Obscuri
Passus VII - Die erste Jagd - Druckversion

+- Obscuri (https://obscuri.schattenwanderer.net)
+-- Forum: Rollenspiel (https://obscuri.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=3)
+--- Forum: Chroniken (https://obscuri.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=16)
+--- Thema: Passus VII - Die erste Jagd (/showthread.php?tid=284)



Passus VII - Die erste Jagd - Tryss - 13.03.2015

Foto: Bine G. | Dawnthieves.de

Passus VII - Die erste Jagd


Chu hat sich der Gruppe angeschlossen. Etwa eine halbe Tagesreise von dem Menschenlager entfernt haben die Wölfe einen neuen Lagerplatz für sich gefunden. Seit drei Wochen leben sie dort und die Erwachsenen haben es sich zur Aufgabe gemacht die drei Welpen zu schulen. Mit einer Testjagd wollen sie nun herausfinden, ob Kimya, Avis und Chu bereits bereit für ein selbstständiges Leben sind.

In Abwesenheit von Rúna und Tamias teilt Dekaja den drei jungen Wölfen mit, dass sie in dieser Nacht das erste Mal allein jagen gehen sollten. Während Avis eine Chance sieht sich zu beweisen, sind Kimya und Chu ein wenig unsicherer bei der Aussicht auf die Jagd. Dennoch ist die Aufregung groß, als die jungen Wölfe zu ihrem Abenteuer aufbrechen. Bei den erwachsenen Wölfen herrscht derweil Uneinigkeit. Tryss schlägt vor, den Welpen zu folgen. Tamias, der mittlerweile bei den anderen eingetroffen ist, und Skadi reagieren ablehnend, auch Dekaja meldet Zweifel an. Da Skadi Tryss vorwirft, es ginge nicht um Fürsorge, sondern um Kontrolle von Avis, entsteht Streit, den Deka mit einem Kompromissvorschlag zu schlichten versucht. Derweil kehrt Rúna zum Lagerplatz zurück. Sie vermittelt, und schickt Deka und Tamias zum Fluss, während Skadi, sie selbst und Tryss am Lagerplatz verbleiben.

Die Welpen sind derweil schon gut vorangekommen. Chu findet beim Durchstreifen des Unterholzes eine Spur. Während die Fähe zunächst glaubt, dass sie von einem Bären stammt, erkennt Kimya sie als Rúnas Spur. Kimya will ihr folgen, Avis aber widerspricht. Währenddessen geht langsam die Sonne auf, und auch der Wind dreht und trägt den dreien einen fremden Geruch zu. Die drei entscheiden, der Witterung zu folgen.

Nicht weit von den drei jungen Wölfen entfernt hatte sich in den vergangenen Tagen Seltsames ereignet: Drei Jagdhunde warteten dort im Wald, angekettet bei einer Kutsche, die einen schrecklichen Gestank absonderte. In der Kutsche sollte sich der Herr der Hunde befinden, dieser verlässt das Gefährt allerdings nicht. Nach einigen Tagen befreien sich die Tiere und versuchen, den Zugesel zu fressen. Dieser reißt sich los und verschwindet, der Mensch kraucht in schlechtem Zustand aus dem Wagen und stirbt. Die Hunde beschließen, den Heimweg zu suchen. Einer von ihnen erkrankt schließlich auch und stirbt. Auch der zweite Jagdhund erkrankt, während er am Tag zuvor noch laufen konnte, wird er nun schwächer. Der dritte, noch gesunde Jagdhund, hört schließlich Stimmen. Es sind Avis, Chu und Kimya. Verzweifelt geht er ihnen entgegen und spricht die drei schließlich an, bittet um Hilfe für seinen kranken Freund und darum, dass die jungen Wölfe ihn verschonen.

„Wenn ihr nicht zu den Menschen könnt, dann müssen wir sie eben zu euch bringen! Wenn ich Anyana hole, kommt sie ganz bestimmt mit und hilft euch!“
-- Chu


Kimya und Chu reagieren freundlich, schlagen dem Hund vor zu den Menschenkindern zu gehen, um Futter zu erbetteln. Avis dagegen fürchtet, der Fremde, der sich als Melf vorstellt, könne ansteckend sein. Da der kranke Hund ohnehin nicht zu den Menschen kann und Kimya ohne Rúnas Hilfe das richtige Heilmittel nicht kennt, beschließen die drei sich aufzuteilen. Während Avis und Chu zum Lager der Kinder laufen, um mit Melf Anyana  zu dem Kranken zu bringen, will Kimya Rúna holen und die anderen benachrichtigen.

Kimya spurtet zurück zum Lagerplatz, am Fluss trifft er schließlich auf Tamias und Dekaja. Schluchzend versucht er Dekaja die Situation in wenigen Sätzen zu erklären. Während die Fähe versucht den Welpen zu beruhigen, schickt Tamias die beiden zu Rúna zum Lagerplatz, während er selbst sich auf den Weg zu Chu und Avis macht. Kimya und Dekaja setzen am Lagerplatz angekommen auch Rúna, Tryss und Skadi in Kenntnis. Rúna befürchtet, dass die Krankheit ansteckend sein könnte.

Währenddessen erreichen Avis, Chu und Melf das Lager der Kinder – das allerdings nicht vollgestellt ist von Zelten und belebt vom Stimmengewirr der jungen Menschen, sondern verlassen. Nur die Feuerstellen zeugen noch davon, dass es hier einmal ein Lager gab. Da die Kinder noch nicht lange weg zu sein scheinen, wollen die Jungwölfe ihnen folgen. Am Lager aber begegnen sie einer fremden Fähe, die sich als April vorstellt. Kurz darauf stößt auch Tamias zu der Gruppe und stellt sich zwischen die Welpen und die Fremde. Als Chu ihn bittet, zu helfen, ruft er nach dem Rest der Gruppe.

Von Tamias' Ruf alarmiert, teilen sich die Wölfe am Lagerplatz auf. Auch aus Richtung des Krankenlagers ertönt ein Heulen. Während Skadi und Deka sich zum Kinderlager aufmachen, brechen Kimya, Rúna und Tryss in Richtung des erkrankten Hundes auf. Rúna gibt den beiden Fähen zuvor den Rat mit, nicht zu nah in Kontakt mit Melf zu treten, damit sie sich nicht womöglich auch anstecken.

Tamias bietet Chu an, gemeinsam mit ihr nach den Kindern zu suchen und sie um Hilfe für den kranken Hund zu bitten. Als Dekaja und Skadi vom Ruf' Tamias alarmiert eintreffen, drängt Skadi allerdings darauf zum Gemeinschaftsplatz zurückzukehren und Melf zurück zu lassen. Der Hund bietet daraufhin allein die Kinder zu suchen, verabschiedet sich und läuft davon. Avis reagiert nach Melfs Abschied wütend und beschimpft Skadi, auch Chu pflichtet dem Rüden bei, der die älteren Wölfe als herzlos betitelt. Deja versucht zu erklären und zu schlichten. Tamias aber greift Skadi ohne Vorwarnung an. Als er aus dem Kampf schließlich als Sieger hervorgeht, folgt er Melf. Skadi dagegen kann einen ihrer Hinterläufe nicht mehr nutzen, da Tamias sie dort stark gebissen hat.

Nur mit viel Überwindung war der Rüde lange ruhig geblieben. Es war ein tiefer Groll, der immer mehr in ihm aufkeimte. Die herrischen Anweisungen von Skadi machten ihn rasend. Niemand sollte ihm sagen, was er zu tun oder zu lassen hatte.
Als Skadi erneut nachdrücklich sagte, dass nun alle gehen sollten, brannten bei ihm die Sicherungen durch. Er sprang auf sie zu, biss in ihren Nacken und drängte sie mit seinem Gewicht zu Boden.

-- Tamias


Deka versichert sich, dass es Skadi gut geht, diese macht sich dann auf den Weg zurück ins Lager. Avis und Chu verteidigen Tamias und beschließen, Kimya holen zu wollen, damit sie gemeinsam Melf und Tamias folgen können. Gemeinsam machen sich die drei auch auf den Weg zu den anderen. Unterdessen machen sich Rúna und Tryss gemeinsam mit Kimya auf zum Totenlager, damit die Heilerin mehr über die Krankheit erfahren kann. Dort befindet sich aber bereits ein Besucher: Ein fremder Wolf hat den Ort des Todes entdeckt und heult vor Trauer. Als die drei Wölfe der Gemeinschaft ebenfalls eintreffen, hält Kimya den Anblick der Toten nicht lange aus und läuft davon.

Rúna und Tryss warnen den Fremden vor der Ansteckungsgefahr und wollen dann Kimya folgen, der Fremde verabschiedet sich hastig und nimmt einen anderen Weg, der ihn zu dem jungen Rüden führt. Dieser schmiegt sich verzweifelt an den Fremden, als der bei ihm auftaucht. Es kommt zu einem Streit zwischen dem Fremden, der sich als Erasmus vorstellt, und Tryss, der das Verhalten des Rüden seltsam und unpassend findet. Kimya versucht den Streit zu schlichten, da er sich schuldig an Erasmus' Lage fühlt. Er bittet den Rüden, bei ihnen zu bleiben, bis ausgeschlossen werden kann, dass er sich angesteckt hat. Rúna pflichtet diesem Vorschlag ebenfalls bei.

„Niemand hier wollte, dass das alles hier geschieht und vielleicht wären die Begrüßung anders ausgefallen, wären wir uns unter anderen Umständen und an einem anderen Ort über den Weg gelaufen. Aber nun ist es so geschehen und wir müssen entscheiden was wir tun."
-- Rúna


Noch während des Gesprächs erreichen Dekaja, Skadi, Chu und Avis die anderen. Die Wölfe bringen sich auf den neuesten Stand der Ereignisse, Avis wird wütend auf Kimya, weil dieser sich nicht an die Anweisung seines Bruders gehalten hat, auf ihn zu warten. Daraufhin weist Kimya in ungewohnt harscher Art seinen Bruder zurecht. Da noch immer Uneinigkeit darüber herrscht, ob die Gruppe Tamias und Melf folgen soll, schlägt Tryss vor, dass er und Dekaja sich auf die Suche begeben, da alle anderen sich entweder angesteckt haben könnten, verletzt sind wie Skadi oder wie Rúna als Heiler gebraucht werden. Die Welpen stimmen dem Plan zu und auch von den erwachsenen Wölfen scheint niemand etwas dagegen zu haben, sodass sich die beiden Jährlinge auf den Weg machen.

Charaktere: Avis, (April), Chu, Dekaja, Erasmus, Kimya, Skadi, Rúna, (Tamias), Tryss