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Passus III - Eine ungewollte Unterbrechung - Druckversion

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- Tryss - 29.08.2011

Spielleitung für Naminara und Kheran


Der Rüde und die Fähe atmeten gemeinsam, wenngleich unbewusst ein wenig erleichtert auf. Keine erneuten Anfeindungen, keine entblößten Zähne sondern ein ruhiger Ton, auch wenn er von Tamias' Seite keine wirkliche Freundlichkeit erkennen ließ. Doch Kheran hatte nichts anderes erwartet, als dass man ihm weiterhin mit Misstrauen begegnen würde. Nicht, nachdem die Fähen ihn zuvor bereits auf eine ähnliche Weise empfangen hatten. Er nickte also, als Zeichen, dass er verstanden hatte und setzte dann an die Frage des Rüden zu beantworten.

Ich möchte mit euch reisen, weil ich ein Wolf bin. Ich bin niemand, der die Einsamkeit schätzt und bin auf der Suche nach Gesellschaft. Ich weiß nicht, ob ich ewig bleibe, aber ich möchte euch ein Stück begleiten, um Gesellschaft zu haben und herauszufinden, ob wir es vielleicht länger miteinander aushalten können."

Er nickte unterstreichend. Vielleicht konnte er dem Rüden auf diesem Weg auch zeigen, dass man ihm vertrauen konnte und keine Gefahr darstellte. Bis dahin machte Kheran sich darauf gefasst, dass man ihn im Auge behalten würde.

Währenddessen lauschte Naminara, wieder schweigend, denn was hätte sie noch sagen sollen? Sie schien ein wenig stolz, weil ihre Worte dazu beigetragen hatten die Situation ein wenig zu beschwichtigen, wie ihr schien. Und Velvets Vorschlag gefiel ihr im Gegensatz zu den anderen beiden doch recht gut. Die drei konnten Kaya suchen gehen, sie würde den Fremden "bewachen". Das erschien ihr die Gelegenheit den Rüden, der ihr so bekannt vorkam, ein wenig näher kennen zu lernen.

"Ich könnte mit Kheran hierbleiben, während ihr Kaya aufsucht und ihn unterrichtet. Wenn wir nachkommen sollen, könntet ihr nach uns rufen. Und ich heule, wenn ich unerwartet in Gefahr geraten sollte. Ihr seid nicht weit entfernt, also sollte das kein allzu großes Risiko sein."

schlug sie vor und blickte die drei Wölfe bei sich erwartungsvoll an. Sie mochte den Vorschlag. Und auf dem Weg zu Kaya hätten die drei vielleicht endlich die Gelegenheit ihre Streitigkeiten einmal auszudiskutieren - und hoffentlich endlich beizulegen.



[bitte nicht mehr direkt anspielen]



- Dekaja - 29.08.2011

Zunächst schien ich ja noch Hoffnungen zu haben, dass mein versuch den kleinen Fellball zum Bleiben zu überreden glücken würde, auf jeden fall erntete ich einen hoffnungsvollen Blick und sogar der kleine Pinsel an seinem Hinterteil bewegte sich freudig, zumindest einen Augenblick. Dann schien ich irgendetwas Falsches gesagt zu haben, denn plötzlich drehte sich der kleine Knips einfach weg, ignorierte mich, schaute mich nicht mal an. Verdammt. Ich war wirklich keine gute Babysitterin, wie auch, ich hatte keine Ahnung wie die funktionierten, zumindest schienen sie doch irgendwie ganz anders zu ticken als ich selbst, oder Tryss, irgendwie kompliziert. Mein Blick huschte von Avis, der mich nun keines Blickes mehr würdigte zu Kimya, der nun irgendwie einen selbstgefälligen Eindruck machte. Hmm, irgendwas lief hier ganz eindeutig falsch. Zumindest blieben beide Welpen erstmal da, also warf ich meinem Freund nun einen Blick zu, vielleicht konnte er schlichten? Ich hatte doch keine Ahnung von so was! Etwas Hilfe suchend wirkte mein blick wohl doch, bis Tryss sein Maul aufmachte und mir buchstäblich die Kinnlade runter klappte. Meine Ohren mussten mir grad eindeutig Streiche spielen und ich schüttelte sogar einmal den kopf, doch seine Worte klangen ganz deutlich in meinen Gedanken, wie bitte, spinnte der etwa?!?

Avis hatte sie Worte offensichtlich auch vernommen, denn ein Fiepen entwich seinem Maul und somit zog er wieder meine Aufmerksamkeit auf sich. Klasse Idee Tryss. Es war bestimmt ganz clever des Welpen Selbstbewusstsein zu zerstören und ihn anzustacheln. Arkanis würde und töten, ganz bestimmt, ich könnte mir doch eigentlich gleich ein Loch buddeln. Trotz der letzten Wochen war mir die ältere Fähe immer noch irgendwie unheimlich, obwohl ich mich entschlossen hatte zu helfen, aber das hätte ich sicherlich niemals getan, wenn Tryss nicht in meiner Nähe geblieben wäre. Als Tryss großspurig weiter redete sah ich noch, wie sich klein Fellball mit erhobenen Pinselschwanz an mir vorbei drängelte und Richtung Wald huschte. Wunderprächtige Idee. Meine Augen zogen sich zu zwei Schlitzen zusammen, während ich Tryss mit einem strafenden Blick tadelte. Wurde er als Welpe auch so behandelt? Komische Erziehmethode! Ein leises Knurren entwich meinem Fang, mir gefiel das alles irgendwie ganz und gar nicht. Was nun? Hinterher? Warten? Beten? Hoffen? Ich fing den leicht panischen Blick von Kimya ein, der erwartete eindeutig eine Entscheidung, oder Reaktion, oder was auch immer, verdammt, ich wusste doch selbst nicht mal wo ich mich befand, keine Ahnung wo Arkanis war und wenn ich Avis aus den Augen verlor, würde ich den bestimmt auch nie wieder finden, irgendwie war mein natürlicher Orientierungssinn kaputt, nicht angeboren, abhanden gekommen, unterentwickelt, keine Ahnung.


Ohne weiter darüber nachzudenken drehte ich mich um und setzte ihm nach, schlug aber nach wenigen Sprüngen einen anderen Weg ein und verschwand im Gebüsch, um Avis nun parallel zu begleiten und dann den weg abzuschneiden, mir schwebte auch schon eine Idee im Kopf herum, wie man den kleinen wieder wohlwollend stimmen konnte, aber dazu musste ich mich beeilen, Arkanis würde sicher nicht mehr lange weg bleiben. Kurz nachdem Avis gänzlich aus dem Blickfeld der anderen beiden Wölfe verschwunden war und nicht mit mir rechnete tauchte ich vor ihm auf, schnappte ihn mir und zerrte ihn ins Gebüsch.

„Pssst, ganz leise“

Meine Stimme hatte einen ganz verschwörerischen Tonfall angenommen und ich lag flach auf dem Boden, damit ich dem Welpen keine Angst machte.

„Wenn du Tryss beweisen willst, dass du ein großer Rüde bist, dann musst du ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen, vorhin hatten sie uns überrascht, wollen wir sie jetzt überraschen und überfallen?“

Irgendwie war das grad mein einziger Einfall den Kleinen irgendwie abzuhalten seine Mutter zu suchen.

„Deine Mama wäre bestimmt stolz und Tryss und Kimya rechnen damit sicher nicht.“

Ein letzter Versuch, entweder er funktionierte oder nicht, wenn nicht sollte Tryss sich gefälligst was einfallen lassen, immerhin war er ja Schuld an dem Schlamassel, jawohl!



[Im Unterholz mit Avis, Kimya und Tryss in der Nähe]



- Tamias - 30.08.2011

Zwanghaft unterdrückte ich einen Seufzer. Es war zum Hunde hüten. Jetzt sollten wir auch noch zu Kaya gehen ? Am besten noch in versammelter Mannschaft. "Hey Kaya, wir haben hier jemanden mitgebracht. Der gehört jetzt zu uns. Guck mal wie süß er ist." Ich konnte es mir schon bildlich vorstellen. Und wie Arkanis reagieren würde, geschweige denn von Alvarez´ Reaktion. Sie wären bestimmt hell auf begeistert. Diese Fähe brachte mich noch zur Weißglut mit ihren Einfällen.
Doch wenigstens Skadi schien ihre Meinung nicht zu teilen, sie setzte sich demonstrativ hin. Das hatte ich verstanden. Mit ihrem Schweigen tat sie mir einen riesigen Gefallen. Vielleicht war sie die Einzige hier unter diesen Wölfen die mich ansatzweise versteht. Doch das war mutmaßerei.
Als Naminara vorschlug mit Kheran zurück zu bleiben, machte sich ein mulmiges Gefühl bei mir breit. Sie alleine mit dem Fremden? Es war ihr Wunsch, welchen ich ihr auch gar nicht abstreiten wollte. Das war auch gar nicht das Problem. Ich... ich sollte vielleicht aufhören Probleme zu sehen wo gar keine sind. Vielleicht kannten die beiden sich aus vergangenen Zeiten, vielleicht wollten sie einfach nur reden. Naminara hatte hier in dieser Gruppe noch nie etwas eingefordert, noch nie sich beklagt, ich gönnte ihr die Zweisamkeit mit dem Rüden. Auch wenn dieser mir nicht unbedingt sympatisch zuvor gewesen war. Seine folgenden Worte jedoch, entschärften meine Skepsis ein wenig. Irgendwo war es verständlich. Also gut.

"Okay. Wir werden sehen."

Das war sowas wie ein Friedensangebot meinerseits. Mein Urteil über den Wolf wird warten müssen.

"Wir sollten nicht alle auf einmal zu Kaya. Zwei weitere Wölfe sind dort. Ein Rüde und eine Fähe. Die Fähe hat Welpen und ihre Sinne sind geschärft. Sie würde es vielleicht wie eine Bedrohung sehen, wenn wir alle auf einmal auftauchen."

Ich überlegte kurz. Kaya, Arkanis und Alvarez kannten mich bereits am besten von allen hier. Vielleicht war es sinnvoll vor zu gehen, dann Velvet und dann Skadi. Somit hatten die beiden Grauen ihre Ruhe. Ein ungutes Gefühl hatte ich nicht. Wenngleich auch Skadi hier bleiben könnte. Falls der Rüde doch kein Lamm war, waren sie zu zweit stärker.

"Ich gehe vor, mich kennen sie am besten von uns. Velvet bleibt ein Stück hinter mir, sodass wir versetzt ankommen. Das dürfte nicht so bedrohlich wirken. Was du, Skadi, machst sei dir freigestellt. Wenn du mit kommen möchtest, folge ebenfalls ein Stück weiter hinten von Velvet. Okay?"

Ich fand, das klang nach einer realtiv guten Idee. Mein Blick glitt in Richtung Kaya.

[Macht Vorschlag / entspannter]



- Kaya - 30.08.2011

Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, genoss ich den Moment ohne die anderen auch irgendwie. Ich mochte Tamias, Velvet und die restlichen Wölfe, aber irgendwie tat uns das ständige hängen aufeinander (gut, Kalauer: „besser als aneinander“) einfach nicht gut, so dass ich erneut leise seufzte, noch ehe meine beiden Gegenüber überhaupt eine Reaktion auf meine Worte hatten zeigen können.
Erst der fremde Rüde riss mich aus den aufkommenden Gedanken, als er Arkanis nach dem Lied der Wölfin fragte. Ich bedauerte nur einen kurzen Moment dass er nicht mich gefragt hatte und wollte gerade darüber nachdenken, ob wir Arkanis darüber aufgeklärt hatten, worum es eigentlich ging, da ergriff die Braune schon selbst die Initiative. Und das mit Worten die ich – alter Rüdenfreund wie ich scheinbar war – von einer Fähe nun nicht unbedingt erwartet hätte. Ich wollte allerdings nicht so weit gehen und die neugewonnene Weisheit auf ihre Mutterschaft schieben, denn die war sicher anstrengend, nicht aber allgemeinbildend.

„Mhm.“ machte ich auf den ersten Teil ihrer Aussage hin nur und nickte dazu bestätigend. Sie hatte ja nicht Unrecht: Rudeltiere waren wir nunmal und ein jeder hatte dieses Gefühl im Blut, dass er links und rechts seiner selbst Fell sehen und spüren wollte. Natürlich gab es Einzelgänger, die Ausnahmen halt, die dies eben nicht brauchten – oder aber nur so taten als bräuchten sie es nicht. Aber im Grunde seines Herzens war doch jeder Wolf ein leidenschaftliches Rudeltier.

Ich merkte Arkanis an, dass sie mir gerne weiter Auskunft gegeben hätte, doch der fremde Rüde verlangte nun, wie bereist erwähnt, Auskunft und Arkanis schien bemüht ihm jene auch geben zu wollen. Ich sah nichts, was dagegensprach, zumal ich so meine Worte noch weitere Minuten gären lassen konnte, auf dass ich wenigstens dieses eine Mal auch die richtigen fand – einst im Gespräch mit Tryss, wobei „Gespräch“ der Bezeichnung Hohn spottete, hatte ich dies definitiv nicht getan – aber da hatte ich auch nicht so wohlüberlegt agiert wie jetzt sondern eher in affektartiger Handlung.

Schließlich endete Arkanis mit ihrer Aussage und richtete ihren, auch nach aussen hin erwartungsvollen, Blick wieder auf mich. Ich sollte nun...? Ich war mir einen Moment unsicher und warf einen Blick auf ihren Begleiter, während mein rechter Lauscher nach Heulen forschte, aber keines fand, so dass ich befand, genug Zeit zu haben.

„Viele haben diesen Weg begonnen und nicht jeder mag ihn zuende gehen. Ich habe keine Ahnung, wie lange er dauern wird. Gefahren werden da sein. Aber ich bin überzeugt, Tryss würde ihn nicht gehen, wäre er nicht davon überzeugt dass er das richtige tut.“

Wieder hatte ich mir den kleinen Verweis auf Tryss nicht verkniffen und wieder mochte man meinen, ich würde nur ob seiner Abwesenheit so über die Fellkugel sprechen. Aber mittlerweile war dem nicht so, allerdings stand der Beweis und die Gelegenheit den Beweis zu erbringen noch aus.

„Es liegt an Euch, wie Ihr entscheidet. Insbesondere aber an der, die den Welpen Leben geschenkt hat und die die Verantwortung für sie trägt.“

Hatte ich bei meinen ersten Worten den Blick noch auf beide Wölfe gerichtet, hier allerdings vorwiegend auf dem Rüden liegend, so sprach ich mit meinen letzten Worten ganz klar die Taschenfreie an. Arkanis würde schließlich die Entscheidung pro oder contra treffen müssen und wenn ich ehrlich war, würde ich nicht mit ihr tauschen wollen. Mich hinhockend kratzte ich mich ablenkend hinter dem rechten Lauscher, war aber bemüht den Blick auf den beiden Wölfen zu lassen....

[Wald, Arkanis & Alvarez]



- Velvet - 30.08.2011

Nun, das meine nächsten Worte nicht auf Freudenschreie trafen war ja schon klar gewesen. Das Skadi nicht gehen wollte hatte ich mir auch schon gedacht, auch wenn sich die beiden in den letzten Wochen näher gekommen waren so waren sie noch immer nicht die besten Freunde. Tamias schien noch weniger überzeugt zu sein, jedoch hatte ich – und dies wunderte mich – Naminara auf meiner Seite. Diese erbot sich mit Kheran zu bleiben doch bei diesen Worten blickte ich sie skeptisch an. Wieso sollten wir sie, ein Mitglied aus unserer Mitte, mit dem Fremden Rüden hierlassen? Auch wenn ich glaubte das von dem jungen Wolf keine Gefahr ausging war mir doch nicht wohl dabei, doch ihr Vorschlag klang wohlbedacht weshalb ich nichts mehr dazu sagte. Tamias nächste Worte überraschten mich dann jedoch. Er stimmte meinem Vorschlag zu? Überraschend. Doch ich fand auch seine Idee in Ordnung, vor allem als ich hörte das einer der für mich Fremden Wölfe Welpen hatte.

“Die Idee finde ich gut. Dann lauf los, Tamias. Ich werde dir folgen sobald du einige Minuten fort bist.“

Ich freute mich wieder zu Kaya zu stoßen auch wenn ich genau wusste das die Konfrontation mit Tamias noch bevorstand. Ich vermutete das Skadi mit uns kommen würde, scheinbar wollte Naminara mit dem anderen alleine sein. Einen Moment fragte ich mich ob die beiden sich von früher kannten. Ich wusste kaum etwas über Naminaras Vergangenheit, woher auch? Sie sprach nicht viel mit uns und wurde erst in der letzten Zeit gesprächiger. Schweigend schaute ich die versammelten Wölfe an ehe auch ich meinen Blick in die Richtung wandte in die auch Tamias schaute. Dort irgendwo war Kaya. Erneut hing ich meinen Gedanken nach und lauschte dem Wind wie er leise mit meinem Fell und den Blättern und Gräsern um mich herum spielte. Irgendwie war ich froh die Unterhaltung mit Tamias noch ein wenig heraus zögern zu können auch wenn besagter Unterhaltung stattfinden würde und auch mit Kaya hatte ich ein Wort zu reden, es konnte ja nicht sein das er sich aufspielte wie weiß Gott was und ich hoffte er würde mir zu hören und versuchen zu verstehen.

[bei Skadi, Tamias, Naminara, Kheran]

(Nicht viel aber irgendwie war ich kreativlos ...)



- Skadi - 31.08.2011

Die Vorschläge flogen hin und her. Erst Velvet, die Kaya stärken wollte. Dann Naminara, die uns gehen lassen wollte und alleine mit Kheran bleiben wollte. Ich hatte keine Zeit sie an zu sprechen, ehrlich gesagt wollte ich es auch Tamias überlassen, ihr das aus zu reden. Doch er empfand die beiden Vorschläge zusammen als gut!
Mein Blick wechselte von allen Wölfen hin und her. Ein leichtes Kopfschütteln brachte mich dazu, selber erst ein Mal darüber nach zu denken, was ich denn wollte.

Tamias sprach mit einer Fähe mit Welpen. Also hatte ich mit Arkanis Witterrung recht gehabt. Das Thema Welpen empfand ich zwiegespalten. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen würde, wenn ich auf Welpen treffen würde. Und das ließ mich in diesem Moment fast erzittern.
Naminara bat darum, mit Kheran alleine zu sein. Ich schaute beide an. Sie sahen sich sehr ähnlich. Vielleicht kannten sie sich? Vielleicht aber fand Naminara diese Tatsache der Ähnlichkeit auch nur so interessant, dass sie sich alleine, nur mit ihm zusammen, ein Bild darüber machen wollte. Vom Alter her waren sie ja auch ungefähr vom selben Mond. Vielleicht fand sie aber auch den Rüden an sich so interessant..... Fakt war aber, dass sie sich bei ihm nicht eingeschüchtert oder ängstlich fühlte und es sich zu traute, mit ihm alleine zu bleiben. Also warum sollte ich den 'Beschützer' oder 'Aufpasser' spielen? Sie würde sich wehren oder um Hilfe rufen können. Tamias und Velvet hatten sich ja eh schon entschlossen, Kaya auf zu schließen.

Ich folgte dem Blick von Tamias. Seine Worte holte ich mir zurück ins Gedächnis. Welpen. Einzelnt auftauchen. Erst er, dann Velvet ... dann Ich. Velvet wollte einige Minuten warten mit dem Folgen. Alles zusammen ließ mich erschaudern.

Ich.. ähm.."

Ich hatte angst. Ich wollte in diesem Moment nicht alleine sein. Ich wollte mit irgend einem an meiner Seite zu Arkanis gehen. Ich hatte erst vor wneigen Momenten einen kleinen Zusammenbruch erlitten, als ich nur an ihr Gebähren gedacht hatte - und nun machten wir uns fast auf den Weg zu gerade dem Thema, mit welchem ich nicht umgehen konnte.

"Darf ich bitte mit einem von euch zusammen gehen?"

Ich sprach leise, mit leicht eingezogener Rute. Ein leichtes Zittern schwang in meiner Stimme mit, als ich die Frage stellte. Ich kannte es nicht von mir, mich so schwach zu zeigen. Ich kannte es gar nicht von mir, so schwach zu sein! Ich war ein Wolf, der sich bei Gefahr größer machte, als ich es eigentlich war. Ich zeigte kaum Ängste oder Sorgen - und schon gar nicht wenn mir wer Fremdes im Nacken hing!

Mein Kopf hatte ich etwas gesänkt, sodass ich erst recht zu Tamias aufschauen musste. Ich hoffte es würde jetzt keine lange Diskussion geben. Ich hoffte, dass einer von beiden einfach nur sagen würde 'Ja, wir gehen zusammen, Skadi' - oder so ähnlich.
Es war ein furchtbares Gefühl für mich, mich so klein da stehen zu lassen. Aber mein Körper ließ mir in diesem Moment keine andere Wahl. Ich konnte froh sein, dass ich überhaupt noch einen Gedanken fassen konnte.

[Bei Tamias, Vel, Nami, Kheran | fühlt sich unwohl]



- Tamias - 31.08.2011

Nun hatte sich meine Aggression vollends gelegt. Velvet stimmte mir zu, es gab keine Streitereien, keine Missverständnisse. Ich entspannte mich noch ein Stück mehr, ehe ich meinen Kopf in den Nacken legte und einen kurzen, kühlen Heuler von mir gab. Er war an Kaya gerichtet, dass er sich drauf einstellen konnte, dass wir nun kamen. Natürlich würden Alvarez und Arkanis ihn nicht überhören und das war gut so. Sie sollten nicht überrascht werden.
Als mein Heuler in der Wildnis verklungen war lauschte ich Skadis Worten. Ihre Haltung war geduckt, die Rute leicht eingezogen. Sie hatte Angst? Angst wo vor? Sie hatte noch nie so erkenntlich ihre Angst gezeigt. Sie bat um etwas? Seit wann bat Skadi um etwas? Und wieso brauchte sie jemanden an ihrere Seite? Irgendetwas stimmte nicht. Es gefiel mir nicht, wie sie sich fühlte. Ich spürte förmlich den Zwiespalt in ihr. Einerseits wollte sie mit, andererseits hatte sie wahnsinnige Angst. Doch wo vor? Ich würde es jetzt nicht sofort herraus bekommen, doch nun einfach zu sagen "dann häng dich an Velvet" empfand ich doch als deutlich zu kühl.
Ich machte einen Schritt auf Skadi zu, nahm sanft mit meinem Fang den ihren hoch und sah sie verständnisvoll an.

"Wir gehen gemeinsam. Bleib dicht bei Velvet. Ich geh etwas vor."

Mein Blick wurde unweigerlich wärmer und meine Stimme so leise, dass nur Skadi meine folgenden Worte verstehen konnte.

"Ich bin da, wenn du mich brauchst."

Einen letzten Stupser an ihrem Kinn, ehe ich mich umdrehte und in Richtung Kaya, Alvarez und Arkanis schritt. Ein letzter Blick zu Velvet um ihr Einverständnis zu erkennen,dann war ich auch schon im Dickicht verschwunden.

[Auf dem Weg zu Kaya, Alvarez und Arkanis]



- Velvet - 03.09.2011

Ich war froh darüber das sich das Verhältnis der Gruppe wieder gelockert hatte, auch wenn ich mich insgeheim Fragte wie lange es dieses mal anhalten würde bis wieder ein Streit an die Oberfläche kam. Skadi war von Tamias Idee scheinbar nicht so begeistert, ich konnte sie ja verstehen. Mit einem leichten stupser gegen ihre Schulter unterstrich ich Tamias Worte. Ich lächelte sie mit meinen Augen an.

“Klar doch Skadi. Wir gehen zusammen und folgen Tamias.“

Tamias sprach noch etwas zu Skadi was ich jedoch nicht verstand und auch nicht verstehen sollte bzw. wollte. Ich fragte mich ob sich zwischen Skadi und Tamias etwas anbahnte, so das nicht nur ich sondern auch Skadi ihren Partner gefunden hatte. Auch für Tamias würde es mich freuen und ich nahm mir vor das Verhältnis der beiden im Auge zu behalten. Als Tamias mich noch einmal ansah nickte ich mit einem leichten lächeln. Ich konnte ja wenigstens versuchen unser 'Verhältnis' aufzulockern. Ich wartete schweigend darauf das Tamias im Unterholz des Waldes verschwand und stellte mich derweil schon einmal neben Skadi. Eigentlich kannte ich die braune Wölfin so nicht, normalerweise zeigte sie nicht so deutlich wenn sie Angst hatte aber vielleicht war ihr die Situation mit Naminara und Kheran auch einfach unangenehm. Die beiden hatten seit Naminara gesagt hatte sie wolle hier bei ihm bleiben gar nichts mehr gesagt. Mein Blick ruhte einen Moment lang beinahe schon skeptisch auf der Fähe und dem Fremden Rüden. Auch wenn ich ihn gegen Tamias verteidigt hatte so war mir eigentlich nicht wohl dabei sie hier alleine zurück zu lassen. Aber gewiss war Naminara in der Lage sich kurzzeitig alleine zu verteidigen und um Hilfe zu rufen. Wir wären binnen kurzer Zeit bei ihr.
Tamias war endlich im Unterholz nicht mehr zu sehen so dass ich mich an Skadi wandte und sie anlächelte. Vorsichtig machte ich den ersten Schritt, schaute Skadi noch einmal an und auch die beiden anderen ehe ich mit langsamen Schritten Tamias folgte. Seine Route zu finden war nicht sonderlich schwer. Ich war mir ziemlich sicher das Skadi mir folgen würde aber ich wollte mich auch nicht zu sehr beeilen so das Tamias die Möglichkeit hatte Kaya und die für mich Fremden Wölfe darüber in Kenntnis zu setzten das er uns mit brachte.

[erst bei Tamias, Skadi, Nami, Kheran || dann mit Skadi Tamias folgend || auf dem Weg zu Kaya u. Co.]



- Skadi - 03.09.2011

Ich wünschte mir in diesem Moment die Zeit anhalten zu können. Ich wünschte mir, diesen Moment ausblenden zu können. So schwach und verletzlich fühlte ich mich. So zeigte ich mich vor den anderen. Es behagte mir über haupt nicht, dass die anderen mich so erlebten. Ich selbst wollte mich so gar nicht erleben. Schwach, ängstlich und verletzbar. So wollte ich nie wieder vor Anderen da stehen.
Gefangen in dem Selbstzweifel und der Charm stand ich da. Erst als Tamias meinen Fang nahm und ihn hoch zog, holte er mich zurück in die Gegenwart. Ich war erleichtert, als er mir bestätigte, dass ich nicht alleine gehen musste. Velvets Stupser und ihre folgenden Worte brachten mich dazu ein Mal tief durch zu atmen. Und dann zuckte ich leicht zusammen, als Tamias leise, flüsternde Stimme in meine Ohren drang.
Ich wistperte ein kaum hörbares "Danke" zu Tamias. Und dann schaute ich zu Velvet und wiederholte das Wort noch ein Mal etwas lauter.

Und wendete Tamias sich von uns ab und ging los. Stille brach an. Nur das Windgeflüster in den Baumkronen, vereinzelte Vögel und das immer leiser werdende Rascheln Tamias waren noch zu hören.
Velvet trat näher an mich heran, als Tamias nicht mehr zu sehen war und sie ging langsamen Schrittes vor. Ich folgte ihr - eben Falls langsam. Ich wollte die Strecke gerne auf das längste Maß heraus zögern. Um mir die Zeit zu geben, mich an die kommende Situation gedanklich zu gewöhnen. Damit ich vor Arkanis und dem Fremden nicht auch noch so unbeholfen da stehen würde.

Ich blickte noch ein Mal zurück zu Naminara und Kheran. Der Rüde kam mir zwar nicht gefährlich vor, aber trotzdem hoffte ich einfach nur, dass es alles gut ging und er Naminara nicht zu nahe rückte. Beide schwiegen. Sie verabschiedeten sich nicht und sagten auch nicht weiter, was die beiden planten. Ich konnte nicht ein Mal genau sagen, wo hin sie sahen, als wir gingen.

Tamias Fehrte war nicht zu verfehlen. Wir waren schon außer Sichtweite von Naminara und Kheran, als ich zu Velvet sah. Irgendwie war ich froh darüber, das sie mich bisher nicht darauf angesprochen hatte, was los war. Vielleicht hatte mich das auch etwas aufgelockert. Meine Rute hing - zwar angespannt, aber nicht zwischen meinen Hinterläufen - herunter. Meiner Läufe ließen mich gehen.
Auf der anderen Seite wünschte ich mir ein Gespräch, aber ich wusste nicht, über was ich mit ihr sprechen sollte. Pder konnte. Wir waren zwar schon etwas länger zusammen gewandert, aber wir hatten nie wirklich Ruhe zu zweit gehabt. Bei Pausen war sie mit Kaya zusammen. Beim Wandern liefen die beiden auch Meist zusammen.

"Darf ich fragen, was zwischen Kaya und dir ist?"

es platzte einfach aus mich heraus. Es war nicht die feine Art. Aber sie musste mir nicht antworten. Ein 'Ich möchte nict darüber sprechen' würde ich akzeptieren.
Ich guckte wieder nach vorne. Es war wirklich keine gute Frage gewesen. Nicht um ein Gespräch an zu fangen. Um das Eis zu brechen.

[Neben Velvet | Tamias folgend auf dem Weg zu Kaya und Co.]



- Naminara - 03.09.2011

Unwillig schüttelte ich den Kopf, als auch der letzte Fetzen Pelz im Wald verschwunden war. Was war hier eigentlich los? Misstrauen gegenüber einem Fremden, schön und gut. Aber die offenkundliche Aggressivität, die Tamias an den Tag legte, ging mir gehörig gegen den Strich. Man musste ja nicht immer gleich vom Schlimmsten ausgehen, nur weil da ein Wolf stand, den man nicht kannte. Ich seufzte leise. Waren die Rüden eigentlich alle so? Unwillkürlich legte sich mein Blick auf den Neuling. Kheran. Er schien in seiner Reaktion jedenfalls weitaus ruhiger und gefasster, als ich es bei einem der anderen Rüden bisher erlebt hatte. Ich setzte mich hin, unfähig, mich länger auf den Beinen zu halten. Die ganze Situation zerrte extrem an meinen Nerven und Stress war eigentlich das letzte, was ich gerade brauchen konnte. Ich lächelte leicht, als mein Blick den von Kheran kreuzte. Er wirkte unsicher und ich wusste, wie ich mich am Anfang gefühlt hatte, bevor unsere Gemeinschaft entstanden war. Meine Gedanken schweiften zu dem Tag zurück. Eigentlich war es diesmal noch glimpflicher abgelaufen.

Damals hatte erst Kaya mich angeblafft, Skadi wäre mir am liebsten an die Kehle gesprungen und nur Tamias hatte irgendwie neutral gewirkt. Diesmal war es eigentlich umgekehrt, Tamias war der Aggressive gewesen und wir Fähen die Neutralen. Ich für meinen Teil zog es vor, mir mein Urteil über den Fremdling selbst zu bilden. Er kam mir nicht gefährlich vor, doch mochte es sein, dass er seinen wahren Charakter verbarg. So wie auch ich vor den anderen Wölfen einiges zu verbergen hatte.

"Nun bin ich also die... Babysitterin, wie es aussieht" es war nur eine Feststellung, sollte den Neuen eigentlich auch zu keiner Antwort reizen. Ich sprach nur kurzzeitig aus, was ich dachte. Dennoch glitten meine Augen wieder zu dem Grauen. Ich fragte mich, was wohl gerade in ihm vorging.

[Wald | Kheran]