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Passus I - Das Dorf - Druckversion

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- Tryss - 19.07.2010

Immernoch fasziniert und von so vielen neuen Eindrücken erschlagen hockte ich stumm hinter Ares und lauschte seiner kurzen Unterredung mit der Fähe. Die schien ob ihrer Gefangenschaft nicht wirklich gut gelaunt. Verdenken konnte ich ihr das keinesfalls. Schon der Geruch des Käfigs war es wert sie zu befreien.

Tryss, versuche du es doch mal. Ich denke deine Zähne sind noch ein wenig schärfer als meine.

Ares' leiser Ruf riss mich aus meiner Trance. Ich schütttelte kurz den Kopf um ihn von Fragen und Gedanken frei zu bekommen und nickte dann stumm. Nichts war mehr übrig geblieben vom übereifrigen stürmischen Befreierwolf, den ich eben noch so wunderbar gemimt hatte. Îch erhob mich also und lief zu der Stelle an der Ares eben noch versucht hatten den Strick zu durchtrennen. Kurz blickte ich die Fähe an und lächelte ihr aufmunternd zu. Obwohl mir im nächsten Moment klar wurde, dass ihr das wahrscheinlich wenig nutzen würde und ziemlich egal war. Also besah ich mir das Seil noch einmal kurz und zog dann die Lefzen zurück um meine Zähne zu entblößen.

Ich glaube kaum, dass meine Zähne viel mehr ausrichten konnten, als die von Ares oder der Fähe es gekonnt hatten. Immerhin waren ihre Gebisse ausgewachsen und viel kräftiger als das Meine. Aber ich hielt den Fang (denn das konnte ich ab und zu tatsächlich auch) und kam dem Wunsch meines Begleiters nach. Bei meinen Bissen zielte ich immer auf die bereits brüchigen, angefressenen Stellen. Es dauerte einige Momente bis ich eine Veränderung spürte, dann begannen die Fasern nachzugeben. Ich blickte auf.

„Es funktioniert, die Seile geben nach Ares. Ares?“

Ich hatte mich zu der Stelle umgewandt, an der ich den Rüden eben noch wähnte. Aber da stand kein Ares mehr. Der Rüde war verschwunden. Und das blieb er auch, bis ich ihn auf dem Dach des Käfigs entdeckte. Skeptisch legte ich den Kopf schief und starrte zu ihm hinauf.

„Ich hoffe, du weißt, was du da tust mein Freund. So unrecht hat die Dame ja nun mit den Hunden nicht...“

murmelte ich ihm leise zu und verkniff mir den Seitenblick zur Gefangenen. Wahrscheinlich hielt sie es kaum noch aus vor Ungeduld. Also fuhr ich fort an den Stricken zu herumzubeißen. Ich rutschte ein wenig ungeduldig mit den Hinterläufen auf dem Boden umher während ich die gesamte Kraft, die ich aufbringen konnte, in meinen Kiefer lenkte. Und dann kam es. Riksch. Ein kurzer Schmerz durchzuckte meine Lefzen als die Fasern mir aus dem Maul gezogen wurden. Aber ich spürte ihn kaum. Stattdessen durchflutete mich ein reges Gefühl von Stolz. Der Strick war gerissen.

[Käfig | Ares, Arkanis]


- Arkanis - 20.07.2010

Ungeduldig beobachtete ich die Versuche des Jungspundes und er schien tatsächlich Erfolg zu haben. Nervös spielten meine Ohren und ich beschloss von nun an die Umgebung im Auge zu behalten, während die Rüden an meiner Befreiung arbeiteten. Mit Anspannung in den Gliedern starrte ich hinaus in die Dunkelheit. Meine Aufmerksamkeit wurde erst unterbrochen, als das hölzerne Gefängnis bedrohlich zu wackeln und zu klappern begann. Erschrocken fuhr ich zusammen. Einer der Rüden wollte offensichtlich das Dach des Käfigs erklimmen. Misstrauisch beäugte ich das schwankende Gebilde, in dessen Inneren ich mich befand.

Ich sollte ihnen vielleicht doch weiter zur Pfote gehen. Immerhin tut sich zum ersten Mal etwas.

Während der Junge so an den Tauen knabberte erhob ich mich also wieder auf meine wackeligen Läufe und lehnte mich mit der Schulter gegen die Stäbe. Behutsam übte ich so Druck auf die immer instabiler werdenden Hölzer aus und versuchte sie zum Nachgeben zu überreden. Der Käfig knarrte und ächzte hörbar.

"Es bewegt sich. Nur weiter!",

zischte ich leise. Ein Anflug von Enthusiasmus beflügelte meine schwachen Glieder und ich zapfte meine letzten Kraftreserven an. Neue Energie flutete meine Adern. Die würde ich später noch bitter nötig brauchen.

[Dorfmitte, im Käfig | bei Ares und Tryss]



- Ares - 29.07.2010

Mit scharfen Augen tastete ich weiterhin den Käfig ab, beobachtete ihn wie ein Raubtier vor der Beute, welches versuchte die Schwachstelle herauszufinden. Erst Tryss' Ruf war es, der mich zurückholte. Sofort lösten sich meine Vorderpfoten von der Kante des Daches und senkten sich zurück auf die Erde, nur um mich so schnell und lautlos wie möglich zurück zu Tryss zu tragen. Ein Lächeln voller Genugtuung zeichnete sich auf meinen Lefzen ab, als ich die durchtrennten Seile, schlaff und kaputt, wie ein gerissenes Tier, neben dem Käfig liegen sah.

„Gut gemacht“

lobte ich den Jungwolf und stupste ihm kurz mit der Schnauze auf die Stirn. Dann wandte ich mich wieder dem Gefängnis der Wölfin zu und trat näher an eine der Ecken. Mir kam eine Idee und bevor ich wagte genauer darüber nachzudenken, und vielleicht zu dem Schluss zu kommen, dass dies sinnlos war, stellte ich mich erneut auf die Hinterpfoten und stützte meine Vorderläufe gegen den Käfig. Dann fing ich an an der oberen Ecke zu nagen, mit dem Ziel die Halterung des Gitterstabs zu lösen, was mit dieser Technik an den Ecken wohl am besten klappen würde.

„Tryss, versuche du es an der unteren Ecke“

flüsterte ich mit vor Aufregung zittriger Stimme und rückte ein wenig zur Seite um dem Jungwolf Platz zu machen, würde er meinen Plan nicht für völlig geisteskrank halten.
Ich legte den Kopf schräg an den Käfig, so wie ich es auch schon mit dem Seil versucht hatte, um das verwitterte Holz besser zermalmen zu können. Ich hoffte so sehr, dass es klappen würde.

[Käfig, Tryss, Arkanis]



- Arkanis - 02.08.2010

Meine Befreiung schien zum zuschnappen nahe zu sein. Unruhig trat ich abermals von einer Pfote auf die andere und beobachtete ungeduldig die Fortschritte, welche die beiden Rüden auf der anderen Seite des Gitters machten. Der gesamte Käfig entwickelte sich mit dem Zutun der Wölfe langsam aber sicher in eine höchst wackelige und instabile Angelegenheit. Das Dach begann zu schwanken, wenn die Außenstehenden bei ihren Bemühungen dagegendrückten. Ich drückte noch einmal probeweise von innen vor das Gitter, aber als sich herausstellte, dass dies noch nicht viel Nutzen erbrachte (abgesehn von einem laute Knarren und Knarzen, wenn der Käfig gefährlich zu wackeln begann), änderte ich meinen Plan. Ich hob ebenfalls die Lefzen und entblößte mein Gebiss bevor ich mich den Rüden anschloss und ebenfalls wieder an den Seilen zu knabbern begann.

Nur noch ein bisschen...

Ja, bald war ich frei und würde meine steifen Glieder wieder im Lauf strecken können. Es wurde auch höchste Zeit. Mein Pelz juckte unangenehm von der Verunreinigung und ich war beinahe sicher mit hier auch einige Parasiten eingefangen zu haben. Ich war ausgehungert und meine Rippen stachen bereits deutlich hervor und an das Treiben in meinem dennoch gewschwollenem Bauch wollte ich gar nicht erst denken.
Es gab so vieles, das ich noch nachholen wollte, wenn ich nur erst einmal hier herauskam. Doch zunächst einmal musste es auch dazu kommen. Also riss ich eifrig weiter an dem Tau und es gelang mir tatsächlich wieder einige Fasern herauszureißen und schließlich riss nach dem Erfolg des Jünglings auch das nächste Seil. Mein Ausbruch rückte immer näher und der immer später werdende Abend versprach uns eine erfolgreiche Flucht in die Dunkelheit.

[Dorfmitte, im Käfig | Ares, Tryss]



- Kaya - 06.08.2010

So langsam aber sicher fühlte ich, wie nicht nur meine Geduld sich langsam den Bach hinunter bewegte und stutzte – waren da nicht Geräusche? Erst nach einigem nachdenken kam ich auf die Idee, dass es kleine Nager sein könnten, die wohl nicht nur mir die Sache zusätzlich erschwerten. Mein Vertrauen in Tryss und Ares hatte ich allerdings bewahrt. Gefahr würden die Rüden notfalls schon erkennen und uns dann ebenso warnen, wie wir sie gewarnt hatten.

Dummerweise hatte ich nur noch Tamias in Sichtweite. Von Zcara und der anderen Fähe war nichts mehr wirklich zu sehen, aber es konnte auch bedeuten dass die Dunkelheit die beiden wieder verschluckt hatte – ich wusste es ja nicht besser. Hoffentlich würden die beiden bald wieder da sein. Innerlich stieß ich dennoch einen leisen Fluch aus. Sie würden einiges erklären müssen, falls wir sie überhaupt je wiedersahen. Denn der Zusammenhalt einer kleinen Gruppe wurde durch so etwas ganz eindeutig nur untergraben – und das war und blieb alles andere als eine gute Idee.

Auf die drei von der Beissstelle hatte ich indes keinen sehr guten Blick, aber deren Gemurmel schien nichts negatives zu bedeuten – ein Glück. Dennoch blieb ich aufmerksam. Denn wenn die Hunde, die es hier geben musste erst einmal auf die Idee kamen, uns aufzustöbern, hieß es Fersengeld zu geben. Ich sah mich um und konnte mit einem Male spüren, dass nicht nur meine Angst sich langsam verflüchtigt hatte – sondern auch meine Begleiter, Tamias ausgenommen. Den hätte ich nun gerne angewufft, aber das wäre verräterisch gewesen, denn die anderen waren mit Sicherheit noch nicht weit genug, als dass wir ausser Gefahr wären – oder aber schnell fliehen konnten....


[nahe Tamias, hat Zcara und Seritas aus den Augen verloren]


- Tryss - 12.08.2010

Das Gefühl des Stolzes hielt an. Obwohl es anfangs keineswegs so schien als würden wir unser großspuriges Versprechen einlösen können, bewegte sich nun doch mehr am Käfig als ich erwartet hatte. Nicht nur Ares schien neuen Mut gefasst zu haben. Immerhin tat er etwas, das ich vom ruhigen Rüden kaum erwartet hatte – er gab Anweisungen! Aber auch die Lebensgeister der Gefangenen Fähe schienen zu neuem Leben erwacht zu sein. Ein schwaches Lächeln schlich sich auf meine Lefzen, als auch sie begann sich an der Bearbeitung der Seile zu betätigen. Nun, ich hatte keineswegs die Absicht nach meinem kleinen Erfolg nur zuzusehen. Also tat ich wie geheißen – wieder ohne zu fragen – und begann die Taue an der unteren Ecke des Käfigs zu bearbeiten. Ares schien schon einigermaßen weit gekommen zu sein und nach einigen Anstrengungen spürte ich auch, wie das Geflecht an meiner Ecke langsam rissig zu werden begann.

„Ares, hey Ares. Ich glaube wir müssen vorsichtig sein. Das Gitter wird ziemlich viel Krach machen, wenn die Seile gerissen sind und es vielleicht heraus kippt. Oder? Wir sollten auf jeden Fall fluchtbereit sein.“

Dieser Gedanke war mir plötzlich gekommen. Die Warnung der Fähe vor den Hunden war mir immernoch lebhaft im Gedächtnis und auch, wenn ich sie immer nur von weitem hatte kläffen hören, waren mir die Jagdhunde der Menschen doch nie ganz geheuer gewesen. Mein Blick wanderte zur Gefangenen und zum ersten Mal blickte ich sie genauer an. Wirklich hübsch war sie nicht, so dreckig und ungepflegt wie sie dort in ihrem Käfig saß. Wer konnte es ihr verdenken? Immerhin war dieses Gebilde der einzige Ort, in dem sie sich erleichtern konnte. Wie lange sie dort wohl bereits festsaß? Ob sie ihr Rudel verloren hatte bei einem Angriff? Wobei hatte sie sich schnappen lassen? Wieder einmal lagen mir einige Fragen auf der Zunge. Aber ich blieb tapfer, schluckte sie herunter und stellte nur eine.

„Glaubst du, du schaffst es im schlimmsten Fall schnell mit uns zu flüchten?“

Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Taue reißen würden. Ares schien beinahe schon soweit und auch bei mir würde es nicht mehr lange dauern. Die Frage, die sich dann stellte war: Wie lange würde es dauern, bis die Hunde uns bemerkten? Würden sie uns bemerken? Und wenn ja: Wie schnell konnten wir fliehen? Wie lange würde die Kraft der Fähe – deren Namen wir übrigens immernoch nicht kannten – reichen? Und vor allem: Was würden wir tun, wenn sie nicht reichen würde?

[Dorfmitte, Käfig | Ares, Arkanis]


- Tamias - 17.08.2010

Die Nacht hatte ihren Tiefpunkt erreicht. Gemurmel, und keine weiteren Gerüche lagen in der kühlen Nachtluft. Ein Glück. Wie ich jedoch mit der Situation umgehen würde, wenn die beiden "Helden" da unten mit der Wölfin fertig waren, wusste ich noch nicht.
Sie anknurren weil sie so übermütig waren, sie loben, weil sie es geschafft haben, oder einfach ignorieren und zum weiter wandern animieren? Vielleicht sollte die Neue Wölfin inspiziert werden, sofern sie mit uns ziehen würde. Aber darüber könnte ich mir Gedanken machen, wenn die beiden Rüden es da unten wirklich schaffen. Kurz warf ich einen Blick nach hinten zu Kaya, dem alten Brummbären. Er war hier mein Partner also mussten wir einander aufpassen. Und im Thema Sturheit taten wir uns, wenn ich es mir wirklich eingestand, nicht sehr viel. Grillen zirpten im Grad neben mir, hinter mir, vor mir, ach überall. Die Gefiederten pfiffen noch vereinzelt ein paar Töne, alles ein gutes Zeichen. Ich witterte permanent, alle Sinne waren geschäft bis auf Ultimo. Diese Stille, diese doch nicht existierende Stille, die Grillen, die leisen Geräusche der Nacht beruhigten mich auf irngedeiner weise.
Es war kühl und ich mochte es. Zwar war mir nicht gut bei den Gedanken an die Wölfe da unten und doch vertraute ich ein wenig auf sie. Vielleicht nicht so sehr wie Kaya auf sie vertraute aber vielleicht war es meinerseits auch nur eine große Portion Hoffnung.
Lautlos und sehr langsam trat ich vorwärts und streifte näher zum Dorf hin. Ich wollte nähe dran sein, erreichbar sein falls etwas passieren würde. Vertrauen war gut und Kontrolle bzw. Vorsicht war besser. Letztes war ich stets in dieser Nacht.
Ich konnte die fremde Wölfin schon bald riechen und feststellen, das mir ihr Geruch gefiel. Und bei diesem entfernten Gedanken viel mir auf, das Kaya und ich von den beiden Fähen verlassen worden waren.

Oo .. oh wartet, bis ich euch kriege. In der Schlacht verlassen.. oO

Die Wut in mir stieg an und die Bilder vor meinem inneren Auge flackerten wild. Flammen, Schreie, entsetzendes Gejaule, bellende Hunde... es wurde immer lauter. Kurz und hastig schüttelte ich meinen Kopf und es herrschte wieder absolute Stille. Die Geräusche der Nacht kamen zurück und mein Atem beruhigte sich wieder. Kurz sah ich mich nach Kaya um.

[Nähe Dorf/ Kaya]



- Ares - 18.08.2010

Ich war kurz davor das letzte Stück der Halterung herauszubeißen, als Tryss mich mit einer Frage unterbrach. Ich wandte sich ihm zu und musste zugeben, dass ich noch gar nicht daran gedacht hatte, worüber sich der Jungwolf nun sorgte. Ich nickte ernst und schaute mich kurz um, als rechnete ich schon damit, die schwankenden Laternen der Menschen und die blitzenden Zähen ihrer Hunde in der Dunkelheit zu sehen.
Fluchtbereit? Das war ich immer und Tryss ließ es anscheinend auch nicht an Beinarbeit mangeln, doch wie stand es mit der Fähe? Sie schien zermürbt von ihrem Aufenthalt im Käfig und das Leben der Ungeborenen in ihr machte ihr wohl auch, trotz aller Mutterliebe, zu schaffen.

„Wenn der besagte Fall eintritt, Tryss, wird einer von uns sie aus dem Dorf führen, während der andere Rückendeckung gibt“

Ich tat es schon wieder. Ich erteilte Befehle, obwohl es mir weder zustand, noch, dass ich Tryss wie einen unselbstständigen Welpen behandeln wollte, den man ständig an die Pfote nehmen musste.
Ich wandte mich erneut dem Käfig zu und biss energisch in die bröckelnde Halterung des Käfigs. Jede Sekunde, die ich länger brauchte, war pure Verschwendung.
Während ich mich weiter arbeitete, warf ich der Wölfin immer wieder besorgte und abschätzende Blicke zu, um mehr über ihr Befinden zu erfahren.
So merkte ich auch nicht, dass ich die Halterung endlich vollends zerstört hatte. Wie in Zeitlupe fiel der Gitterstab, bevor er mit einem Scheppern, welches mir in der Stille der Nacht ohrenbetäubend vorkam, auf die Pflastersteine knallte, wo mit einem mindestens genauso lauten Geräusch ausrollte.

[Dormitte, Käfig | Tryss, Arkanis]



- Tryss - 18.08.2010

Die Hunde kommen


Die Nacht hüllte sich wie eine schützende Decke über die Befreier. Sie hatte ihren tiefsten Punkt erreicht, vermochte es aber trotzdem nicht ganzen Schutz zu bieten. Die Hunde der Menschen schliefen, als Ares und Tryss am Käfig ihre Zähne einsetzten, um Stricke und Taue rissig zu beißen. Doch als der entscheidende Strick entzwei ging und die Gitterstäbe des Gefängnisses fielen, fielen sie gerade so laut, dass die Hunde erwachten. Obwohl Holz auf kahlen Sandboden krachte und die Wände der Dorfhäuser dämpfend wirkten, waren die Geräusche laut genug. Ares, Tryss und die gefangene Arkanis hatten kaum Zeit zu begreifen, was passiert war, als das Bellkonzert bereits seinen Anfang nahm. Wütend und forsch kläffte es von allen Seiten, immer mehr Stimmen kamen dazu, sodass es am Ende rund zehn Hunde waren, die in das Gebell einstimmten. Eile war geboten, wenn die Flüchtlinge den rettenden Wald rechtzeitig erreichen wollten. Denn das Hundegebell weckte auch den wahrlich schlimmeren Feind: Die Menschen.

Kurzinformationen


Datum: gleicher Tag
Tageszeit: Tiefe Nacht
Temperatur: 12°C
Wetter: wechselnd – bewölkt, ab und zu fallen kurze Nieselschauer, dann ist es wieder trocken
Situation in Kürze: Mit vereinten Kräften ist es Ares, Arkanis und Tryss gelungen den Käfig aufzubrechen und Arkanis die Freiheit zu schenken. Die Befreiungsaktion hat jedoch die Hunde der Menschen wach gerüttelt, die nun lautstark Alarm schlagen. Eile ist geboten. Währenddessen warten Tamias und Kaya immernoch am Dorfrand, die beiden Fähen Zcara und Seritas indes sind verschwunden.
Zusätzliches: Die Karte des Dorfes



- Skadi - 22.08.2010

Ich kann nicht sagen wann und wie ich es geschafft habe eine Art Routine in meine Tagesabläufe zu bekommen, aber es ist so gekommen: Ich habe einen gemütlichen Platz gefunden, an dem ich schlafe. Eine kleine Höhle, die in den Wurzeln eines riesigen Baumes ist. Geschützt vor Regen, Sturm und ungebetenen Gästen. Wenn das Sonnenlicht durch die Blätter scheint gehe ich zum Wasserloch ganz in der Nähe um meine Kehle zu befeuchten und den Durst zu stillen. Wenn mein Magen anzeichen von Hunger gibt, dann suche ich mir eine leichte Beute, die in diesem Waldstück meistens als Hase ausfällt. Ich laufe über den kleinen Hügel, beobachte die Herde der Rehe. Gerne würde ich wieder Reh jagen, allerdings ist das alleine mehr als törricht. Die Rehe haben sich an einem Bach nieder gelassen, der an einigen Stellen sogar so breit war, dass ich nicht rüber springen konnte. Ein schöner Platz.
Wenn die Sonne hoch am Himmer steht habe ich einen Platz vor meiner Höhle, an dem ich mich ausruhe.
Abends zieht es mich an ehestens zur Jagdt. Nur heute war das anders:

Die Herde war weiter gezogen und ich bin ihnen gefolgt. Als ich zurück kehren wollte, lenkte mich ein Menschendorf ab. Ich schlich näher heran und setzte mich versteckt in einer Hecke, die auf einem ansteigenden Hügel war, auf die Lauer. Menschen waren nicht zu sehen, dafür konnte ich Hunde sehen. Es kam mir komisch vor, dass diese nicht mit Seilen gefesselt waren, damit sie nicht weglaufen konnten.
Als ich genauer hinsah erkannte ich, dass es gar keine Hunde, sondern Wölfe waren. Gespannt beobachtete ich, was sie vor hatten, bis sie an einem Käfig blieb stehen blieben. Ich konnte nicht erkennen, dass in diesem ein Artgenosse gefangen war. Als ich mich weiter umsah erblickte ich am anderen Ende des Dorfes noch zwei weitere Wölfe.

Was haben die nur vor? Wollen sie das Fressen der Zweibeiner plündern? Oder einfach nur ein Nervenkitzel erleben?

Ich blieb noch eine ganze Weile sitzen, bis ich beschloss, dass ich gehen wollte. Gerade als ich aufgestanden war und dem Dorf den Rücken kehren wollte hörte ich ein lautes knallen. Direkt darauf meldeten sich die ersten Hunde laut bellend auf den Krach. Knurrend war ich umgesprungen um nachzusehen von wo es kam: eine seite der Käfigwand war zu Boden gefallen und ich traute meinen Augen nicht, als ein weiterer Wolf aus diesem kam.
Das gebell der Hunde war nun nicht mehr zu übertönen. Auf dem Bauch liegend nah am Boden gelauert beobachtete ich die drei Wölfe vom Käfig und wünschte ihnen nur noch, dass sie schnell genug laufen konnten.


[Am Dorfrand auf einem Hügel | Beobachtet die beginnende Flucht]