Obscuri
Passus VII - Die erste Jagd - Druckversion

+- Obscuri (https://obscuri.schattenwanderer.net)
+-- Forum: Rollenspiel (https://obscuri.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=3)
+--- Forum: Der Weg in den Norden (https://obscuri.schattenwanderer.net/forumdisplay.php?fid=9)
+--- Thema: Passus VII - Die erste Jagd (/showthread.php?tid=278)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17


- Chu - 12.07.2015

Hm. Also wohl doch eher kein Bär. Fast war ich ein bisschen enttäuscht, ich hätte gern mal einen gesehen. Aber Avis klang sich ziemlich sicher und ich sah keinen Grund, an ihm zu zweifeln. Stattdessen konzentrierte ich mich lieber wieder auf Kimya, der umgekehrt nun auch von mir beschützt werden wollte. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen sollte, aber der Gedanke ließ mein Herz aufgeregt klopfen. Er bezog mich so selbstverständlich ein, als wäre ich fester Bestandteil dieses Dreiergespanns, und was noch mehr war – er traute mir tatsächlich zu, mich im Notfall irgendwie nützlich machen zu können.

„Versprochen“, verkündete ich feierlich und meine Rute peitschte wild hin und her.

Dann wanderte mein Blick zu Avis. Irritiert zog ich die Stirn kraus. Was, sie wussten gar nicht, was ein Monster war? Aber das wusste doch jedes Kind! Wobei, hm … ich musste zugeben, es war gar nicht so leicht zu erklären. Ich hatte schließlich selbst noch nie eines gesehen, aber das wollte ich ihnen nun nicht unbedingt auf die Nase binden. Schließlich kam es nicht oft vor, dass ich Experte für etwas war. Und wenn es nur Monster waren.

„Also“, begann ich. „Monster sind groß und schrecklich, sie haben spitze Zähne und sind furchtbar gefährlich. Deshalb tragen Zweibeiner auch oft diese Stöcke mit sich herum. Damit sie sich wehren können, wenn sie von einem Monster angegriffen werden. Zähne und Klauen haben sie ja keine.“

Zufrieden mit meiner Erklärung nickte ich bekräftigend. Ja, so war das. Kimya’s Überlegungen verwirrten mich dagegen eher, denn er brachte das Ganze nicht so schlicht auf den Punkt. Bei ihm klang es irgendwie viel komplizierter. Oh je … Pflanzen, die Insekten fraßen? Ich blinzelte ungläubig. Wie sollte das denn gehen? Pflanzen standen doch nur doof in der Gegen herum. Vermutlich hatte Rúna sich einen Scherz mit dem Welpen erlaubt und mein Spielgefährte hatte die Geschichte prompt für bare Münze genommen. Ich war allerdings längst nicht so taktlos, um ihm das jetzt unter die Nase zu reiben. Und außerdem – es gab so vieles, das ich noch nicht kannte, da würde ich mich vermutlich nur in die Nesseln setzen. Stattdessen nickte ich nur begeistert, als Avis fix einen Plan schmiedete.

„Klingt gut“, befand ich, ehe mir auffiel, dass ich dann am Ende der Gruppe gehen musste.

Also, das fand ich dann schon wieder nicht so gut, denn dann müsste ich hinter ihnen bleiben und mich immer wieder umschauen, damit uns niemand den Fluchtweg abschneiden konnte. Dabei wollte ich viel lieber gespannt nach vorne starren, um auch ja einen möglichst direkten Blick auf etwaige Monster oder fleischfressende Pflanzen werfen zu können, die ihre Ranken nach uns ausstreckten. Trotzdem ließ ich mich mit einem stummen Seufzer schicksalsergeben zurückfallen, um Avis‘ Anweisung zu befolgen. Und ich würde meine Aufgabe so gewissenhaft wie möglich erfüllen, damit mir hinterher niemand böse sein konnte. Nur, dass dann doch alles ganz anders kam.
Der Geruch hatte sich inzwischen zu einem penetranten Dunst verstärkt, den ich nicht so ganz einordnen konnte. Er kam mir irgendwie bekannt vor, dann auch aber wieder nicht, denn er wurde von einer starken, unangenehmen Note überlagert, die ich so noch nie gerochen hatte. Und dann brach die Quelle dieser Witterung plötzlich aus einem Busch ganz in unserer Nähe. So viel also zu unserem grandiosen Plan – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hatte sich letztendlich sogar ein kleiner Hund an uns anschleichen können. Und Hunde, die kannte ich. Ab und zu hatte ich schon welche gesehen, wenn die Kinder durch ein Dorf gezogen waren. Noch öfter hatte ich sie aus der Ferne kläffen gehört. Die meisten waren mir nicht unbedingt wohlgesonnen gewesen und hatten entweder einen Bogen um mich gemacht oder mich aus sicherer Entfernung verbellt, bis Anyana sie schließlich verscheucht hatte. Aber dieser hier war klein und wirkte nicht besonders gefährlich – im Gegenteil, wie er da so geduckt und ängstlich stand, hatte ich sofort Mitleid. Neugierig drängte ich mich nach vorn neben Avis, um einen besseren Blick auf ihn werfen zu können. Meine Rute begann zaghaft zu pendeln und ich schnupperte in seine Richtung, ehe mein Kopf wieder zurückzuckte. Puh, er stank, aber nicht nach Hund, sondern nach etwas Anderem, das unangenehm in der Nase stach. Und was er da stammelte, machte auch nicht besonders viel Sinn. Wieso sollten wir sie denn töten? Aber die Notlage, in der sie sich befanden, die verstand ich wiederum. Mitleidig legte ich den Kopf schief und grübelte.

„Warum geht ihr nicht zu den Kindern?“, schlug ich schließlich vor. „Die füttern euch bestimmt. Du musst nur traurig gucken und im Notfall ein bisschen weinen.“

Nie im Leben würden Anyana oder Stephan ihn einfach fortschicken und verhungern lassen, da war ich mir ganz sicher. So erbärmlich, wie das Kerlchen aussah, würde sie ihm von ihrem eigenen Futter abgeben, so wie sie es auch bei mir getan hatten. Und dann konnte er seinem Freund davon abgeben und musste nicht jagen! Hey, wo steckte der denn überhaupt? Suchend streckte ich den Hals.

„Wo ist denn dein Freund?“, wollte ich wissen.

[Avis, Kimya, Melf]


- Kimya - 15.07.2015

Chu sagte mir zu, dass sie auch mich beschützen würde. Unwiderruflich schwang meine Rute schnell von einer zur anderen Seite und ich schleckte ihr aufgeregt dankend über die Nase. Ein ebenso dankbares nicken folgte, ehe ich dann Avis aufschloss, der uns einteilte. Eine aufgeregte Spannung stieg in mir an. Wir waren nun endlich soweit, dass wir zu dritt ein richtig gutes Team bildeten. Wir berieten uns gegenseitig. jeder konnte von dem anderen lernen. Chu erklärte uns, was ein Monster war. Avis sagte, wer was zu tun hatte. Ja und von mir würden sie auch noch die ein- oder andere Sache über Heilung lernen können - irgendwie würde ich denen das schon als spannend verpacken können!
Meine Pfoten trugen mich nun in einem gleichmäßigen Tempo. ich fand mich zwischen Avis und Chu wieder. Die Nase immer mal wieder am Boden und dann wieder in der Luft. Der Gestank wurde immer schlimmer. Ich war mir inzwischen sicher, dass es nichts fressbares war, was wir suchten. Die Jagd verfehlten wir dabei komplett, aber der Gedanke kam mir nicht auf. Ich runzelte nur meine Nase und dachte mir, dass ich keinen Happen auch nur probieren würde, auch wenn es lecker aussehen würde.
Innerlich verfolgte ich gar nicht so recht meiner Aufgabe - die nach Pflanzen Ausschau zu halten. Ich vervollständigte das Bild des Monsters. Es war riesig. Bestimmt mehr als drei mal so groß wie Avis. Es blitzten spitze Zähne hervor. Und gelbe Augen. Und es war dunkel. Schwarz? Hatte es Fell? Ich wollte gerade fragen, da raschelte es im Gebüsch neben mir. Sofort machte ich einen erschrockenen Satz zurück - landete auf allen Vieren und mein Fell sträubte sich in alle Richtungen.

"Was zum..."

Entwich mir mit böser grollender Stimme - was in meinem Alter leicht quickend und knurrend zugleich klang - die sich aus dem Schreck ergab.
Dann erklärte er sich. Der kleine, weiße, etwas Braune Fratz. Ein Hund. Ein Miniwolf der gar nicht aussah wie ein Wolf. Er hatte hängende, viel zu lange Ohren. Eine dicke Schnauze und eine runde Knubbelnase. Seine Augen waren Knopfrund und seine Beinchen viel zu kurz. Er erzählte von toten Herrchen und Gefährtinnen. Mir grummelte dabei nur der Magen, an Tote wollte ich nicht denken. Aber dann fiel mir auf, wie er seinen kleinen, dünnen Schwanz zwischen seine kurzen Beine stopfte. Er hatte Angst! Und er stank. Er war der Geruch den wir folgten!
Nunja, wohl nicht er sondern eher die Krankheit. Zumindest hoffte ich das für ihn, denn wenn er immer so riechen würde, dann würde es schwer für ihn sein Freunde zu finden!
Chu gab gleich die erste Antwort - ganz überraschend, ich hatte mich Avis gerechnet der die Lösung wusste. Aber Chu hatte sie. Und es war so einfach.

"Ja, ja ja ja. Das ist eine richtig gute Idee! Du bist doch ein Hund, oder? Ja, du musst ein Hund sein. So klein und unförmig wie du bist! Du musst zu den Kindern gehen. Hol deinen Freund, wir zeigen euch den Weg!"

Ohne Avis auch nur an zu sehen, denn nachdem ich gesprochen hatte wusste ich, dass er - selbst wenn er die Selbe Idee gehabt hätte - widersprechen würde. Er musste doch bestimmen: Er war doch der Chef. Oh, da war ich zu voreilig gewesen, das würde noch ärger geben. Aber das ließ ich mir nicht anmerken. Ich setzte meinen Kopf weiter nach unten, sodass ich auf gleicher Höhe war, mit diesem kleinen, zartbestimmten Mini.

"Habt ihr Namen? Also ich heiße Kimya."

Meine Rute pendelte langsam von einer zur anderen Seite. So wie ich stand, sah es so aus als würde ich spielen wollen. Und irgendwie wollte ich das auch. Wir hatten etwas erreicht. Wir haben etwas gefunden und dem konnten wir auch noch helfen!

[Mit Avis und Chu bei Melf]


- Dekaja - 16.07.2015

Erleichtert bemerkte ich, wie Tryss sich etwas an mich lehnte und auf meine Berührung reagierte. Ich gab dem Rüden sehr gerne Halt, allerdings hoffte ich dennoch, dass es zu keinem Streit kommen würde. Das war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt gerade und auch ich schien zunehmend doch neugierig zu sein, was mit den Welpen war. Aber während sich Tryss und Skadi so anstarrten, fanden meine Gedanken keine Ruhe. Ich ließ mich von Tryss etwas zur Seite schieben und hoffte wieder, dass meine Reaktion schon dazu geführt hatte, die Spannung zwischen den beiden etwas zu besänftigen. Ich fragte mich kurzzeitig, ob wir wirklich eine Gemeinschaft waren, so chaotisch wie die Dinge häufig liefen. Wir hatten ein dominantes Paar, wir hatten Welpen und wir hielten zusammen, aber irgendwie schien es sich nicht wie ein Rudel anzufühlen sondern wie ein zusammengewürfelter Haufen. Tryss hatte irgendwo recht. Wie Welpen wurden auch wir teilweise behandelt. Uns wurde genauso wenig vertraut und ich musste zugeben, dass auch ich oft den Drang hatte, das zu tun, was ich wollte. Es fühlte sich wie eine Gruppe Wölfe an, nicht so wie ein funktionierendes Rudel als fehle irgendeine Komponente. Aber ich hoffte, dass wir einfach Zeit brauchten, um richtig zusammenzuwachsen.

Etwas irritiert war ich von Tamias' Aussage. Sonst sprach er doch meist ein Machtwort? Und jetzt hielt er sich hier raus? Ich wusste nicht, was ich darüber denken sollte, aber dennoch entglitt mir ein argwöhnischer Gesichtsausdruck in Bezug auf eine solche Reaktion. Überrascht sah ich allerdings Skadi an, als diese mich fragte, was gemacht werden sollte. Seit wann entschied ich für die anderen? Ich sah etwas verwirrt und überrumpelt aus.

"Nun, ich weiß nicht genau. Ich würde noch etwas trinken und dann könnten Tryss und ich ja sonst langsam losgehen...und ihr bleibt hier, falls sie bereits zurück kommen. Ich denke, es wäre ohnehin besser, wenn nicht das ganze Rudel hinterhertrottet, oder?"

Ich wirkte durch die plötzliche Frage verunsichert und wusste gar nicht so genau, was ich antworten sollte. Verwirrt bemerkte ich auch, dass Runa wieder da war, aber überließ es Skadi sie aufzuklären. Allerdings wirkte Runa recht gelassen. Es schien nicht so, als hätte sie etwas ungewöhnliches bemerkt, aber vielleicht war sie nicht dazu gekommen, etwas mitzuteilen. Wenn nicht, konnte man aber immerhin denken, dass den Welpen auch nichts zugestoßen sein mochte, auch wenn ich daran selbst gar nicht so genau dachte. Ich war etwas angespannt und neugierig, das stimmte allerdings.

[antwortet Skadi]


- Avis - 20.07.2015

Die ganze Situation war äußerst bizarr und ich bezweifelte doch langsam sehr stark, dass ich das was auch immer wir finden würden fresse würde können. Dieser fremdartige Geruch wurde immer intensiver und nein, er roch nicht gut, eher als wäre etwas falsch. Noch während ich dem Geruch folgte und mitten auf ein dichteres Gebüsch zuging kam plötzlich aus dem Busch ein…Tier. Komisch, dick, unförmig, anders. Lange Ohren, kein Tarnfell. Kleiner als wir. Wie könnte es was hören? Das war aber kein Beutetier. Mein Körper erstarrte zur Salzsäule und meine Rute stand still. Mein Nackenfell sträubte sich unweigerlich, der unbekannten Gefahr. Gefahr? Meinem fang entwich ein grollen, während Kimya hinter mir stockte und Chu um gleichen Atemzug plötzlich neben mir stand. Alles ging so schnell.

Das Tier redete, erzählte und ich hörte gar nicht richtig zu, hörte nur Krankheit. Tod. Falsch. Gestank. Während Chu redete und Kimya sich plötzlich dazu drängte schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken.

„HALT, Kimya STOP!!!“

Ich bellte meinen Bruder böse an und drängte mich auch vor Chu. Auch wenn die Beiden meine Geste sicherlich falsch verstehen würden, ich musste sie beschützen, beschützen vor dem Geruch, vor was auch immer. Mein Herz pochte wild. Angst. Niemand würde mir meine Familie wegnehmen. Niemand. Ich starrte den Fremdling an, ernst, kalt, obgleich ich seine zitternden Pfoten sehen konnte. Zitterte er vor Angst, vor Krankheit? Ich konnte es nicht orten, der Geruch überlagerte alles, durchflutete meine Sinne.

„Komm uns nicht zu nahe!!!“

Okay, die Aussage war erst einmal eindeutig, aber ich musste auch erklären warum mir das gerade so wichtig war.

„ Hast du das auch? Die Krankheit? Du riechst auch krank! „

Ich drehte mich um, stupste Chu mit der Nase und schaute auch Kimya ernst an, musste versuchen einen klaren Kopf zu behalten, wir mussten schließlich auf uns aufpassen oder nicht.

„Wir müssen aufpassen, vielleicht ist das was seine Freunde haben ansteckend und er hat es schon!“

Ich würde einen Teufel tun und das Leben von Chu und Kimya gefährden um einen fremden zu helfen, nein deren Sicherheit ging mir über alles.

„Mein Bruder sagt, du bist ein Hund, stimmt das? Was ist ein Herrchen und wo ist dein Freund? Gibt es noch mehr von euch…größere?“

Ich musste Informationen sammeln und nicht gleich los stürmen. In dem Fall war ist fast sogar geneigt zurück zu gehen zu den Erwachsenen und die bei Abenteurer dort abzugeben, aber jetzt standen wir schon mal hier.

„Du kannst jagen was du willst, wir sind hier nur auf der Durchreise, aber ich bezweifle das du erfolgreich sein wird…“

Etwas anmaßend das zu behaupten, aber dieses Wesen sah nicht so aus, als ob es nicht einem Hasen Schritt halten könnte, dazu der Geruch. Vielleicht war die Idee von Chu nicht die schlechteste, allerdings wagte ich zu bezweifeln das es gut war zu den Menschenkindern zu gehen. Da würden wir mächtig Ärger kriegen. Was sollte ich denn jetzt machen. Verdammt. Immer noch stand ich an erster Stelle, vor den Anderen.

„Chu, ich glaube selbst wenn er den Weg weiß, sein Freund kann nicht laufen, das wäre zu weit. Was ist wenn wir uns anstecken?“

„Was hat denn dein Freund Fremder, vielleicht weiß mein Bruder was….“

Ich würde den Teufel tun und das dämliche kräuterzeug von Kimya und Runa loben, aber vielleicht würde es helfen?

[steht vor Kimya und Chu, versucht Klarheit in die Situation zu bringen]


- Melf - 22.07.2015

Es war erst die kleine Fähe, die zu mir sprach. Eine ungewohnte Aussprache begleitete jedes Wort. Als hätte sie anders die Sprache gelernt. Aber die Art des Denkens wirkte auf mich nicht fremd. Sie erklärte mir, wie ich bei einem Menschen nach Futter bettelte. Als wüsste sie, wie man mit Menschen um geht.

"Und komme was Wolle, hüte dich vor unseren Vorfahren. Sie sind wild und ungezügelt. Sie verjagen dich, ehe sie dich zu Wort kommen lassen. Und egal wie gut du jagen kannst oder wie schnell du bist, ein Wolf ist dir immer eine Nasenlänge voraus! Und selbst wenn du in irgendetwas besser bist als ein Wolf, er ist nicht allein. Er hat ein Rudel. Und ein Wolf würde uns niemals akzeptieren, geschweige denn versuchen wollen zu verstehen."

Trotz des Unterrichts war ich zu diesen Jungwölfen gegangen. Direkt auf sie zu. Und ich glaubte, es war genau die richtige Entscheidung.
Sie kannte sich aus mit Menschen und sie wollte mir helfen! Und der kleinere Rüde wollte mich sofort zu den Menschen bringen. Meine kleine Rute löste sich zwischen meinen Beinen und schwang von einer zu anderen Seite, auch wenn sie nur Zaghaft zitterte anstatt zu wedeln. Kurz sah ich zurück - in die Richtung aus der ich gekommen war. Er konnte unmöglich laufen. Aber ich war schnell! Ich konnte schnell zu dem Menschenlager laufen und Hilfe holen!
Doch dann meldete sich der Letzte zu Wort und fuhr den anderen Rüden an. Augenblicklich zuckte auch ich zusammen, als hätte ich den Ärger geerntet. Meine Rute klemmte sich sofort wieder zwischen meine Hinterläufe. Ja, sie drückte sich regelrecht an meinen Unterleib. Ein leises Winseln entfloh mir, als der Jungwolf dann auch mich zurückwies. Ich spürte seine Angst. Und ich konnte nicht leugnen, dass auch ich diese Angst in mir fühlte - schon lange vor ihm. Ich wusste nicht, ob ich krank war. Ich fühlte mich nicht krank, ich fühlte mich gut. Aber bei allen brach es ganz plötzlich aus. Von einem Moment auf den Anderen kamen ein Schwächegefühl und dann alles andere hinzu. Wer wusste schon, ob ich schon krank war?

Erst als die nächsten Fragen auf mich einprasselten - und es waren so viele - konnte ich meinen Fang wieder öffnen um zu Sprechen. Meine Stimme nun viel verängstigter und verzweifelter als zuvor, sah ich nur noch zu dem Rüden, der die Führung zu haben schien. Der, der mich zurück gewiesen hatte und die anderen, freundlichen hinter sich versteckte. Immerhin wusste ich jetzt, dass es Brüder waren. War die Fähe eine Schwester? Sie sah so anders aus und roch auch irgendwie anders!

"Ich bin ein Hund, ja. Ich habe nur noch den Einen, er ist viel größer als ich. Aber er kann kaum laufen so schwach ist er, selbst wenn er grummelig wäre, er kann niemanden mehr schaden, wenn er nicht wieder gesund wird. Er ist nicht weit von hier, aber bitte tut ihm nichts!"

Ein Winseln verschluckte fast mein letztes Wort.

"Ein Herrchen. Das ist ein Mensch, der uns umsorgt. Der mit uns reist und für uns da ist. Und für den wir da sind. Wir jagen für ihn, dafür bekommen wir Futter von ihm. Ein ausgewachsenes Kind!"

Ich sah flüchtig zu der Fähe und lächelte sie an. Sie wusste was Kinder waren, vielleicht wusste sie, was ich mit einem Herrchen meinte! Wie angewurzelt stand ich diesen Dreien entgegen. Versuchte mich zu erklären und suchte nach einem Ausweg, wenn es schief gehen würde.
Irgendwann wurde der Grobe dann aber doch etwas sanfter. Er suchte nach Lösungen, versuchte dabei aber einen größt' möglichen Abstand zu gewinnen. Als er dann nach meinem Freund fragte und was er habe und indirekt Hilfe anbot, sah ich erst Ihn und dann den anderen Rüden erschrocken an. Wie konnte dieser Jungspund denn irgendetwas wissen was ich nicht wusste? Und wieso hatte der andere nun doch das Bedürfnis zu helfen?

"Er kann nichts mehr bei sich behalten. Er mag auch gar nichts essen. Ich kann ihn gerade so dazu zwingen, dass er ein bisschen was trinkt. Er ist so schwach, dass er kaum laufen kann. Er würde es nicht ein Mal hier her schaffen, aber er liegt nahe beim Wasser, das ist gut. Ich weiß nicht ob ich es hab. Ich fühle nichts, mir geht es gut. Aber es ging bei ihm ganz plötzlich los. Und bei ihr zuvor auch, und sie ist schon gestorben daran."

Ich sah traurig herunter zu meinen weißen Pfötchen und überlegte was ich noch erzählen konnte.
Was noch für Fragen gestellt waren.

"Ich kann gut jagen, ich bin ein Jagdhund. Und ich rieche krank, weil ich bei den Kranken war die ganze Zeit und es ist wirklich nicht angenehm. Nichts davon. Lieber wäre ich selber krank als einen nach den anderen umsorgen und dessen Ableben befürchten zu müssen. Und ich heiße Melf."

Sagte ich ganz leise zu meinen Pfoten herunter, als ich die gesprochenen Worte der jungen Wölfe noch ein Mal Revue passieren ließ. Meine Rute klemmte noch immer zwischen meinen Beinen fest.

[Bei Avis, Kimya, Chu]


- Chu - 26.07.2015

Begeistert wedelte ich mit der Rute und nickte bekräftigend, als Kimya gleich Feuer und Flamme für meine Idee war. Erst Avis nahm mir wieder den Wind aus den Segeln. Was hatte er denn? Irritiert blinzelte ich zu ihm, als der kleine Graue sich grob vor uns drängte. Warum war er denn so gemein zu dem armen Hund? Konnten wir uns wirklich anstecken? Ich war mir nicht sicher, wie Krankheiten überhaupt funktionierten, aber wenn er auch krank wäre wie sein Freund, dann könnte er doch vermutlich auch nicht laufen, oder? Er roch vielleicht ein bisschen eklig, aber er sah nicht besonders krank aus. Allerdings hatte Avis zumindest in einem Punkt vollkommen recht – wenn sein Freund nicht laufen konnte, würde er es unmöglich bis zu den Kindern schaffen. Ich überlegte einen Moment mit schiefgelegtem Kopf. Irgendwie mussten wir dem armen Kerl doch helfen! Wir konnten sie doch nicht einfach sich selbst überlassen, so ganz allein und ohne Herrchen. Melf tat mit jedenfalls unglaublich leid, man konnte ihm die Verzweiflung förmlich ansehen und anhören. Wer wäre auch nicht verzweifelt, wenn er einen Freund nach dem Anderen an diese schreckliche Krankheit verliert und nichts dagegen tun kann? Wenigstens irgendwas mussten wir doch für sie tun können, und wenn es nur ein bisschen war, um den armen Melf zu entlasten. Zum Glück kam mir dann doch noch der rettende Gedanke, dabei war es im Grunde so einfach!

„Wenn ihr nicht zu den Menschen könnt, dann müssen wir sie eben zu euch bringen! Wenn ich Anyana hole, kommt sie ganz bestimmt mit und hilft euch!“

Ja, das würde sie, da war ich mich ganz sicher. Aufgeregt blickte ich zu Kimya und Avis, bei Letzterem schlich sich zusätzlich ein bittender Blick in meine Augen. Er durfte jetzt nicht nein sagen, er sah doch, wie dringend Melf unsere Hilfe brauchte. So gemein war er sicher nicht, nein, nicht Avis.


[Avis, Kimya, Melf]


- Kimya - 29.07.2015

„HALT, Kimya STOP!!!“

Seine scharfe und strenge Stimme schepperte in meinem Kopf. Abrupt richtete ich mich auf und sah zu meinem Bruder, der seinen Pelz dann schon vor meinen schob. Meine Rute suchte den Stillstand, sie wanderte näher zu meinen Hinterläufen, jedoch war mein unwohles Gefühl noch nicht so schlimm, dass ich sie zwischen meine Läufe klemmen musste. Ausgeschimpft blieb ich hinter Avis stehen, senkte meinen Kopf, zog beschämt die Schultern zusammen und ließ meine Ohren hängen. Der Boden war das, was ich betrachtete.
Ich schämte mich für meine Euphorie und vor allem für meine so falsche Herangehensweise. Eigentlich war ich es doch, der vernünftig war. Der erwachsender war, was das geistige anging. ich dachte an die Konsequenzen, an das 'aber'. Ich schirmte Abenteuer ab um Gefahren nicht zu begegnen. Und nun wäre ich einer Lebensbedrohlichen Gefahr fast in die offenen Pfoten gelaufen - und ich hätte Chu und Avis mit herein gezogen! Ich war so wütend auf mich. So enttäuscht von mir selbst. Gerade was das Thema Krankheit anging dachte mein Bruder weiter als ich, obwohl ich es war, der bei Runa den Einzelunterricht erbettelt hatte. War ich dem Thema überhaupt gewachsen? War ich es würdig, ihr Schüler zu sein?
Gerade Avis der sonst mit dem Kopf voran in jedem Gebüsch und an jedem Hinterteil schnüffelte, hatte die Bremse im rechten Zeitpunkt gezogen. Gerade er! Es war so untypisch für ihn. Zum Glück hatte er den richtigen Riecher - im wahrsten Sinne der Gerüche vor uns. Irgendwann müsste ich ihn danken dafür, das wusste ich. Aber erst dann, wenn ich selbst der Scharm meiner Unüberlegtheit befreit war und in einem Moment, in dem Avis es nicht als 'du bist der Held der Helden' verstehen würde, sondern als ein wahrhaftigen Dank. Ein Danke, dass er uns vor einem schlimmen Fehler bewahrt hat. Vielleicht würde ich es ihm auch nie sagen. Momentan tat es mir selbst genug weh, dass er mit Clevernis der Retter war. Weil er der schnellere oder stärkere oder Mutigerere war, das wäre so in Ordnung für mich gewesen. Nun hatte er bewiesen, dass er im allen besser war als ich.
Meine Rute schlich sich immer weiter zwischen meine Schenkel. So sehr machte ich mich innerlich selber nieder. Ich folgte kaum den Worten von dem Hund. Erst als Avis mich ansprach - oh zum Glück tat er dies - passte ich wieder auf. Melf sah mich an und erzählte mir von dem Leiden seines Freundes.
Kurz darauf plapperte Chu, dass sie die Menschen holen sollten.
Mein Blick haftete auf Melf. Ich sah ihn an, sah seine Verzweiflung und spürte seine Angst. Oh wie konnte man ihn denn nur trösten? Wie konnte man ihm helfen ohne selbst in Gefahr zu kommen?

"Eine wichtige Regel ist, dass für alles was man verliert Nachschub ran muss. Auch wenn es sofort wieder raus läuft. Ich habe gelernt, dass der Körper sowas macht, um etwas giftiges los zu werden. Ein Mal alles raus. Aber bevor alles raus ist muss man für Nachschub sorgen. Er muss trinken und essen so sehr es ihn auch anekelt. Aber wenn es durch das Rausspülen nicht besiegt wird, dann braucht er Pflanzen die das giftige raus holen oder aufsaugen oder so."

Meine Augen waren geschlossen, als ich die Theorie die ich gelernt hatte langsam und zögerlich wiederholte. Jeder Satz den ich sprach wurde zuvor im Kopf mehrfach überdacht. Damit ich wirklich nichts Falsches sagte und keiner von mir etwas Falsches lernte.
Ich war hinter Avis hervor gekommen, blieb jedoch etwas weiter zurück gefallen stehen, zwischen ihm und Chu. Nachdem ich meinen Blick von Melf löste und wieder zu Avis sah, sprach ich leise zu ihm.

"Avis. Vielleicht... vielleicht hat Chu recht. Die Menschen kennen Hunde besser als wir. Um wirklich zu helfen sollten wir Hilfe holen. Warum geht ihr Drei nicht zu den Menschen und holt sie. Ich hole die Erwachsenen und rufe Runa und suche mit Ihnen Melfs Freund."

Ich hoffte das nur er und Chu es hörten, aber sicherlich waren Wortfetzen zu Melf geraten.

[Mit Chu und Avis bei Melf | macht zurückhaltend einen Vorschlag]


- Tryss - 03.08.2015

Ich hatte mich auf eine neue Welle des Streits gefasst gemacht, als Deka ihren Kompromiss losschickte, aber es kam: nichts. Nichts? Erstaunt hob ich die Augenbrauen, als Skadi sogar auf Dekas Kompromissvorschlag einging, ohne schlechte Laune, ohne Gezänk. Ich war versucht zu Schnauben, unterdrückte den Drang aber, weil ich keine neue Debatte vom Zaun brechen wollte. Warum ging Skadi mit Deka nur so nett um, kritsierte aber jedes meiner Worte? So richtig verstehen konnte ich es nicht – war aber insgeheim erleichtert, dass wir nicht weiter diskutieren mussten. Vielleicht hätte sich Tamias als Hilfe erwiesen, aber der schien heute in den Samtpfotenbrunnen gefallen zu sein, hielt sich einfach raus und wollte sich verdrücken.

„Einfach gehen und nichts zum Thema beitragen, hilft allerdings auch niemandem weiter.“

Ich konnte mir nicht verkneifen die Worte in Richtung des Rüden zu schicken. Ein leicht brummiger Unterton schwang mit, wenngleich er keine Absicht war sich nun auch noch mit Tamias anzulegen. Ich wollte einfach meine Missbilligung ausdrücken – denn von jemandem, der die Führung der Gruppe beanspruchte, konnte man immerhin Ansätze zur Problemlösung erwarten. Wegrennen, das war eher eine „Lösung“, die man von jüngeren Wölfen wie mir oder Deka erwarten durfte.

Rúnas Auftauchen brachte mich davon ab, noch weiter gegen den älteren Rüden zu sticheln und womöglich auch noch ihn gegen mich aufzubringen – darin schien ich heute besonders gut zu sein. Die Fähe aber war ein ruhiger und unabhängiger Beobachter, hatte niemanden, an den sie sich halten musste und war in unsere Zwistigkeiten bisher kaum involviert gewesen. Das machte sie zu einer unschätzbare neutralen Person, auf die alle zu hören schienen. Vielleicht brauchten wir mehr solcher Wölfe? Vielleicht mussten wir insgesamt mehr Wölfe werden, um die Last der Verantwortung besser verteilen zu können, Gefahren besser im Blick behalten zu können? War das das Geheimnis von mehr Harmonie und besserem Zusammenhalt?

„Warum gehen wir nicht zusammen zum Wasser – dagegen könnten die Welpen ja nichts haben, wenn wir sie treffen. Dort könnten wir einen Augenblick bleiben und dann entscheiden, ob der richtige Zeitpunkt zum Aufbruch gekommen ist?“

Ich traute mich kaum den Vorschlag zu äußern – wahrscheinlich würde es gleich wieder Proteste geben, weil Skadi von der Trinkidee nicht angetan war. Ich vermied es auch, sie anzusehen, sondern richtete meine Blicke erst auf Deka, die ja immer noch dicht bei mir war, und auf Rúna, die von Skadi Fragen zu den Welpen gestellt bekommen hatte. Mich interessierten die Antworten auf diese genauso wie ihre Einschätzung zum Welpen-Folge-Problem. Unbewusst legte ich den Kopf ein wenig schief, als Zeichen dieser Neugierde und blickte die Fähe erwartungsvoll an.

[Deka, Skadi, Rúna, Tamias]


- Tamias - 06.08.2015

Einen Moment lang hatte ich noch gewartet, doch dann wurde mir das ganze zu bunt. Unsere unabhängige Wunderheilerin versuchte jetzt Schlichter zu sein. Gelang ihr ganz gut. Tryss´Spruch hatte ich noch vernommen es fing an zu kochen in mir. Er wollte das ich mich einmischte ? Das ich was zum Thema beitrug? Wozu das denn? Das machte doch keinen Sinn. Möglicherweise würden wir dann diskutieren, darüber abstimmen was wir nun tun würden und wie viel Sinn das macht und versuchen eine Lösung zu finden die allen gefiel. Und dann würden wir uns los machen und alles lief wieder anders, weil die Welpen sich durch irgendwelche Emotionen lenken ließen und es würde in einem einzigen großen Chaos enden. Wie immer!! Das war schon immer so gewesen.
Einfach mit Skadi durchbrennen, eine eigene Familie gründen. Es könnte so einfach sein. Dieser Haufen Wölfe machte keinen Sinn. Ich war kein Meister großer Worte. Was ich sagte wurde missachtet oder ignoriert. Auf Gewalt hatte ich keine Lust. Das ist einfach nicht mein Stil. Ich war jedoch kurz davor Tryss die Deviten zu lesen. Doch selbst das würde ihn nicht zur Vernunft bringen.

"Dann tut doch endlich mal was Tryss sagt und macht euch auf zum Bach. Trödeln und diskutieren bringt auch niemanden was. Also los!"

Einfach waren diese Worte auch nicht über die Lippen zu bringen. Haben wir die Welpen erst einmal eingefangen stand noch ein Machtwort an. Ein Gespräch mit allen. Lieber eine riesige Diskussion als immer wieder dieses rumgemaule. Wir kamen doch nie voran. Ich wollte einfach nur weg hier.

[wird ungeduldig]


- Avis - 17.08.2015

Meine Rüge schien Wirkung zu zeigen, zumindest stoppte sie zunächst meinen Bruder, als auch Chu. Was ich allerdings nicht so gut hieß, war die Tatsache, dass mein Bruder sich offenbar seines allzu offenen Handelns schämte. Das hatte ich nicht so gewollt, ich hatte doch nur Angst und normal hätte ich nichts gegen ein Abenteuer einzuwenden gehabt. Doch hier ging es ja nicht nur um mich. Hier ging es um Chu und Kimya und die Beiden dürfte ich nicht verlieren. Selbst wenn es zu laut und scharf war, ich würde immer wieder so handeln, wie ist feststellen musste. Um ihrer Sicherheit wegen. Immer. Doch ich hatte offenbar nicht nur meine Begleiter aufgehalten, sondern auch den Hund. ja. Hund. Das hatte sie nun gesagt, ziemlich kleinlaut und immerhin war sie stehen geblieben.
Ihre Worte klangen für mich sonderbar. Wozu jagte man Beute und gab sie den menschen, wenn man sie selbst fressen konnte? Waren die Hunde so dumme Geschöpfe? Naja das spielte eigentlich keine große Rolle, denn etwas, was Melf sagte, ja so hieß sie offenbar konnte ich sehr gut verstehen. Verlust. Es tat weh und in ihrem Fall kam es ganz plötzlich und sie war praktisch fast allein, was irgendwie auch mein Mitleid weckte. Ich blickte zunächst stumm und drehte mich dann Richtung Chu, die etwas hinter meiner spontanen Absperrung hervor gekommen war. Ihre Idee war vielleicht einleuchtend, aber auch falsch. Sie war doch jetzt eine von uns und wir verkehrten nicht mit Menschen, mal abgesehen davon, dass uns die Erwachsenen das Fell abziehen würden, immerhin dachten die noch wir würden jagen. Einen Bären zu jagen würde in unserem Fall wahrscheinlich leichter gewesen. Innerlich seufzend starrte ich meinen Bruder an, der sich nun auch zu Wort meldete. Was er sagte klang einleuchtend...zumindest irgendwie. Wenn oben nichts mehr nachkam hätte der Körper schließlich auch nichts mehr wovon er zerren konnte. Was er dann allerdings sagte gefiel mir auch nicht besser als Chus Idee, mit einem Unterschied, Kimya würde nicht zu den Menschen gehen und war in Sicherheit.


"Mein Name ist übrigens Avis. Die schlauste Variante wäre wenn wir die Erwachsenen holen und dann zu den Menschen gehen, allerdings bezweifle ich das sie uns dann noch dahin lassen. Wie lange würde dein Freund noch aushalten? "


Ich überlegte hin und her. Aber offenbar kamen wir nicht um eine Entscheidung herum. Musste ich die treffen? Oh man...

"Chu, bist du sicher das dein Mensch da ist? Nicht das sie uns was antun..also die anderen Menschen!! Würde es nicht reichen wenn wir Melf einfach das Lager zeigen?"


So waren auch wir in Sicherheit. Ja Sicherheit. Für Chu. Meine war mir egal! Vielleicht sollten wir erstmal einfach losgehen und sehen was da kommen würde.

"okay, lasst es uns so machen wie Kimya meinte. Kimya findest du den Rückweg? Vielleicht treffen wir zufällig auf Runa-..."


Mein Blick entschlossen, auch wenn ich mich innerlich ganz anders fühlte. Solche Entscheidungen wollte ich nicht treffen, nicht jetzt, nicht heute.

[bei Kimya Chu und Melf]