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Passus III - Eine ungewollte Unterbrechung - Druckversion

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- Dekaja - 11.07.2011

Er wusste was es war. Na das klang in meinen Ohren doch zumindest nach einem Erfolg. Entweder hatte ich mal was gut erklärt, oder Arkanis hatte gute Arbeit geleistet. Wahrscheinlich eher das Letzte. Ich nah zu, wie Avis seine Pfote aus der Pfütze nahm und diese mit meiner berührte und dadurch auch etwas nass machte. Meine Lefzen hoben sich und ich schaute ihn aufmunternd und freundlich an. Doch dann kam die Frage nach Arkanis und das wohl ganz zurecht. Immerhin waren die Krümel erst wenige Wochen alt und zum ersten Mal allein mit vollkommen Fremden Wölfen. Okay, ich hatte den Kleinen hier jetzt schon schrecklich lieb gewonnen und betrachtete ihn gleich als Kumpanen für viel Spaß und Blödsinn. Ich hielt meinen Blick lächelnd und ohne jede Sorge, das war mir wichtig, ich wollte auf keinen Fall, dass der kleine Fellball sich bei mir unwohl fühlte.

„Deine Mama ist sicher g….!“

Mitten im Satz warf sich plötzlich etwas auf mich, holte mich mit voller Wucht von den Beinen und lag über mir bis ich nur noch Fell sah. Erst bekam ich vor lauter Panik keine Lust, doch dann dachte ich an Avis und Gefahr, ich musste ihn doch beschützen! Wild, voller Elan und mit ganzer Kraft stieß ich den Körper von mir und rappelte mich schleunigst wieder auf. Sofort stand ich Zähnefletschend und mit gesträubtem Nackenfell vor dem am Boden liegenden Wolf. Irgendwann drangen Avis Worte in meinen Kopf und als ich den Fellball einen Blick zuwarf und zusah wie sein Bruder Kimya plötzlich auf ihn stürzte schaltete sich auch langsam mein Gehirn wieder ein und ich bemerkte, dass der Rüde vor mir Tryss war. Wir waren in einen gemeinen Hinterhalt geraten und in meiner Panik hatte ich Tryss Geruch nicht für voll genommen. Ich richtete mich wieder auf und nahm eine erste Haltung an.

„Tryss! Du hast mir Jahre meines Lebens gekostet!“

Ohne, dass der Rüde auch nur eine Chance gehabt hätte, sprang ich mit einem Satz auf ihn, und biss spielerisch in sein Nackenfell. Er hatte zwar gewonnen und die Überraschung auf seiner Seite gehabt, das hieß aber noch lange nicht, dass Avis und ich uns so einfach mit der Niederlage hingeben würden.

„Los Avis, das schreit nach Rache!“

Nuschelte ich mit Tryss Fell im Maul, während ich dem Kleinen einen Blick zuwarf. Sein Bruder hatte ihn ebenfalls eiskalt erwischt. Das konnte nur die Idee des Rüden gewesen sein, also biss ich ihm leicht ins Bein zur Strafe, wedelte aber gleichzeitig mit der Rute.



[Vor der Höhle // sitzt auf Tryss, Avis & Kimya daneben]



- Tamias - 11.07.2011

Ay. Im letzten Moment machte ich einen Seitensprung. Beinahe wäre ich doch tatsächlich gegen einen Baum gelaufen.
Und Kaya hatte es gesehen. Vor leichtem Pein gesenkt musste ich anschließend doch Lächeln. Abrupt blieb ich stehen, damit Kaya mir auflief. Ich wollte ihm ins Fell zwicken, als Zeichen das er mich nicht auslachen sollte. Doch als ich ihm näher kam, verbiss sich ein Geruch in meiner Nase, welcher mich erstarren ließ.
Die anderen schienen ihn auch gerochen zu haben.
Abwechselnd sah ich die anderen an um zu erkennen, was sie von der Situation hielten.
Jetzt erst erkannte ich den Geruch. Es war Arkanis. Und Kaya würde es sicherlich gleich auch herausfinden. Wir beide kannten den Geruch nur zu gut. Schließlich führte er uns durch das halbe Dorf. Damals. Doch da war noch etwas. Ein anderer Wolf. Es roch ein wenig nach Rüde.
Also würden sich unsere Wege nun doch kreuzen.
Leise entfuhr mir ein ganz sachtes Knurren. Es passte mir nicht. Konnten wir nicht einfach weiter laufen? Die Gerüche und Geräusche ignorieren? Einfach unserem Ziel weiter folgen?
Ich war nicht aggressiv gestimmt oder gar auf Angriff aus, noch wollte ich jemandem drohen. Arkanis konnte nichts dafür. Sie dürfte mittlerweile ihre Welpen haben. Ein Grund, weshalb sie uns vielleicht nicht so freundlich gesinnt sein dürfte.
Für Velvet und Naminara war der Geruch unbekannt, wenn gleich auch nicht unbedingt fremd.
Ob Skadi den Geruch erkannte? Im Moment noch nicht.
Ich wollte mit unangebrachten Worten die Stille nicht unterbrechen, also machte ich mich auf in die Richtung, aus der die Gerüche kamen.
Es würde doch eh irgendwann darauf hinaus laufen, dass wir der Sache auf den Grund gehen. Wieso also nicht den ersten Schritt machen? Mit ein wenig Glück könnte es sogar Zeit einsparen. So ein Misst auch, dass Arkanis und der Fremde, die Fremde, was auch immer es war, auf unserem Weg waren.
Vielleicht konnten wir auch einfach uns begrüßen und dann weiter ziehen.
Ich verhielt mich leise und versuchte so lautlos wie möglich zu sein. So bahnte ich mir einen Weg durch den Busch.

[Hat Arkanis erkannt, geht ins gebüsch]



- Alvarez - 12.07.2011

Nach einigen Sekunden, die mir wertvolle Meter geklaut hatten, war ich wieder in meinem vollen Lauf. Raumgreifend war mein Lauf, denn meine langen Läufe verschafften es mir zumindest ein bisschen den Vorsprung von Arkanis zu mindern. Doch selbst mein Ehrgeiz, der meine Muskeln zum zerreißen spannte, damit ich mich selber übertraf, konnte mich nicht täuschen. Die Wölfin würde ihre Position halten können. Sie war die geborene Läuferin, wenig und leichtfüßig. Ich hingegen mochte ebenso ausdauernd, aber weniger schnell sein. Mein Körper war mehr dazu gedacht Beute niederzureißen. Das wurde wahrscheinlich der Braunen auch bewusst, denn sie verlangsamte ihr Tempo und ich hatte die Möglichkeit, mich wieder an ihre Seite vor zu arbeiten.

Doch es war nicht das Wissen, dass ich sie nicht mehr einholen würde, was sie dazu veranlasste, mich aufschließen zu lassen. Es war der Geruch von anderen Wölfen. Prüfend legte ich den Kopf leicht in den Nacken und streckte meine Schnauze in die Luft. Wissbegierig nahmen meine Lungen einen tiefen Zug, damit mein sensibles Sinnesorgan die Gerüche einsortieren konnte. Zwischen Dreck und belanglosen Kriechtieren, konnte ich die Witterungen nun deutlich wahrnehmen. Kurz hatte ich die Hoffnung gehegt, dass es vielleicht Artgenossen waren, die ich kannte. Wölfe aus meinem damaligen Rudel. Überlebende wie ich. Doch die Witterungen zerstörten meine Hoffnung. Es waren Fremde. Zumindest für mich. Und allen Anschein nach auch für Arkanis, denn sie wollte sich ein Bild über die Position der anderen machen. Ich widersprach ihr nicht. Nicht nur weil ich wusste, dass es sinnlos gewesen wäre, sich gegen ein Muttertier zu stellen, was den Schutz ihrer Jungen im Kopf hatte, sondern ich wollte mir selber auch einen Überblick verschaffen. Immerhin hatte ich die letzten Wochen schon für die Sicherheit der Welpen und der Mutter ein Auge gehabt und hier würde ich nicht schludern. Wenn Arkanis ging und die Wölfe würden ihr nicht gut gesinnt sein, würde sie mich brauchen. Und mir stand nicht der Sinn danach sie alleine gehen zu lassen und nachher zwei Waise bei den Jungwölfen sitzen zu haben. Nein.

„Du hast Recht. Also los.“

Zu meinem Unmut schienen die fremden Wölfe die gleiche Idee gehabt zu haben, denn aus den Witterungen ging hervor, dass sie näher kamen. Ich roch zumindest einen von ihnen viel besser als vorher und das kam nicht nur davon, dass ich mich ihnen näherte. Anspannung erfasste meinen Körper und meine Ohren spielten unruhig. Ein Aufeinandertreffen war immer ein riskantes Spiel. Keine der beiden Seiten wusste, was der andere wollte. Und ich war ehrlich gesagt nicht unbedingt einer der geselligsten und freundlichsten. Wenn ich an mein Treffen mit Tryss und den anderen zurück dachte, war ich mehr der Grisgram. Umso mehr sollte ich mir vornehmen, meine Zunge im Zaum zu halten. Ob ich es nachher auch wirklich tat, war eine andere Sache. Aber zumindest bewies ich im Moment den guten Willen dazu.

„Sie nähern sich uns.“

[schließt zu Arkanis auf l wittert Tamias ect. l setzt sich in Bewegung]



- Arkanis - 14.07.2011

Ich war stehengeblieben und bewegte mich auch nicht, als Alvarez meinem Vorhaben zustimmte. Normalerweise wäre ich nun sicherlich gleich in bedeckter Haltung ins Unterholz gehuscht, um mich vor unfreundlichen Augen zu verbergen und ungesehen näher an die Fremden heranzurücken. Aber sie waren mir ja nicht fremd und dieser Umstand ließ mich noch immer zögern. Ich wollte ihnen nicht in die offenen Fänge laufen, wenn sich tief in meinem Kopf noch wichtige Informationen zu ihnen verbargen. Ich kannte die Rüden, alle beide und als der nächste sanfte Windzug mir ihre Witterung noch einmal deutlicher um die Nase wehte, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es war die Gruppe, die mich gemeinsam mit Tryss aus den Händen der Menschen befreit hatte. Der Trupp schien jedoch größer geworden zu sein und so war es dennoch ratsam wachsam zu bleiben. Trotzdem löste sich meine Starre und ich setzte mich langsam in Bewegung, um dem Grauen zu folgen.

„Ein paar von ihnen sind mir bekannt. Ich glaube nicht, dass wir zwei viel von ihnen zu befürchten haben. Sie haben mir bisher nur Gutes getan.“

Eine abenteuerliche Geschichte eigentlich…

Allerdings ließ sich nicht leugnen, dass ich trotz allem froh war ihnen nicht allzu nah bei meinen Welpen begegnet zu sein. Ich wusste nicht wen sie da bei sich hatten und es ließ sich schwer einschätzen wie sie auf die Kleinen reagieren würden. Das Risiko war zu groß und seit unserem letzten Treffen waren sie mit Tryss im Streit auseinander gegangen. Ich hatte mich aus ihrem Streit herausgehalten, wusste ich auch nicht viel von ihren Zielen und Plänen der Wanderung. Mir war lediglich bekannt gewesen, dass sie nach Norden wollten und das lag meinen eigenen Plänen gar nicht so fern. Ich wollte weit fort aus Burgund und Aryan so weit wie es mir möglich war hinter mir lassen. Mein Pflichtgefühl hatte mich schließlich an Tryss gebunden, dem ich meine Rettung zu verdanken hatte und dem ich nun abermals Dank schuldete. Er und seine Gabe sich Freunde zu machen hatten mich und die Welpen am Leben gehalten. Ich hätte ihm nun gerne den Gefallen getan und eine Versöhnung zwischen ihm und den beiden anderen Rüden in die Wege geleitet. Es würde sich jedoch erst noch zeigen müssen, ob es dazu kommen könnte.

Jetzt aber wollte ich nicht weiter heimlich auf die Gruppe zu schleichen. Mein Begleiter hatte bereits sehr richtig erkannt, dass sie ohnehin von unserer Anwesenheit zu wissen schienen. Kaya und Tamias würden nicht unbesonnen aggressiv handeln. Ich hob daher noch einmal kurz den Kopf um ihnen eine kurze Botschaft durch den Wald voraus zu schicken. Mein Heulen eilte halblaut unter dem Blätterdach der Bäume und an Alvarez vorüber, bis es irgendwann Tamias und Kaya erreichen würde.

„Ich grüße euch, Freunde. Wir kommen euch entgegen.“

Dann trabte ich dem Echo meiner eigenen Stimme hinterher und gesellte mich zurück an die Seite des grauen Rüden. Ihnen mit offenen Karten entgegen zu laufen sorgte für ein besseres Gefühl. Sie sollten nicht mit einem Hinterhalt rechnen müssen und uns gegenüber wohlmöglich doch unfreundlich eingestellt sein. Ein Treffen war ja doch unvermeidlich.

[Wald, auf Tamias, etc. zu | läuft neben Alvarez]



- Kaya - 14.07.2011

Für den Moment, da bin ich aufrichtig, waren mir die Fähen weiter hinten ziemlich egal, denn was Tamias da veranstaltete, machte mich doch etwas wirr. Zunächst lief er beinahe in besagten Baum, ohne dass ich eine Ahnung hätte, warum er das tat und schließlich gingen wir weiter als sei nichts gewesen. Zumindest hatte ich das vorgehabt, aber meine Nase spielte mir den nächsten Streich – den ersten hatten bekanntlich meine Lauscher gespielt. Aber es war ja oft so: Man wollte etwas sagen und irgendetwas kam schließlich dazwischen. Passiert eben.

Ich witterte, blieb stehen und reckte erneut meinen Fang in den Wind. Da musste doch etwas sein, aus dem man schließen konnte, was hier auf uns wartete? Im selben Moment schloss zunächst Velvet wieder auf, wirkte nervöser als zuvor und ich staunte nicht schlecht, als ausgerechnet Naminara nach einiger Zeit mit einer ähnlichen Mimik erschien. Langsam fiel es mir schwer, noch an einen Zufall zu glauben, zumal Naminara's Verdacht nicht ihrem üblichen Schema entsprach in dem sie sich doch weitestgehend zurückzuhalten pflegte.

Als ich schließlich wie wohl auch Tamias – jedenfalls setzte ich das vorraus – begann zu erahnen, wem wir da in die Pfoten laufen würden, drehte ich mich – Tamias lief da schon – zum Fähentrio um und musterte jede einzelne ausserordentlich ernst. Meine Miene sollte ausdruckslos wirken, aber ich war mir sicher dass sie das nicht tat – und vielleicht war es letztlich auch ganz gut so.

„Es wird ernst. Ich bitte euch...nein, ich verlange von Euch dass Ihr Verantwortung tragt. Indem ihr hierbleibt und jede für sich aufeinander aufpasst. Je besser Ihr aufpasst und Sorge tragt, umso eher sind Tamias und ich wieder zurück. Das hat nichts mit 'Oh die starken Rüden' zu tun...wenn überhaupt seid Ihr hier die Starken und wir die verzichtbaren. Ich dulde keinen Widerspruch, so wie Ihr keinen dulden würdet. Bleibt im Sinne der alten, sterbenden Wölfin hier.“

Ich sprach nicht sonderlich laut, aber ich war darauf bedacht die wichtigeren der Worte extra zu betonen damit sowohl Skadi als auch Velvet und Naminara sich dazu durchrangen, ihnen folge zu leisten. Es diente dem Eigenschutz – und dem der anderen Wölfe auch ein wenig, wenn man richtig nachdachte. Wer wusste schon ob die Wölfe nicht die Flucht ergriffen wenn sie sich gleich einer Gemeinschaft von Rudelstärke gegenüber sahen?

„...bitte.“

fügte ich schlussendlich noch an und hapste Tamias – oder dem was Tamias in der Luft hatte sein sollen – in die Kruppe...aber er war schon weg. Würde ich das eben nachholen. Darauf vertrauend dass die Damen mir nur ein einziges Mal vertrauten, schoss ich hinter Tamias her. So langsam aber sicher wurde es das was mir gerne hätte erspart bleiben dürfen: Spannend...

Sekunden später war ein großer Teil der Spannung dahin, als sich herauskristallisierte, dass unser Eindruck offenbar nicht getrogen hatte...und vor lauter Staunen fehlten mir doch glatt die Worte. Schönes Desaster, aber so hatte Tamias seinen Auftritt....

[bei Tamias, spricht die Fähen an und wetzt Tami schließlich nach; auf Arkanis/Alvarez treffend...]



- Velvet - 15.07.2011

Ich hatte einen Moment das Gefühl in einer anderen Welt zu sein. Erst hörte und dann roch ich die Fremden und Naminara, was mich schon an sich wunderte, kam um uns ihre Überlegungen mitzuteilen. Dann rannte Tamias einfach so drauf los, in Richtung jener Wölfe die für mich Fremd waren, aber die er seiner Reaktion zu folge dennoch kannte. Warum sonst sollte ein Wolf einfach so los laufen statt sich an zu schleichen. Dann hörte ich den Ruf einer Fremden Fähe die wahrscheinlich zur Gruppe vor uns gehörte. Nun hätte man erwarten können das keine Gefahr besteht doch Kaya's nächste Worte machten da einen Strich durch die Rechnung. Hier bleiben? Ich glaubte kaum was ich da hörte. Er konnte sagen was er wollte gefallen tat mir die Situation überhaupt nicht.

Unruhig war ich stehen geblieben und scharrte mit den Pfoten die Erde des Waldbodens auf. Meine Haltung war angespannt und meine Ohren zuckten unruhig. Kaya konnte hoffen was er wollte, durch sein Verhalten machte der graue mich nervös. Was ging dort vor das wir es nicht mit bekommen durften? Ich warf einen Blick auf meine Begleiterinnen, diese hatte Kaya ja ebenfalls dazu verdonnert hier zu bleiben. Nachdem ich Skadi und Naminara einen Moment angeschaut hatte blickte ich wieder auf die Stelle wo sowohl Kaya als auch Tamias verschwunden waren.

Was dachten sich die Rüden eigentlich bei ihrem Verhalten? Sie waren jene die verzichtbar waren? Unfassbar. So gern ich Kaya auch hatte, und niemand bezweifelte das dies so war, so sehr ärgerte mich sein Verhalten in diesem Augenblick. Ein leichtes, wütendes Knurren verließ meine Kehle. Ich fragte mich ja was Naminara und vor allem Skadi von dem ganzen hielt. Skadi war schon bei unserer ersten Begegnung nicht glücklich über das Verhalten von Kaya gewesen, auch wenn ich den Grund bis heute nicht verstand, und doch fragte ich mich ob sich die Wölfin auf das einlies was Kaya von ihr verlangte. Das Tamias still schweigend verschwunden war machte das ganze meiner Meinung nach auch nicht viel besser. Statt weiter den Boden unter mir aufzuwühlen begann ich langsam auf und ab zu laufen, gedrängt von der Sorge um Kaya und auch Tamias und dem Wunsch das die Rüden wussten was sie taten.

“Was glauben die eigentlich wer sie sind?“

Meine Worte waren an niemand bestimmtes gerichtet und ich wusste auch nicht ob irgendjemand sich die Mühe machen wollte mir zu Antworten. Zwar hätte ich zu gerne gewusst was die beiden Fähen in meiner nähe dachten doch sie würden es schon sagen. Die ganze Zeit während ich lief lies ich den Blick auf der Stelle ruhen wo sie verschwunden waren. Eigentlich war ich nicht so, doch seit dem ich aus dem Rudel meines Vaters gegangen war hatte ich keinen Wolf mehr an mich heran gelassen, vor allem nicht so nah an mich heran wie Kaya, der ja wirklich einiges über mich wusste. Und vor allem hatte ich mich keiner Gemeinschaft mehr zugehörig gefühlt wie es hier der Fall war.

[bei Naminara, Skadi || sauer]



- Skadi - 17.07.2011

Den Rest der Gruppe vor uns gingen wir gemächlich vorran. Sie sahen angespannt aus - aber nicht so, als würden sie noch streiten. Sondern als würden sie durch irgend etwas beunruhigt werden. Ich spitzte meine Ohren, schaute mich um und ich sog die Luft die mich umgab ein. Meine Sinne vollkommen darauf konzentriert das auf zu nehmen, was Kaya, Tamias und Velvet da vorne schon wahr genommen hatten. Und dann roch ich es. Fremde. Naminaras stupsen lich mich kurz zusammen zucken. So sehr darauf konzentriert, dass ich ihre Berührung erst als Schrecken empfand. Aber es signalisierte mir ebenfalls, dass ich nicht die einzige war, die die Witterung aufgenommen hatte.
Und dann teilte sie sich mit - und ja, ich roch es auch. Mit einem Nicken antwortete ich ihr und dann machte sie sich auch schon auf den Weg. Sie lief durchs Gebüsch und dann tauchte sie einige Meter vor mir wieder auf um schnellen Fußes zu den anderen auf zu schließen. Und ich tat es ihr gleich, auf direktem Wege.

Naminaras kund tuung konnte ich nicht hören, da war sie einfach zu schnell bei den anderen gewesen. Also suchte ich die Seite neben Tamias und wollte ihm gerade etwas sagen, da kam mir der Duft der Fremden noch verstärkter in die Nase. Und das was ich roch, verschluckte meine Stimme. Konnte das wirklich wahr sein? Ich glaubte nicht an Gespenster, aber irgend etwas wollte mir einen Streich spielen. Ich roch Arkanis. Anders, als ich ihn kennen gelernt hatte. Der beißende Geruch von Exkrementen war verschollen.
Meine Schnautze stubste in das Kieferfell von Tamias

"Ist das...."

Doch ich konnte meine Worte nicht aussprechen, da trabte er ohen Worte los. Hatte er es auch so wahr genommen wie ich? Oder hat ihn irgend etwas anderes gepackt?

Ich wollte ihm gerade hinter her gehen, als Kaya sein Wort erhob. Fassungslos von dem, was er sprach, schüttelte ich kurz den Kopf. Ich wollte keine Diskussionen, aber das was er sagte, konnte er doch nicht ernst meinen. Und bevor er mir - oder Velvet und Naminara - die Chance gab zu antworten, trabte er Tamias hinterher.
Lass es fünf oder sechs Schritte gewesen sein, die ich ihm noch nach ging, ehe ich mich mit schüttelnden Kopf wieder zu Naminara und Velvert wandte. Velvet schien genau so Fassungslos zu sein wie ich. Sie knurrte leise, wanderte auf und ab - und sie war es, die als erstes ihre Stimme aufklingen ließ.

Ich guckte zum Boden, ein Knurren kam aus meiner Kehle und ich konnte jeden Muskeln meiner Läude spüren, so sehr drangten sie danach ihm einfach hinter her zu laufen.

Ich weiß nicht was mich abhielt, aber ich tat es nicht. Ich 'gehorchte' Kaya. Meine Pfoten trugen mich zu Velvet und Naminara zurück.

"Er duldet keinen Widerspruch... hat er das wirklich gesagt?"

Ich war mir wirklich nicht sicher. Ich hatte es gehört, aber ich konnte es mir nicht vorstellen. Kaya war ein Wolf, der sich als Alpha empfand. Er zeigte es gerne und deutlich. Aber nahm er sich wirklich das Recht, so mit uns zu reden?

"Ich bin mir nicht Sicher, aber ich meine einen Geruch zu kennen. Kurz bevor wir euch getroffen haben, haben wir uns von ihr getrennt. Ich sehe da keine Gefahr - außer wenn Kaya sich da wieder so verhält wie er uns gegenüber eben war!"

Ich sprach leise. Den ersten Satz richtete ich an Naminara und Velvet - ich schaute abwechselnt zu ihnen. Der letzte Satz allerdings wurde noch leiser ausgesprochen - wenn er nicht sogar ungehört vom Wind weggetragen wurde.

[Bei Nami und Velvet - wütend auf Kaya]



- Naminara - 19.07.2011

Meine Augen hingen an dem imaginär sichtbaren Punkt des Gebüsches, in dem die beiden Rüden soeben verschwunden waren. Was zum Henker sollte das denn jetzt bedeuten? Sie waren entbehrlicher als wir? Wieso entbehrlich? Was dachten diese Fellbündel sich eigentlich dabei? Frustriert hapste ich nach einem Büschel Gras zu meinen Füßen. Ich dachte eigentlich, dass wir hier auf die Fremden warten würden, sie begrüßen, vielleicht auch dass es in einem Kampf münden mochte, doch dass Kaya und Tamias einfach verschwanden, uns geradezu befahlen uns nicht von der Stelle zu rühren während sie alles regelten, dass passte gerade nicht in mein Weltbild. Dass es arrogante Rüden gab, die glaubten besser zu sein als Fähen, war mir wohl bewusst, doch dass Kaya nun plötzlich davon sprach, er und Tamias seien entbehrlicher als wir... ich kam einfach nicht hinter den Sinn. Eigentlich sollte in einer Gemeinschaft doch niemand entbehrlich sein, oder? Und wenn hier jemand entbehrlich war, dann ja wohl ich, schließlich war ich diejenige, die alle aufhielt mit ihrer schlechten Kondition. Außerdem kristallisierte sich spätestens nach Skadis Worten heraus, dass die drei zumindest einen der fremden Wölfe kannten. Also schien es sich um jene zu handeln, von denen vor kurzer Zeit noch die Rede war und wegen denen Tamias so ausgerastet war. Klasse, das konnte doch nur noch mehr Stress und Ärger bedeuten. Ich sah zu Velvet und seufzte.

"Wenn das wirklich die Wölfe sind, wegen denen hier sowieso schon Streit ausgebrochen ist, kann die nächste Zeit ja heiter werden..."

Ich rollte bezeichnend mit den Augen. Einige Schritte trugen mich näher zu Skadi, die wütend und frustriert schien, in etwa so wie ich selbst mich gerade fühlte. Ich schnappte nach ihrer Nase und ließ meine Kiefer gerade einige Millimeter vor eben dieser zukrachen.

"Reg dich nicht auf. So sind sie, die Rüden. Die Frage ist, was wir jetzt tun. Hören wir auf Kaya und warten brav ab wie die Welpen in der Höhle oder machen wir uns selbst ein Bild von der Lage?"

Ein leichtes, kaum sichtbares Grinsen hatte sich auf meine Lefzen gelegt. Beide Rüden hatten während der letzten Wochen doch immer so gerne betont, dass sich hier keiner als Anführer sah. Warum sollten wir also auf sie hören? Auch wenn ich bisher immer ruhig gewesen war, ich war nicht geneigt, vor den Rüden zu kriechen und ihnen immer nach dem Maul zu reden. Erst recht nicht in so einer Situation. Ich war lang genug auf mich allein gestellt gewesen und nur weil ich jung war und nicht allzuviel Erfahrung im Umgang mit anderen Wölfen hatte, war ich bestimmt nicht dumm und hatte mir gerade in der letzten Zeit in der Gruppe genug abgeschaut um nicht gleich Zähne in meiner Kehle zu finden, sollte ich mich einem fremden Wolf nähern. Ich lernte schnell und auch wenn es nicht so wirkte, war ich manchmal doch wortgewandter als man mir offenbar zutraute. Auch wenn mich in manchen Momenten die Vergangenheit einzuholen drohte, versuchte ich diese doch so gut wie möglich hinter mir zu lassen.

[Bei Velvet und Skadi]



- Tryss - 23.07.2011

Haha! Für einen kurzen Moment war ich der König der Jagd, der König des Waldes, nein! Sogar der König der Welt! Stolz wie ein Bär, der sich Honig klauen konnte ohne gestochen zu werden, lag ich über Deka, hechelte leicht und blinzelte mir vergnügt den Regen aus den Augen. Dann aber war es schon wieder vorbei mit der Freude. Von einem Augenblick zum nächsten knurrte mich Kimyas Bruder wie ein wild gewordenes Tier an, dann begann unter mir plötzlich Bewegung einzusetzen.

„Hey!“

konnte ich noch von mir geben, dann wurde ich auch schon unsanft von meiner „Beute“ heruntergestrampelt und fand mich plötzlich auf allen Vieren liegend auf dem Boden der Tatsachen wieder. So war das aber nicht geplant gewesen. Egal, der Überraschungseffekt war gelungen und wie ich feststellte, hatte auch Kimya seine Sache mehr als gut gemacht, lenkte er doch den anderen knurrwütigen kleinen Welpen von mir ab.

„Jahre? Stimmt, du hast Recht. Wenn ich es mir genau betrachte, bekommst du schon graue Haare. Ist das nicht ein Zeichen dafür, dass man steinalt wird? Pass bloß auf, jetzt wirst du bald so grummelig und schweigsam wie Alvarez.“

Ich konnte es einfach nicht lassen die Fähe vor mir breit grinsend ein bisschen zu necken – obwohl ich mich dafür in einer denkbar schlechten Lage befand. Manchmal sollte man eben vorher denken, bevor man frech wurde. Aber so viele Fragen ich auch stellen konnte, ich war eben wohl tief im Inneren doch noch ein halber Welpe und so eine kleine Rauferei abseits des Lebensernster, war doch nie zu verachten. Dennoch war ich etwas geschockt, als Deka etwas von Rache erzählte und sich im nächsten Moment auf mich stürzte. Plötzlich hatte sie meinen Nacken gepackt, im nächsten Moment war mein Lauf in ihrem Maul verschwunden. Na warte! dachte ich mir und begann Strampel-Tryss zu spielen, um mein Bein freizukämpfen. So richtig gelang mir das wohl nicht, denn Deka packte ziemlich fest zu. Also anders. Ich verrenkte mich ein wenig zur Seite und robbte mit dem Oberkörper in Richtung Dekas Kopf. Das musste ziemlich schräg aussehen, aber hey, immerhin musste man mir meine Felenkigkeit zugestehen. Dann hapste ich spielerisch nach den Ohren der Fähe. Gewonnen hatte sie noch lange nicht!

[Wald | Deka, Avis, Kimya]



- Tamias - 23.07.2011

Einmal jedoch drehte ich mich noch um.
Was machte Kaya denn da? Er wieß die Fähen zurück?
Wieso das denn? Er wusste doch, dass es Arkanis war. Okay, sie hatte ihre Welpen bekommen, aber das war doch kein Grund die drei vollkommen allein stehen zu lassen. Aber darum konnte ich mich jetzt auch nicht kümmern. Die Fähen würden so oder so irgendwann machen, was sie für richtig hielten. Nachkommen würden sie irgendwann bestimmt. Doch erstmal schienen sie auf Kayas Befehl zu hören.
Langsam schritt ich weiter, den Blick nach vorne gerichtet.
Arkanis hatte etwas zu gerufen. Sie würden entgegen kommen.
Hatte sie sich in der Enfernung verschätzt?
Würde sie uns jetzt entgegen kommen, würden wir uns im Gebüsch treffen. Ein nicht besonders schöner Platz zum "wiedersehen".

"Danke. Nicht nötig."

Noch ein paar elegante Sprünge durch das Gebüsch und ich konnte die beiden sehen. Der andere war ein Rüde, sah etwas zerzottelt aus. Seine Absicht war nicht so leicht einzuschätzen, doch besonders aggressiv schien er nicht zu sein. Vielleicht auch noch nicht.
Ich legte die Ohren an, als ich Arkanis unter die Augen trat. Meinen Kopf zwar erhoben, jedoch die Rute schlaff herunter hängend, konnte sie so gut erkennen ,dass wir nichts böses vor hatten.
Ich betrachtete sie eine Weile und wartete auf eine Reaktion, ehe ich den anderen Rüden an sah.

"Tamias."

stellte ich mich kurz, ernst und höflich vor.
Kurz schüttelte ich meinen Pelz. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Doch Kaya würde gleich aufholen, er konnte meist mehr reden.
Solange versuchte ich meine Nervosität nicht zu zeigen und mein Adrenalin zu drosseln.
Allem Anschein nach, ging es ihr gut. Sie schien unversehrt. Ihr Fell war mehr am glänzen, als beim letzten Treffen. Sie schien sich wirklich zu erholen. Unmittelbar wurde ich an ihre Befreiung erinnert.
Wo blieb Kaya?

[Bei Arkanis und Alvarez]