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Passus I - Das Dorf - Druckversion

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Passus I - Das Dorf - Tryss - 03.04.2010


Foto: joshimotions | deviantArt. This work is licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 License.

Passus I - Das Dorf

Lediglich zwei Wochen waren ins Land gegangen, seit die fünf Wölfe auf die sterbende Wölfin getroffen waren. Einigen von ihnen kam es vor als wäre es eine Ewigkeit her, als wäre es ein einfacher Traum voller süßer Versprechungen. Doch niemand verließ die Gruppe, es war als hätten alle gemeinsam ein stilles Abkommen geschlossen diese Reise gemeinsam zu Ende zu bringen, bis an ihr Ziel. In den vergangenen Reisetagen war gejagt worden, zusammen und einzeln, die Wanderer hatten sich unterhalten und waren vielleicht auch etwas näher zusammengerückt. Dabei hatten sie sich bereits am Anfang auf eines geeinigt: Um die Dörfer der Menschen würden sie einen großen Bogen machen. Zwar verstand Kaya nicht, warum die Menschen ihnen sofort Pfeile in den Leib jagen sollten, doch ob der Mehrheit der anderen vier fügte er sich dem Beschluss.

Der Willen unbemerkt wie ein Schatten an den Menschen vorbei zu schleichen war also durchaus vorhanden. Nur manchmal hatte das Schicksal einen eigenen Willen und setzte sich über die Vorhaben der Tiere hinweg, so wie auch in ihrem Falle. Er trat in Form einer weiteren Fähe auf. Japsend und hechelnd, voller Hektik und Aufruhr stürzte diese durch den Wald auf der Suche nach Hilfe für ihr Unterfangen – und stolperte dabei fast den ruhigen Ares über den Haufen. Schnell war die Geschichte der Fähe erzählt. Es ging um ein Dorf, in dessen Nähe die Gruppe gerade entlangwanderte. Ein sonst eher kleines, friedliches Dorf sollte es sein, mit Namen Schwarzenfelde. Doch die Dorfbewohner waren in Aufruhe. Ein Wolf war gefangen worden, eine Fähe, wie die Selbstbewusste berichtete, etwas älter und trächtig. Die Schafe eines Bauern sollte sie angegriffen und gefressen haben, ein schändliches Verbrechen in den Augen der Menschen, für das die Fähe am kommenden Tage zur Mittagsstunde hingerichtet werden sollte. Noch aber wurde sie in einem hölzernen Käfig auf dem Dorfplatz festgehalten, der von außen gut durch Seile verschlossen war. Die Stäbe des Käfigs waren indes so eng beieinander, dass es für die Trächtige keine Möglichkeit gab die Seile durchzubeißen.

Eine kurze Beratung war die Folge des Berichtes der Fähe. Eine Beratung mit einem schnell gefassten Entschluss. Die Reisenden wollten die Fähe keinesfalls ihrem Schicksal überlassen und wollten sich im Schutz der Dämmerung einen Überblick über die Situation verschaffen, nur um dann das Unumgängliche zu versuchen: Sie wollten der Trächtigen helfen und sie befreien.


Kurzinformationen



Datum: 02. April 1202
Tageszeit: Abend
Temperatur: 17°C
Wetter: wechselnd – bewölkt, ab und zu fallen kurze Nieselschauer, dann ist es wieder trocken
Situation in Kürze: Die kleine Gruppe ist weiter nach nordwärts gewandert und befindet sich nun im Gebiet südwestlich von Straßburg. Eigentlich hatten sich alle darauf geeinigt die Dörfer der Menschen vorerst zu meiden. Doch als die fünf plötzlich auf Zcara trafen, die ihnen von einer gefangenen, trächtigen Wölfin in einem nahegelegenen Dorf erzählte, änderten sie ihre Meinung und schlossen sich der neuen Fähe an, um die Gefangene vielleicht befreien zu können. Momentan befinden wir uns also am Dorfrand und versuchen die Situation auszukundschaften




- Seritas - 04.04.2010

Unruhig und mit wachsender Wut auf diese zweibeinigen Monster, kaum 100 Meter von mir entfernt, lief ich leicht nervös auf und ab. Der Weg seit ich mich den Rüden wieder angeschlossen hatte, war ruhig zugegangen. Man hatte sich mit dem ein oder anderen Unterhalten aber besonderes Augenmerk hatte ich immer noch auf Tamias gehabt. Dieser Rüde war so anders und doch so nett eigentlich. Er war derjenige gewesen, welcher mich mit einem sachten wenn auch kurzen Lächeln begrüßt hatte.
Dieses "Rudel" bildete nun meine Familie. Und wir waren mit Abstand um die Dörfer gelaufen, aber uns war eine Wölfin eines Tages entgegen gelaufen udn hatte gehetzt und aufgewühlt von einer anderen Fähe erzählt. Mir ging das Gespräch immer noch durch den Kopf. Und wo war ich gelandet? Ich stand nun hier, naja lief, nun hier auf und ab in der Nähe des Dorfes und wie ich es verstanden hatte würden wir die Fähe befreien wollen. Es schmeckte mir nicht so nah an diesen Bestien von Menschen zu sein, zumal ich so einen Groll gegen sie hegte aber Tamias ging es bestimmt nicht anders oder? Interessante Sache ja schon aber auch nicht gerade ohne. Der Dorfplatz war genau die Mitte des Dorfes und keiner wusste genau ob und wann eventuell Nachtwächter herumspazierten.

"Ich halt das langsam nicht mehr aus.... Weiss einer von euch ob es in den Dörfern Nachtwächter gibt? In den Städten gibt es sie das weiss ich...."

fragte ich in die Runde und sah mich nach Tamias um. Meine Frage lies ich mal in den Raum gestellt und begab mcih wieder auf meine Position von der aus ich das Dorfleben etwas beobachten konnte. Wir wollten das alles etwas Studieren um nachher, wenn wir die trächtige Fähe befreien würden, wüssten was wo und wie da war um sich zu Verstecken oder ähnliches. So zumindest hatte ich es verstanden.

Eine komplizierte Situation und wie ich erwähnte nicht ganz nach meinem Geschmack. Fakt war, dass ich Menschen hasste und nicht scheuen würde einen zu töten. War wohl nicht die beste Lösung aber eine von vielen. Ich lies mich schließlich auf meine Hinterhand nieder und wand meinen Kopf den Rüden und der neuen Fähe zu. Wartend... Auf Antwort? Eine Reaktion? Ich wusste es nicht.



[Ist unruihg und fragt die Gruppe was, beobachtet Tamias]


- Tryss - 05.04.2010

Eigentlich war es nicht mehr als ein weiteres Abenteuer, versteckt in unserem großen Abenteuer. Ich hatte in den vergangenen Wochen der Wanderung nicht das Gefühl gehabt, dass der Weg den die Wölfin uns beschrieben hatte wirklich so schwierig werden würde. Natürlich gab es hier und da ein paar Schwierigkeiten – obwohl die meisten Schwierigkeiten doch von uns selbst bereitet worden waren. Ich konnte nicht umhin zu glauben, dass Kaya und Tamias noch ein paar mehr Schwierigkeiten verursachen würden mit ihren Dickschädeln. Trotzdem störte ich mich an keinem der beiden, genauso wenig wie an Seritas unserer einzigen Fähe oder an Ares. Wirklich redselig war letzterer ja nicht gerade, aber immerhin schien er keine Probleme mit mir zu haben, sodass ich mich vorranging an ihn hielt, was die Wanderung betraf.

Was aber nicht hieß, dass es einem meiner anderen Begleiter an Aufmerksamkeit von meiner Seite aus mangelte. Oh nein! Konnte der eine keine Antwort auf meine Fragen geben, so traf es eben einen anderen. Wo geht es lang? Wie weit ist es noch? Was jagen wir? Was jagst du am liebstem? Bist du ein guter Jäger? Warum sind die Menschen erfolgreicher bei der Jagd als wir? Und und und. Sie fanden – wie immer – kein Ende. Hin und wieder versuchte ich auch ein wenig mehr persönliche Dinge aus meinen Gefährten zu entlocken, was sich im Übrigens als durchaus schwierig erwies. Niemand schien besonders redselig zu sein, alle waren verschlossen, schienen nicht viel mit ihrer Vergangenheit am Hut haben zu wollen. Nun, sollten sie. Das würde sicher nicht ewig so bleiben und wenn das Eis gebrochen war, dann würde ich auf jeden Fall zur Stelle sein.

Einige Wochen nach unserem Aufbruch begann ich trotz meiner derartigen Beschäftigung mich langsam zu langweilen. Es gab einfach keine wirkliche Abwechslung auf unserer Tour. Nicht einmal an den Menschendörfern gingen wir nah genug vorbei, als dass ich irgendetwas Interessantes hätte erfahren können. Meine Laune verschlechterte sich und ich hatte schon die Befürchtung wie Kaya der Griesgram zu enden, als plötzlich diese Fähe auftauchte. Zcara oder sowas in der Art. Nicht so wichtig. Viel wichtiger war, was sie zu berichten hatte. Meine Augen begannen mit jedem weiteren Wort von ihr immer mehr zu leuchten. Das waren ja Neuigkeiten! Endlich wieder ein wenig Spaß bei der Sache und natürlich war ich für die Befreiungsaktion Feuer und Flamme gewesen. Dass das allerdings auch mit Geduld und Beobachten zu tun hatte, war mir dabei wohl entgangen und passte mir natürlich gar nicht in den Kram.

Als ich nun also am Rand des Dorfes auf meinen Hinterpfoten saß und in die Dämmerung starrte, war mein Drang durch die Straßen zu laufen und die Gefangene zu suchen dermaßen groß, dass es mir bereits in den Pfoten juckte. Lauf, lauf los, schienen sie mir sagen zu wollen und nur mit allergrößter Mühe konnte ich mich davon abhalten ihrem Ruf zu folgen. Ich streckte die Vorderläufe durch und wandte den Kopf um mich nach Ablenkung umzusehen. Womit konnte man sich besser ablenken als damit anderen Wölfen Fragen zu stellen? Mit gar nichts, ganz klar und mein Fragebegehren richtete sich zum jetzigen Zeitpunkt ganz klar auf einen Wolf. Zcara. Immerhin war sie diejenige, über die ich am wenigsten wusste und die sicher noch viel Neues erzählen konnte.

Ich rappelte mich also auf, streckte noch einmal meine vom Warten steifen Glieder durch und ignorierte Seritas' Frage. Wen interessierte, ob es dort Nachtwachen gab? Hieß es nicht, die Menschen waren des Nachts blind wie ein Maulwurf über der Erde? Eine alte Weisheit meines Vaters – und an dem was dieser gesagt hatte, war gewöhnlich auch einiges dran gewesen. Also tappste ich auf leisen Pfoten lieber zu der neuen Fähe herüber und stupste sie kurz an. Lieber hätte ich gewinselt oder kurz gewifft, aber bevor ich einen Tadel von Kaya oder Tamias einstecken würde, zog ich diese Art des Aufmerksam machens vor.

„Hey, Zcara. Sag, was hast du hier überhaupt gemacht in der Nähe des Dorfes? Kennst du die gefangene Fähe näher? Oder die Menschen hier? Lebst du hier in der Nähe? Kennst du das Dorf gut oder bist du nur zufällig hier vorbeigekommen?“

Ich hatte noch ein paar mehr Fragen auf Lager, aber ich hatte in den letzten Wochen gelernt, dass zu viele Fragen einige Wölfe durchaus verschrecken konnten. Das war keinesfalls meine Absicht, also schluckte ich die restlichen Fragen wiederwillig hinunter und beschränkte mich darauf, Zcara mit großen, fragenden Jährlingsaugen an zu sehen und auf eine Antwort zu warten.

[Dorfrand, bei Zcara]


- Kaya - 07.04.2010

Allein. Auch wenn es wohl vor Wochen noch niemand für möglich gehalten hätte, sehnte ich mich ein wenig nach dem Alleinsein. Die Gesellschaft hatte mir einerseits natürlich gutgetan, doch andererseits gab es Dinge die es in meinen Augen nicht geben durfte. Einen nachgiebigen Kaya zum Beispiel. Aber ich schien weich geworden zu sein, hatte Tryss einen guten Teil des Weges führen lassen und mich zurückgezogen, teils mit Ares, doch zum größten Teil allein. Klar, ich hatte viel zu erzählen und passte Tryss mich in einem richtigen Moment ab, musste der Jungspund auch nicht auf Antwort warten. Meine Antworten waren meist kurz wie knapp, doch an manchen Abenden ging ich dazu über, aus einer Antwort eine ganze Geschichte zu machen. So, wie ich sie wohl Welpen erzählt hätte, hätte ich jemals welche gehabt. Nun war Tryss gewissermaßen der Lückenfüller, der die Geschichten serviert bekam und ich bekam den Anschein, er nahm sie sorgfältig auf und würde mich bestimmt irgendwann einmal auf deren Inhalt prüfen. Das traute ich dem Bunten alle mal zu.

Nun aber hatte ich mich wieder etwas abgesetzt, während Tryss dabei schien, die neue auszuquetschen. Irgendwo würden sich sicher Tamias, Ares und Seritas herumtreiben, nur nicht unbedingt in meiner Nähe, davon ging ich ganz einfach aus. Als ich mich kurzzeitig umsah, entdeckte ich niemanden der dreien, nur Zcara und Tryss befanden sich so halb im Blickfeld. Und wieder stellte ich mir die Frage, was ich hier eigentlich tat oder tun wollte. So lange hatte ich nach einem Platz gesucht, an dem ich heimisch würde – und einem...wie war das...Rudel? Ja, irgendwie so etwas hatte es sein müssen und wenn ich ehrlich bin, fühlte ich mich so eigentlich ganz wohl. Doch etwas fehlte. Vielleicht war es die offene Stelle, die Position an meiner Flanke, die mir zu denken gab.

Nun denn, vom grübeln alleine und durch das grübeln würde ich sicher nichts bewältigen können, jedenfalls nichts, das für heute auf der Agenda stand. Hatte ich nicht den Anspruch, zu leiten und zu führen? Was also hielt mich davon ab, einfach zu Tryss und Zcara herüberzuwandern, Guten Tag zu sagen und mich über die neuesten Entwicklungen zu informieren? Gute Frage. Mein Blick blieb jedenfalls auf dem seltsam anmutenden Duo, das bei näherer Betrachtung doch gar nicht so seltsam war. Möglich, dass ich versonnen dreinsah, aber mein Erscheinungsbild stand gerade in der Priritätenliste ziemlich weit hinten....

[unweit Zcara & Tryss, grübelig]



- Tamias - 08.04.2010

Tage vergingen wie Stunden. Die Sonne ging auf und unter und die der Vollmond nahte. Zwar gab mein Magen noch keinen Ton von sich, doch mein Kopf und mein Instinkt schien ein wenig abgelentk zu werden. Konnte ich mir das überhaupt erlauben? Eigentlich nicht. Wir waren einer mehr geworden, oder ehe eine mehr. Ares war ein ruhiger Vertreter seiner Rasse wie sich in den letzten Tagen herausstellte. Kaya war ebenfalls relativ ruhig und Seritas schien etwas offener zu sein. Jedoch nicht so offen wie Tryss, denn dieser brabbelte wie ein Wasserfall drauf los. Egal was man sagte, es kamen immer mehr Fragen. Und so unnütze Fragen die es doch kaum wert waren sie zu beantworten. Ich selbst hatte mich mit anderen Dingen beschäftigt. Ich hatte mich darauf konzentriert die anderen Gerüche einzufangen, gelegentlich zu makieren, mich zu orientieren und seit nun mehr als 10 Stunden roch ich diesen Geruch der einen wahnsinnig großen Ekel in mir hervorrief. Menschen. Seit auch nur ein Hauch von ihnen im Wind wehte spannte sich alles in mir an. Ich hasste Menschen. Auch wenn eine arme Wölfin in Gefangenschaft war und bald sterben sollte, so war es ihr Schicksal, nicht unser. Wir wollten doch diesen Wunderort finden wo alles so toll war und lassen uns schon wieder von einer Wölfin bequatschen und vom Weg abbringen. Ein tiefer Atemzug entglitt mir, ich schnaubte kurz. Nun ja aber es war nunmal nicht zu ändern. Diese Horde Wölfe wollte dieses arme Ding befreien und das ohne auch nur eine Diskussion in erwägung zu ziehen. Ich hatte also verloren. Nun konnte ich entweder schmollen und darauf warten bis dieser Haufen Wölfe fertig mit ihrer "Mission" war und weiter ziehen oder ich würde mithelfen, sodass ich wenigstens im Notfall eingreifen könnte. Es schienen alle so besessen von diesem Heldengetue das ich mich fügte. Wir konnten es wenigstens diszipliniert angehen.

"Schätzungsweise wird es sie geben. Wir sollten jedenfalls damit rechnen. Ich schlage vor wir gehen auf sicherem Abstand einmal dieses Dorf anschauen und gucken wo die Menschen sind, damit wir eine Taktik heraustüfteln können um nicht in unmittelbarer Gefahr zu schweben."

Ich erhob mich, hielt meinen Fang dem Horizont entgegen und versuchte zu schnüffeln, doch es viel mir schwer überhaupt diese vielen verschiedenen Gerüche von brennendem Fleisch, Menschenschweiß, Kot und Essensresten zu unterscheiden. Und da sag mal einer Wölfe wären unrein.
Würde es nach mir gehen wären wir schon auf dem Weg in die geplante Richtung und es ging mir definitiv quer diese Wölfin zu befreien. Es war Gefahr die nicht sein musste. Ich bevorzugte eigentlich das Leben mit hohem Adrenalin, doch mochte ich, grade wenn es um Freunde und Artgenossen ging das Leben eher ungefährlich und wusste sie lieber sicher als irgendetwas leichtsinnig zu riskieren.

[Bei seritas/ schlägt was vor]



- Zcara - 10.04.2010

In der Welt der Menschen war kein Platz für uns Wölfe. Das war mir nie wirklich bewusst gewesen, denn ich wuchs an einem Ort auf in dem ich mich sicher fühlte und der Mensch nur ein flüchtiger Schatten war der uns nicht bemerkte. Der Mensch hatte Angst in den wilden Wäldern meiner Heimat und so rotteten sie sich auf den Lichtungen zusammen und wehrten den Schrecken mit Feuer ab. Der Wolf und der Mensch, sie sahen sich kaum.
Ich sah das aufrechte Wesen nicht als meinen Feind an denn sie taten mir und meinem Rudel nichts und ließen uns in Ruhe, ebens wie wir ihnen nichts taten und sie leben ließen. Was oder wer genau dieser Mensch eigentlich war, lernte ich erst in meiner Wanderung kennen. Der Mensch hasste die Wälder, hasste die Natur und alles was sich in ihr wohl fühlte. Er jagte mehr als er zu fressen brauchte, zerschlug Bäume zum Spaß. Er tötete weil es seine Leidenschaft geworden war und ging sogar auf sich selbst los. Der Mensch war für mich ein Wesen welches man bemitleiden musste, fürchten tat ich mich noch nicht, denn diese Wesen waren dumm und hatten weder eine gute Nase noch ein gutes Gehör. Ist man achtsam geschah einem nichts.

Wie auch immer diese mir fremde Wölfin in solch missliche Situation geraten konnte blieb mir ein Rätsel und es wunderte mich, dass sie sich fangen ließ. Was hatte sie dazu veranlasst nicht wegzulaufen? War sie krank oder war sie durch ihre Angst gelähmt gewesen? Vorsichtig beobachtete ich ihr Spiel mit den Menschen, eingepfercht zwischen Stäben die zu eng aneinander standen als das sie hätte mit ihrem Körper hindurchpassen können. Die Menschen jedoch waren mir noch viel fremdartiger. Hass sprudelte aus ihen Kehlen als sie riefen und zeterten, Dinge warfen sie nach ihr und sie dachten übereinander gelegte Hölzer könnten sie vor der Wölfin schützen. Der Wolf als Bote des Bösen? Da fragte ich mich wer hier böse war, denn sperrten wir sie ein und knurrten sie an? Nein. Die Wölfin musste befreit werden, doch sollte ich als einsame Wölfin so etwas schaffen können? Hunde brachten mich auf die Idee das ich eventuell gar nicht so allein sein würde in dieser kaltherzigen Welt der Menschen. Und so begab ich mich auf die Suche nach jenen Wölfen die hier leben sollen, denn gewiss war eine trächtige Fähe nicht allein unterwegs gewesen.

Mein Weg führte mich nach Süden wo ich den Spuren der Füchse folgte die wiederrum gerne Wölfen folgten um sich die ein der andere Mahlzeit zu stibitzen. Füchse waren schlau, doch das hatte ich auch drauf und so brachte mich mein erlerntes Verhalten auf jene Wölfe die ich zu finden hoffte. Ohne zu zögern lief ich auf sie zu, nun erst merkend wie wichtig es mir war diese Wölfin zu befreien. Es war mir so wichtig das mein Herz anfing wild in der Brust zu klopfen und meine Mimik einen entschlossenen Ausdruck bekam.
Jene Wölfe waren ein kleines Rudel aus vier Rüden und einer Fähe und ohne viel Drumherum erzählte ich den Wölfen was die Menschen gefangen hielten. Einen großen Plan gab es nicht, nur das Ergebnis stand fest: die Befreiung der Wölfin.

Später legte ich mich etwas abseits hin um mich auszuruhen, ich war müde und erschöpft und wollte mir eine Pause gönnen. Lange hielt diese aber nicht, kein Wunder denn nun gab es sehr viele Fragen und manche konnte ich beantworten, andere nicht. Ich blickte auf als die Fähe Seritas fragte ob es Wächter gab worauf ich sanft nickte.

"Es gibt in diesem Dorf Wächter, Wölfin, aber wir müssen sehen ob diese in der Nacht nun wachen oder schlafen. Menschen mögen die Nacht nicht, sie macht sie müde und schläfrig. Ein Wolf ist leise und heimlich und in jedem Falle müssen wir diesen Vorteil ausnutzen."

Somit war es geklärt und ich bettete meinen Kopf wieder auf meine abgewetzten Pfoten die mich so weit getragen hatten.
Dann kam der Jungrüde hinzu den ich vom ersten Augenblick an irgendwie erfrischend fand. Ich mochte ihn gleich, doch welche Wölfin mochte die blühende Jugend nicht? Mein Blick suchte den des Rüden der sich mir näherte. Sanft schwang ich meine Rute und gab ein näckisches Bellfern von mir, leise und nur für ihn damit er wusste das ich keine mürrische alternde Wölfin bin. Er hatte so viele Fragen und schien aufgeregt doch darüber musste ich leicht lächeln. Neugierde war keine schlechte Eigenschaft.

"Ich komme aus dem Norden, junger Freund. Doch wie es so manchmal kommt, muss ein Wolf weiter wandern um neue Wölfe kennen zu lernen und sich eine zweite Chance im Leben verdienen. Deshalb bin ich hier auch wenn mich der Zufall hier er gebracht hat. Es scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein auf diesem Wege zu laufen. Seltsam wie das Leben manchmal spielt. Aber um auf deine Fragen zurück zu kommen: ich kenne das Dorf nicht weiter und die Wölfin ist mir auch fremd, doch als ich erfuhr was die Menschen gefangen hielten, schien es mir unangebracht alleine dort hinein zu gehen und mein Leben ebenfalls aufs Spiel zu setzen. In einem Rudel ist der Wolf stark, alleine nur ein Schatten der nicht viel anstellen kann. Ich bin froh euch gefunden zu haben."

Ich lächelte und erhob mich.
Mein Blick fiel zu dem grauen Rüden der unweit von uns lag und uns anstarrte.

"Kommst du mit mir zu dem Griesgram? Es scheint mir als müssten wir seine Entscheidung fällen"

Ich lachte leise, stupste den Jungrüden Tryss sanft an und trabte dann zu Kaya hinüber.

"Darf ich stören?",

fragte ich und nahm Platz ohne eine Antwort abzuwarten. Kurz suchte ich mit meinem Blick nach Tryss und vergewisserte mich, dass er mir folgen würde.


[erst bei Tryss, dann bei Kaya]


- Ares - 13.04.2010

Für gewöhnlich hätte ich zu dieser Tageszeit das angenehme Gefühl der Ruhe genossen, welches mich immer in den Abendstunden durchströmte, doch egal wie ich es anstellte, es blieb aus. Hätte ich nicht versucht mich gegen dieses Gefühl zu wehren, hätte ich wohl oder übel der Lösung meiner Nervosität, welche in meinem Hinterkopf lauerte, platz machen müssen. Sorge. Ich sorgte mich um die Wölfin, welche nun allein und auf ihr Ende wartend von den Menschen gefangen gehalten wurde, mit dem Leben der Ungeborenen in sich. Noch immer hallte die Geschichte, die die Fähe erzählt hatte in mir nach. Wie hieß sie noch gleich? Richtig. Zcara. An unsere erste Begegnung erinnere ich mich weniger gerne, da sie mich bei ihrer Ankunft beinahe nieder gestreckt hätte, als sie in heller Aufregung das Rudel erreicht hatte. Sei's drum. Dafür konnte sie ja nichts.

Wie eine Festung erschien mir das Dorf, welches nun unter meinem starrenden Blick ruhte. Ich hatte die Einsamkeit zum Nachdenken gebraucht und hatte mich ein wenig zurückgezogen. Gerade weit genug um nur mich als Gesellschaft zu haben und immer noch nahe genug bei den Wölfen um ihre verwaschenen Stimmen hören zu können. Bei dieser Gelegenheit hatte sich eine kleine Beobachtung des Dorfes geradezu angeboten.
Flach auf dem Boden liegend, den Kopf erhoben und die Ohren aufgestellt, ließ ich meinen Blick über den gut dreißig Wolfslängen entfernten Ortsrand schweifen, darauf vertrauend, dass mich wachsame Zweibeiner nicht zwischen dem Gestrüpp auf der kleinen Anhöhe ausmachen konnten.
Nichts regte sich zwischen den Häusern. Wenn diese Ruhe anhalten würde, kam mir unser Vorhaben gar nicht mehr so töricht vor, obwohl ich in diesem Anflug von wölfischer Zivilcourage, wohl alles daran setzen würde, die trächtige Fähe zu retten – selbst wenn ich im Falle eine Flucht, den Geifer der Jagdhunde im Nacken spüren würde.

Langsam stand ich auf und zog mich zurück, bevor ich in einen lockeren Laufschritt fallend, wieder zu meinen Rudelgefährten zurückkehrte. Erst als ich am Rastplatz praktisch angekommen war, wurde ich langsamer. Tamias und Seritas hatten wohl den gleichen Gedanken wie ich gehabt und wollten das Dorf genauer in Augenschein nehmen. Tryss und Zcara wollten anscheinend Kaya Gesellschaft leisten. Nun gut. Wenn auf einer kleinen ''Versammlung'' Platz für drei Wölfe war, dann war dort wohl auch Platz für vier. Kurz mit der Rute pendelnd, ging ich auf die drei zu und setzte mich unweit von Tryss auf den Boden.

[denkt nach, beobachtet das Dorf, geht zurück zum Rudel]



- Seritas - 14.04.2010

Ich saß immernoch an Ort usd stelle und sah Tamias zu was er tat. Und er hatte sich wohl beschlossen, nachdem er genauso genervt und unruhig herumgelaufen war, zu mir zu kommen. Meine Ohren stellten sich nach vorn und ich sah dem Rüden entgegen. Er schien sich in der unmittelbaren nähe der Menschen genau so unwohl zu fühlen wie ich. Oh man den Geruch würde ich noch ewig im Fell tragen und ich hasste ihn.. Meine Miene verzog sich bei dem Gedanken ein wenig. Da kam Tamias auch schon in meine Richtung und blieb bei mir stehen. Er schien auch nicht begeistert, so von nahem gesehen aber er war der einzigste der mir antwortete.

"Hmmmm wollen wir beide mal um das Dorf gehen? Vielleicht finden wir eine günstige stelle, an der wir einmarshcieren können auch wenn ich nciht unbedingt darauf erpicht bin dieses Dorf zu betreten. Währen wir nur mal 3Meilen von hier entlang gegangen...."

Fluchte ich leise und ärgerte mich immer noch über den Fakt das wir uns hatten hierher leiten lassen.... War ja kaum auszuhalten. Der Geruch das Wissen um die Fähe... Ich legte meinen Kopf kurz bei Tamias schulter ab und stuppste ihn dan leicht an der Schulter. Ich erhob meinen Körper vom Boden udn shcüttelte den Dreck aus dem Fell bevor ich leicht gähnte und die Ohren herumshcnippen lies. Ich hatte alles pingeligst im Blick und im gehör...... Ich hasste überraschungen, wenn es welche gab. Leider kamen immer welche.


[Bei Tamias redet mit ihm]


- Tryss - 15.04.2010

Gespannt lauschte ich Zcaras Erzählung – und war erstaunt. Sie schien nach Ares die erste zu sein, die die Begegnung mit anderen Wölfen nicht verfluchte. Da kannte ich ja ganz andere Kandidaten. Mein Blick huschte unauffällig zu Seritas und Tamias hinüber, die sich immernoch über ein mögliches Vorgehen austauschten. Als ich den Blick zu Zcara zurückwandte, war sie bereits aufgestanden. Ich öffnete kurz den Fang um zu protestieren, immerhin hatte ich ihr doch noch viel mehr Fragen stellen wollen. Da war noch so viel mehr, das ich wissen wollte, denn immerhin schien sie noch nicht soweit zu sein, dass sie genervt war von meinen Worten. Aber sie war schon unterwegs zu Kaya und ich schloss meinen Fang wieder. Großartig. Ich brummte kurz und schnaubte ein wenig enttäuscht Luft durch meine Nasenlöcher in die weite Welt hinaus. Dann blickte ich mich um.

Ich sah Ares, der sich unweit von mir aber auch nicht weit von Kaya und Zcara niederließ. Wollte der etwa auch hier rumsitzen? Immerhin war Ares eher der ruhige Typ. Aber keinesfalls unfreundlich, so wie auch manch anderer hier es teilweise sein konnte. Ich erhob mich und tapste zu ihm herüber.

„Wo warst du ? Hast du auch nach Zweibeinern Ausschau gehalten, wie die beiden dort drüben?“

fragte ich und stupste ihm den Fang gegen die Schulter, nur um ihn danach erst neugierig, dann verschwörerisch anzusehen. Mir war langweilig, keine Frage. Diese ganze Herumgesteherei und Warterei, Überlegerei ging mir – gelinde gesagt – ziemlich auf die Nerven.

„Also wenn du mich fragst, ich sehe hier keine Menschen. Außerdem... die Sonne ist fast untergegangen, in der Dämmerung sind die Zweibeiner doch ohnehin blind. Und so weit entfernt ist die Fähe doch gar nicht? Warum also gehen wir nicht einfach und fragen sie selbst, wie es aussieht in diesem Dorf? Sie hatte ja genug Zeit darüber nachzudenken und sich umzusehen. Womöglich stirbt sie auch an Kummer, wenn sie nicht weiß, dass Hilfe naht? Ich weiß ja nicht, ob ihr eine tote Wölfin auf dem Gewissen haben wollt, weil ihr hier rumsteht und Maulaffenfeil haltet. Aber ich nicht.“

Ich warf zunächst Ares, dann den anderen einen frech kecken Blick zu, dann begann ich loszulaufen, direkt in die Richtung, in der die Wölfin gefangen gehalten wurde. Natürlich sah ich mich um, bevor ich mich auf die ungeschützten Pfade des Dorfes begab. Es war niemand zu sehen und etwas Komisches, das eine Art Falle hätte sein können, konnte ich auch nicht entdecken. Hier und da hielt ich an einem Busch oder dem, was die Menschen eben so rumliegen ließen an, um mich noch einmal zu vergewissern, dass sie mich wirklich nicht sahen. Aber ich konnte immernoch niemanden entdecken. Meine Rute pendelte aufgeregt und freudig erregt, als ich einen kurzen Blick zu den anderen hinüberwarf. Wahrscheinlich wollte ich ihnen so etwas wie „Seht ihr? Was soll das ganze Theater, hier passiert doch gar nichts?“ damit zu verstehen geben. Obwohl ich mir nicht einmal sicher war, ob sie mich überhaupt sehen konnten.

[im Dorf, allein, bewegt sich auf Akela zu]


- Tamias - 15.04.2010

Es gefiel mir zwar noch wo ich war, aber wenigstens das Klima war zu meiner Zufriedenheit. Nicht zu warm, nicht zu kalt und der Wind fühlte sich auch nicht gerade unangenehm an, wenn er so gelegentlich durch mein Fell sauste. Mein Blick lag noch immer auf dem Dorf und das Treiben dort, welches doch eigentlich weniger werden sollte, so mit dem Einbruch der Dunkelheit. Doch die Menschen sprachen noch miteinander und gelegntlich bellte ein Hund. Ich wollte wetten, das die Menschen Abends sich versammelten um Geschichten zu erzählen von bösen Wölfen und tollen Hunden und ach so tollen Menschen, die sie Helden nannten. So etwas hatte ich schon gesehen, vor vielen Jahren. War lange her. Ich lauschte den Worten der jungen Fähe hinter mir, doch mein ernster, naja fast ausdrucksloser Blick lag noch immer auf dem Dorf. Meine Ohren zuckte bei ihren Worten und ich drehte mich zu ihr um, ehe ich meine leicht rauhe Stimme erhob.

"Nein Seritas, wir sollten mit den anderen ins Dorf. Alleine ist es zu gefährlich."

Ich hatte nicht einmal ganz zu ende gesprochen als ich Tryss´s Stimmer erkannte und ihn davon laufen sah. Ich knirschte die Zähne aufeinander als ich sah, das ihm niemand folgte. In mir erklang ein leichtes, verärgertes Knurren, ehe ich zu den anderen hinüber sah. Ohne weiter nachzudenken ließ ich Seritas stehen wo sie war und preschte Tryss schnell aber lautlos und vorsichtig hinterher. Ich erreichte ihn schnell und stellte mich in T-Stellung vor ihn hin.

"Bist du noch ganz bei Trost, Tryss?"

fauchte ich leise.

"Wenn wir gehen, gehen wir gemeinsam. Die Menschen sind nicht unbedingt so dumm wie wir denken. Viel zu schnell sitzen wir in der Falle. Wir müssen vorsichtig sein und niemals alleine gehen. Wenn, dann gehen wir als Rudel, und jetzt zurück mit dir."

Es war nicht böse oder agressiv ihm gegenüber gemeint oder ausgesprochen sondern man erkannte klar und deutlich die Besorgtheit in meiner Stimme. Ich hatte zu viele Wölfe in meinem Leben verloren als das ich diese nun hier so in die Falle laufen lassen konnte. Es mochte gut gehen aber es konnte genauso schief laufen.
Meine Haltung war geduckt gewesen, jeder Schritt war lautlos, so wie ich es einst gelernt hatte. Ich würde nie damit prahlen, aber ich hatte genug Erfahrungen gemacht und ich wusste das diese Aktion verdammt schief laufen konnte. Bei allem Verständnis, Tryss war jung und dynamisch, aber er musste seine Ungeduld im Zaum halten. Nur als Gruppe konnten wir hier wieder lebend, vielleicht sogar mit der gefangenen Fähe wieder heraus kommen.
Langsam drängte ich Tryss zurück, in dem ich ein paar Schritte vorwärts ging. Wenigstens hinter einem dieser Büsche. Auf offener Fläche waren wir leichte Beute.
Besorgt und doch energisch sah ich Tryss in die Augen.

Oo Du kleiner Jungspunt. Lang war es her das ich wie du war. Aber meine Erfahrungen möchte ich so gut es geht versuchen dir zu ersparen. Du sollte nicht so stur und egoistisch werden wie ich es nun bin..oO

[Bei Tryss/ leicht verärgert]