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Kimya und Avis | Nach Passus III - Druckversion

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- Avis - 18.02.2012

Vorsichtig drehte ich mich zu meinem Bruder um, der - entgegen meiner Erwartungen – zustimmte, mit mir in den Wald zu gehen. So einer war er also. Vor Mutter tat er immer auf den kleinen lieben Wolf, aber in echt wollte er ein ziemlicher aufreißer sein, oder nicht? Das sah ihm zwar nicht ähnlich, aber es konnte ja dennoch sein. Nicht, dass ich mich getäuscht hätte oder so – niemals – doch mochte es ja sein, dass Kimya sich verändert hatte. Zumindest ein wenig. Keine Ahnung, ob dieses 'Warum nicht' mich zweifeln lassen sollte, oder meinen Bruder. Vielleicht war er ja schon einmal im Wald gewesen, ohne irgendwen anders, also vollkommen alleine. Obwohl ich ihm das nicht zutraute, blickte ich misstrauisch zu meinem Bruder hinüber, der mich auch sogleich überholt hatte. Eigentlich hätte ich ihn auf die Probe stellen können, ja, eigentlich hätte er mir zeigen müssen wie mutig er wirklich war. Doch da es noch so früh am Morgen war kam ich gar nicht auf die Idee, und lies Kimya vor mir her laufen. Vielleicht würde er ja von selber in den Wald laufen?
Doch dem schien nicht so, hielt er doch an, drehte sich um, sah zu mir. Ein breites Grinsen lag auf meinen Lefzen, und ich schüttelte den Kopf, um die Frage meines Bruders zu beantworten. Mit ein paar eleganten 'Sprüngen' stand ich schließlich neben Kimya, und stupste ihn an seiner Schnauze an.

"Du gehst vor."

Mit erhobenem Kopf blickte ich stolz in die Richtung des Waldes. Die Bäume wurden immer dichter, und ich wusste nicht wirklich, was uns zwei dort erwarten würde. Doch in einem war ich mir sicher: es würde bestimmt jede Menge Spaß machen. Es durfte uns nur keiner der anderen Wölfe suchen, denn Mama hatte uns verboten zu tief in den Wald zu gehen. Und nicht nur sie hatte das gesagt, sondern die anderen auch. So blickte ich noch einmal zurück, um sicherzugehen, dass kein anderer bereits wach war. Wieso sollten sie auch, immerhin war es noch früh. Trotzdem sicher war sicher, und so fühlte es sich gleich besser an, etwas verbotenes zu tun.
Leicht wippte ich von der einen auf die andere Pfote und blickte Kimya drängelnd an. Er sollte sich beeilen, bitte, immerhin wollte ich noch etwas Abenteuer haben, und nicht den ganzen Tag herum stehen.