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Passus IV - Der Überläufer - Druckversion

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- Velvet - 05.06.2012

Vorsichtig, und jeden Schritt genau bedacht, versuchte ich mich sowohl zu beeilen als auch Kaya nicht zu sehr zur Last zu fallen. Es war schwierig ohne ein Bein zu laufen aber es ging dennoch einfacher als ich es mir vorgestellt hatte. Dennoch konnte ich nicht Ansatzweise so schnell laufen wie ich es gewohnt war. Immerhin blieb Tryss wo er war und blieb an Dekajas Seite, was auch gut so war. Ich lauschte beim laufen auf die Worte von Kaya und nickte nur. Natürlich war niemandem geholfen wenn ich mich jetzt überanstrengte und zusammenbrach. Ich erwiederte nichts aber es machte mir auch nichts das wir jetzt schwiegen. Es war nicht unangenehm und noch immer lag diese allumfassende Stille über uns von der man nicht wusste was sie zu bedeuten hatte.

Und auch auf dem weiteren Weg konzentrierte ich mich auf die Schritte und Kaya der neben mir lief. Noch immer sah ich den besorgten Blick seiner Augen vor mir wie er auf mich zu kam. Ich verstand nicht wirklich wieso er seine Rolle als „Führer der Gruppe“ hatte aufgegeben nur um zu mir zu gelangen, aber eigentlich hinterfragte ich es auch nicht wirklich. Irgendwo war ich froh gewesen. Jetzt war ich es nur noch mehr, denn ohne seine Hilfe wäre mir das Laufen vermutlich nahezu unmöglich gewesen, denn immer wieder versuchte ich schon Intuitiv aufzusetzen mit der Pfote und jedesmal spürte ich wie der Schmerz durch meine Seite zog.

Und es wurde wieder lauter. Unnatürlich laut im Gegensatz zu der zuvor herrschenden Stille die uns alle umgeben hatte. Die Hunde waren unterwegs. Sie würden die Jäger zu uns führen. Ich blickte zu Kaya, ohne etwas zu sagen versuchte ich meine Schritte noch zu verschnellern. Wir mussten zu den anderen gelangen und dann kämpfen, wenn sie uns wirklich erwischen würden. Gemeinsam würde man es gewiss schaffen und man konnte nur hoffen das es nicht noch mehr Verletzte geben würde. Vor uns tauchten die anderen auf und mein Blick glitt über die kleine Runde. Alvarez, Avis, Dekaja und Tryss. Eine komische Gemeinschaft an Wölfen waren wir.

[bei Kaya || kurz vor Tryss & Co.]



- Skadi - 06.06.2012

Ich setzte immer wieder meinen Hinterlauf auf. Mein Körper gewöhnte sich an den Schmerz, auch wenn es nicht angenehm und leicht war. Aber es war nur eine oberflächliche Wunde, Schmerzende Haut unter dem Fell. Ich hatte deutlich bessere Karten als Tamias, was eine Verteidigung an ging. Dennoch hatte ich alleine keine Chance, wenn mehr als zwei Hunde vor uns stehen würden.
Es freute und ärgerte mich ein bisschen, dass Tamias nun doch eine Antwort gab, mit der ich etwas anfangen konnte. Es klappte, sich klein und hilflos zu stellen, um so bei ihm Gehör zu bekommen. Widerliches Gefühl in meinem Sinne, aber in dieser Situation das Beste. Wobei seine Schilderung von Schmerz nichts Gutes hieß. Sorgen machten sich in mir breit. Was wäre, wenn die Hunde uns überwältigen würden? Kenzo war verschwunden, was, wenn er sich den Hunden anschloss. Wenn es wirklich ein Plan war. Von allen dieser Rasse war er der imposanteste, größte und stärkste wirkende. Gegen ihn hatte ich mit meiner Verletzung wenig Chance.

Ich schüttelte den Kopf und ließ so meine 'Schwarz-Malerei' entfliehen. Wir mussten und würden es schaffen. Zum Treffpunkt und dort würden wir die Überzahl bilden! Solange keine weiteren Verletzten auf uns warten würden.

"Hoffentlich geht es allen gut!"

Winselte ich leise vor mich hin, ehe ich zu Tami auf sah und ihn dieses Mal ermutigend an stupste.

"Wenn sie uns einholen, dann werde ich jeden einzelnen von dir fern halten. Du müsstest nur Täuschungsangriffe starten, und so einzelne von mir fern halten und... verschrecken..."

Es war ein eigenartiger Plan, aber besser als keiner. Ich wusste, dass ich mit seiner Kraft und seiner tatkräftigen Unterstützung nicht rechnen konnte, da seine Verletzungen es nicht zu ließen. Ich würde alles dafür geben, unser Fell zu retten und die Hunde einen nach den anderen zu töten.
Meine Läufe wurden etwas schneller. Ich hoffte, Tamias konnte mit halten, als ich die Führung antrat. Weit konnte es nicht mehr sein. Die Witterung von Kaya und Alvarez traten in meine Nase und direkt darauf gefolgt waren Tryss, Deka, Velvet und auch der Welpe.


[Kurz vor dem Treffpunkt]



- Tryss - 02.10.2012

Kurz nach Alvarez, Avis, Dekaja, Kaya, Tryss und Velvet trafen auch Skadi, Tamias und der Hund Kenzo am vereinbarten Treffpunkt ein. Auch sie wirkten mitgenommen und froh, dem Großteil der Meute entkommen zu sein. Die Gefahr jedoch war noch nicht vollständig gebannt. Eine handvoll Hunde hatte den Abstieg doch geschafft – ob aus Hass oder aus Furcht, war ungewissen. Ihr schallendes Kläffen tönte durch den Wald und kam bedrohlich näher. Seltsamerweise brauchte es nicht viele Worte und die Gruppe war sich ausnahmsweise schnell einig, welcher der Wölfe bleiben und kämpfen sollte und wer gehen würde. Während die schwerer verletzten Fähen, der junge Welpe Avis und Alvarez als Begleitschutz den Fluss ein Stück flussabwärts durchquerten und auf der anderen Seite die Flucht fortsetzten, stellten sich Kaya, Kenzo, Skadi, Tamias und Tryss den restlichen Hunden. Besonders die drei Vorkämpfer mussten die Zähne zusammenbeißen, denn bei dem Sturz in die Schlucht hatten sie einige Blessuren abbekommen. Doch sie waren Kämpfer. Sie ließen sich nur wenig von ihrem Leid anmerken. Der Kampf war kein schwerer, eher ein ungerechter. Die Hunde zwar wendig, aber im Vergleich zu den Wölfen waren sie schmächtig und wenig kampferprobt. Es dauerte nicht lange, bis auch sie tot am Boden lagen und nur noch das Schnaufen und Keuchen der fünf Wölfe zu hören war. Erschöpft warfen sie sich kurze Blicke zu und folgten dann dem Rest der Gemeinschaft.