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Kenzo - Der Hund | Rüde - Druckversion

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Kenzo - Der Hund - Kenzo - 23.10.2011

[Bild: newpic.jpg]

B.i.l.d.q.u.e.l.l.e.

© jaydot (flickr.com) - Lizenzbestimmungen: >klick<



.N.a.m.e.
Der Name, den die Menschen ihm gaben, ist Kenzo. Skato (ahd. "Schatten, Schwärze") nannte ihn einst seine Mutter, da er der einzige Welpe mit schwarzem Fell in ihrem Wurf war. Bano, (ahd. "Töter") ruft man ihn auch, den Wächter und Giborezzo (ahd. "Welpenfresser").

.A.l.t.e.r.
Heute sind es wohl bereits 4 Jahre, denn geboren wurde er in einer eisigen Januarnacht 1198.

.R.a.s.s.e.
Man heißt ihn einen Hofawart (ahd. "Hofwächter, Wachhund"), denn das ist seine Aufgabe - und seine Passion.
Man kann wohl nicht von einer wirklichen Rasse sprechen, vielmehr von einem bestimmten Hundeschlag, der sich aufgrund von Charakter und der imposanten Gestalt als Wächter eines Gutes eignet. Insgesamt erinnert er stark an einen Beauceron (Berger de Beauce).

.H.e.r.k.u.n.f.t.
Geboren wurde er im Heiligen römischen Reich deutscher Nation, in einem kleinen Dorf nahe Speyer.



.A.u.g.e.n.f.a.r.b.e.
Ebenholz - die Augen eines echten Satanas, eines Teufels, so sagt man.

.F.e.l.l.
Die Menschen nennen diesen Farbschlag schwarz und lohfarben. Sein Fell ist kurz und an den meisten Partien eng anliegend, mit dichter Unterwolle; robust genug, um auch strenge Winter größtenteils im Freien verbringen zu können.

.S.t.a.t.u.r.
Ein imposanter Rüde, der nicht so schwerfällig wirkt wie ein heutiger Rottweiler, dabei aber gut gebaut und muskulös ist. Seine Läufe sind lang und kräftig, mit großen Pfoten. Seine Rute, mäßg hoch angesetzt, schwingt meist locker oder wird über den Rücken aufgerollt.
Sein Schädel ist breit, aber harmonisch in seinen Proportionen, mit kräftigen Kiefern und nicht allzu kurzer Schnauze - beides lässt seine erhebliche Beißkraft erahnen, die er schon oft genug unter Beweis gestellt hat. Seine Augen stehen leicht schräg und sind eher mandelförmig zu nennen.

.S.c.h.u.l.t.e.r.h.ö.h.e.
73 cm

.G.e.w.i.c.h.t.
rund 55kg

.B.e.s.o.n.d.e.r.h.e.i.t.e.n. - .A.u.s.s.e.h.e.n.
Seine Ohren sind kupiert, eine nicht unübliche Praxis um ihn angeblich davor zu schützen sich bei Beißereien zu verletzen. Vermutlich allerdings dient dies allein dazu dem Hund einen schärferen Ausdruck zu verleihen, um ihn seiner Aufgabe entsprechend abschreckender wirken zu lassen - ein durchaus gelungenes Unterfangen.
Ein paar Narben auf Kopf, Nasenrücken, Flanken und Rücken zeugen außerdem davon, dass er sehr wohl vom Janusgesicht der Menschen weiß und auch keiner Rauferei aus dem Weg geht.

Er trägt außerdem immer noch seinen dunkelbraunen, ledernen Strick um den Hals, der ihn als (ehemaligen) Haus- und Hofhund ausweist.


.C.h.a.r.a.k.t.e.r.
Willensstark und selbstsicher ist der Rüde, der furchtlos das verteidigt, dass er als Sein erachtet. Er ist stark territorial veranlagt, dominant und bisweilen starrköpfig. Loyal dem Menschen gegenüber, ist er bei anderen Vierbeinern eher skeptisch. Neben seiner Körperkraft ist er trotz vieler Gerüchte ein nachdenklicher und überlegt handelnder Zeitgenosse, der intelligent und durchaus verschlagen seine weiteren Schritte plant.

Er neigt dazu sich wie ein Berserker in den Kampf zu stürzen, wobei er körperliche Schmerzen beinah völlig ausblendet. Aufgrund seiner Aggressivität und Ausdauer als Wachhund ausgewählt, lässt er nicht mehr los, worin er sich einmal verbissen hat. Glücklicherweise ist seine Reizschwelle trotz allem recht hoch und meist begnügt er sich mit einer deutlichen Warnung.

Sein Leben lang hat er die Menschen sehr genau studiert und versteht deren Worte, Mimik, Gestik und Gebaren zu deuten. Er ist vertraut mit deren Gewohnheiten und Denkweisen. Auch Dinge wie Türen oder einfache Gatter stellen für ihn kein Hindernis dar.
Als ehemaliger ortstreuer Hofhund mangelt es ihm allerdings noch an Ausdauer auf langen Strecken und obwohl er kräftig ist, ist er auch kein schneller Sprinter. Jagderfahrung besitzt er wenig, sodass es ihm meist nur gelingt geschwächte Kleintiere zu erbeuten.


.B.e.s.o.n.d.e.r.h.e.i.t.e.n. - .C.h.a.r.a.k.t.e.r.
Dominant - Selbstsicher - Nachdenklich

.G.r.ö.ß.t.e.r..W.u.n.s.c.h.
Seinen angestammten Platz zurück erlangen, seine Aufgabe - sein Ansehen. Er war der Erste unter den anderen, der unangefochtene Leithund seiner Meute. Das ist der Rang, der ihm zusteht und kein geringerer.

.G.r.ö.ß.t.e..A.n.g.s.t.
Was ist das schlimmste, was einem Hund zustoßen kann? Den Platz an der Seite seines Herrn zu verlieren, sein Heim, seinen Status und all das, was ihm bekannt ist. Genau das ist ihm zugestoßen... was sollte er also noch fürchten?

.G.r.ö.ß.t.e..L.e.i.d.e.n.s.c.h.a.f.t.
Er liebt es seine Kräfte mit anderen zu messen. Daher wird er häufig in Raufereien verwickelt und nimmt dabei auch Blessuren gleichmütig hin.

.G.r.ö.ß.t.e.r..H.a.s.s.
Wölfe - kaum ein Hund kann genau sagen, woher diese instinktive Abneigung kommt. Ist es, weil die Wölfe jeden Hund an das erinnern, was er nicht mehr haben kann? Freiheit, Ungebundenheit? Denn ist es nicht so, dass der Hund ohne den Menschen eigentlich nicht mehr existieren kann? Der Mensch schuf den Hund... gleich einen Gott formte er ihn nach seinen Vorstellungen.


.F.a.m.i.l.i.e.
Vater: Wulfbizzo, der "Wolfsbeißer", ein kräftiger, molosserartiger Streuner. Über ihn ist wenig zu sagen, da er direkt nach Paarung ebenso spurlos verschwand, wie er aufgetaucht war.

Mutter: Samanon ("die, die sich einbringt"), eine arbeits- und folgsame Hüte- und Treibhündin. Mit ihr verbrachte Kenzo nur wenig Zeit, sodass er sich weniger an ihr Äußeres als an Gefühle, Geräusche und Worte in Bezug auf seine Mutter erinnern kann. Diese hat ihn auch die Litanei der Hunde gelehrt - und den Hass auf den Feind aller Hunde und Menschen... den Wolf.

Geschwister: Sicherlich viele, doch keine die ihm näher im Gedächtnis geblieben wären.

.E.i.n.s.t.e.l.l.u.n.g..z.u.m..M.e.n.s.c.h.e.n.
Er hasst die Menschen nicht. Das ist etwas, das er sicher weiß. Trotz aller Prügel, der Verbannung... jener Instinkt, den er nicht erklären kann, zieht ihn immer wieder zu ihnen hin. Eine stumme Sehnsucht nach der Nähe der Menschen, einer ruhigen, geduldigen Hand und ein wenig Wärme.

.G.e.s.c.h.i.c.h.t.e.
"Ein nebliger Aprilmorgen dämmerte herauf. Die Nacht über hatte es unaufhörlich geregnet. So klangen die Schritte meines Herrn schwer auf dem nassen, gestampften Erdboden vor der Hütte, in der ich wie gewöhnlich die Nacht verbracht hatte. Ich erhob mich dennoch erst, als die Holztür knarrend aufschwang.
Den Kopf gesenkt, ließ ich die Rute beschwichtigend pendeln. Ich hatte gewusst, dass er kommen würde – mein Versagen war schließlich nicht zu bestreiten. Die Miene meines Herrn war starr, seine Haltung angespannt. Ich rang mir ein Winseln ab, in der Hoffnung ihn wenigstens etwas milde zu stimmen. Oft genug hatte ich den Jähzorn meines Herrn zu spüren bekommen - und ich erwartete dieses Mal nichts anderes.

Er kam wortlos herein, seine Bewegungen hart und zielgerichtet. "Raus!", knurrte er in kehligem Bass und seine Faust sauste wuchtig auf meinen Rücken hinab. Ich hätte ausweichen können, doch ich tat es nicht, empfing den schmerzhaften Schlag als gerechte Strafe für meine Verfehlung. Die Erschütterung ging durch Mark und Bein und ich zuckte zusammen. Manchmal half es, wenn mein Herr sich derart abreagierte und fast hoffte ich, dass er weitermachte.
Dem Schlag folgte ein harter Tritt gegen die Flanke. "Mach, dass du rauskommst, nutzloser Bastard!"

Ich schlich in geduckter Haltung hinaus und nahm mir vor duldsam all das zu ertragen, was noch kommen würde. Mein Herr griff nach dem Prügel, jenem schweren Holzknüppel, der stets sichtbar und als stumme Drohung neben der Tür hing.
Er holte aus und hieb nach meinem Schädel. Aufjaulend wich ich zurück. "Verschwinde!", brüllte er nun, "Ich will dich hier nie wieder sehen!" Ich verstand den aggressiven, unerbittlichen Tonfall, aber er konnte nicht wirklich meinen, was er sagte.
Also tat ich, was alle im Angesicht ihres tobenden Herrn taten: ich flehte um Gnade. Nur dieses Mal sollte mir diese nicht zuteil werden."
___________________________

"Schlussendlich floh ich - schwerfällig hinkend hinaus auf die Felder. Johlend jagten die Dorfjungen hinter mir her. Die Steine, die sie warfen und die auf meinen Rücken und Kopf wie Hagel niederprasselten, schmerzten bei Weitem nicht so unerträglich wie der bellende Spott der Hundemeute, die kläffend hinter den Jungen hersprang, um ihren einstigen Anführer zu verspotten.
Mein Glück war die Furcht meiner Verfolger die Sicherheit ihrer Siedlung allzu weit hinter sich zu lassen. Die Furcht vor dem, was dort draußen lauerte. Als sie endlich aufgaben, erlaubte ich mir in einen kraftsparenderen Trott zu fallen, wagte aber nicht anzuhalten. Ich folgte einem breiten Feldweg, die Nase in Bodennähe. Spuren von Pferden und Fuhrwerken hatten sich tief in den matschigen Boden gegraben - neben den ebenen Feldern linkerhand die einzigen Zeichen menschlicher Zivilisation. Vereinzelt entdeckte ich die Abdrücke von Pfoten - zumeist Hunde, die sich weiter gewagt hatten als andere. Vorwitzige Füchse. Hasen. Wenigstens das war mir noch vertraut.

Ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich dem Weg folgte, doch irgendwann meldete sich mein Bein mit einem stechenden Schmerz und ich sah mich gezwungen inne zu halten. Nach Atem ringend wandte ich den Kopf nach rechts und wagte zum ersten Mal einen genaueren Blick zwischen die Bäume des Waldes. Dämmrig war das Licht dort, Nebelschwaden wirbelten zwischen den Stämmen und krochen über den Waldboden, bedeckten Bodenmulden und machten es so früh am Morgen schwer zu sehen, wohin man die Pfoten setzte.
Ich spürte jenen altbekannten Schauer, das Kribbeln im Nacken, als beobachteten mich bereits tausende Augen aus der Deckung des Unterholzes. Jeder Hund wusste, dass der Wald Feindesland war. IHR Gebiet, nicht das unsrige. Uns gehörte, was die Menschen uns gaben, mit uns teilten. Der Schmerz meiner Rippen bei jedem Atemzug erinnerte mich daran, dass es nichts mehr gab, dass der Mensch mit mir teilen wollte. Ich brauchte einen Platz, um auszuruhen - bis ich wusste, was zu tun war. Doch wo würde der Mensch mich am wenigsten suchen?

Widerstrebend setzte ich mich wieder in Bewegung, die ersten Schritte schmerzhafter als jeder weitere. Ich übersprang den Graben, der den Feldweg vom Saum des Waldes trennte und tauchte in das neblige Dunkel des Waldes. Der Nebel wirbelte unter meinen Pfoten auf, wand sich meine Läufe hinauf. Der Boden war weich, nicht so ausgetreten wie der Feldweg, was das Gehen nun leichter machte. Gegen meinen Willen warf ich einen Blick zurück, der Weg nun nur noch eine zu erahnende Linie, die sich den Rand des Feldes entlangschlängelte. Die Verbindung zu meiner Heimat - die nun keine mehr war.
Ich wandte mich um und begann zu laufen, ungeachtet des Schmerzes, der in meinen Flanken pochte. Der altbekannte, nahezu unwiderstehliche Drang riss an meinen Eingeweiden, der versuchte mich zurück zu zerren, zurück zu den Menschen, die keine Vergebung kannten. Ich konnte mir nicht erklären, woher ich wusste, dass mir mein Herr dieses Mal nicht verzeihen würde. Vielleicht der Rest jenes Instinkts, der selbst einen Hund im Angesicht seines Herrn am Leben erhält.

Wie aus dem Boden gewachsen ragte plötzlich ein gewaltiges Ungetüm aus dem Nebel auf, ein unförmiges Wesen, das ich fast zu spät entdeckte, um noch rechtzeitig zum Stehen zu kommen. Keuchend starrte ich das Ungetüm an, die Pfoten tief in den weichen Untergrund vergraben - bereit mich zu verteidigen.
Das Maul mit den Hauern weit aufgerissen, der massige Kopf mit der stumpfen Schnauze gereckt, schien das Ungetüm ein stummes Brüllen gen Himmel zu schicken. Sein Leib war gewaltig, halb niedergekauert und bereit zum Angriff. Der Schock jagte durch jeden Muskel und klärte zugleich meinen Blick, der sich vom anstrengenden Laufen zuvor getrübt hatte. Schlagartig bemerkte ich meinen Irrtum und das plötzliche Nachlassen meiner Anspannung ließ meine Flanken beben. Das vermeintliche Ungetüm war ein gefällter Baumriese, halb verrottet und bloß eine Ausgeburt meines aufgewühlten Verstandes. Doch selbst jetzt bei genauerer Betrachtung erinnerte es mich an die Keiler, die ich bei den Menschen gesehen hatte. Beinah meinte ich die Stimme meines Herrn zu vernehmen, dem es gefiel dem Kräftemessen zwischen mir und jenen Biestern beizuwohnen... "Auf Junge, Saupacker! Bring ihn rein!"

Schwerfällig ließ ich mich am Fuß des toten Stammes nieder, das feuchte Holz im Rücken. Ich streckte die Pfoten und erlaubte mir ein tiefes Schnaufen. Lange lag ich reglos, bis mir die Lider sanken und ich gnädig in den Schlaf glitt. In jener Nacht träumte ich von besseren Tagen. Jene, die ich an der Seite meines Herrn verbracht hatte - und noch einmal hörte ich den dunklen Eber in seinem Gatter heiser und ohrenbetäubend Brüllen, als ich mich ohne zu zögern auf den Befehl meines Menschen hin über den Zaun hinweg auf seinen Rücken stürzte..."


.S.c.h.r.i.f.t.f.a.r.b.e.
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.R.e.g.e.l.n..g.e.l.e.s.e.n..u.n.d..a.k.z.e.p.t.i.e.r.t.?.
nope