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Passus V - Offene Wunden - Druckversion

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Passus V - Offene Wunden - Tryss - 02.10.2012

Foto: Kati H. | Dawnthieves.de

Passus V - Offene Wunden


Die Wölfe sind bis zum späten Abend gelaufen und haben als sie sich vor den Menschen sicher fühlten, einen Rastplatz an einem Bach gefunden. Kimya ist zurückgekehrt, jedoch ohne Arkanis. Diese – so vermuten die Wölfe – ist ihrer eigenen Wege gezogen. Auch Kenzo hat die Gruppe verlassen, was die meisten in der Gemeinschaft jedoch als weniger tragisch empfinden dürften. Die Wölfe haben mit ihren Verletzungen zu kämpfen – die älteren mit denen des Kampfes, einige wie die Welpen jedoch auch mit seelischen. Wie die beiden jungen Rüden den Weggang ihrer Mutter verkraften würden? Besonders Dekaja und Alvarez hat es schwer getroffen. Während die Fähe mit einer Rückenverletzung zu kämpfen hat, hat sich der Rüde eine Blutvergiftung zugezogen, die sich langsam bedrohlich ausbreitet.

In kleinen Gruppen versuchen die Wölfe zur Ruhe zu kommen und das Geschehene z verarbeiten. Skadi kümmert sich um Alvarez. Sie bittet ihn, sich am Wasser abzukühlen, um die Schmerzen zu lindern. Doch der Rüde lehnt ab. Währenddessen diskutieren Tryss und Velvet am Fluss, wie man den Verwundeten helfen kann. Der junge Rüde will etwas tun und Heilkräuter. Doch Velvet lehnt ab. Sie fürchtet, die Gefahr sich zu vergiften sei zu groß, weil die Wölfe sich mit den Pflanzen nicht auskennen. Sie beendet die Diskussion, indem sie zu Kaya geht, den sich die Welpen, ihrer Mutter beraubt, als Spielgefährten ausgesucht haben. Tryss empfindet Velvets Ablehnung als Entscheidung gegen den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und schimpft wütend hinter ihr hinterher. Tamias und Skadi stoßen zu ihm und beruhigen ihn. Währenddessen schlafen die verwundeten Wölfe.

„Das ist nicht der Sinn einer Gemeinschaft, Velvet!“
-- Tryss


Die beiden jungen Brüder sind sich der ernsten Lage kaum bewusst. Sie schleichen sich vor Kayas und Velvets Augen davon und wollen ihre Mutter auf eigene Faust suchen. Dafür dringen sie in den Wald vor, markieren aber den Rückweg. Kaya und Velvet folgen ihnen nur langsam, so dass die Rüden einigen Vorsprung haben. Auf einem Hügel an einer kleinen Felsgruppe nehmen sie plötzlich einen seltsamen Geruch wahr. Einige Momente später treffen sie auf eine seltsame Fähe, die sich als Heilerin vorstellt. Nach einem kurzen Gespräch mit Kaya und Velvet, die mittlerweile dazugestoßen sind, stellt sich heraus, dass die Fremde nicht nur den Namen Heilerin trägt, sondern auch ihre Fähigkeiten besitzen soll. Die Wölfe erzählen ihr von den verletzten Gefährten und machen sich mit ihr auf den Weg zum Rastplatz. Auch die Gruppe am Rastplatz hat die Witterung der Fremden wahrgenommen. Skadi, Tamias und Tryss beschließen aber, bei den beiden Verletzten zu bleiben. Als Deka versucht aufzustehen und dabei unglücklich stürzt, eilt Tryss besorgt zu ihr. Kurz darauf wacht auch Alvarez auf. Er versucht sich aufzurappeln, schafft es aber so wenig wie Deka. Tryss ruft Skadi und Tamias, die ein wenig abseits beieinander waren, zu sich. Die drei versuchen den Rüden, der mehr als schlecht aussieht, aufzuheitern und ihm zu helfen. Skadi macht ihr Fell im Bach nass und legt sich zu Alva, um ihn zu kühlen und das Fieber zu drücken. Tamias will jagen gehen, Alvarez allerdings ist davon wenig begeistert. Er reagiert forsch, brüsk und unfreundlich und will lieber sterben, als weiter vor sich hinzusiechen. Er bittet die Wölfe ihn zu töten, was abgelehnt wird. Tryss stößt ein Heulen aus, um die andere Gruppe herbeizurufen.

„Ich sterbe und keiner von euch kann mir irgendwie helfen. Es sei denn, einer von euch überwindet seine Abneigung mir gegenüber und ist so barmherzig und reißt mir die Kehle heraus!“
-- Alvarez


Das Heulen sorgt dafür, dass die anderen begleitet von der Heilerin ihre Schritte beschleunigen. Am Rastplatz werden sie sehnsüchtig erwartet – und die Fremde mit neugierigen Blicken beäugt. Die Fähe untersucht Alvarez, der sich mit einem Heilungsversuch einverstanden erklärt. Die Heilerin gibt im Gegenzug ihr Einverständnis das Leid des Rüden zu beenden, sollten ihre Mühen vergebens sein.Weil niemand sonst wirklich helfen kann, halten sich die Wölfe in kleinen Gruppen etwas abseits der beiden auf und unterhalten sich.
Nach ihrer Untersuchung bittet die Heilerin Tryss und Kimya sich auf die Suche nach drei Pflanzen zu machen. Geistwurz, Wolfsblume und Eisenkraut sollen Alvarez retten. Danach untersucht sie die verletzte Dekaja. Ihren Namen verrät die Fähe den Wölfen nicht. Sie hat Angst, dass die Gemeinschaft ihr die Schuld am Tod ihrer Freunde gibt, sollte sie bei der Heilung nicht erfolgreich. Tryss und Kimya sind bereits auf der Suche nach den Pflanzen, als sich Skadi zu ihnen gesellt und von Tryss unfreiwillig mit Kimya auf die Kräutersuche geschickt wird. Die drei Wölfe finden die Pflanzen mit einiger Mühe. Sie beeilen sich der Heilerin die Kräuter zu bringen. Kimya läuft vor, was Skadi verunsichert, so dass sie mit ihm schimpft. Der junge Rüde ist daraufhin traurig und verunsichert. Tryss bekommt die Rüge von Skadi am Rand mit. Nachdem sie die Pflanzen bei der Heilerin abgeliefert haben, bleibt Kimya bei der Wölfin, um zuzusehen und zu lernen – Skadi und Tryss streiten derweil abseits über den Umgang mit Welpen. Die Heilerin Rúna macht sich mit Alvarez und Kimya auf den Weg zum Fluss. Avis folgt ihnen. Dort beginnt sie mit der Heilung.

„Den Weg zum Fluss hast du geschafft, aber ich fürchte das schwerste liegt noch vor dir...“
-- Rúna


Auch wenn Avis skeptisch blieb: Kimya verfolgte gespannt, was die Heilerin mit Alvarez tat. Niemand wusste, ob das, was die Fähe vorhatte, Wirkung zeigen würde. Ob es helfen würde, das Fieber in Alvarez' Körper zu senken und die Infektion aufzuhalten. Immerhin war er sehr schwach und schien selbst alle Hoffnung schon aufgegeben zu haben. Doch nach all den Strapazen und Ängsten der letzten Zeit, waren alle froh, dass überhaupt ein wenig Aussicht auf Heilung bestand. Sie ließen die Heilerin gewähren, viel schlimmer konnte sie es nicht machen. Und nachdem Alvarez versorgt war, kümmerte sie sich ebenso um Dekaja, wenngleich ihre Verletzungen nicht so schlimm waren wie angenommen und schon gar nicht so übel wie die des Rüden. Am Ende des Tages hieß es für alle warten, ausruhen. Der Platz schien sicher und so wartete die kleine Gemeinschaft auf Zeichen der Genesung. Sie sollten nicht lange auf sich warten lassen.

Charaktere: Alvarez, Avis, Dekaja, (Kaya), (Kenzo), Kimya, Rúna, Skadi, Tamias, Tryss, (Velvet)