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Passus III - Eine ungewollte Unterbrechung - Druckversion

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- Tryss - 16.05.2011

Erstaunt legte ich den Kopf ein wenig schief. Arkanis war aus dem Bau gekommen – und knurrte mich an. Das Knurren erstaunte mich dabei weniger – schlechte Laune kannte ich ja nun schon zu genüge. Und in diesem Fall war es wohl einer Warnung. Nur wovor? Die Antwort darauf sollte ich bald bekommen. Zwei kleine Fellbälle verließen hinter Kani die Höhle. Ihre Welpen! Meine Augen weiteten sich ein wenig und ich wandte den Kopf kurz zu Deka, die sich freundschaftlichen Beistand leistend neben mich gestellt hatte.

„Sieh nur, da sind die kleinen Racker!“

ich stupste ihr gegen die Wange und deutete auf den kleinen Fratz, der sich gerade auf ein Grasbüschel stürzte. Ich lächelte kurz und meine Rute begann aufgeregt hin und her zu schwingen. Meine Augen wandten sich wieder der Mutterfähe zu und ich senkte ein wenig den Kopf. Wirklich wenig, aber meine Ohren legten sich unterwürfig ein wenig zurück. Eigentlich war das gar nicht mein Fall, aber ich wollte Kani ein wenig besänftigen. Ich würde den Kleinen schon nichts tun.

„Ich gratuliere, die sind ganz wunderbar. Und vom Fell ganz die Mama. Vom Verhalten her hoffentlich nicht ganz so fragenresistent, hoffe ich.“

Was war ich doch für ein frecher Kerl! Aber Arkanis wusste sicher, dass sie diesen Satz als Scherz aufzufassen hatte. Wobei, bei ihr war man sich da nie so sicher. Ich blickte kurz zu Alvarez, der sich ein wenig abseits hielt, wandte mich dann aber wieder an die Fähe.

„Eigentlich wollten wir gerade auf Jagd gehen. Wenn du möchtest, kannst du aber auch selber Jagen gehen. Dann könnten Deka und ich deinen Nachwuchs ein wenig beschäftigen. Auffressen werden wir sie sicher nicht.“

Dazu waren sie viel zu interessant! Ich wandte den Kopf zu Deka, um zu sehen was sie von dem Vorschlag hielt. Aber die hatte wohl schon jemanden zum Spielen gefunden. Ich lächelte noch ein wenig breiter.

„Wohl eher umgekehrt, so wie es aussieht.“

Mit halbem Ohr auf Antwort wartend, beschloss ich mich dem anderen Fellknäuel zu widmen. Der Kleine beschäftigte sich immer noch mit dem Grasbüschel und versuchte es zum Reden animieren. Ich warf einen vorsichtigen Blick zu Arkanis, die Ohren in ihre Richtung gewandt um meine Aufmerksamkeit zu demonstrieren. Aber ich konnte es mir nicht verkneifen mich mit langsamen Schritten dem kleinen Rüden zu nähern. Ich ließ mich auf den Bauch fallen, um nicht ganz so groß und bedrohlich zu erscheinen, auch war ich noch weit genug von dem Welpen entfernt um ihn nicht zu Tode zu erschrecken und die besorgte Mama zu ängstigen.

„Hey kleiner Mann. Ich glaube nicht, dass die mit dir reden wollen. Das ist Gras, das kann nicht sprechen. Aber du kannst das doch oder? Verrätst du mir deinen Namen?“

[Vor dem Bau | Alvarez, Arkanis, Avis, Dekaja, Kimya]



- Tamias - 16.05.2011

Vier Wochen gingen ins Land. Das Wetter veränderte sich. An jedem Morgen ging die Sonne auf und an jedem Abend wieder unter mit jedesmal dem selben Zauber, welchen sie auf das Land legte. Alles färbte sich in schönen, matten, roten Farben und es breitete sich jedes mal ein wenig mehr Harmonie über die reisenenden Wölfe.
Auch heute ging die Sonne wieder auf und auch mit diesem Windstoß war alles in in samtigen, weichen Rottönen. Man konnte richtig sentimental werden dabei. Erst recht, weil es regnete und unser Fell nass und somit schwer wurde. Aber das durften wir gewohnt sein, es passierte ja schließlich nicht zum ersten mal.
Alles schien sich hier zu bessern. Kaya und Velvet schienen sich richtig gern zu haben. Ich konnte darüber jedoch nur schmunzeln. Ihre Neckigkeiten untereinander waren schon fast welpisch in meinen Augen. Sie führten sich auf wie halbwüchsige. Fand ich. Aber süß war es anzusehen. Auch Skadi schien schon fast richtig Frieden mit Kaya geschlossen zu haben. Nur um Naminara machte ich mir hin und wieder sorgen. Sie sprach nicht besonders viel und verschwand des öfteren. Hoffentlich war sie nicht tragend.
Bei diesem Gedanken kam mir sofort Arkanis vor Augen. Ob sie ihre Welpen schon hatte? Ob sie wohl lebten? Wie Tryss sich wohl verhielt und die anderen? Gab es andere?
Schnell schüttelte ich den Kopf und Skadis Stupser half mir nur dabei aus diesen Gedanken raus zu kommen. Ich lächelte sie an, doch das Lächeln verschwand promt als Velvet ihr Wort erhob. Neben mir war eben noch Naminara, als sich Skadi dazwischen quetschte.
Die Stimmung war bis eben noch sehr entspannt, doch Velvets Frage an Kaya ließ meine Lefzen zucken und meine Miene verfinstern.
Ich atmete einmal tief durch um einen klaren Gedanken zu fassen. Es war ihr gutes Recht das zu fragen. Doch eigentlich sollte es verschwiegen bleiben.
Mein Blick wanderte unwillkürlich zu Kaya. An ihn war die Frage gestellt. Ich würde ihm an die Kehle springen, würde er ausführlich werden. Sympathie zwischen den beiden war ja ok, aber dennoch sollte es in einigen Punkten nicht zu weit gehen.
Ein leichtes Knurren, was sich zu einem Räuspern entwickelte verließ meine Kehle. Meine Miene entspannte sich wieder leicht, als ich sagte:

"Genau. Wir haben uns getrennt, weil wir nicht gut miteinander konnten. Vielleicht sehen wir uns am Ziel ja wieder. Wir sollten uns beeilen. Vielleicht sind sie schon weiter als wir.. "

Ich fand die Antwort gar nicht schlecht von mir. Als die dringenden Wörter meine Kehle verließen, schaute ich zu Velvet rüber, ehe ich einen strengen Blick zu Kaya warf. Ich lächelte um das Thema abzuschließen und zwickte dann Skadi ins Fell ihrer Schulter und beschleunigte mein Tempo.

[Nicht begeistert von Velvets Frage / will schnell weiter]



- Kaya - 17.05.2011

Gut, dass die Zeit sich nie darum scherte, wie schnell sie zu vergehen hatte: Wollte man, dass sie sich möglichst damit beeilte, so ließ sie sich Zeit, hatte man es alles andere als eilig, so begann sie vor einem zu fliehen und sich rapide zu verringern, so dass die Erholungspausen beispielsweise nur sehr kurze solche waren. Genauso ging es mir, ging es uns. Wir hatten unseren Weg fortgesetzt, gerastet, waren weitergezogen und doch hatte ich das untrügliche Gefühl, wir liefen nur im Kreis. Auf hilfreiche Unterstützung der Wölfin hatte ich, Narr wie ich nun einmal bin, vergebens gewartet, mich aber darauf versteift, dass von ihr etwas kommen würde. Klar, dass der Rest unserer kleinen Truppe darauf eigentlich nur mit Kopfschütteln und dergleichen hatte reagieren können und ich es folglich vorzog, meine besondere Verbindung die ich zu haben glaubte, für mich zu behalten. Es war vielleicht, schlicht und ergreifend, besser so. Für mich, für die anderen, kurz: Für uns alle.

Nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, funktionierte die Kommunikation auch weitaus besser. Gespräche, insbesondere mit Velvet, aber auch mit Tamias, hatten für ein wenig Erleuchtung gesorgt was Vergangenes anging aber auch ein wenig die Sorge im Hinblick auf die Zukunft geschürt. Ich hatte mich im Moment auf den Weg vor meinen Pfoten konzentriert, als sich Velvet, die ohnehin nahe meiner Selbst unterwegs war, mich wie schon so oft etwas fragte, beziehungsweise mich dazu aufforderte, mein Wissen um die „anderen“ kundzutun. Ich wandte kurz den Blick in eine Ferne Richtung und überlegte fieberhaft, wie ich der Fähe erklären sollte, warum wieso und weshalb. Dabei zog einiges an Zeit ins Land und ich seufzte kurz, ehe ich mich – geringfügig jedoch nur – verlangsamte, damit mir das Sprechen weniger schwer fiel als es dies bei höherer Geschwindigkeit zwangsläufig tun würde.

„Das habe ich dir doch schonmal erzählt...nicht?“

Ich wusste gerade gar nicht, wie weit ich schon ins Detail gegangen war. Hatte ich wirklich so wenig über die damalige Situation erzählt? Und wenn ja, warum eigentlich? Weil ich den Zeitpunkt für noch zu früh hielt und Velvet kein falsches Bild hatte vermitteln wollen? Möglich aber sicher nicht die einzige von vielen Möglichkeiten. Aber gut, wenn schon damals nicht tacheles, dann wenigstens jetzt. Leider fuhr mir vorrübergehend Tamias in die Parade, für den das Thema ein nicht so tolles schien – ob sich da Schuldgefühle breitmachten? Wahrscheinlich, denn sonst würde er kaum so leichthin einen haken hinter das Thema setzen wollen. Um ihn nicht zu verärgern, ließ ich ihn zunächst ziehen, ehe ich meinen Fang eng an Velvet's Lauscher schob, nicht um Tamias' Worte ad absurdum zu führen, allerdings um das einzuhalten, was wir uns alle – und damit schloss ich Tamias mit ein – versprochen hatten: Keine Geheimnisse. Um jeden Preis.

„Weisst Du....einige Wölfe hatten uns ja schon weit vorher verlassen, noch ehe sie richtig zu uns gehörten. Der einzige der neben Tamias von Beginn an dabei war, war Tryss. Ein liebenswerter, junger Fellträger, den Du sicher gemocht hättest. Überaus neugierig und auch talentiert, jedenfalls was das bohren mit Fragen anging. Wir befreiten damals im Dorf, als einige von uns ihr Leben ließen, eine trächtige Fähe, die sich Arkanis nannte. Und als Tryss und meine Wenigkeit sich uneins waren, zog der Dickkopf seines eigenen Weges. An sich kann ich ihm da keinen Vorwurf machen und – wenigstens das kann ich zugeben – bin tief in meiner Seele bei ihm. Ich würde spüren, wenn ihm etwas zustieße.“

So unglaublich das klingen mochte, aber irgendwie glaubte ich selbst was ich sagte. Ich hatte den Gedanken schon weitaus vorher, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich spüren würde, wenn es Tryss – und auch Arkanis – schlecht ginge. Nur wie genau sich das anfühlen würde, das wusste ich natürlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich seufzte erneut und blickte der Hellen fest in die Seelensterne, darauf erpicht herauszubekommen, was sie wohl nun von mir denken mochte. Dass die anderen uns beobachten konnten, wenn sie nur wollten, war mir in diesem Moment ziemlich egal. Mir fiel die Trennung von den anderen, insbesondere Tryss, wohl am schwersten, aber das erwartete natürlich niemand von mir. So blieb mir nur, auf eine Reaktion zu warten; vielleicht hatte ja auch beispielsweise Tamias etwas dazu zu sagen?

[bei Velvet, kurz davor Naminara, Skadi, Tamias]



- Velvet - 17.05.2011

Es war doch immer wieder faszinierend wie unterschiedlich die Wölfe dieser Gruppe handelten. Während die einen schwiegen und ihren eigenen Gedanken nachhingen, wobei man sagen musste das Naminara das ja auch öfter tat und deshalb nicht so sehr verwunderte, umso interessanter war die Reaktion der beiden Rüden auf meine Worte zu beobachten. Während Tamias fast schon unfreundlich antwortete und versuchte das Thema sofort zu beenden bevor es zu weiteren Fragen kam wartete Kaya bis der Rüde zu ende gesprochen hatte und sprach dann, denn Fang nahe meiner Ohren, selbst los und erklärte was damals vorgefallen war. Ich lauschte denn Worten des grauen und hing dann einen Augenblick meinen eigenen Gedanken nach die ich mir auf die Worte machte. Kaya war also der Meinung das er mit dem jungen Wolf namens Tryss eine Art Verbundenheit hatte und irgendwie konnte ich diesen Gedanken sogar nach vollziehen. Nun schob ich meinerseits meinen Fang in Richtung Kayas Ohren.

“Ich kann verstehen was du meinst. Auch ich hatte einst eine solche Verbindung zu … Tay – jedenfalls war ich der Meinung das dies so war. Wusste ich doch auch bevor sie wieder kamen das er nicht bei Ihnen sein würde. So weißt du wenigstens das dem jungen Rüden bisher nichts zu gestoßen ist – jedenfalls hoffe ich das, denn du scheinst Tryss sehr zu mögen, so wie du von ihm sprichst.“

Ich hatte dem grauen Rüden ganz zu Anfang von meinem geliebten Bruder und seinem Schicksal erzählt. Bisher wusste auch nur Kaya etwas davon und darüber war ich froh. Es tat jedes mal weh wenn ich erklären wollte was geschehen war und wieso ich das Rudel meiner Eltern verlassen hatte. Aber ich musste dieser Gemeinschaft eines zu gestehen, sie hatten mich auch niemals danach gedrängt zu erzählen wie ich her gekommen war. Ich wandte meinen Blick gen Himmel, bald schon würde der Mond unseren Weg erhellen und die Sonne ihre Nachtruhe beginnen. Man konnte den Mond bereits als blassen Schemen am Himmel erkennen. Doch auch wenn ich Kaya verstand umso weniger konnte ich die Reaktion Tamias verstehen. Was hatte er mit Tryss und Arkanis dass er so abweisend reagierte? Doch ich wagte nicht zu fragen, hatten doch seine Worte deutlich gemacht das er dieses Thema nicht wollte. Auch war es interessant zu wissen, dass die Wölfin die sie befreit hatten trächtig war. In der Theorie müssten die Welpen mittlerweile auf der Welt sein, war doch der Frühling mittlerweile schon sehr weit fortgeschritten und in den nächsten Wochen würde der Sommer bereits Einzug in das Land erhalten.
Mein Blick wandte sich erneut den Augen Kayas zu. Ich lief fast schon selbstverständlich an seiner Seite denn die Unterhaltungen mit ihm – aber auch den anderen dreien – hatten etwas beruhigendes. Der Regen fiel weiter auf mein Fell und es war nun deutlich schwerer als üblich. Ich hatte mich unbewusst Kayas Tempo angepasst, war dieser doch langsamer geworden als er zu sprechen begann. Meine Rute bewegte sich leicht beim Laufen, denn allem in allem war ich mit der Momentanen Situation doch zufrieden.

[bei Kaya | kurz davor Naminara, Skadi, Tamias]



- Arkanis - 17.05.2011

Kaum hatte die Brut ihren Bau verlassen, da geschah auch schon das, wovor es mich grauste. Die beiden stürmten in unterschiedliche Richtungen und in ihrer torhaften Neugier dachten sie nicht eine Sekunde über ihr Handeln nach. Konsequenzen und Gefahren? So etwas existierte in den Gedanken der Welpen nicht, in meinen kreisten dafür die Ängste. Jedenfalls ließen mir die anderen Wölfe noch Luft zum Atmen… für einen Moment. Der Bann war schnell gebrochen, schneller als mir lieb war. Schon näherte sich eine neugierige Fähe meinem Avis und nur ein paar Herzschläge später lag Tryss auch schon vor Kimya. Musste ich jetzt etwa auch auf diese beiden aufpassen, nicht nur auf die Welpen? Ich kam nicht einmal dazu den Gruß von Dekaja zu erwidern. Meine Augen huschten hin und her, ich drehte mich um mich selbst und war mit der Situation schon jetzt vollkommen überfordert. Das war einfach nichts für mich. Es wurde mir schon jetzt zu viel.

Es half ja alles nichts. Ich musste mich beruhigen und versuchen das Ganze gelassener anzugehen. Der Wald war sicher, den Wölfen hier war zu trauen und ich war der Panik überdrüssig. Schnaufend versuchte ich den Stress aus meinem Pelz zu schütteln und wirbelte dabei erneut eine kleine Staubwolke auf. Die viele Zeit unter der Erde hatte Spuren hinterlassen. Vornehmlich einen grauen Schleier in meinem Fell. Alvarez war der einzige, der sich nicht gleich auf meinen hyperaktiven Nachwuchs gestürzt hatte und ich beschloss seine Ruhe ein wenig für mich zu nutzen. Schnellen Schrittes huschte ich geschmeidig an seine Seite, drehte mich und senkte dabei auch sogleich mein Hinterteil auf die Läufe, die Rute bereits elegant um meine Schenkel schwingend. Ja, so schlecht war das gar nicht. Von hier hatte ich das Treiben hervorragend im Blick und musste mich nicht permanent um die eigene Achse drehen. Endlich blieb mir Luft zum Atmen und auch Zeit um Tryss ein paar Antworten zu schenken.

"Ich möchte behaupten, dass dir beide Welpen durchaus noch Konkurrenz machen könnten. Euch liegt es daher sicher eher als mir, sich diesem Fragen-Contest zu stellen."

Ich beobachtete durchaus zufrieden wie die jungen Wölfe sich vorsichtig und freundlich an die Welpen heranpirschten. Worüber hatte ich mir Sorgen gemacht? Sowohl Tryss als auch Dekaja schienen hundertmal leichter mit den aufgeweckten Miniwölfchen umgehen zu können als ich selbst. Sie schienen das bunte Treiben zu genießen und ich zweifelte nicht an ihrer Aufmerksamkeit. Sie würden die Kleinen sicher nicht aus den Augen lassen und wenn sie sogar zu zweit waren, vielleicht konnte ich dann ja tatsächlich den ausgesprochen schmackhaften Vorschlag annehmen. Ich neigte den Kopf und blickte in das unbewegte Gesicht des Grauen, an dessen Seite ich mich gerettet hatte.

"Wenn Alvarez denn meine Gesellschaft wünscht, so würde ich mir wirklich gerne die Pfoten vertreten und einen Teil meiner Schuld abtragen. Ich wollte ungern noch länger untätig bleiben. Es träge außerdem sicher zu meiner Beruhigung bei, wenn ich das Gebiet selbst einmal erkunden könnte."

Ich schenkte Alvarez einen musternden Blick. Seit der Geburt hatte ich ihn kaum noch gesehen. Sogar noch seltener als Tryss oder Dekaja. Es wunderte mich, dass der stille Rüde bei uns geblieben war, aber es störte mich in keinster Weise. Er hatte sich gemacht. Die kahlen Stellen waren weitestgehend ausgemerzt, nur hier und da war der Pelz des Grauen noch ein wenig unregelmäßig. Außerdem stank er nicht mehr so bestialisch nach Schwefel und Rauch, sehr angenehm dies festzustellen.

"Dir geht es besser, wie ich sehe."

Natürlich wartete ich durchaus auf eine Antwort, aber musste man den anderen dafür die ganze Zeit anstarren? Ich entschied mich, dass dem nicht so war und so beobachtete ich wieder halb skeptisch, halb erleichtert das Treiben gleich vor dem Bau. Jeder der beiden Älteren hatte sich einem er Zwerge angenommen. Oder anders herum, das war nicht in jedem Fall ganz klar. Avis und Dekaja schienen jedenfalls zunächst noch auf erste Schwierigkeiten in ihrer Freundschaft gestoßen zu sein. Dem sanften Lächeln, das sich auf meine Lefzen stahl, konnte ich mich nicht erwehren. Inzwischen war ich mir sicher, dass es schlimmere Gesellschaft für meinen Nachwuchs gab als die beiden Jungwölfe.

[Platz vorm Bau | Tryss, Deka, Alva, Kimya, Avis]



- Kimya - 17.05.2011

Ach, die Welt hier draußen war ja so spannend! Gerade hatte ich das Büschel vor meiner Nase einem weiteren Experiment unterzogen, ich kaute nämlich schon auf den Halmen herum, teste auch gleich, wozu Fang und Zähne so gut waren. Tatsächlich fand ich etwas Neues heraus: Das Kitzeln konnte man also auch auf Nase und Zahnfleisch spüren – interessant! Außerdem schmeckte dieses grüne Zeug gar nicht mal so übel. Genüsslich zerkaute ich die faserigen Halme zu einem weichen Brei. Stolz durchflutete mich, hatte ich doch schon beim ersten Versuch die Nahrungsquelle der Wölfe gefunden. Allerdings machte das Zeug gar nicht satt und war schwer zu kauen. Da waren Mutters Milch und der Fleischbrei aus ihrem Fang doch viel besser gewesen. Wieso fraß man als großer Wolf plötzlich so etwas? Ich bekam bei all diesen Überlegungen nicht einmal die Annäherung des großen Wolfes mit. Als ich mich dann einmal umblickte und unverhofft die riesige Nase auf Augenhöhe vorfand, erschrak ich. Selbstverständlich nur weil ich so überrumpelt wurde! Angst kannte ich ja nicht! Eilig wollte ich zurückweichen und stolperte sogleich über meine erste Entdeckung, das Grasbüschel. Plump landete ich auf dem Hinterteil und jaulte protestierend auf. So sollte das hier draußen aber nicht ablaufen. Als mir dann die Worte der Riesennase zu Ohren kamen war die erste Angst auch schon wie weggeblasen und ich legte neugierig den Kopf schief beim Klang seiner Stimme.

Gras?

Neugierig besah ich die grünen Lanzen um mich her noch einmal und plötzlich in einem ganz anderen Licht. Das war also Gras. Gar kein schlechter Name dafür. Ich fühlte mich befriedigt. Jetzt, da dieses Geheimnis also gelüftete war konnte ich in Ruhe die Nase vor mir betrachten. Rasch ließ sich feststellen, dass sie zu einem Wolf gehörte. Einem von der Größe meiner Mutter, aber er roch ganz anders und seine Stimme unterschied sich ebenfalls. Ein wenig nervös geworden sah ich mich nach Mutter um. Sie saß etwas entfernt, schlug aber keinen Alarm. Die Welt war also noch in Ordnung und ich sogleich wieder beruhigt. Neugierig kroch ich jetzt näher an den anderen Wolf heran, kopierte seine Haltung und legte mich der Länge nach vor ihn hin. Jetzt lagen wir beinahe Nase an Nase. Meine Umwelt blendete ich wieder einmal aus.

"Natürlich kann ich sprechen, ich bin ja kein… Gras! Ich bin Kimya, ein richtig echter Wolf. Du bist auch ein Wolf. Wie heißt du? Woher weißt du denn, dass das Gras ist? Bist du auch so schlau wie Mama?"

Ja, ich musste mich ein wenig bremsen. Ich hätte diesem Wolf hier so viel erzählen können von Mama und Avis. Außerdem nahm ich mir vor ihn auch danach zu fragen, wieso man dieses Gras denn essen konnte, wenn es gar nicht satt machte. Aber das musste warten, denn zum Glück erinnerte ich mich daran, dass Mutter es gerne hatte, wenn man sie auch einmal zu Wort kommen ließ. „Eins nach dem anderen!“, hatte sie dann immer mahnend gesagt. Da ich den Wolf hier ja nicht vergraulen wollte, beschloss ich mich an Mutters Regeln für große Wölfe zu halten. Ich hatte ja Zeit, mein Leben in dieser neuen Welt hatte gerade erst angefangen und ich wollte alles ganz genau kennenlernen. Das würde Zeit erfordern, viel Zeit vielleicht sogar, aber davon hatte ich ja genug. Aufmerksam sah ich nun den großen Wolf vor mir an, auf ein paar gute Antworten hoffend.

[Platz vorm Bau | Nase an Nase mit Tryss | Dekaja, Avis, Arkanis, Alvarez]



- Dekaja - 18.05.2011

Ehe ich überhaupt eine Antwort von Arkanis erhalten hatte, war Tryss schon an mir vorbei gestürmt und hatte sich praktisch vor Kimyas Pfoten geworfen. Verdutzt blickte ich ihm nach, na wenn das keinen Ärger geben würde. Doch als ich rüber zu der Hellen blickte und sah, dass diese keinerlei Anstalten machte sich auf irgend eine Art zu beschweren und sich sogar eingestand, dass es Tryss und mir eher lag, sich mit den vielen bunten fragen der Welpen auseinander zu setzen, als ihr, stieg meine Wertung in Bezug auf die Fähe gleich noch mal.
Die Aussage hätte ich nicht von ihr erwartet und sie ließ sie gleich viel freundlicher Erscheinen. Die Welpen schienen einen positiven Einfluss auf die Ältere zu haben, was mich doch sehr erfreute. Ich warf ihr einen freundlichen Blick zu, meine Ohren zuckten und dann hielt ich es nicht mehr aus. Ich drehte mich wieder und bemerkte plötzlich den kleinen Fratz vor meiner Nase, der genau in diesem Moment den fang öffnete und losfiepte.

Huch, wo war der denn plötzlich hergekommen. Gespielt empört ließ ich mich mit meinen Vorderpfoten nieder. Mein Hinterteil, mit freudig wedelnder Rute, hing jedoch in der Luft.
Ich zog Kopf ein wenig zurück und machte eine Andeutung, als wollte ich ihn anspringen und zeigte leise spielend und knurrend meine Zähne. Einen Augenblick behielt ich diese Haltung bei, dann ließ ich mich lachend zur Seite fallen und drehte mich kullernd auf den Rücken. Ich hatte mir in Gedanken immer ausgemalt, wie sie sein könnten und ehrlich, ich hatte bisher kleine Welpen gesehen. In meinem Rudel waren mein Bruder und ich der letzte Wurf gewesen. Gott, die waren so winzig, ob die kaputt gehen konnten?
Meine Augen waren auf Avis fixiert, Schalk glitzerte in ihnen.

„Du bist aber mutig Kleiner…“


Meine Stimme hielt ich so, als hätte er mich zu Tode erschreckt. Gut, okay, irgendwie hatte er mich schon erwischt und ich hatte ihn nicht mitbekommen, aber wer konnte diesen süßen Fratz böse sein? War das überhaupt ein Kleiner? Oh je…..schnuppernd zog ich die Luft ein, aber wirklich sicher war ich mir da nicht. Sollte ich fragen? Nein, lieber nicht. Würde nur wieder Ärger geben. Mein Kopf war nun etwa in seiner Höhe und ich stupste ihn frech aber sanft an.

„Ich bin Deka…hast du auch einen Namen?“


Aus dem Augenwinkel konnte ich sehr genau sehen, dass sich Tryss mit dem anderen Welpen bekannt machte. Kimya nannte er sich. Ein toller Name. Das hatte die ältere Fähe gut gemacht. Meine Rute wedelte freudig, als ich genau in diesem Augenblick die Worte der Fähe vernahm…sofort setzte ich mich auf, schaute sie fast ungläubig an…

„Du lässt uns auf sie aufpassen???“

Vollkommen erstaunt brach diese frage aus meinem fang hervor. Das war ein größerer Vertrauensbeweis, als ich jemals erwartet hätte. Ich brauchte Arkanis Dank eigentlich nicht und sie hatte sich bei mir auch keine Schuld aufgeladen. Ich war ganz freiwillig hier und hatte viel Spaß gehabt und so viel Neues gelernt. Es war so viel mehr passiert, als ich jemals erwartet hätte seit meiner unfreiwilligen Berg und Tal-Aktion.

[liegt vor Avis, spielend || Alva, Kanis, Tryss und Kimya]



- Skadi - 20.05.2011

Wie in Trance lief ich neben Tamias und Naminara. Es war wohl nur das Fell ihrer, das mich den Weg fortsetzen lief und mich führte. Meine Pfoten bewegten sich automatisch, ohne, dass ich sie willentlich steuerte. Die Worte Tamias und Kayas nahm ich nicht wahr. Ich hörte ihre Stimmen, irgendwo, als wären sie ganz weit entfernt, aber Worte konnte ich nicht verstehen. Ich wollte sie in diesen Moment nicht verstehen. Ich wollte in diesen Moment auch über nichts nach denken. Und so paradox es auch klang, dachte in in diesem Moment über nichts nach. Leere war in meinem Kopf. Bedrückende, einklemmende und selbstzerstörische Leere. Kein Gedanke, kein Bild, kein Wort. Nur das Gefühl, nichts wert zu sein und alles falsch gemacht zu haben.
Ich hätte nie gedacht, dass mich nur ein Gedankengang wieder so in die Vergangenheit reißen kann. Denn genau mit dieser Stimmung hatte ich viele Monde zu kämpfen gehabt. Ich hatte kein Hunger und kein Durst verspürt. Mein Fell war sprode und verfilzt gewesen. Knochen und Rippen hatten sich sichtlich auf meinem Körper abgezeichnet und ich weiß bis heute nicht, was mich zu dem Entschluss gebracht hatte wieder weiter zu machen. Sicher war jetzt, dass es irgendetwas mit Verdrängung zu tun gehabt haben muss. Nie hatte ich mit jemanden darüber gesprochen und nie konnte ich meinen Verlust verarbeiten. Wollte ich denn das überhaupt, wenn mir das noch jetzt so die Pfoten von dem Boden reißen?

Erst als Naminara und Tamias ihre Nasen in meinen Hals und Nacken drückten, holten sich mich in die Gegenwart zurück. Ich blickte auf. Und in diesem Moment war ich froh, dass ich nicht alleine war. Dass hier Wölfe waren, die mich als dazugehörig empfanden. Und dies war der Augenblick, in dem ich mich das erste Mal selbst dazugehörig empfand. Und glücklich schätzen konnte, diese Wölfe getroffen zu haben.

Die letzten Worte Velvets vereppten in meinen Ohren. Kaya mochte Tryss? So hatte ich es nicht erleben können, aber ich wusste nicht, was war, bevor ich dazu gestoßen war. Ich wollte jetzt aber auch keinen Einwand einbringen, denn dazu fühlte ich mich gerade zu kraftlos - und ich wusste nicht, was zuvor gesprochen wurde.
Mein Blick gat wieder dem Boden. Ich wünschte mir eine Rast. Eine Pfütze, aus der ich Wasser schöpfen konnte. Eine kurze Pause, um mich zu aklimatisieren.

[Neben Naminara und Tamias, Velvet und Kayakurz dahinter]



- Alvarez - 20.05.2011

Ich beobachtete von meinem Platz aus stumm das Treiben der kleinen Familie. Arkanis schien mir dabei ein wenig überfordert, die beiden Rabauken wirklich im Auge zu behalten. Zumindest wirkte es auf mich so, als sie sich im Kreis drehte, während die Nussbraunen Augen ruhelos die Welpen suchten, die kaum aus der Höhle waren und schon ihren eigenen Weg gingen. Amüsiert sah ich mit an, wie der eine Dekaja versuchte anzuknurren, was merklich missglückte. Meine Lefzen verzogen sich daraufhin zu einem kaum merklichen Lächeln. Unbeschwert und noch so unschuldig war das bisherige Leben der kleinen Wölfe und das sollte vorerst so bleiben. Doch für wie lange konnten sie den Nachkommen Arkanis wirklich diese trügerische Sicherheit geben? Die Menschen blieben nicht untätig und ich wollte gewiss nicht, dass die beiden Rüden die wirkliche Grausamkeit der Welt so früh erblickten. Es mochte zwar schon einige Zeit her sein, aber auch ich war einst ein kleiner Wolf. Übermütig und Stolz. Meine kleinen Augen hatten diese Welt erkunden wollen. Mein kindlicher Geist spielte mir eine Sicherheit vor, in der ich den Gedanken faste, dass Nichts und Niemand uns aufhalten könnte. Irgendwann jedoch fällt diese Illusion einfach in sich zusammen und es waren schmerzliche Erinnerungen damit verbunden.

In meinem Gedankenweg, hatte ich erst gar nicht mitbekommen, wie sich das Muttertier aus der Unruhe der Welpen entzog. Erst als sie sich neben mir niederließ, sah ich sie kurz an. Unruhe und Zweifel schienen ihr Dasein im Moment zu überschatten. Ob sie sich fragte, ob sie eine gute Mutter sein würde? Ich wusste nicht, inwieweit die herbstfarbene Wölfin Erfahrungen gesammelt hatte, ob sie jemals mit Welpen zu tun gehabt hatte. Ehrlich gesagt…ich wusste über ihre Vergangenheit nichts großartig, aber hatte ich denn in der letzten Zeit gefragt? Nein. Und das aus gutem Grund. Bei unserer ersten Begegnung, war es schnell dazu gekommen, dass wir beide bemerkten, dass keiner von uns gerne über das Vergangene ein Wort verlor. Das Thema war fallen gelassen worden und bis jetzt nicht mehr aus dem schweigsamen Grab gehoben. Auch jetzt schien mir nicht der passende Moment dafür, denn Arkanis hatte genug mit ihren Jungtieren zu tun. Auf ihre Entscheidung hin, dass sie sich die Läufe vertreten wollte, nickte ich.

„Gerne spiele ich für dich den Aufpasser.“

Brummte ich dann und kam nicht umhin, der braunen Fähe neckisch in die Wange zu zwicken. Ein kurzer Moment, in dem ich nicht der verschlossene, mürrische Rüde war, sondern mich ausnahmsweise verhielt, als würde man sich nicht mehr fremd sein und daher etwas mit Schabernack spielen. Als sie dann auf mein Äußeres zu sprechen kam, legte sich mein Kopf in eine leichte Schräge, als hätte ich anfänglich nicht verstanden. Doch ich hatte Arkanis Worte sehr deutlich vernommen.

„Ja, die Zeit ist gut darin Spuren zu vernichten. Und jetzt brauchst du auch nicht mehr die Nase rümpfen, wenn du mir zunahe kommst. Allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich das wirklich als etwas Positives sehen sollte.“

Tja, ich war eben wie ich war. Und warum sollte ich mich der Wölfin anders gegenüber verhalten, als zuvor? Nur weil sie nun Mutter war? Sie würde früh genug ihre Privilegien ausnutzen dürfen, da musste ich sie nicht jetzt in Federn kleiden, als könnte jeder Satz sie zerbrechen.

[sieht den Welpen zu l neben Arkanis & spricht zu ihr]



- Avis - 20.05.2011

Mit großen Augen schaute ich die Wölfin vor mir an. Kimya hatte ja schon einen Spielgefährten gefunden, während ich noch versuchte die fremde Wölfin zu erschrecken. Doch auch als ich ihr meine Zähne zeigte änderte es nichts an der Situation. Vielleicht war die fremde Wölfin vor mir garkein Feind, und deshalb machte es ihr nichts aus, dass ich versuchte sie anzuknurren? Zwar wollte ich nicht aufgeben, musste mir dennoch eingestehen das es weiter nichts bringen würde. Also betrachtete ich nun die Fähe vor mir. Sollte ich es jetzt auf die nette, süße art versuchen? Ich meine, sie an mich 'zu binden' ? Nun, so gemeint war es eigentlich nicht, wollte ich lediglich ihre Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Wobei mir das ja eigentlich schon längst gelungen war. Kurz fiel mein Blick also hinüber zu Kimya und den Wolf, der sich vor ihm befand. Er hatte seinen Spaß, irgendwie, mit diesem grünen Zeug. So wollte ich gleich darauf ebenfalls dorthin stürmen, doch fesselte mich die Anwesenheit der Fähe vor mir. Es wäre einfach unhöflich gewesen sie so da stehen zu lassen - so etwas hatte Mutter uns schon vor einigen Tagen erklärt. Also drehte ich meinen Kopf wieder zu ihr und machte erneut große Augen. Was war das, was die Fähe da machte? Wollte sie mich angreifen? Aber ... aber sie war doch so freundlich gewesen. Kurz war ich verwirrt, schielte zu Arkanis, bemerkte dann aber wie sie sich zur Seite fallen lies. Vielleicht wollte sie nur spielen? Freudig wackelte meine Rute in der Luft hin und her,meine Pfoten versuchten die Schnauze der großen zu berühren. Puh! Ganz so einfach wie es aussah war es doch nicht, so fühlte ich mich stolz, als sie mich als mutig bezeichnete. Aber was war das überhaupt? Als sie so auf ihrem Rücken lag, legte ich trotzdem meine Pfote auf ihre Nase und legte den Kopf leicht schief. Konnte sie mich sehen? Konnte sie mich sehen auch wenn sie so falsch herum lag?

Oh ja, ich weiß. Was ist das?

Vermutlich wirkte das nun ziemlich komisch auf die Fähe, doch war ich es wohl - das was sie sagte. Es war etwas gutes, bestimmt, ganz bestimmt! Als sich plötzlich die Nase der Wölfin bewegte nahm ich sogleich meine Pfote wieder hinunter. Ah! was war das gewesen? Leicht irritiert fiel mein Blick wieder auf meine Mutter, die sich zu einem anderen Wolf gesellt hatte. So viel neues ...

Avis!

platzte es aus mir heraus. Ja, Avis, dass war mein Name. Aber der Name der Fähe, Deka, war auch nicht schlecht. Eigentlich war kein Name schlecht. So viel neues war auf dieser Welt, hier draußen, und auch so vieles, dass mich irritierte. Wieso setzte sich Deka plötzlich auf? Nur, weil sie ein paar Worte meiner Mutter vernahm? Was sollte das schon wieder? Irgendwie verstand ich kein Wort von dem, was die beiden großen Wölfe da sprachen.

Worum geht es?

Mein Blick war neugierig und er pendelte von Deka immer wieder zu Arkanis und zurück. So viele Antworten!



[Platz vor dem Bau | vor Dekaja | Tryss, Kimya, Arkanis, Alvarez]