entscheiden. Die richtige Wahl traute ich ihm durchaus zu und schließlich wünschte sich der Jungspund eigene Verantwortung. Wann sollte er sonst damit beginnen, wenn nicht jetzt? Nur allzu lange Zeit lassen konnten sie sich wohl nicht mehr, denn es war ja nicht so, als würde dieser Elch nur auf seine Henker warten.

[Wald | beratend bei Tryss, Dekaja, Alvarez]



- Skadi - 09.03.2011

Wir waren an Kaya und Velvet vorbei gegangen. Tamias hatte uns 'entschuldigt' und ich nickte den beiden nur zu, um dieses zu bestätigen. Ob sie es überhaupt mitbekommen haben, konnte ich nicht sagen. Sie waren, wie wir zuvor, ins Fressen vertieft.
Tamias hatte ein gemächliches Tempo vorgegeben und wir gingen viele Schritte, bis Tamias sich räusperte. Ich war schon leicht unruhig geworden und kurz davor doch noch nach zu haken, um was es nun bei ihrer Reise ging. Aber dann nahm ich seine Stimme wahr und lauschte gespannt seinen Worten. Ein Ort, an dem Menschen friedlich sind? Ohne es kontrollieren zu können tauchte Vermillion vor meinen Augen auf. Wie die Fähe lag auch er durch Menschenshand vor mir im Sterben. Ich sah die Menschen und ihrer Brutalität. Und im Norden sollte es einen Ort geben, wo eine friedliche Rasse ihrer lebte? Es war eine Wunschvorstellung aber nicht Vorstellbar. Es weckte in mir Neugierde diesen Ort zu finden, um zu erfahren, ob es wirklich so ist - jedoch konnte ich nicht wirklich daran glauben. Aber ich musste wirklich zu geben, dass auch ich mir ausmalte, wie so ein Ort sein könnte. Wo er wäre und wie es dort genau aussehen könnte.
Wir waren schon am Wasser angelangt, als Tamias immernoch redete. Meine Kehle rief nach dem kühlen Nass, aber ich genehmigte mir noch keinen Schluck. Tamias gegenüber würde ich das als unhöflich empfinden. Ich hatte ihn während seiner Erzählung noch nicht einmal angesehen. Zu sehr hatte ich meine eigenen Bilder und Vergleiche meiner Geschichte vor Augen gehabt - dadurch fast Schwierigkeiten den Rüden vollständig zu folgen - als das ich ihm hätte ansehen können. Erst als er fertig wurde, mit einem Satz der meine Ohren nochmals zum zucken brachte, sah ich zu ihm auf. Er war ein gutes Stück größer als ich. Mein Maul könnte ich, wenn ich meinen Hals überstrecke, auf seinen Schultern ablegen.
Er möchte ein anderes Leben leben als das vorherige. Dieser Satz interessierte mich in diesem Moment fast mehr als der besagte friedliche Ort. Tamias sah mich nun an. Es war ein Fragen in seinem Blick. Ich atmete kurz tief durch und setzte dann für eine vorerste Antwort an.

"So ein Ort ist in der Tat wünschenswert und ich muss zugeben, er lässt ein zum Träumen hinreißen. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich von der mir bekannten Rasse groß unterscheiden."

Dann senkte ich meinen Kopf und genehmigte mir einige Schlücke aus dem Fluss. Wölfe, egal wo man sie traf, hatten den gleichen Lebensstil. Im Groben zumindest. Wir töteten um zu überleben und dann suchten wir uns die Schwächsten aus um das Überleben der restlichen potentiellen Beute sicher zu stellen. Da konnte man jeden Wolf befragen. Es war wie eine Regel. Fest in unserem Kopf. Menschen hingegen töteten ohne nach zu denken. Sie nahmen das, was sie wollten. Hielten es wie die trächtige Fähe in Gefangenschaft und ließen ihre Opfer leiden. Wenn das ihre Regeln für die Jagdt sind, dann konnte ich mir nicht vorstellen, dass andere Rudel es anders taten.

Ich hatte meinen Durst gestillt und mich auf meine Hinterläufe nieder gelassen. Wieder sah ich zu Tamias.
Ich wollte ihn fragen, wie die bedeutung aus seinem letzten Satz zu nehmen war - aber ich konnte ihn nicht überrumpeln. Durch seine kleine Geschichte hatte er viel über sich verraten. Vielleicht mehr als er mochte. rst nach der Jagdt wurde mir dieser Rüde sympatisch - vorher war er griesgrämig und abweisend. Zu dieser Art wollte ich ihn nicht gleich wieder zurück treiben. Also beschloss ich vorerst meine Frage in den Hintergrund zu stellen und stattdessen von mir etwas Preis zu geben, um ihm nicht das Gefühl zu geben, dass ich ihn nur ausfragen möchte.

"Ich habe Menschen als Blutsüchtlinge kennengelernt. Wir Wölfe werden geboren und wir leben nach Regeln, die nie wirklich ausgesprochen werden. Wir jagen mit Verstand und überleben ohne andere Rassen, spaßeshalber, zu schaden. Sicher gibt es ausnahmen. Vielleicht gibt es diese Ausnahmen auch bei einem Menschen, jedoch kann ich mir dies nicht mit einer ländlichen Begrenzung vorstellen."

[Neben Tamias am Fluss]