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PASSUS IX - Spuren in der Asche - Druckversion

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PASSUS IX - Spuren in der Asche - Skadi - 28.03.2019

PASSUS IX - Spuren in der Asche

Die Flucht begann erst etwas zögerlich. Es war Skadi, die an ihrer Entscheidung zweifelte. Sie spürte, dass sie fliehen musste und doch wollte sie Tryss und Dekaja folgen, um Avis, Chu und Erasmus zu holen. Sie wollte diese fünf Wölfe in Sicherheit wissen.
Doch als dunkle Rauchwolken aufzogen, wendete sich das Blatt. Sicherheit konnte kein Lebewesen in diesem Waldstück bieten. Das Feuer war viel zu nahe und drohte Alle bei Haut und Haaren zu verschlingen. Die Gedanken drehten sich bei jedem Einzelnen nur noch um eines: Flucht!
Das betraf nicht nur die Wölfe; der ganze Wald war in Bewegung. Alle Waldbewohner nahmen reiß aus. Rúna, Malik, Kimya, Kaya und Skadi liefen inmitten von Huf- und Nagetieren. Alle nahmen die gleiche Richtung – raus aus der Rauchwolke. Über ihnen flogen die Vögel, die in einem lauten Durcheinander die böse Kundschaft weiter gaben. Doch wo ein sicherer Ort in Sicht war, konnten die Wölfe unten am Boden nicht heraus hören. Sie liefen so schnell sie konnten, schafften es aus dem Rauch heraus und flohen weiter. Getrieben von der Angst, die heiße Zunge des Feuers zu spüren.
Die kräftigen Tiere liefen weit voran. Kleine gerieten unter Hufe von Reh und Wildschweinen. Wer stürzte, zurück blieb, die Orientierung verlor oder einfach nicht mehr konnte, galt als verloren.  Mütter blieben mit ihren Jungen zurück. So zeichnete sich auch ab, dass Kimya nicht lange mithalten konnte. Zu kurz waren seine Läufe und zu schwach seine jungen Muskeln. Rùna nahm sich ihn an und trug ihn wie einen jungen Welpen in ihrem Maul.
Als sie am See ankamen, war die Gefahr noch lange nicht gebannt. Sie mussten ohne Halt weiter laufen. In eine fremde Gegend und eine komplett andere Richtung als ursprünglich geplant. Aber der Ursprüngliche Plan war in dieser Situation vergessen. Selbst die Angst um die Hinterbliebenen war nur ganz schwach in ihren Hinterköpfen. Hier zählte es gerade nur, seinen Pelz in Sicherheit zu bringen und zu überleben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit zeichnete sich ab, dass sie mit viel Glük davon gekommen waren und das Feuer hinter sich zurück gelassen hatten. Dennoch dachte keiner darüber nach stehen zu bleiben. Das Tempo wurde gedrosselt und Kimya lief wieder auf eigenen Pfoten. Bis der Mond über ihnen schien, waren sie in Bewegung. Erschöpfung breitete sich aus – und auch die Angst um die fünf verlorenen kam hoch.
Verbal gab es keinen Austausch zwischen den Gefährten. Die Erwachsenen sprachen nur mit Blicken miteinander. Der Welpe hatte schon lange seinen Blick gen Boden gerichtet. Sie suchten sich einen großen Baum, an dem sie rasteten.
Kimya fiel sofort erschöpft in den Schlaf. Malik übernahm die erste Wache.  Er wagte es nicht, sich hin zu legen, aus Angst, dass der Schlaf ihn genau so schnell holen würde wie Kimya. So saß er und wachte über die ihm fremde Gruppe.

Das Feuer holte sie nicht ein. Angst lag dennoch tief in ihren Herzen. Der Verlust zeichnete sich ab. Fünf Ihresgleichen wurden auf einem Schlag auf grausame Art von ihnen gerissen. Die Erwachsenen wussten, dass die Chance auf ein Wiedersehen nicht groß war. Sie wussten, dass Malik genau richtig gehandelt hatte, indem er sich Skadi in den Weg gestellt hatte. Sie wussten, dass Kimya seine ganze Familie verloren hatte – und eben dieser junge Wolf kämpfte jeden Tag darum, zum See zurück zu kehren und auf die Anderen dort zu warten. Denn Kimya hoffte und klammerte sich an Tryss letzten Worte.
So gingen sie, nachdem der Wald aufgehört hatte zu glühen, Tag für Tag zu diesem See, dessen Wasser sie nicht wagten zu trinken. Denn auf diesem See trieb eine dicke, schlammige, graue Schicht. Es roch nach Schwefel und die Luft war staubig und trocken. Zu ihrem Glück hatte die Hitze ein wenig nachgelassen und Wolken schoben sich vor die Sonne.
Das Grau der Asche durchzog alles. Egal wohin sie sahen, alles war grau und trostlos. Einige schwarze Baumstämme ragten aus dem Boden. Es gab keinen Farbklecks. Grüne Uferränder und gelbe Blumen sahen sie nur noch in ihren Träumen.
Doch Kimya gab nicht auf. Er klammerte sich an Tryss Anordnung. Tag für Tag überredete er die Erwachsenen doch zum See zurück zu kehren. Dort saß er auf einem Pfindling und starrte in die Richtung der Lichtung. Und wartete.
Immer wenn sie am See ankamen, jaulten sie zusammen. Sie sangen so lange ihre Namen in den Himmel, bis die trockene Luft ihnen in ihren Lungen brannten und den Ton abschnitten.
Und abends kehrten sie zurück, nachdem sie ein zweites Mal für die totgeglaubten sangen.
Dann warteten sie.


Kurzinformationen:

Datum: 28. September 1202
Tageszeit: Früher Abend
Temperatur: 26°C
Wetter: Warme, trockene Luft. Wolken bedeckter Himmel
Wind: Keiner
Situation in Kürze: Die Wölfe haben ihren Trauergesang am See in den Himmel geschickt und brechen gerade zu ihrem Rastplatz am großen Baum auf. Ein leichter Windhauch wirbelt Asche auf – und den Geruch eines irgendwie vertrauten und doch fremden Wolfes auf. Als sie der Fährte folgen, finden sie Spuren eines Artgenossen in der Asche.

+ Zeitsprung von 4 Tagen ab Seite 3



RE: PASSUS VIV - Spuren in der Asche - Kimya - 04.04.2019

Nur widerwillig sprang ich von meinem Findling, um den Rückweg an zu treten. Während die anderen voran gingen, sah ich in die graue Weite hinein - dort hin, wir damals der Weg zur Lichtung war.
'Avis, nun komm doch endlich.'
Betete ich in die Leere. Ich wusste, dass er noch da war. Irgendwo biss er sich durch und nervte irgend jemanden mit seinem 'Ich weiß es besser' gehabe. Und irgendwo brachte Chu ihn zum lachen. Und Tryss und Dekaja bissen sich die Zähne an ihnen aus, während Erasmus von seinen Abenteuern redete.
Ich hatte Skadi und die Anderen reden hören, wenn sie dachten, dass ich schlief. Sie glaubten nicht daran. Sie gingen davon aus, dass das Feuer sie verschlungen hatte. Und sie wollten weiter in den Norden reisen, weg von diesen Trostlosen Ort. Weiter leben und ein Ziel verfolgen. Irgendwann sagte einer von Ihnen zu mir, dass Tryss sie auch in den Norden führen würde. Aber ich schüttelte nur den Kopf, während seine letzten Worte in meinen Ohren hallten:
"Bringt Kimya zum See! Dort treffen wir uns! "
Und deswegen kämpfte ich Tag für Tag darum, dass wir zu eben diesem See zurück kehren. Und warteten.

Nun gingen wir zurück zu unserem sporadischen Rastplatz. Ich hatte den Blick gen Boden gewandt und folgte mit Abstand den Erwachsenen. Erst als ich sie eingeholt hatte, weil sie stehen geblieben waren, blickte ich auf.
'Wieso halten sie?
Ich blickte zu Rúna auf, und sah, wie sie witternd ihre Nase in den Wind hielt. So wie Kaya, Skadi und Malik es auch taten. So schnüffelte ich ebenfalls zaghaft in der Luft - und da war tatsächlich etwas. Ganz eindeutig war da etwas!
Die sonst so trockene, leere und staubige Luft war erfüllt von einer Fährte. Und es war eindeutig ein Wolf!


"Ich wusste es!"


Platzte es sofort aus mir heraus und meine Rute peitschte von einer zur anderen Seite. Schnell sprang ich einige Wolfslängen voran und streckte meine Nase weiter in die Luft.

Ich kannte den Geruch und zwar sehr genau. Auf eine so vertraute Art, wie es nur Avis und mich verband. Und doch war es nicht eindeutig. Die Fährte roch irgendwie auch fremdartig. Vielleicht war er verletzt? Oder mit Fremden zusammen, die seine Fährte veränderten.

Unbewusste waren meine Pfoten dem Geruch gefolgt und ich ging langsam voran, bis ich sie fand. Spuren! Wolfsspuren in der Asche!

Ich rief die Anderen zu mir, schmiegte mich aufgeregt an Rúnas Läufe, nur um dann wieder zu den Pfotenabdrücken zu gehen und mich in ihnen zu wälzen. Mir fiel nicht auf, dass es nur eine einzelne Wolfsspur war, die auch für Avis zu groß war. Ich erhoffte dadurch ganz einfach, dass wir zu All Jenen zurück fanden, die wir im Feuer verloren hatten.

So streckte ich meinen Fang gen Himmel und jaulte Avis Namen gen Himmel.
"Los, lasst uns der Spur folgen!"
Aufgeregt sah ich zu Rúna, dann zu Malik, Kaya und Skadi.

[Findet die Spur von Arkanis, denkt es sei Avis | Ruft nach Avis und will der Spur folgen]


RE: PASSUS VIV - Spuren in der Asche - Arkanis - 04.04.2019

So lange war ich rastlos durch die Länder gestrichen, ohne Sinn, ohne Ziel. Es war keine Reise, keine Flucht und auch keine Suche. Nein, nun war ich endlich wahrhaftig verloren.

Wenn meine Pfoten schmerzten, dann rastete ich, wenn ich Hunger hatte, suchte ich nach Beute. Ich überlebte, ohne zu leben, allein mein Instinkt hielt mich davon ab, das wenige, dass ich tat um meine Grundbedürfnisse zu stillen, einzustellen. Ich hätte nicht einmal sagen können, ob ich im Kreis lief, oder ob meine Wanderung nicht vielleicht doch irgendwann irgendwo hinführen würde. Es war bedeutungslos. Ich hatte keine Heimat, kein Ziel und auch keinen Weg, dem ich hätte folgen können. Es hätte alles so viel einfacher gemacht…

Ich wusste nicht, ob ich die Flucht schlichtweg satthatte, oder ob es einfach nicht genug Lebensgeister in meiner kleinen Seele mehr gab, die mich irgendwohin getrieben hätten. Aber eine dichte Wolke aus Gleichgültigkeit hatte sich über mich gelegt, machte mich träge und antriebslos, fesselte mich an diesen Ort und trieb mich gleichzeitig davon weg, so unentschlossen, dass es mich wahnsinnig gemacht hätte, wenn es mir nicht so egal wäre.

Das Feuer riss mich zumindest ein wenig aus meiner Trace. Ich konnte es in der Ferne lodern sehen, hörte, wie es schreiend und fauchend seine Opfer einforderte, roch noch immer den beißenden Gestank, er schien in meinem Fell zu haften, mich zu verfolgen, auch lange nachdem die Flammen erloschen waren. Die Erinnerungen verfolgten mich, meine Vergangenheit hatte mich wieder, umschloss mich mit heiß glühenden Klauen, presste mich zu Boden und nahm mir fast den Atem.

Niemand hätte mich dazu bringen können, mich dieser verbrannten Hölle zu nähern. Furcht schnürte mir die Kehle zu, meine Augen brannten, selbst aus dieser Distanz. Ich war mir sicher den Gestank nach verbranntem Fell und verkohltem Fleisch riechen zu können und egal, wie weit ich gehen würde, er hing in meinem Fell, wie eine Mahnung an die Opfer, die ich dem Feuer vor Jahren so bereitwillig und naiv gegeben hatte.

Mir war, als stünde mein Fell in Flammen, ich konnte spüren, wie mich das Feuer umschloss, sich in mich hineinbrannte, mich heiß lodernd zu verschlingen versuchte und mich größeren Qualen aussetzte, als ich sie je gespürt hatte. Und leise im Hintergrund hörte ich die Todesschreie meiner Familie, mit dem Wissen, dass ich sie getötet hatte. Ich war eins mit den Flammen, eine Todesbotin, die brannte und doch niemals ganz verbrennen würde. Die Erinnerung war etwas so Grausames.

In der Ferne hörte ich das Klagen der Überlebenden, ein Lied, so voll Trauer und Schmerz, dass es mir den Atem nahm. Ich hatte ihnen das angetan, ihnen diesen Schmerz zugefügt und ihr Leben für immer zerstört. Doch im Unterschied zu meinen Erinnerungen, war dieses Lied real.

Eine hohe Stimme war darunter, viel heller und klarer als die anderen. Und noch leidender, so kam es mir vor. Ein kleiner Welpe, ganz allein mit seinem Schmerz und seiner Angst, nichts mehr zu verlieren. Dieses Bild erinnerte mich so sehr an meine eigene Vergangenheit, den kleinen Welpen, der seine ganze Familie ausgelöscht hatte und vom Schicksal noch immer nicht seine gerechte Strafe erhalten hatte, dass ich beinahe miteingestimmt hätte.

Ich war mir sicher, dass meine Phantasie mir einen Streich spielte und doch kam mir das Trauerlied vor, als gäbe es ein paar bekannte Stimmen darunter. Ob ich mich deswegen langsam, beinahe schlendernd immer mehr auf diesen herzzerreißenden Gesang zubewegte? Ich hätte es nicht sagen können, es war auch egal. Das Leben hatte nichts mehr für mich zu bieten, ich hatte meine Söhne zurückgelassen und aller Wahrscheinlichkeit nach hatte ich sie nun an denselben Feind verloren, den ich damals meinen Verbündeten genannt hatte. Welch eine Ironie…

Ein hohes Jaulen ließ mich heftig zusammenzucken. Es war der Welpe und er war gefährlich nahegekommen. Ich blieb stehen, stocksteif stand ich an Ort und Stelle, unfähig mich zu regen. Ich hätte umkehren sollen, unmöglich konnte ich den Anblick einer gebrochenen kleinen Seele ertragen, die mir grausam das Bild meiner beiden Söhne vor Augen führen würde. Nein, das würde ich nicht überstehen, nicht nachdem ich sie aus purem Egoismus sich selbst und damit dem Tod überlassen hatte. Meine Glieder zitterten und doch kehrte ich nicht um, war gefangen in meiner Schuld und meinen Vergehen, war alles andere als bereit für diese Begegnung und doch zu kraftlos, um zu fliehen.

[In der Nähe der Anderen, hört Kimya, denkt allerdings nicht im Traum daran, dass sie auf einen ihrer Söhne gestoßen sein könnte]


RE: PASSUS VIV - Spuren in der Asche - Rúna - 14.04.2019

Irgendwie schafften wir es dem Feuer zu entkommen. Die Erinnerung an unsere Flucht aus der Flammenhölle vermischte sich in meinem Kopf bereits zu einer unbeschreiblichen Kakophonie aus grauenhaften Eindrücken. Mitten unter uns rannte die Angst auf ihren lautlosen Pfoten und trieb uns immer weiter. Das Fauchen der Flammen und die Schreie der panischen, verletzten oder bereits sterbenden Tiere verfolgten uns genauso, wie der beißende Rauch der schmerzlich in den feinen Nasen und den Augen brannte.

Irgendwann bemerkte ich, dass Kimya nicht mehr konnte und schnappte ihn ihm laufen gezielt im Nacken. Nichts würde mich je dazu bringen den jungen Rüden im Stich zu lassen. Doch das zusätzliche Gewicht machte sich bald bemerkbar. Stur richtete ich meinen Blick auf das helle Fell von Skadi und versuchte nichts mehr, außer dem steten Trommelklang ihrer Pfoten zu hören.

„Lauf…. Lauf….. lauf…“,

gaben meinen eigenen Gedanken den Takt dazu.

Nach einer schier endlosen Ewigkeit, so kam es mir zumindest vor, veränderte sich der Klang der Welt wieder und saubere klare Luft füllte meine Lungen. Ich verstand, dass wir es tatsächlich geschafft hatten, wir waren aus dem schlimmsten heraus, auch wenn die Gefahr noch nicht vorbei war. Nur einen winzigen Moment hielt ich inne und setzte Kimya ab, gab ihm einen sanften aber bestimmten Stuppser,

„Lauf weiter…“,

brachte ich noch mit leiser freundlicher Stimme hervor, doch mehr Worte folgten nicht. Keine Erklärung, keine Möglichkeit für Widerworte. In meinem Blick mochte er mehr als genug lesen und ich wandte mich bereits wieder um, den anderen nach. Jeden Gedanken der mit einem traurigen Blick auf unsere viel zu kleine Gruppe begann, erstickte ich mühsam im Keim.

„Lauf… lauf einfach…“,

trieb ich mich in Gedanken weiter, auch wenn mir bereits das Herz vor Sorge und schrecklicher Ahnung zu brechen drohte.

Als wir endlich inne hielten und Kimya vor Erschöpfung an Ort und Stelle in tiefen Schlaf fiel, tat auch ich nicht viel mehr, als mich dicht um den Welpen zu legen. Kurz hoffte ich noch, dass sich auch die anderen zu uns gesellten, dann legte sich auch über mich der bitter nötige und heilsame Schlaf.

Die folgenden Tage waren schwer, doch ich war dankbar, dass Skadi, Malik und Kaya bei mir waren und ich nicht allein mit dem eigenen Schmerz und der Sorge um Kimya war. Vielleicht wäre es meine Aufgabe gewesen, Kimya zum weiter ziehen anzuhalten. Doch wie wohl auch den anderen fehlte mir selbst die Kraft dazu unseren Weg fort zu setzen. Unser Weg, der auch der Weg von Tryss, Dekaja, Avis und Chu und Erasmus gewesen war. Wie sollten wir ihn fortsetzen, nun da mit Tryss unser stärkster Antrieb verloren gegangen war? So blieb mir nichts weiter, als Tag um Tag meine Trauer in den Wind zu singen, zu rufen und zu hoffen. Irgendwo, tief in mir wusste ich, dass die Zeit ihre eigenen Antworten mit sich bringen würde und die Wunden in unserer Seele heilen würden...

Und eine Ahnung davon kam mit dem Wind. Als wir uns gerade auf dem Rückweg befanden witterte ich eine feine fremde Note zwischen all den mittlerweile recht vertrauten Gerüchen der Umgebung. Eine fremde Wölfin, wie ein weiteres gezielteres Wittern mir verriet. Nicht Dekaja und auch nicht Chu.

Noch ehe ich reagieren konnte, tat es Kimya. Unsicher sah ich zu Malik, Kaya und Skadi, ehe ich Kimya folgte und ebenfalls auf die Spuren in der Asche blickte. Erst zögerte ich, aber dann dachte ich daran, aus welchem Grund die Fähe wohl allein unterwegs sein mochte und mir wurde klar, dass ich nicht anders konnte, als mich an die anderen drei zu wenden,

„Lasst sie uns suchen… vielleicht braucht sie uns…. andere Wölfe…“

[folgt Kimya und möchte die fremde Wölfin finden, aus Sorge, dass auch diese vielleicht ihr Rudel verloren hat und nun ungewollt allein umherzieht]



RE: PASSUS VIV - Spuren in der Asche - Skadi - 20.04.2019

Jeden Abend erzitterte ich, als ich Kimyas Stimme hörte. Jeden Abend hörte ich die schlimmsten Qualen in seiner Stimme. All die Angst und Trauer um seinen Bruder. Jeden Abend durchquerte das den Plan, den ich mir jeden Tag am See vornahm. Ich wollte dem Welpen sagen, dass es keine Hoffnung mehr gab. Aber dann bekam ich kein Wort heraus, bis er fragte, ob wir morgen wieder gehen würden. Dann sagte ich ja, wenn mir kein Anderer zuvor kam.
Ich hatte nicht mehr viel gesprochen, seit das Feuer ausgebrochen war. Es war insgesamt sehr still in der Gruppe geworden. Eine schweigende Trauerrunde. Aus meiner Sicht war jeder in seinen Gedanken gefangen. Alle mit den Selben und doch jeder für sich. Und durch Kimyas Hoffnung blieben wir an Ort und stelle und konnten nicht vor den jüngsten Ereignissen fliehen um einen neuen Anfang zu finden.
Trübe und grau. So sah alles aus; unser Tagesablauf, die Gegend und auch die Gedanken.
So konnte ich es erst gar nicht greifen, als wir die Spur in der Asche fanden.

Kimya war der Erste, der reagierte. Rúna stieg direkt darauf ein und weckte mit ihrem Elan endlich meine verlangsamten Gedanken. Sie hatte recht! Wir mussten schauen!
Bevor ich die Witterung richtig aufnahm, folgte ich Kimya und Rúna, die schon voran liefen. So fiel es mir erst deutlich später auf, dass ich den Geruch der Fähe vor uns kannte. Ich konnte jedoch nicht erahnen, wer dieser Wolf war. Demnach hat uns keine intensive Zeit verbunden.

[Folgt Kimya und Rúna zu Arknanis]



RE: PASSUS IX - Spuren in der Asche - Kaya - 05.05.2019

Selbst ich hatte mich schlussendlich von Malik in meinem Elan bremsen lassen und war nicht fortgestoben, um mich auf die Suche nach den Übrigen zu machen – aus eigener Erfahrung wusste ich, dass das vermutlich ohnehin nicht zu einem annähernd gewünschten Ergebnis geführt hätte. Und schon bei Velvet hatte ich schmerzhaft lernen müssen, dass nicht folgen manches Mal der bessere Weg sein kann.

Auch ich war ein wenig zur Ruhe gekommen, kann jedoch nicht sagen, dass diese Ruhe für mich besonders erholsam gewesen wäre. Zu groß war nämlich nicht etwa die Sorge um jene, die aufgebrochen waren – sondern um uns. Wir waren zwar nicht mehr viele, um die ich mir Sorgen machen konnte und musste, aber ich tat es dennoch um jeden einzelnen mit jeder Faser meines Körpers. Kimyas seltsamer Wunsch – den ich dennoch nachvollziehen konnte – kam mir noch am nächsten, auch wenn ich ein verdammt schlechter Sänger sein mochte.

Wir hatten uns wieder auf den Weg gemacht und wie dem ein oder anderen auch, war selbst mir, der ich über nicht die Beste Nase verfügte, manch ein Geruch in eben diese gestiegen. Und nicht nur irgendeiner, zumindest einen oder zwei von uns schien dieser Geruch etwas durchaus Vertrautes darzustellen. Ich konnte ihn allerdings nicht identifizieren und irgendwie war mir, als konnte ich außer Rauch nichts mehr erwittern – schon einige Nächte ging es mir so.

Dennoch war ich versucht, den aufkommenden Elan der anderen zu teilen, als wir uns weiter fortbewegten. Kimya, Skadi und auch Runa hatten sich mit ziemlichem Eifer in Bewegung gesetzt, nur Malik konnte ich nirgends erblicken, dachte in diesem Moment aber auch nicht mit übertriebenen Gedanken daran.

„Alles ist gerade besser als nichts…“
sagte ich leise und musste feststellen, dass das fast schon der Situation glich, als ich Velvet nicht einfach hatte ziehen lassen wollen. Erst jetzt verstand ich so richtig, was Kimya antrieb…oder versuchte es zumindest. Dabei hatte ich noch nicht einmal die Ambition, in vorderster Front zu streben, denn das hier schien eher die Sache des jungen Rüden zu sein, dem ich ein Wiedersehen mit seinem wenig forschen Bruder durchaus zu gönnen bereit war. Wäre es mein Bruder, hätte ich ihn ebenso sehen wollen.

[etwa auf Höhe mit Skadi & Runa, etwas hinter Kimya – beobachtet, spricht aber nicht viel]


RE: PASSUS IX - Spuren in der Asche - Kimya - 10.05.2019

Anfänglich war es mir egal, ob mir Jemand folgte. Ich wusste für mich, dass ich den Spuren folgen würde, bis ich den Ursprung fand. In so vielen Situationen zuvor habe ich mich lenken lassen und bin den Weg der Anderen gegangen. Nun würde mich niemand abhalten können, so sicher war ich meiner Handlung gegenüber. Doch als ich Rúnas Worte hörte und auch Skadi sofort meiner Meinung war, bestärkte mich dies nur. Ich lief so schnell, als wäre ich ausgeruht. Man konnte meinen Bewegungen nicht ansehen, dass solche harte Zeiten hinter mir lagen.
Und so zogen graue Felder, verbrannte Stämme und öde Natur an mir vorbei. Und doch sah die Gegend lebendiger und fröhlicher aus - und das lag eindeutig an den Spuren den ich folgte!


Der Geruch des Wolfes kam immer näher. Ich erkannte, dass es eine Fähe war. Und ich erkannte, dass ich den Geruch kannte. Und in dem Moment, in dem ich am Geruch erkannte, wer es war, stand sie auch vor mir. Abrupt blieb ich stehen und ich starrte sie an.
Ich blinzelte zwei Mal, sah zurück zu Rúna, die ganz nahe hinter mir war, und dann wieder zu der Fähe. Sie war immer noch da. Ich bildete sie mir nicht ein!

"Mama?"
hauchte ich noch immer ungläubig in den Wind.

"Ich wusste, dass du zurück kommen würdest Mama!"

Flüsterte ich ihr dann leise entgegen und meine Rute begann aufgeregt zu pendeln. Erst dann lief ich auf sie zu und sprang an ihr hoch, um an ihren Lefzen zu schlecken.


"Ich hab es immer gewusst!"
Sagte ich nun lauter und lief um sie herum und unter ihr durch. Ich schmiegte mich ganz nahe an ihre Läufe und stupste immer wieder meine Nase in ihr Fell. Endlich war sie wieder bei uns! Endlich war Mama wieder da.
Und bestimmt hatte sie Avis schon längst aufgesammelt und in Sicherheit gebracht. Immer zur Stelle, wenn man sie brauchte, so musste eine Mutter sein!

"Ist Avis bei dir? Und Deka und Tryss?"
Erasmus und Chu zählte ich nicht auf, ich wusste ja, dass sie die beiden Wölfe noch nicht kannte, als wir sie verloren hatten.
Dann erblickte ich Rúna, die auf uns zu kam und lief zu ihr.

"Komm mit, Rúna. Das ist Arkanis, meine Mama, du musst sich kennen lernen!"

Auch Rúna stupste ich an und leckte ihre Lefzen, als ich sie zu Mama führte.


Kommt als erstes bei seiner Mutter an | zögert kurz, begrüßt sie dann freudig | Holt Rúna dazu



RE: PASSUS IX - Spuren in der Asche - Arkanis - 12.05.2019

Noch immer stand ich wie angewurzelt an Ort und Stelle. Das Trippeln kleiner Pfoten kam auf mich zu, wurde lauter, kam viel zu schnell näher. Meine Ohren waren bis zum äußersten gespitzt, ich stand so stocksteif da, dass meine Muskeln schmerzten, den Kopf weit erhoben und den Blick in die Richtung gelenkt, aus der mein sicherer Untergang auf mich zu schnellte. 

Ich war nicht bereit für diese Begegnung, mein Atem ging flach und schnell und mein Herz schlug beinahe schmerzhaft heftig gegen meine Brust. 
Lauf doch, Arkanis!, drängte ich mich selbst, doch mein Körper hatte übernommen, hatte sich abgekapselt von meinen Befehlen und hatte stur seinen eigenen Entschluss getroffen.

Ein Bild meiner Söhne leuchtete vor meinem Auge auf, so real, dass ich erschrocken aufkeuchte. Das Trippeln der Pfoten rückte in die Ferne, auch wenn es jetzt lauter war als je zuvor. Schuld schnürte mir die Kehle zu, bis ich nicht mehr atmen konnte, die Trauer brannte sich in meine Eingeweide, bis ich nur noch zusammensacken und in stillem Leiden vor mich hin krepieren wollte. Niemals hätte ich mir träumen lassen, wieder so zu empfinden, jemals solche Gefühle zuzulassen. Ich war ein Stein, eiskalt und ignorant. Doch die Instinkte einer Mutter waren stärker.

Das Bild verschwamm und an ihre Stelle trat der kleine Welpe, rannte in meine Söhne hinein und ließ das Bild schlotternd vor meinem inneren Auge verschwinden. Meine Augen verengten sich, ich wollte diesen kleinen Störenfried anknurren, was ihm einfiele die Erinnerung an meine Söhne so tollpatschig zu vertreiben, ihm sagen er solle sich gefälligst verziehen. Doch die Worte blieben in meinem Hals stecken.

Nein, das konnte nicht sein! Nach all den Monaten der Einsamkeit und den stillen Selbstvorwürfen war ich schlicht verrückt geworden. Was war meine Einbildung nur grausam zu mir! Versuchte die Leere in meinem Inneren zu füllen, indem sie das Bild meines Sohnes vor mich rief, ohne zu ahnen, dass es mich zerstören würde.
Mama? Die leisen Worte waren wie ein Speer, der sich in mein Herz bohrte. Ich schüttelte heftig den Kopf, konnte nicht glauben, was hier gerade passierte. Der Geruch meines Sohnes trat mir in die Nase, mein Kopfschütteln wurde schwächer, bis es schließlich ganz aufhörte.

“Kimya?“ Meine Stimme war schwach und rau, so als könne sie selbst kaum glauben, welches Wort ich sie da aussprechen ließ. Doch erst als hinter Kimya eine fremde Fähe auftauchte, wurde ich sicher, dass das alles hier real war.

Ich starrte meinen Sohn an, die Stille dauerte viel zu lange. Ich spürte einen Luftzug an meinen Hinterbeinen und merkte erst jetzt, dass meine Rute zaghaft zu wedeln begonnen hatte. Auch hatte ich meinen Kopf gesenkt, sah meinen Sohn von unten an, unsicher, wie er reagieren würde.

Ich wusste, dass du zurückkommen würdest Mama! Tatsächlich? Da hatte er mehr vertrauen gehabt als ich…
Aber all das war nun bedeutungslos, denn mein totgeglaubter Sohn kam nun endlich auf mich zugelaufen und meine Welt fing wieder an, sich zu drehen.

Ich spürte seine Wärme an meinem Fell, er schleckte über meine Lefzen, lief um mich herum, strich an meinem Körper entlang. Mein Wedeln wurde heftiger und meine Augen begannen zaghaft zu leuchten. Noch konnte ich seine Berührungen nicht erwidern, daran wäre ich vor lauter Gefühlen zerbrochen, dessen war ich mir mehr als sicher. Dennoch schloss ich ganz kurz die Augen und versank in diesem unbeschreiblichen Gefühl der Freude und der Erleichterung.

Erst, als er nach Avis fragte, legte sich meine Euphorie ein wenig und ich ertappte mich dabei, wie ich an Kimya vorbei einen kurzen Blick auf die Fähe warf, die bei ihm war. Sie hatten Avis verloren? Wo war er? Ich sah wieder zu Kimya hinab, unfähig ihm diese Frage zu beantworten. Ich schüttelte leicht den Kopf, als mein Sohn sich umwandte, um zu der Fähe zu laufen, die bei ihm war, so dass nur sie meine Antwort vernahm. Kurz warf ich einen ängstlichen Blick in die Richtung, in der das Feuer gewütet hatte und mein Herz begann bei dem Gedanken an Avis zu brennen.

Doch ich riss mich zusammen, richtete den Blick wieder auf Kimya und klammerte mich an den Gedanken, dass ich nun wenigstens einen meiner Söhne wieder bei mir hatte. Ich bin den Blick noch ein wenig höher, bis er auf der Fähe, die Kimya als Rùna vorstellte, lag. Mit neutraler Miene wartete ich, bis die beiden bei mir waren.

[bei Kimya und Rùna]


RE: PASSUS IX - Spuren in der Asche - Rúna - 22.05.2019

Wir machten uns also auf den Weg und folgten der fremden Witterung. Die regelmäßigen Abdrücke in der Asche ließen mich vermuten, dass zumindest der Wölfin selbst nichts fehlte. Eine Tatsache die mich nach dem erlebten Alptraum des Infernos doch sehr beruhigte.

Je näher wir der fremden Fähe kamen, desto langsamer wurde ich und ließ Kimya einen kleinen Vorsprung. Kurz darauf stand er auch schon vor ihr und sprach ein Wort, das mich zunächst überraschte, dann jedoch eine Kaskade an Emotionen hervorrief. Als sie dann mit rauer Stimme seinen Namen nannte, war unzweifelhaft klar, dass sie die Fähe war, für die sie Kimya hielt. Arkanis war zurück.

Langsam und mit ruhigen Schritten folgte ich Kimyas Aufforderung und kam näher. Ich wusste nicht viel über Arkanis, im Grunde nur, dass sie Avis und Kimya in der Obhut der kleinen Gemeinschaft zurück gelassen hatte. Doch ich wusste weder warum, noch sonst irgendetwas, das mir geholfen hätte, diese Situation einzuschätzen. So vieles gab es zu sagen, noch mehr zu fragen und auch in ihren Zügen spiegelte sich eine ganze Reihe an Emotionen wieder.

„Hallo… Arkanis. Bist du… allein?“,

fragte ich schließlich zögernd, aber freundlich und mit einem zaghaften aber bekümmerten Lächeln. Neben dem beißenden Geruch von Asche und Rauch waren außer uns keine anderen Wölfe zu wittern und auch ihr fehlte der Geruch eines Rudels, einer Gemeinschaft. Doch neben all den Fragen, die mir auf der Zunge lagen, hielt ich jene für die unverfänglichste. Noch während ich die Frage an sie stellte, ließ ich mich auf die Hinterläufe nieder. Auch wenn ich innerlich durchaus aufgewühlt war, blieb meine Haltung gegenüber Arkanis doch entspannt und offen.

[kommt bei Arkanis an und begrüßt sie zögerlich aber freundlich]


RE: PASSUS IX - Spuren in der Asche - Skadi - 23.05.2019

Ich war mit Rúna auf gleicher Höhe hinter Kimya geblieben. Doch als mir ganz plötzlich klar wurde, auf wen wir da zu steuerten, stolperte ich fast über meine eigenen Pfoten. Mein erster Impuls war - wie eigentlich immer - vorpreschen und die Lage als erstes auskundschaften. Mögliche Gefahren abschätzen, die Kleinen zurück kalten, eventuell den Kurs ändern, auch wenn mich alle dafür hassen würden. Aber ich schaffte es meinen Impuls zu Bremsen. Das war Arkanis! Kimyas Mutter.
Kaya holte mich ein und ich trottete langsam neben ihm her. Erst nach ein paar Schritten öffnete ich meinen Fang.

"Das ist Arkanis, ich bin mir ziemlich Sicher."

Sagte ich und eine gewisse Traurigkeit schwang in meiner Stimme mit. Ich wusste nicht mit ihrer Rückkehr um zu gehen. Sie war gegangen, hatte ihre Welpen im Stich gelassen. Ohne uns etwas zu sagen. Wieso kehrte sie nun zurück? Und wie lange würde sie bleiben? Würde sie nochmal gehen, dann würde Kimya das nicht verkraften.

Und dann kamen wir näher und ich sah, wie sehr Kimya sich über seine Mutter freute. Ihm schienen all diese negativen Gedanken nicht in den Sinn zu kommen. Er begrüßte sie so, als wäre sie nur kurz jagen gewesen. Als wäre sie durch das Feuer getrennt wurden. Dabei hatte sie die Welpen im stich gelassen und uns allen die Verantwortung übertragen, sie groß zu ziehen. Und daraus geworden ist, dass wir Avis verloren haben.

Kimya holte Rúna dazu. Rúna, die Fähe, der er sich anvertraut hat. Die Fähe, die sich ihm angenommen hat. Auf irgend einer Weise waren die Beiden sich sehr ähnlich. Die sanften Züge, die Rúna aus machten, die konnte man in Kimya sehen. Schon bevor er in ihre Schule gegangen ist war es sehr deutlich zu sehen, dass er der Besonnene der Welpen war. Der Gutmütige.


Unweigerlich kamen wir näher. Ich stellte mich neben Rúna, drückte ihr meine Nase in ihr Halsfell und sah dann Arkanis an. Meine Rute stand still, eher etwas aufgerichtet. Kurz zuckten meine Lefzen, bevor ich etwas sagen konnte. Ich merkte, wie die Wut in mir hoch kam. Nur Kimya zur liebe drang ich mir folgende Worte heraus.


"Schön, dass du wieder für ihn da bist."

Ich war mir sehr sicher, dass Arkanis unter meiner Körpersprache und der Stimmenlage hören konnte, dass eine Frage und eine Warnung hinter diesen Worten stand.
Wo warst du?
Wehe du verschwindest wieder!

Noch sicherer war ich, dass ich es ihr dennoch direkt sagen musste.

Ich wäre an liebsten umgekehrt, zu unserem Baum zurück. Hätte sie Situation verlassen um meine Wut nicht weiter schlucken zu müssen. Noch lieber hätte ich Kimya vor geschickt, um mit Arkanis unter vier Augen zu sprechen. Aber mit zitternden Muskeln konnte ich mich beherrschen. Dieser Moment war Kimyas. Er freute sich so sehr und es gab ihn so viel Hoffnung - wer wäre ich, wenn ich ihm das nehmen würde, nach diesen grauen Tagen.

Kommt zu bei Arkanis, Kimya und Rúna an | Hat Zweifel gegenüber Arkanis, kann diese nur schwer unterdrücken