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Skadi und Tamias nach Passus V - Druckversion

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Skadi und Tamias nach Passus V - Tamias - 17.07.2013

Es dämmerte so langsam und die Stimmung legte sich. Genau wie die Unterhaltung mit Dekaja. Ich mochte die Fähe und es war nett, sich mit ihr zu unterhalten. So bekam ich nach und nach einen Draht zu den verschiedenen Wölfen. Wir hatten gerätselt, was zwischen Kimya und Skadi vorgefallen war und was Tryss damit zu tun hatte und worüber er sich grad mit Skadi unterhielt.
Ich wollte es herausfinden und wartete ab, ehe ich mich aufrappelte, meinen Pelz ausschüttelte und mich höflich von Dekaja verabschiedete. Langsam ging ich ein paar Schritte auf Skadi zu, die nun etwas abseits lag. Alleine.
Sie hatte ihren Kopf noch immer beiseite gelegt und mich nicht angeschaut. So ging ich zu ihr und setzte mich neben sie und schaute in die Ferne.
Keine Reaktion.

"Was ist passiert, Skadi?"

Fragte ich vorsichtig und stupste ihr sanft in die Schulter.
Es musste irgendwas vorgefallen sein, was irgendwas in ihr ausgelöst haben muss. Sie war doch sonst nicht so aus der Ruhe zu bringen.
Kimya musste irgendwas angestellt haben.


- Skadi - 17.07.2013

Welpen, Angsteingeständnisse, Diskussionen und Anschuldigungen. Eines davon wäre leicht zu überwältigen, auch zwei Dinge davon könnte ich gut weg stecken. Doch so viel Nervenkitzel auf einem Mal war zu viel für mich. Auch nachdem sich die Diskussion mit Tryss beendet hatte, ich einige Schritte gegangen war und mich abseits zur Ruhe gelegt hatte war mein Inneres mit einem Wechselspiel von Gefühlen gefüllt. Wut, Selbstenttäuschung, Verzweiflung. Wie sollte das nur weiter gehen? Die Welpen hatten mich bis zu diesem Zeitpunkt in Ruhe gelassen, ich hatte viel Zeit gehabt sie zu beobachten und meinte ihre Charaktere auch gut einschätzen zu können. Kimya, der deutlich ruhiger war als Avis. Avis der deutlich weniger vor seinem Handeln nachdachte als Kimya. Und so weiter. Und trotzdem brachte mich so eine kleine Begebenheit vollkommen aus der Fassung. Es würde nicht immer so verlaufen, dass ich Ruhe vor den Welpen hatte. Ab wann würden sie keine Welpen mehr für mich sein - würden sie überhaupt jemals keine Welpen für mich sein? Ich habe gesehen wie sie von klein auf größer wurden, wie sie Ausdauer, Charakter und den Körperausbau gebildet haben.
Meine Gedanken wurden von näher kommenden Schritten unterbrochen. Ich war mir ziemlich sicher, dass es Tamias war, der den sich den Weg zu mir bahnte. Aber ich wollte weiter alleine sein. Noch immer zu sehr von den Gefühlen gesteuert wollte ich mich mit niemanden Unterhalten. Mehr Eingeständnisse oder Streit konnte ich nicht gebrauchen. Also tat ich mich im Ignorieren. Auch als er sich neben mir auf die Hinterläufe nieder ließ - mein Rücken war ihm zugewandt - ignorierte ich ihn. Ich tat so, als wäre er nicht da. Nicht, weil ich ihn kränken wollte, sondern weil ich ihn nicht vergraulen wollte wie ich es bei Kimya und wohl auch Tryss getan hatte. Nur bei dem Gedanken daran musste ich mir ein wütendes Schnauben ersparen.

Doch dann hörte ich seine Stimme und er fragte geraden Weges heraus, was passiert sei. Noch dazu stupste er mit seiner Nase gegen meine Schulter. Sicherlich eine liebe Geste und fern ab von bösen Hintergedanken mich ärgern zu wollen. Doch genau das tat es. Es ärgerte mich. Zeigte ich nicht mehr als deutlich, dass ich keine Gesellschaft wollte? Ruhe, Zeit für mich allein?
Ohne meine Position zu verändern kam es nun doch, das Schnauben, gefolgt von einem kurzen drohenden Knurren.

"Nichts."

grollte ich daraufhin nur. So war es auch. Es war nichts passiert und dennoch war meine Reaktion mit einem hysterischen Hahn vergleichbar. Ein Hahn der meint seine Hennen an zu fahren, weil diese zu schnell, zu langsam oder zu viel oder zu wenig Korn von der Wiese pickten. Eben wegen nichts einen großen Schreihals raus hängen lässt. Ein Alphatier das seine Dominanz zeigen muss obwohl alle Rudel Mitglieder in Reih und Glied stehen und sich Synchron die Tatzen schlecken. Zu Synchron? Zu perfekt? Nein, eine Reaktion aus Angst, Unsicherheit und Unruhe für die die Leidtragenden gar nichts können. Kimya kann nichts für die Vergangenheit die ich hatte.