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Passus III - Eine ungewollte Unterbrechung - Druckversion

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- Skadi - 01.11.2011

Ich lächelte Velvet an. Zu lustig war der Gedanke, wie wir eine ordentliche Kommunikation führten, während wir jeweils einen Rüden nicht verstanden. Bildlich gesehen hatte ich einen Cartoon vor den Augen. Dann schweifte ich ab, als ich eine Regung im Augenwinkel bemerkte. Tryss wich zurück. Kaya redete und redete und redete noch mehr. Tamias war still. Irgendwie schien es da drüben nicht so zu laufen, wie die drei es sich vorgestellt hatten. Innerlich machte ich mich sogar bereit, im Falle eines Kampfes dazwischen zu gehen.
Dann zuckten meine Ohren wieder zu Velvet. Sie stellte eine Frage, die ich eben selbst ganz kurz angedacht hatte. Aber ich hatte keine Antwort, keine richtige zumindest. Ein leises säufzen entrann meinem Maul.

"Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht. Ich glaube nicht, dass Tamias sich auf irgend etwas einlassen wollen würde. Wir haben zwar einen guten Draht zu einander, einen sehr guten würde ich sogar sagen - aber ich verstehe ihn nicht immer. Und ich weiß auch gar nicht, ob ich noch fähig bin eine Gefährtin zu sein."

Ich lachte über mich selbst. Das tat ich aber auch nur, um meinen Scham und meine Trauer die dahinter ruhte zu verstecken. Nach dem, was mir passiert ist, wusste ich wirklich nicht, ob ich noch lückenlos vertrauen konnte. Oder mich komplett auf jemanden einlassen konnte. Ich trauerte meinen ehemaligen Gefährten nicht in dem Sinne hinterher, dass er mir an meiner Seite fehlte. Aber ich trauerte dem vertrauten und dem Gefühl hinterher.
Wieder sah ich zu den Rüden und Velvets nächsten Worte trafgen genau das, was ich gerade dachte. Ich atmete ein Mal tief durch, und dann legte ich mich auf den Boden. Ich wollte meine Muskeln etwas entspannen und nicht weiter auf 'Angriff gepolt' sein. Die Rüden würden doch wenigstens jetzt und vor den Welpen den Verstand haben und sich nicht gegenseitig verjagen wollen.

"In dieser Situation kann ich Tamias zum Beispiel gar nicht einschätzen."

grummelte ich vor mich hin und sah zu Velvet auf.

[Bei Velvet]



- Dekaja - 01.11.2011

Eigentlich hatte ich nicht mehr daran geglaubt, aber nachdem ich den kleinen Rüden lange Zeit einfach angesehen hatte und er offenbar keine Anstalten mehr machte wie ein bockiges Hündchen davon zu laufen keimte wieder Hoffnung in mir auf. Vielleicht hatte ich diesmal endlich einen Weg gefunden, dass Avis Verstand, dass es mir erst war und kein albernes Spiel. Wenn das so klappte, musste ich mir diese Taktik wirklich merken, die konnte wohl noch von großen Nutzen sein, so mutig und furchtlos wie dieses Exemplar eines Miniwolfes hier vor mir lag. Avis schien eine ganze Weile zu überleben, wie er reagieren sollte, erstaunlich für ein solch kleinen Krümel, aber ich wartete einfach ab und wurde schließlich belohnt. Belohnt mit einem leichten Nicken, nachdem er sich überzeugt hatte dass auch niemand uns sah. Welpen. Ich musste mir echt ein Grinsen verkneifen. Er hätte das bestimmt nicht lustig gefunden und wäre wieder beleidigt weg gegangen und das konnte ich mir nun wirklich nicht erlauben.

Mein Blick schwankte kurz von Arkanis und Kimya zum entfernten Szenario mit Tryss als ich plötzlich Avis Gähnen vernahm. Es war klar, dass die Powerfussel irgendwann mal müde werden musste, auch wenn sie das wohl keinem eingestanden hätte. Ich hob meinen Kopf und schleckte den Kleinen einmal über die Lefzen.

„Wie könnte ich das vergessen, du wirst es mir bestimmt oft genug noch beweisen.“

Ich hielt meine Stimme so, dass es ganz überzeugend klang und schaute in ein müdes Welpengesicht. Es wäre eigensinnig gewesen den Kleinen noch dazu zu überreden zu Tryss zu gehen und wahrscheinlich würde ich Tryss auch später noch ausquetschen können. Das Wohl der Welpen war wichtiger und es war die beste Entscheidung jetzt einfach hier zu bleiben. Ich ließ ebenfalls meinen Kopf auf die Pfoten fallen und schaute den Rüden an.

„Nein, ich bin auch müde, lass uns ausruhen.“

Eine leise Feststellung bevor ich einfach die Augen schloss. Meine Ohren hingegen waren gespitzt, ich versuchte jedes Geräusch zu filtern und war trotz meiner ruhenden Position immer Angriffbereit, aber ich wollte dem Kleinen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, also stellte ich mich schlafend.

[liegt bei Avis etwas abseits vom Geschehen]



- Velvet - 01.11.2011

Als Skadi ebenfalls den Blick auf die drei Rüden heftete machte ich es ihr nach. Auch mir fiel es schwer einzuschätzen was dort vor sich ging, da ich ja auch Tryss gar nicht kannte bisher. Ich wusste nur eines mit absoluter Sicherheit und das war, was Kaya's Redeschwall zu bedeuten hatte. Wir hatten zwar nicht oft über das Thema Tryss gesprochen, doch es war klar das er dem jungen Rüden keine Vorwürfe machen würde, so war Kaya einfach nicht und ausserdem vermisste er den Rüden dazu viel zu sehr. Doch Skadis Worte rissen mich aus meinen Gedanken und so blickte ich diese wieder an und lächelte leicht.

„Dann hoffe ich mal, dass euch beiden irgendwann klar wird was zwischen euch ist. Zwar reden Kaya und ich auch nicht viel darüber aber bei uns scheint es da schon deutlicher zu sein.“

Ein leises Lachen begleitete meine Worte ehe ich die Worte der anderen erneut hörte und meinen Blick von ihr kurz zu den drei Rüden wandern lies. Ich konnte verstehen dass es ihr überhaupt nicht gefiel was dort vorne zu sich ging doch genau so wenig wie ich es glaubte, glaubte sie auch nicht daran das es Ausahnden würde – ich hoffte einfach das wir recht behalten würden.

„Das fällt mir in diesem Moment mit Kaya einfacher. Ich kann mir durchaus vorstellen warum er gerade so viel auf Tryss einredet. Ich war damals nicht dabei, aber ich weiß das Kaya dem jungen Rüden keine Vorwürfe machen wird.“

Ich hoffte ja irgendwie schon das meine Worte die braune neben mir beruhigen würden. Für sie war es gewiss schlimmer, wo sie ja auch den für mich Fremden bereits kannte. Hauptsächlich machte ich mir Sorgen um Kaya und auch zu einem Teil um Tamias, denn egal wie wenig wir uns verstanden so waren wir doch in den letzten Wochen Reisegefährten geworden und so was verband einen dann doch irgendwo. Ausserdem waren hier irgendwo noch Welpen zu gegen, dass erkannte man bereits an den Gerüchen die durch Wind und die anderen Wölfe hergetragen worden waren und ich vertraute darauf das sich die drei so unterschiedlichen Wölfe um derentwillen bereits vertragen würden – oder es wenigstens nicht eskalieren lassen würden.

„Ich bin gespannt was das Gespräch ergeben wird. Jedenfalls glaube ich dass es für alle besser wäre wenn dieser Streit endlich beigelegt werden würde.“

[bei Skadi || unterhält sich mit jener]



- Skadi - 02.11.2011

Ich legte meinen Kopf auf den Boden ab und schloss kurz die Augen. Mein warmer Atem erwärmte meine Pfoten und die Luft um meine Nase herum. Meine Ohren zuckten jede Mal, wenn Velvet etwas sagte und ich ließ sie erst ein Mal aussprechen. Zwei Themen gleichzeitig zu behandeln empfand ich in dieser Situation zu kompliziert. Ich ließ Velvets Worte in meinen Ohren wieder Hallen. Dann erhob ich meinen Kopf.

"So hätte ich Kaya zum Beispiel gar nicht eingeschätzt! Ich hatte mir vorgestellt, dass erst ein Mal eine Standpauke kommt und dann ein Friedensangebot. Tryss ist jung und Dickköpfig. Er lässt sich nicht auf sein Alter reduzieren und schon gar nicht ungerecht behandeln. Und Tamias. Ihn verstehe ich in dieser Situation gar nicht. Aber ich denke das liegt daran, dass er damals direkter dabei war als ich und..."

Ich unterbrach kurz, um die kommenden Worte zu sortieren.

"... Ich mag Tryss. Und ich verstehe den ganzen Streit nicht. Ich glaube deswegen kann ich Tamias nicht verstehen. Weil ich es einfach nicht will. Weil es für mich nur dickköpfiges, besserwissendes und streitsüchtiges Verhalten war. Damals."

Mit einem neuen Ansatz versuchte ich es deutlicher zu machen. Ich wusste nicht, ob es mir gelang.
Dann setzte ich mich wieder auf. Kurz beobachtete ich das Geschehen der Rüden, ehe ich auf stand, mich vor Velvet stellte und letzendlich da hin setzte.

"Wenn wir die weiter beobachten und versuchen zu analysieren, dann werd ich noch Wahnsinnig. Wir werden die Entscheidung sicher bald erfahren und dann können wir auch erfragen, warum es so lange dauert!"

Stellte ich ganz trocken fest und versuchte so über Velvet hinweg zu bestimmen, dass wir uns nun auf unser Gespräch, und nicht das der Rüden, konzentrierten.
Was nun mit wem hier Pärchenmäßig zu erwarten wäre war geklärt. Nun musste ien neues Thema her, damit keiner zu Schweigen anfing.

"Warst du schon lange alleine unterwegs, als du zu uns getroffen warst? Ich möchte mich überhaupt erst ein Mal entschuldigen, dass ich dich da so angegangen bin."

Ein lächeln bestätigte die Aussage und sie unterstrich das Friedensangebot, als sie spielerisch eine Pfote hebte und kurz winselte. Dann saß sie wieder aufrecht, mit einem bleibenden, warmen Lächeln auf den Lefzen.
Bisher war Velvet für sie die gewesen, die Kaya ablenkte. Die ihn davon ab hielt, Streitereien an zu fangen. Aber jetzt war ihr bewusst geworden, dass hinter dem hübschen Fell auch ein recht netter Charakter zu sein schien. Und das sie ihr geholfen hatte, mit nur so wenigen Worten, Kaya aus etwas anderen Augen zu sehen. Nicht nur als den herrischen Rüden.

[Bei Vel]



- Tryss - 02.10.2012

Es war ein brüchiger Frieden, den die drei Rüden schlossen. Doch die Haltbarkeit stand zunächst im Hintergrund. Wichtig war, dass es einen Frieden gab und die kleine Gemeinschaft gemeinsam weiterreisen würde – und die Welpen nun noch mehr Augen hatten, die auf sie achten würden. Zu diesen Augen gehörten auch Naminara und Kheran, die sich zunächst entschlossen die Gruppe zu begleiten. Es dauerte zwar einige Tage, bis Arkanis genug Vertrauen gefasst hatte, damit auch sie sich den jungen Rüden nähern konnten. Doch am Ende waren sie nicht anders als alle anderen. Einsam, allein und auf der Suche nach ein wenig Frieden.