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Kaya & Velvet | Nach Passus II - Druckversion

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- Velvet - 02.10.2011

Ich wusste das Kaya mich musterte als dieser mit der Säuberung seines Fells fertig war und so lies ich von meinem Fell ebenfalls ab – obwohl ich noch einige Stellen entdeckt hatte die einer Säuberung entgangen waren. Schweigend lauschte ich seinen wenigen Worten und seufzte als dieser mich mal wieder nicht mit meinem Namen ansprach. Den Kopf leicht schief gelegt verengte ich die Augen und überlegte einen Augenblick wie ich am besten reagieren konnte.

“Nun, das kann ich dir nicht sagen, Faulpelz.“

Meine Worte bzw. mein letztes Wort betraf die Äußerungen die der graue vor unserem Aufbruch getan hatte. Ich hatte nicht vor jetzt, nachdem Fressen mich weit zu bewegen und auch wenn ich den Vorschlag gemacht hatte zu den anderen zurück zu kehren so war dies doch das letzte was ich wollte. Wider geisterte mir die Frage durch den Kopf was Kaya mir bedeutete und mit einem leichten lächeln in den Augen betrachtete ich den älteren Rüden. Schweigend richtete ich mich vollständig auf, streckte meine Muskeln und ging die letzten paar Meter in Richtung Kaya – wobei Meter vielleicht die falsche Maßangabe waren. Spielerisch schnappte ich nach dem Ohr des anderen und lachte dabei leise. Ich streckte mich erneut ehe ich meinen Blick wieder auf den anderen richtete.

“Hast du irgendwelche Vorschläge?“

Den Kopf schief gelegt schaute ich den grauen an. Ich war mir nicht sicher ob ich wirklich wissen wollte ob er irgendwelche Ideen hatte. Aber ich wollte es auf einen Versuch ankommen lassen. Ich hatte für den Augenblick einfach viel zu gute Laune. In seiner nähe viel es mir einfach zu leicht unbeschwert und ich selbst zu sein.



- Kaya - 02.10.2011

Ich wusste, dass die Bunte mir meinen kleinen Spaß nicht übelnehmen würde – und wenn ich es nicht wusste, so ahnte ich es doch wenigstens und schloss aus den Erfahrungen die ich bisher im Umgang mit ihr angesammelt hatte. Und mit jeder Sekunde die wir miteinander verbrachten, vergrößerte ich diesen Erfahrungsschatz noch ein wenig. Was ich damit anfangen sollte, wusste ich indessen noch nicht. Aber darüber konnte ich auch später nachdenken.

Ich beobachtete Velvet genau und konnte mir ein Lefzenheben nicht verkneifen, als sie offenbar die nicht eben persönliche Anrede registrierte und mich dem Anschein nach am liebsten sofort gefressen hätte. Kurz kam ein Funken von Demut in mir auf – nicht, dass ich sie durch mein Verhalten vergraulte! Aber schon hatte sie meine Frage mit einer Antwort versehen die mich nicht zufrieden stellte und ich hatte eine andere Stelle an der ich arbeiten musste. So erhob ich mich auf alle viere, streckte müde wirkend meine alten Knochen durch und ließ die Hinterläufe dabei an den Enden etwas durchrutschen, um auch wirklich bedürftig zu wirken. Dass Velvet mich einen Faulpelz genannt hatte, hatte ich da schon wieder verdrängt – vielleicht auch, weil die Bunte da ein Stück weit sogar Recht haben mochte.

Velvet nahm sich, endlich aufgestanden, sogar die Zeit meinen rechten Lauscher ernsthaft in Gefahr zu bringen, so dass ich jenen eilig wegzog – musste ja auch nicht sein, dass der auch noch sein kurzes Leben ließ! Ich brummte leise und wurde glatt von der Bunten dazu aufgefordert, selbst einen Vorschlag zu machen, was man denn tun könnte. Als ob ich nichts wichtigeres zu tun hätte....schlafen zum Beispiel!

„Ich und Ideen, die über Schlafen, Faulpelz spielen und arme unschuldige Fähen ärgern, die man Wölfin nennt, hinausgehen? Nö.“

erwiderte ich leidlich pampig und wirkte dabei dennoch ein bisschen Welpisch, mochte man meinen. Denn ich senkte meinen Vorderkörper nicht ohne Grund ab und musterte die Bunte von unten herab ein wenig. War ich nicht niedlich? Vor allem aber konnte ich in diesem Moment wunderbar die Sorgen ausblenden die uns eigentlich zusammengeführt hatten. Warum also sollten wir diesen Moment nicht auskosten, ihn genießen...? Ich sah absolut keinen Grund der dagegen sprach und zu den Anderen konnten wir noch früh genug zurückkehren. Also hapste ich, so verschränkt dastehend, nach dem Fähenfang, ehe ich einen vorsichtigen Hopser nach hinten machte. Mal sehen ob Velvet sich zum Spiel genauso schnell animieren ließ, wie zum Beutefang. Ich hatte da, zugegebenermaßen, so meine Zweifel...



- Velvet - 03.11.2011

Ein wenig skeptisch musterte ich Kaya als dieser mir antwortete und danach in einer Haltung ging die mir nur zu bekannt vor kam – nur nicht von einem Wolf wie ihm. Skeptisch blickte ich den grauen an als dieser auch schon versucht meinen Fang zu erwischen. Erschrocken sprang ich ein Stück zurück. Wollte Kaya nun wirklich … spielen? Ich war mir wirklich nicht sicher was ich davon halten sollte und auch wenn mein Fell noch nicht gereinigt war und ich nach dem Fressen keine Lust auf viel Bewegung hatte sorgte sein Verhalten doch dafür das auch ich mich in die selbe Position begab.

Vielleicht ein Meter trennte mich von dem grauen der scheinbar keine Lust mehr auf Faulpelz spielen hatte. Jedoch musste ich auch sagen das dieses Verhalten mir gefiel, es war ein angenehmes Gefühl alle Sorgen einmal zu vergessen und sich nur auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Ich wusste nicht wieso, aber es fiel mir in Kaya's nähe sowieso leichter mehr ich selbst zu sein als in der Gemeinschaft, natürlich war ich auch da ich selbst, aber wenn ich mit Kaya alleine war so fiel es mir leichter mich zu läsen. Ich konnte nicht einmal sagen woran das lag, aber ich wusste das wir irgendwann ein Gespräch darüber führen mussten was uns mit einander verband. Jetzt war jedoch genug gedacht, Kaya musste sein Angriff auf meinen Fang büßen, darüber war ich mir voll auf im Klaren!

Vorsichtig musterte ich den grauen Rüden, darauf bedacht das dieser sich jeden Moment auf mich 'stürzen' könnte und ich musste ganz eindeutig zu erst handeln. Ein Meter, mehr war es nicht zwischen uns und was Schnelligkeit angeht so hatte die Jagd bewiesen das ich da eindeutig im Vorteil war. Ich musste ihn nur noch zu nutzen wissen. Es würde gewiss nicht helfen wenn ich einfach abwartete das der graue zu erst handelte also musste ich jetzt was tun. Ein leichtes grinsen zog sich auf mein Gesicht ehe ich mich zum Sprung bereit machte, sprang und hoffte Kaya überrumpeln zu können ...



- Kaya - 19.11.2011

Ich wollte doch nur spielen! So in etwa hätte man die Ansammlung meiner Gesten binnen kürzerer Zeit bezeichnen können, wenn man denn nur gewollt hätte. Aber Velvet schien eine halbe Ewigkeit zu brauchen bis sie auf die richtige Idee kam, jedenfalls fühlte es sich so an. Dann aber nahm sie meine Idee wie es schien mit Gutdünken und viel Wohlwollen auf und tat es mir nach. Vorerst lagen die Würfel also bei ihr, denn ich fühlte mich in der passiven Rolle mehr als nur wohl. Dass sie dann ansatzlos nach vorn schnellte, hatte ich jedoch erwartet und wich mit einem Knurrbrummeln erneut einen Satz zurück, hapste gleichzeitig nach vorn und war darauf bedacht, möglichst viel Velvetgesicht zu treffen, sachte genug natürlich um sie nicht dauerhaft zu entstellen. Aber ich war guter Dinge, dass mir das gelingen würde – und tat es das wirklich, wäre der nächste Satz Seitwärts angebracht...

So nebenbei klarte sich, wie ich im Nebenblick zu erkennen glaubte, das Wetter ein wenig auf – sicher nichts, wogegen ich etwas hatte. Eher im Gegenteil, denn so stellte das Wetter unter Beweis, dass es sich durchaus der Laune eines Einzelnen anpassen konnte, auch wenn der Prozess – natürlich – eher im Unterbewusstsein geschah...



- Velvet - 30.11.2011

Ich staunte, da hatte Kaya doch tatsächlich die spielerische Seite seiner selbst gefunden! Ich hätte nicht gedacht das der graue eine solche Seite hatte, meist war er doch eher der Sturkopf. Ich merkte selbst wie sich ein grinsen auf meine Züge zog und lies den anderen nicht aus den Augen. Als Kaya auf mich zu sprang war ich jedoch einen Moment abgelenkt, das Wetter über uns klarte auf und offenbarte einen strahlend blauen Himmel. Diese Ablenkung reichte aus, obwohl ich noch versuchte mich mit einem Satz zur Seite in Sicherheit zu bringen erwischte der graue mich! Ich rutschte, zwar stehend, über den Boden und kauerte mich auf den Boden. Ein spielerisches Knurren entrang meiner Kehle.

Dieses mal lies ich mir keine Zeit, noch während ich schlitterte wirbelte ich herum und versuchte erneut meinerseits den anderen zu erwischen, nicht stark, sondern nur um ihm zu zeigen das ich das Spiel mit spielte – und es machte mir Spaß! Ich schnappte nach dem anderen, hoffend ihn dieses mal zu erwischen – immerhin hatte ich mir keine Verschnaufpause gegönnt! Irgendwas musste das ja helfen. Während der Himmel weiter aufklarte und die Wolken hatten sich schon ein ganzes Stück zurück gezogen und sich zum Teil auch aufgelöst und vom sanften Wind fort getragen worden. Die Sonne schien sanft auf mein Fell, ich spürte die Wärme und hoffte nur das es nicht zu warm werden würde...



- Kaya - 06.12.2011

Es musste länger als die gefühlte Ewigkeit hergewesen sein nach der es sich anfühlte, als ich das letzte Mal derart ausgelassen gespielt hatte. Ich weiss nicht einmal, ob ich schon „groß“ war als es passierte. Was ich aber weiss ist, dass mich das Spiel mit Velvet durchaus bespaßte und ich es am liebsten nie mehr beendet hätte.

Velvet war fitter als ich gedacht hatte und wich meinen verschiedenen Schnappern immer wieder mal aus, nur um selbst ganz ordentliche Treffer zu platzieren. Zwar nicht so, dass ich vor Schmerz gewinselt hätte, aber doch genug um mich spielerisch zu triezen und mich dazu zu bringen, mich leicht auf die Seite zu rollen, ihr einen Vorderlauf an den Kopf zu batschen und mich irgendwie...festgehalten zu fühlen, etwas das ich schon lange nicht mehr hatte und das bei wohl jedem anderen zu einer Fellfesten Keilerei geführt hätte, denn ich hatte mittlerweile doch einen gewissen...Status und Anspruch, den ich um keinen Preis hergeben wollen würde.

So beklopfte ich mit dem Rutende den Boden, hechelte mir einen Wolf und knurrte leise in mich hinein, allerdings eher welpisch wütend als dass ich wahrhaftige Wut auf irgendetwas in der Welt verspürt hätte....



- Velvet - 12.12.2011

Ich grinste. Meine Augen strahlten vor Freude und ein Lachen drang aus meiner Kehle. Als Kaya jedoch nach meinem Fang schlug versuchte ich gar nicht auszuweichen, ich lies die Pfote Treffen und glitt dann nach vorne. Meine Rute wedelte und ich stellte mich spielerisch über den grauen. Dieser lag, ebenfalls mit der Rute wedelnd, nun unter mir auf dem Rücken. Ich grinste ihn von oben herab an, war mir jedoch bewusst das es noch nicht vorbei sein musste. In Kaya schlummerten Gewiss Kräfte und Möglichkeiten um das ganz schnell zu wenden.

„Gewonnen! Hah!“

Trotz des Wissens konnte ich mir das nicht verkneifen und lachte ihn an. Ich hatte so gute Laune wie schon lange nicht mehr und schaute den grauen unverwandt an. Die Sonne schien weiterhin von oben hinab auf mein Fell und ich spürte das Fell aufwärmen. Doch all das verhinderte nicht das ich dieses Spiel niemals enden lassen wollte. Ich war froh das Kaya sich meiner Jagd Idee angeschlossen hatte und erinnerte mich kurz daran, das mein Fell vor allem um den Brustbereich noch nicht wirklich wieder gesäubert war. Meine Rute wedelte noch immer und ich hörte Kayas Rute auf den Boden schlagen. Eine innere Ruhe erfüllte mich, doch auch wachsamkeit. Kaya konnte noch immer alles ändern...



- Kaya - 18.12.2011

Wie gut, dass mich niemand anderes für den Moment sah – manch ein Rüde hätte die Situation sicher auszunutzen gewusst und diesen Moment des ungeschützten Darniederliegens für seinen eigenen Vorteil benutzen wollen. Aber von den anderen war weder etwas zu hören noch zu sehen und auch fremde Naturen hatte ich bisher nicht wahrgenommen – was natürlich noch lange nicht heissen musste, dass es keine Gelegenheit gab dass solche auftreten würden.

Ich knötterte noch eine ziemliche Weile in mich hinein, ließ den Vorderlauf sachte beschnaufen und rollte mich erst nach geraumer Zeit auf alle Viere, nur um mich etwas umständlich zu erheben – das Liegen hatte mich ein wenig träge gemacht, zumindest fühlte es sich so an.

„Was nun, Frau Wolf?“ fragte ich neckend und knickte einen Lauscher beiseite. Jagen und Spielen hatten wir abgehakt – nun lag es schon wieder an der Fähe, was wir als nächstes tun würden. Ich war, auch durch die Jagd, das Fressen und das folgende Spiel, ein wenig aufgekratzt und somit wenig überraschend für so ziemlich alles offen. Mein Blick aber ruhte wenig ruhig auf der Bunten, ehe ich mich seufzend etwas durchstreckte – und hoffte, dass sie den kurzen Moment der Ruhe wirklich zum nachdenken nutzte, was wir denn nun tun wollten und sollten...



- Velvet - 19.12.2011

Noch immer hatte ich einfach wunderbare Laune, die sich auch nicht trübte als mein Gegenüber sich unter mir herausrollte und aufstand. Zwar war das Spiel vorbei, aber meine Laune war ungetrübt wie der Himmel über uns. Ich legte den Kopf leicht schief und musterte den grauen, versuchte herauszufinden ob er es nun wirklich beendete oder nur auf eine Gelegenheit wartete mich erneut unter Vorhaltung falscher Tatsachen zum Spielen zu bringen. Ich kam zu dem Entschluss das dem nicht so war und lockerte meine Muskeln langsam. Dann berührte ich sanft seine Schnauze – insofern er diese nicht zu vor weg zog – ehe ich mich daran machte zu überlegen wie ich seine Frage beantworten sollte.

„Also, Herr Wolf...“

Zeit gewinnen hieß es erst mal und so ging ich direkt mal auf seine Anrede für mich ein. Unglaublich wie er immer wieder neue Anreden finden konnte – er schien wirklich unermüdlich in Sachen „Namens Gebung“. Ich umrundete ihn einmal und blieb letztlich wieder vor ihm stehen, den Kopf schief gelegt, den Blick auf seine Augen gerichtet. Meine Augen glänzten noch immer und ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Während ich nach dachte streckte ich meinen Körper und versuchte das Adrenalin, welches vom spielen her kam, aus meinen Muskeln zu verscheuchen. Mit mäßigem Erfolg.

„Wir könnten zu den anderen zurück kehren. Wobei ich sagen muss das ich darauf durchaus noch verzichten kann.“

Ja, mhh, das war wirklich Hilfreich. Aber immerhin wusste er ja schon einmal was ich nicht tun wollte. Wieso sollte eigentlich immer ich diese Entscheidungen treffen? Aber da ich mir ziemlich sicher war, das diese Diskussion zu keinem Ziel führte überlegte ich und kam doch wahrhaftig auf ein Ergebnis – welches ich ihm aber nicht mit zu teilen gedachte. Ich blickte ihn mit einem wölfischen grinsen an ehe ich mich an seine Flanke begab. Ich grub die Schnauze – insofern er auch dieses mal mich lies – in seine Schulter ehe ich sie heraus zog und ihm antwortete:

„Komm mit. Ich hab eine Idee.“

Ich schaute ihn an und begab mich dann in die Richtung aus der wir ursprünglich gekommen waren. Jetzt blieb nur zu hoffen das Kaya mir auch folgen würde. Ich schaute mich zu ihm um und wartete einen Moment ...



- Kaya - 23.02.2012

Mein Tatendrang überraschte mich irgendwie selbst. Theoretisch und ohne Velvet, hätte ich mich nun damit beschäftigt, am Gras herumzukauen oder aber mich weitergehend der eigenen Fellpflege zu widmen. Das kam aber offenkundig nicht infrage und die Bunte trug daran sicher einen gehörigen Anteil. Dass sie ihren Fang an den meinen schob, ließ mich allerdings unwillkürlich zusammenzucken, ehe ich zu dem Schluss kam, dass es wohl das normalste der Welt gewesen sein musste...und eben nichts anderes. Genau. Dass sie mich in der Folge zu umrunden begann, während sie meine Anrede wiedergab, schmeichelte mir dann doch ein wenig – was man mochte, nahm man also auch noch in Augenschein, soso!

Dass sie nicht sofort zu den anderen zurück wollte, hatte ich geahnt. Mir ging es seltsamerweise nicht unähnlich, so dass man kein Hellseher sein musste, um in meinem folgenden Nicken etwas wie Verständnis für ihre Feststellung zu finden – ohne dass dies ein affront gegen die anderen wäre, von denen ich eine ganze Anzahl voll richtig zu schätzen gelernt hatte. Den einen Wolf eben mehr, den anderen dafür weniger. So wie es halt im Leben war – es gab solche und solche.
Velvet schien heute aber zwingend darauf bedacht, mich zu überraschen, denn kaum hatte ich darüber nachdenken wollen was man tun könnte, um vielleicht eine eigene Idee einzubringen, landete ihr Fang ziemlich erstaunlicherweise wieder in meinem Fell, wobei es diesmal die Schulter war, in die sie ihn gestopft hatte. Langsam schien ich so etwas wie ein Kuschelwolf zu werden, zumindest sah ich mich auf dem besten Wege dorthin – das besondere an der Sache war allerdings, dass es mir von Sekunde zu Sekunde weniger auszumachen schien.

Wenn das aber wenigstens alles gewesen wäre. Aber nein, die Bunte schien tatsächlich vor mir eine Idee entwickelt zu haben...und weckte durch ihre Geheimniskrämerei – natürlich – meine natürliche Neugier, was mich dazu veranlasste, eine Pfote vor die nächste zu setzen, die Nase zu heben und ihr zu folgen.

„Da bin ich ja mal gespannt...“

Ich gab mir Mühe, ziemlich gelangweilt zu klingen. Etwa so, als könne mich ohnehin nichts mehr wirklich umhauen – was, das wusste ich genausogut wie die Bunte, nicht einmal wirklich stimmen konnte. Denn irgendwie kristallisierte sich zumindest zwischen uns eine kleine Art „Machtkampf“ heraus, an dessen Ende....ja, was eigentlich stehen würde? Ich wusste es nicht, schob den Gedanken beiseite und blieb rutschwenkend an der Bunten dran, bereit es für den Moment mal einfach auf mich zukommen zu lassen – etwas das ich viel öfter mal hätte tun können!