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Passus III - Eine ungewollte Unterbrechung - Druckversion

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- Alvarez - 27.09.2011

Na, ob Arkanis wirklich wusste, was sie dahinten tat? Zumindest war ich frühzeitig verschwunden, um keine Einwände gegen mein Handeln zu hören. Irgendwo tat es mir Leid die Wölfin einfach so übergangen zu haben, aber letzten Endes war es für die Gesamtsituation das Beste. Wie lange mein neutraler Gemütszustand bei der Menge an Wölfen angedauert hätte, konnte ich natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich war Alt genug, um mich einigermaßen gut einschätzen zu können – sollte man zumindest meinen. Und genau deshalb hatte ich nicht anders handeln können. Um jedoch nicht all zu viel Zeit verstreichen zu lassen, forderte ich meine Läufe, mich so schnell wie nur ging durch das Unterholz zu bringen. Ab und an hielt ich jedoch inne und blickte zurück. Nicht, weil ich darauf hoffte jemanden zu erblicken, sondern vielmehr, um zu überprüfen, dass mir wirklich niemand folgte. Meine Maßnahmen waren zwar übervorsichtig, aber meines Erachtens nötig. Nachdem ich das dritte Mal verharrt hatte, ließ ich den restlichen Weg, ohne jede weitere Verzögerung hinter mir. Schon sehr bald vernahm ich die Welpen und Jungwölfe, eher, als dass ich sie roch. Na leise war wirklich anders. Aber sie waren nun einmal jung.

Endlich betrat ich die Lichtung und suchte ohne umschweife mit meinem Blick den jungen Rüden Tryss. Er war mein Anliegen und als ich ihn sah, kam ich auch gleich zur Sache.

„Du wirst zu Arkanis gehen.“

Noch während ich sprach, näherte ich mich mit einem gemächlichen Trott, um die heißgelaufenen Muskeln nach und nach zu entspannen.

„Wir sind auf eine Gruppe Wölfe gestoßen, die ihr beide kennt. Und soweit ich es heraushören konnte, besteht Klärungsbedarf zwischen dir und Kaya. Und natürlich die Frage wie wir weiterhin reisen werden.“

Kurz sah ich zu Dekaja und den Welpen, ehe mein Fang sich wieder Tryss zuwandte.

„Wirst du unseren Fährten folgen können, oder muss ich dich begleiten?“

Ich wusste nicht einzuschätzen, inwieweit die Jungwölfe mit den Welpen Zurecht kamen und ob es wirklich eine gute Idee war Dekaja mit ihnen alleine zu lassen. Nicht das ich ihr nichts zutraute, aber ich wusste wie Welpen sein konnten.



- Velvet - 01.10.2011

Einige Minuten lang lief ich schweigend neben Skadi her. Ich bemerkte das sie sich immer mal wieder zu Naminara und Kheran umwandte und konnte es verstehen. Auch mich machte die Situation so nicht glücklich aber es war Nami's Entscheidung gewesen und ich nahm an das sie uns zur Hilfe rufen würde wenn sie welche bräuchte. Mit sicheren, wenn auch langsamen Schritten, folgte ich der Fährte die Tamias durch den Wald gelegt hatte. Ich betrachtete Skadi, auch wenn wir schon einige Zeit gemeinsam reisten hatten wir uns niemals wirklich Unterhalten. Die meiste Zeit hatte ich mit Kaya verbracht und wenn ich nicht mit Kaya zusammen war kam auch keine Unterhaltung alleine mit Skadi zu stande. Ich fand es Schade – eine weitere Freundin wäre gewiss schön gewesen.

Scheinbar liefen Skadis Gedanken in die selbe Richtung wie meine, denn plötzlich erklang ihre Stimme neben mir und die Frage lies mich einen Moment lang im Schritt stocken. Natürlich, wir hatten diese Frage herausgefordert mit unserem Verhalten. Seit wir uns kannten reisten wir mehr oder weniger gemeinsam. Ruhig schloss ich wieder zu Skadi auf und senkte den Blick auf den Boden. Hätte ich rot werden können, so würde ich es nun wahrscheinlich auch werden. Dieses Thema war nicht unbedingt unangenehm aber ein guter Gesprächseinstieg war es auch nicht. Dennoch wollte ich Skadi eine Antwort geben. Ich musste mir nur sicher sein welche das sein würde.

“Hm... Kaya...“

Mehr brachte ich momentan nicht zu stande. Kaya hätte vermutlich gewusst das ich keine Ahnung hatte was ich sagen sollte, aber er kannte mich auch gut. Ich wusste nicht was Skadi dachte, hoffte jedoch das sie nicht glaubte mich verletzt zu haben durch ihre Frage. Ich verstand ja genau das sie berechtigt war. Ich folgte Tamias Fährte einige Augenblicke weiterhin schweigend ehe ich mich erneut an die Wölfin an meiner Seite wandte.

“Kaya ist mein Gefährte. Das wir viel Zeit mit einander verbracht haben ist dir vermutlich aufgefallen.“

Ich lachte leise über diese letzten Worte. Das es ihr aufgefallen war, war mehr als nur anzunehmen. Wir reisten als Gruppe, wer mit wem lief und die Pausen verbrachte wurde bei solchen Gelegenheiten schnell klar. Ein leichtes leuchten lag in meinem Augen als ich Skadi erneut anblickte. Der Gedanke das Kaya nur noch wenige Minuten entfernt war erfreute mich.

“Es ist nicht so das wir viel darüber gesprochen haben. Es wurde mit der Zeit einfach deutlicher.“

Dann schwieg ich, mehr gab es zum Thema Kaya und mir nicht zu sagen. Ich musterte sie erneut und erinnerte mich wage daran das sie und Tamias auch öfter mal zusammen gewesen waren, aber nicht so wie Kaya und ich. Nein vermutlich waren die beiden nicht mehr als Freunde die gemeinsam eine Reise angetreten waren. Noch immer hatte ich nicht verstanden was die Gruppe entzweit hatte aber ich hoffte – vor allem für Kaya – das dieser Streit beigelegt werden konnte. Der Geruch der anderen Wölfe wurde deutlicher, sie waren nicht mehr weit entfernt.

[neben Skadi || kurz vor Kaya, Arkanis, Tamias || antwortet Skadi]



- Tryss - 01.10.2011

Spielleitung


Einige Minuten später hatten Naminara und der fremde Kheran ihre kurze Jagd beendet und waren Velvet, Skadi und Tamias zu Kaya und Arkanis gefolgt. Kaya und Tamias hatten das Zeichen gegeben, dass ein Nachfolgen in Ordnung wäre, wobei Kaya noch nicht dazu gekommen war sich mit dem neuen Rüden wirklich auseinander zu setzen. Zunächst stand eine dringendere – wenn auch unerwartete – Klärung an. Die sieben Wölfe warteten den Rest der Zeit, bis Tryss und Alvarez auftauchten. Tryss hätte Alvarez' Begleitschutz nicht benötigt. Er wäre auch allein gegangen, doch Dekaja hatte den Rüden nicht aus den Augen lassen wollen. So hatten sich die fünf gemeinsam auf den Weg gemacht. Dekaja blieb mit den Welpen jedoch ein Stück zurück. Alvarez machte sein Vorhaben war und wollte keine Fremden in der Nähe der Welpen dulden. Er kehrte mit Tryss allein zu dem Pulk von Wölfen zurück, berichtete Arkanis kurz, die daraufhin schweigend aufstand und sich zu Dekaja und den beiden Welpen gesellte. Kimya war so müde, dass er sich beinahe sofort bei seiner Mutter ablegte und einschlummerte. Arkanis blieb bei ihm, während Avis sich weiter mit Deka beschäftigte.

Wichtig! Arkanis und Kimya sollten nicht angespielt werden. Deka und Avis befinden sich mit den beiden in einiger Entfernung, abseits. Was Alva getan hat - ob er sich zu den Welpen gesellt oder bei der großen Gruppe bleibt - ist ihm freigestellt. Nur Wölfe, die bereits vor der Trennung bei der Gruppe waren, können ebenfalls in die Nähe der Welpen, allen Fremden wird das leider nicht möglich sein. Die Postingreihenfolge ist aufgehoben, bitte findet euch selber zu kleineren Gruppen zusammen, damit nicht zu viele aufeinander warten müssen. Die Postingreihenfolge bildet sich dann entsprechend eurer Postings neu. Playpartner können im Offplaybereich gesucht werden.



- Avis - 01.10.2011

Meine Augen wurden ganz groß. Das ganze schrie nach einem Abenteuer, und ich war natürlich mittendrin! Deka wollte zwar immernoch Tryss und Kimya erschrecken, doch ich hatte schon seit wenigen Minuten daran die Lust verloren. Viel mehr wollte ich wissen wer da kam, ob ich ihn kannte und was dieser dann wollte. Hoffentlich war er nett, denn jemand der dies nicht war, den würde ich nicht zu Deka lassen. Plötzlich sprach aber die große Fähe einen Namen aus, der mich verwirrte. Alva - Alva wer? Irgendwie kam mit der Name ja schon bekannt vor, aber zuordnen konnte ich ihn nicht, zumindest nicht zu einhundert prozent. Also machte ich meine kleinen Augen zu und ging einmal die Runde durch und versuchte jedem Wolf, den ich kannte, den passenden namen zu zuordnen. Sie waren alle hier, diese vielen vielen Wölfe, und nur der große graubraune Rüde, der bei Mutter gestanden hatte war in meinen Gedanken bislang Namenslos geblieben.

"Alvarez!"

Schnell und Laut kam der Name schon fast aus meiner Schnauze 'geflogen', obwohl ich ihn nicht aussprechen wollte. Leicht beschämt blickte ich zu Deka und schlussendlich auch zu Alvarez, der vorbei huschte, hinüber zu Tryss. Dorthin wanderte nun auch mein Blick. Pah, was wollten die alle von Tryss? Tryss hier, Tryss dort. War er etwa der beste des Rudels? Na und, und wenn schon. Bald würde ich ihn ablösen, ganz bestimmt.
Dennoch, ich folgte Alvarez' Blick und schließlich landete er bei Deka. Hatte ich diesen Rüden falsch eingeschätzt? War er nicht zuvor ein ganz netter gewesen? Jetzt sagte er nämlich den großen Wölfen was zu tun war. Also beschloss ich, später nicht auf so einen alten Wolf wie ihn zu hören, der mich versuchte herum zu komandieren. Nein, darauf konne ich wirklich gut verzichten. Doch diesmal würde ich ihm folgen, weil Deka es tun würde, und er aus der Richtung meiner Mama kam. Sie musste da sein, immerhin hatte ich ihren Namen kurz gehört.

Hier startete also das Abenteuer, auf das ich den gesamten tag gewartet hatte. Alles war ja so viel spannender als in dem Loch unter der Erde. Und Abenteuer da unten waren halb so spannend wie hier draußen.
Eilig war ich den anderen gefolgt - zumindest so schnell wie ich konnte - und saß nun ganz brav bei meiner Mama und Deka. Kurz hatte ich mich an Mutters Pfote gekuschelt, da war ich auch wieder aufgesprungen und drehte mich neugierig im Kreis.



- Tryss - 01.10.2011

Alvarez war bei uns angekommen – ohne Arkanis. Bereits dieser Umstand hatte mich ein wenig verwundert, hatten die beiden doch vor gehabt zusammen zu jagen oder sich sonstwie die Läufe zu vertreten. Und nun tauchte er ohne sie wieder auf. Zunächst befürchtete ich, dass ihr etwas passiert sein könnte, aber diese Angst zerstreute sich schnell wieder, als der Rüde zu sprechen begann. Stattdessen schlug sie in ein ungläubiges Blinzeln um und ich war schneller auf den Pfoten, als mir lieb war. Ich dachte, ich hätte mich verhört. Hatte Alavarez wirklich Kaya gesagt? Ich runzelte die Stirn. Ein Irrtum schien ausgeschlossen, dass es sich dabei um den einen Kaya handelte. Sonst hätte Alva nicht von einer Gruppe Wölfe gesprochen. Schon gar nicht von Klärungsbedarf und erst recht nicht von der Reise. Normalerweise hätte ich dem Rüden trotzen sollen – schon wegen seiner bestimmenden Wortwahl, aber dieses Mal nickte ich nur und befolgte seine Anweisung, auch wenn ich nicht wusste warum. Ich hätte umdrehen und davonlaufen sollen, hatte sich doch an meiner Einstellung nichts geändert. Von meiner Seite aus gab es keinen Klärungsbedarf. Ich fand die Situation gut, wie sie war und trotzdem war ich neugierig, ob auch Tamias noch dabei war. Und wie es wohl Skadi ging? Ob sie genug von den Dickköpfen gehabt hatte und inzwischen wieder ihrer eigenen Wege gegangen war? Vielleicht waren es solche Fragen, die mich trieben zu gehen, vielleicht war es auch einfach Pflichtgefühl. Oder so etwas in der Richtung. Ich war recht froh darüber, dass Deka und die Welpen mich und Alva begleiteten, auch wenn sie ein Stück von den anderen entfernt warten mussten.

Als ich die – wie ich dachte kleine – Gruppe erreichte, staunte ich zunächst nicht schlecht. Aus den drei Wölfen, die ich erwartet hatte, waren ein paar mehr geworden. Ich blieb kurz stehen, einige Meter noch entfernt und ließ den Blick über die Meute an Wölfen schweifen. Hallo, da waren sie aber fleißig beim Sammeln gewesen. Oder waren das einfach nur kurze Wegbegleiter? Meine Augen strahlten Neugierde aus, als mein Blick über jeden einzelnen fremden Wolf striff. Wo die wohl herkamen? Und was sie wohl erlebt hatten. Meine Rute begann leicht zu pendeln vor Aufregung. Oh, das musste ich unbedingt herausfinden! Ich nahm mir vor jeden einzelnen von ihnen genau unter die Lupe zu nehmen und sie auf unserer weiteren Wanderung danach zu fragen. Moment! Meine Gedanken stoppten an dieser Stelle. Wer sagte denn, dass die alle mit uns wandern würden? Wer sagte, dass wir überhaupt zusammen nach Norden ziehen würden? Niemand, denn dazu fehlte ja noch etwas! Meine Augen suchten weiter zwischen den Wölfen und fanden Skadi. Meine Miene hellte sich auf, als ich Kaya und Tamias kurz angeblickt hatte und festgestellt hatte, dass es beiden offenbar gut ging, war sie relativ reglos geblieben. Bloß nichts anmerken lassen, von den Fragen, die sich gerade in meinem Bauch aufstauten. Ich musste mir eingestehen, dass ich immer noch ein wenig pikiert war darüber, wie die beiden mich behandelt hatten. Aber darüber, dass Skadi noch dabei war, freute ich mich. Sie hatte mich nicht wie einen Verbrecher behandelt. Obwohl sie genau genommen den Hauptstreitpunkt auch nicht wirklich mitbekommen hatte, war sie doch erst später dazu gestoßen. Egal.

Ich setze meinen Weg langsam fort, ein wenig vorsichtig, aber mit gestreckter Haltung und erhobenem Kopf. Ich wollte keinesfalls den Eindruck erwecken, als würde mir irgendetwas leid tun oder als ginge es mir nicht gut. Denn beides war ja keineswegs der Fall. Ich stand noch immer dazu, was ich getan hatte und würde es wieder tun, auch wenn die Dinge keineswegs so abgelaufen waren, wie ich es erwartet hatte. Aber wir hatten Arkanis gerettet, oder? Und mit ihr zwei weitere Leben, die nun einige Meter entfernt auf Entwarnung warteten. Dass Ares sterben musste, war nie meine Absicht gewesen, aber es war geschehen und nicht mehr zu ändern. Von Seritas und Zcara wussten wir nichts. Sie konnten sich auch einfach davon gemacht haben, dias Verschwinden der beiden nahm ich nicht auf meine Kappe. Als ich die Wölfe fast erreicht hatte, blieb ich etwa einen Meter vor ihnen stehen. Ich nickte den fremden Wölfen freundlich zu und warf Skadi einen erfreuten Blick zu.

„Hallo Skadi, schön dich wieder zu sehen. Und zu sehen, dass es dir gut geht? Wie du es mit den beiden ausgehalten hast, möchte ich wissen. Ah, aber ich will viel wissen, weißt du ja. Ich komme darauf zurück dich auszufragen, darum kommst du nicht.“

Ich zwinkerte ihr amüsiert zu und hoffte, dass sie den Spaß verstehen würde und gut drauf war. Sie hatte zwar nie ein Wort gegen mich gesagt, aber auch mit der Fähe war nicht zu spaßen, so viel hatte ich in unserer kurzen Zeit der Bekanntschaft bereits mitbekommen. Aber zunächst galt es andere Dinge zu klären, wie Alvarez es so schön ausgedrückt hatte. Es wäre unhöflich gewesen, Kaya und Tami weiter zu ignorieren. Obwohl ich nicht sonderlich viel auf übertriebene Höflichkeit gab, wandte ich doch nun den beiden den Blick zu.

„Hallo, lange nicht gesehen. Gut seht ihr aus. Ein bisschen zugenommen vielleicht, Kaya, du könntest ein bisscehn Fasten vertragen. Wo wart ihr denn, dass ihr so wohlgenährt seid? Oder liegt das an guter Gesellschaft mit der es sich ja sprichwörtlich besser speist? So viele Fremde. Ziehen sie alle mit euch in den Norden? Ihr wollt doch noch dorthin?“

Ach, da war sie wieder, die Fragenflut. Neugierig legte ich den Kopf schief und blickte mit meinem typischen ich-will-alles-wissen-Gesicht umher, nur um dann wieder an Kaya und Tamias hängen zu bleiben. Die Situation war ein bisschen peinlich und das was ich betrieb, eher unbeholfenes Gebrabbel als wirklich das, worauf wir wohl eigentlich zu sprechen kommen sollten. Erpicht war ich nicht etwas zu klären. Ich mochte Konflikte nicht und das würde sicher ohne Zweifel in einen solchen ausarten. Also versuchte ich das Thema zu umgehen. Ich fand, es gelang mir ganz gut. Zumindest, wenn Kaya und Tamias mitspielen würden. Doch wie ich die Dickköpfe kannte, verlangte ich an diesem Punkt bereits zu viel.

[bei der Gruppe]



- Velvet - 01.10.2011

Ich war nur einige Augenblicke nach Tamias bei Kaya und der Fremden Wölfin angekommen. Unwillkürlich hatte ich mich verspannt, hatte mit meinen Augen den Blick des grauen Rüden gesucht und mich ein wenig entspannt als ich bemerkte das dieser vergleichsweise entspannt war. Ein leichtes seufzen war mir entglitten, ein kurzer Blick zu Skadi ehe ich mich auf Kaya zu bewegte, meine Schnauze sanft gegen seine Schulter drückte und ihn mit einem kurzen, leichten Lächeln begrüßt hatte. Dann hatte ich neben ihm gestanden, es genossen in seiner nähe zu sein und gewartet. Zu Anfang wusste ich nicht worauf doch schon einige Zeit später kamen Wölfe, nein ein Wolf um genau zu sein, ein junger Wolf. Dies musste Tryss sein. Der junge Rüde der einen solchen Disput zwischen meinen Begleitern ausgelöst hatte. Innerlich versteifte ich mich. Was würde geschehen?

Ich hörte ruhig die Worte die dieser für mich Fremde an Skadi richtete ehe sein Blick auf Kaya und Tamias in meiner nähe zum liegen kam. Ich verstand nicht wieso Tryss so viele Worte an sie richtete – einfach weil ich mich noch Lebhaft daran erinnerte was geschehen war als ich das Thema angesprochen hatte. Der drauf folgende Streit hatte mir gezeigt das ich dieses Thema nicht erneut ansprechen würde und nun standen wir der Ursache gegenüber. Mein Blick glitt von Tryss zu Kaya. Ob dieser Fremde bemerken würde in welcher Beziehung ich zu dem grauen an meiner Seite stand? Ich wusste nicht ob ich wollte das sie es wussten, aber er sprach von einer gemeinsamen Weiterreise. Fragend blickte ich mich um. Würde das daraus resultieren? Auch Naminara und Kheran waren zu uns gestoßen, darüber war ich erfreut denn meine Sorgen um die Wölfin waren grundlos aber ich hatte so meine Zweifel was geschehen würde wenn diese Gruppe noch weiter wachsen würde. Vor allem stand auch noch eine Auseinandersetzung mit Tamias aus. Leise seufzend drückte ich meine Schnauze gegen Kaya, aber wenn ich an Tamias dachte wusste ich das er mir da auch nicht helfen konnte vor allem da er von unserem Streit noch nicht mal etwas wusste. Doch all das würde verschoben werden bis die Situation hier geklärt worden wäre. Dann hatte ich auch noch ein Wörtchen mit Kaya zu reden, denn das dieser uns einfach so hatte zurück gelassen würde ich ihm für weitere unternehmungen dieser Art noch ausreden müssen. Ich glaubte nicht das er wusste welche Sorgen ich mir gemacht hatte bis ich ihn wieder gesehen hatte – auch wenn die meisten glaubten das ihm keine Gefahr drohte.

Letztlich richtete ich meinen Blick wieder auf Tryss der immer noch vor uns stand. Meine ganzen Überlegungen hatten nur wenige Sekunden gedauert und noch immer wartete er – und auch ich – auch die Reaktionen der anderen. Ein seltsames Gefühl beschlich mich als ich mich fragte was geschehen würde wenn diese Begegnung nicht friedlich verlief.

[bei der Gruppe || neben Kaya]



- Skadi - 02.10.2011

Ich versuchte das Tmepo zu mindern. Langsam zu gehen, und vor allem etwas Zeit für mich zu bekommen, um mir klar zu werden, dass ich einfach nur ruhig bleiben müsse. Gleich würde ich auf eine Mutter treffen, vielleicht sogar auf Welpen, so genau hatte Tamias uns nicht gesagt, wer alles da war. Und ich wusste nicht, ob ich das wollte oder überhaupt konnte!
Um so glücklicher und erleichterter war ich, als ich Velvets Worte hörte. Sie hatte sich ganz kurz nach meine Frage etwas zurückallen lassen - eher einen Schritt ausfallen lassen. Erst dachte ich, dass ich echt eine für sie unangenehme und vor allem unangebrachte Frage gestellte hatte. Aber dann erzählte sie. Und sie bekam eine Art leuchten in den Augen, dass es mir fast so vor kam, als ob es gut für sie war, das ein Mal auszusprechen. Ein sanftes Stupsen gegen ihrn Hals konnte ich mir nicht verkneifen. Ich hätte sie gerne beglücktwunscht, aber ich wusste nicht, ob dies nun zu weit ging. Es war ja schließlich zwischen den beiden nie so abgesprochen und die Gefahr, dass Kaya dieses Verhältnis ganz anders einschätzt als Velvet würde bestehen, solange sie nicht darüber redeten.
Wahrscheinlich machte ich mir nur wieder viel zu viele Gedanken.

"Ich finde es schön und gleichzeitig beneide ich dich. Schön, dass ihr euch gefunden habt und so gut versteht - und dieses 'Glück' wird uns allen vielleicht den Weg erleichtern. Und neidisch, weil ich Kaya bisher nie von einer liebenswerten Art kennen lernen durfte. "

Ich säufzte kurz. Das konnte nun natürlich völlig falsch verstanden werden. Als hätte ich mich für ihn interessiert und sie wäre mir in die Quere gekommen. Nein, so war es nicht. Kaya und mich verbanden mehr Groll als Freundschaft. Wir kamen und oft und die Quere und wir konnten die Meinung des anderen nicht - und wenn nur sehr schwer - akzeptieren. Ich wusste zwar zu jedem Zeitpunkt, dass er mir helfen würde, wenn es drauf an kam - und ich hoffte das wusste er von mir auch, aber mehr verband uns nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass in diesem Wolf etwas liebevolles-fürsorgliches steckte. Und das machte mich neidisch. Vielleicht aber lag es auch an mir, dass ich mich gegen ihn versperrt hatte und ihn nicht versuchte aus anderen Augen zu sehen. Oder mit anderen Ohren hin zu hören....

Dann waren wir da. Ich sah Tamias und Kaya. Und dann Arkanis.

"Wir sollten uns irgend wann ein Mal ungezwungen und länger unterhalten... Nicht nur über das Thema, einfach allgemein..."

Es war ein Vorschlag, mit leiser Stimme gesprochen. Eine Aussage. Ein Gedanke von mir und vielleicht sogar ein Wunsch. Ja, es war auch ein Wunsch nicht nur schweigend mit der Gruppe zu reisen, in der ich verweilte.

Dann sah ich zu, wie Arkanis zu Kaya lief und ich folgte ihr. Ich ging zwischen Kaya und Tamias. Sie standen weit genug auseinander, dass ich mich nicht zwischen die Pelze drängeln musste. Und in diesem Moment, in dem ich mich unwohl und klein fühlte - da meine Körpergröße sowieso nicht die stattlichste war, fühlte ich mich sehr klein - konnte ich die beiden großen Rüden links und rechts von mir als kleine Schutzmauer betrachten.
Erst jetzt betrachtete ich Arkanis. Ich nickte ihr zur Begrüßung zu und überlegte, ob sie mich erkannte oder ob sie mich vielleicht sogar vergessen hatte. Jeden Falls sah sie gut aus. Das zerzauste Fell war glatt gestriegelt, es sah weich aus - einladend für ihre Welpen. Sie hatte wache Augen die Stolz und Kraft ausdrückten. Der beißende Geruch von Urin und Kot war lange verflogen und nichts an ihrem Anblick erinnerte an ihre schwarzen Tage in Gefangenschaft. Zum Glück kamen in diesem Kheran und Naminara zu uns. zum Ersten ging es Naminara gut und zum Zweiten konnte ich mit dieser 'Ablenkung' von großen Wortwechsel zwischen Arkanis und mir ablenken.

Dann traten neue Witterungen auf. Es war eine größere Gruppe. Der Geruch des Rüdens, der zuvor bei Arkanis gewesen sein musste, denn dieser Duft lag noch auf dieser stelle, war dabei. Auch Tryss und.. mehr konnte ich nicht aus machen, denn nun ging alles schnell. Weit abseits stand Tryss, der uns alle musterte. Wie er wohl reagieren würde?
Arkanis stand auf und ging zu ihm. Sie redeten kurz - so sah es zumindest aus - und dann ging sie an ihm vorbei und verschwand hinter dem Busch, aus dem Tryss aufgetaucht war. Dann kam er auf uns zu - als würden sie sich ablösen, und es wurde augenblicklich lebhafter und die Worte flogen nur so aus ihm heraus. Und er erkannte mich. Er begrüßte mich - nachdem er alle ein Mal eindringlich gemustert hatte - als erste. Mit seiner jungen und aufgeweckten Art verzauberte er mich beinahe. Ein Großteil der Anspannung fiel von mir ab und ich stand - mit der Rute freudig hin und her wedelnd - auf.
Oh und da fiel mir erst auf, dass der Wolf sogar etwas gewachsen war. Dass sein Gesicht reifer geworden ist. Dass sein Duft männlicher geworden war. Es war nicht viel Zeit, die wir getrennt waren - aber in seinem Alter brachte die Zeit noch viele Veränderungen.
Erst zögerte ich, aber dann tappste ich auf ihn zu, umrundete ihn ein Mal - immer noch mit der Rute wedelnd - bis ich vor ihm stand und ihn anstupste.

"Du siehst gut aus. Und so... ach es ist schön dich zu sehen!"

Es war mir egal, was die anderen dachten. Sie durften mich nicht zwingen einen Wolf den ich kannte und gegen den ich nie etwas hatte, nicht begrüßen zu dürfen.
Aber an ihm hing deutlich der Geruch der Welpen. Er hatte wohl den Aufpasser gespielt, als Arkanis unterwegs war.
Langsam, bedacht darauf nicht wieder die Rute ein zu klemmen, aber wieder etwas angespannter, ging ich rückwärts zurück und fand nun meinen Platz nur neben Tamias. Einen Seitenblick von Kaya wollte ich mir jetzt nicht merklich einfangen.
Ich schaute kurz zu Naminara und Kheran - und jedes Mal wenn ich sie anschaute fiel mir noch mehr auf, wie ähnlich sie sich sahen. Hatten die beiden es überhaupt schon selbst bemerkt??



- Kaya - 02.10.2011

Wenn ich während unserer Wanderung einige Dinge gelernt hatten, so waren es Geduld, Entgegenkommen aber auch Nachsicht mit den Ansichten anderer. Ich hatte Tryss zum Beispiel nicht dafür verurteilt, dass er dies und jenes falsch gemacht haben mochte, denn Fehler gehörten zum Leben nun mal dazu und wer keine solchen machte, der wirkte – sicher nicht nur – auf mich unheimlich. Denn so etwas gab es einfach nicht, auf diesem Standpunkt stand ich und würde ich bis ans Ende meines hoffentlich langen Lebens bleiben.

So war ich verdonnert, zu warten während Alvarez – der Fremde – sich darum bemühte, unsere Gruppe ein wenig zu erweitern, respektive zu verändern. Ich war dabei für den Moment sogar so etwas wie die Ruhe selbst, zumal ich ahnte, dass Tryss sich verändert haben würde. Aber in welche Richtung? War er weiser geworden? Erfahrener? Oder wollte er immernoch mit dem hübschen Dickschädel durch jede noch so dicke Wand? Die Fragen erübrigten sich alle, als der Rüde sich samt ansehnlichem Fell in mein Blickfeld schob und ein exzellentes Bild abgab, wie ich mir gestehen durfte – oder musste, je nach Betrachtungsweise. Glücklicherweise hatte sich Velvet nach ihrer Abstinenz wieder neben mir eingefunden und wurde mit Fellkontakt bedacht, soweit sie dem eben nicht ausweichen würde. Die Nähe tat gerade viel zu gut und gab einiges an Halt, wenn ich ehrlich mir selbst gegenüber war.

Ich hatte gerade zu einer ausschweifenden Begrüßung ansetzen und mittels Rutschwenk meine gute Laune und – vor allem – Wiedersehensfreude ausdrücken wollen, als Tryss mir in seiner typischen Art in die Parade fuhr. Eine Fragenflut die Ihresgleichen suchte, prasselte auf mich aber auch den einige Dezimeter entfernt stehenden Tamias herab, als gäbe es kein Morgen und alle Fragen müssten noch vor dem Sonnenuntergang beantwortet werden. So zumindest kam es mir vor und dennoch war ich bemüht, nicht allzu genervt, angestrengt zu wirken. Ich schloss die Augen zur Hälfte, so dass man meinen könnte, ich hätte sie zu Schlitzen verengt und wartete zunächst ab, bis Tryss seinen Wortschwall schließlich beendet hatte. Wenn er dachte, dass er so leicht davonkam, hätte er sich natürlich geschnitten, das lag ganz klar auf der Pfote.

Ich schnaufte in Vel's Nackenfell und verschaffte mir somit noch eine weitere kleine Pause, denn Skadi war die nächste, die sich daran machte, etwas zu fragen – und doch gab es schlussendlich nur eine kleinere Entgegnung für den jungen Rüden, so dass meine Pause nicht ganz so lang ausfiel wie ich sie mir eigentlich erhofft hatte. Schlussendlich aber hob ich den Fang wieder aus Vel's Nackenfell, holte tief Luft und stieß jene langsam wieder aus, nur um das Schauspiel einige Male zu wiederholen. Nicht etwa, um irgendwen zu ärgern, sondern um meine Gedanken zu sammeln. Und nicht, um irgendwem irgendetwas an den Kopf zu werfen.

„Tryss.“ begann ich schließlich und legte meinen Fokus ganz auf den jungen Rüden, der dennoch für sein Alter eine – aus meiner Sicht zumindest – erstaunliche Reife bewiesen hatte; zumindest war ich in seinem Alter noch nicht so weit gewesen. „Ich beantworte Dir gern jede einzelne Frage. Wenn Du sie einzeln stellen magst. Denn so viele Fragen auf einmal sind etwas...viel, mein Junge.“

Mit meinen ausklingenden Worten ahnte ich schon, dass ich mich wieder auf Dünnes Eis begab, denn 'Mein Junge' war nicht gerade die Floskel mit der man Tryss zum Freund gewann. Allerdings war sie erstens bewusst gewählt und kam somit zweitens von Herzen, denn vermutlich bekam ich dieses altväterliche eh nicht mehr aus den alten Knochen. Ich wartete ab und senkte den Kopf kurz, ehe ich ihn glatt wieder in Vel's Nackenfell vergrub. Da fühlte ich mich einfach am wohlsten im Moment. Und meine Nase ebenso.


[bei Tryss & Co – nahe Velvet, die Fellkontakt bekommt, antwortet]



- Kheran - 03.10.2011

Zufrieden leckte ich mir den letzten Rest Blut von den Lefzen und behielt zunächst meinen gemächlichen Schritt bei. Ich hatte es nicht sonderlich eilig, wieder auf den agressiven Tamias zu treffen, erst recht nicht, wenn es gerade eh eine gewisse Konfliktsituation gab. Dennoch hielt ich Naminaras Tempo problemlos und hatte auch schon bald die Witterungen der Fähen, des Problemrüden und mehrerer weiterer Wölfe in der Nase. Ich seufzte innerlich auf, als die junge Fähe neben mir beschleunigte und geradewegs auf die Gruppe zuhielt. Ich hielt mich lieber weiter ein wenig abseits, schließlich wusste ich nicht, wie die anderen Wölfe auf meine Erscheinung reagieren würden.

Während Naminara also zu den anderen Fähen aufschloss, wenngleich sie sich ein wenig im Hintergrund hielt, blieb ich lieber in sicherer Entfernung stehen und beobachtete erstmal die Situation. Ausser den beiden Fähen, wie hießen sie gleich? Skadi und... Velvet, genau, waren noch Tamias, zwei weitere, mir unbekannte Rüden und eine andere Fähe in der Nähe. Neugierig beobachtete ich, wie sie sich untereinander verhielten. Der große, graue Rüde sowie Tamias wurden von dem anderen, etwas jüngeren Rüden nur mit einem kurzen Zeichen des Erkennens begrüßt, bei der braunen Fähe fiel die Begrüßung schon etwas freundlicher aus. Begeistert wirkte er jedoch nicht von der ganzen Situation. Ebensowenig wie ich mich gerade fühlte. Sollte ich mich vorstellen? Doch schließlich gehörte ich noch nicht zum "Rudel", also beließ ich es dabei, meinem Hinterteil ein wenig Bodenkontakt zu bescheren und wartete einfach ab. Man würde schon früher oder später Gelegenheit zum Höflichkeitsaustausch finden.

[Am Rand der Gruppe | Beobachtet]



- Dekaja - 04.10.2011

Die Situation hatte sich vollkommen anders entwickelt, als ich eigentlich gedacht hatte, denn Alvarez war offenbar nicht grundlos zu uns zurückgekommen, er hatte Tryss ziemlich bestimmt mitgenommen im einige Dinge zu klären mit einem gewissen Kaya. Ich wusste zwar, dass Tryss mit anderen Wölfen als Arkanis unterwegs gewesen war, aber er hatte sich immer relativ bedeckt gehalten in seinen Informationen und damals wollte ich auch nicht sonderlich nachbohren, denn irgendwie war ihm dieses Thema eher unangenehm gewesen, zumindest hatte es wohl nun den Anschein, dass unsere beiden Jäger auf die andere Gruppe gestoßen waren. Da ich Tryss sehr mochte und es für unklug hielt mich mit beiden Welpen allein zu lassen, zumal Avis eh zu seiner Mama wollte, entschloss ich mich beide Fellbündel mitzunehmen, aber erklärte mich bereit, die beiden zu beschützen.

Tryss legte seinen weg relativ schnell zurück, während ich mit dem Welpen langsamer ging und dann, als die Gerüche stärker wurden sogar ganz abseits stehen blieb. Ich konnte deutlich eine weitere Gruppe an Wölfen ausmachen, wo auch Arkanis stand, doch zum Glück musste ich nicht alle Überredungskünste aufbringen um Avis davon abzuhalten zu seiner Mutter zu gelangen, denn sobald sie ältere Fähe uns entdeckt hatte war sie sofort zu uns gekommen und übernahm ihre beiden Zwerge nun selbst. Ich hätte nun eigentlich näher zu Tryss gehen können, entschloss mich aber lieber bei Arkanis zu bleiben, die sich stumm an meine Seite gesellt hatte. Ein Blick in ihre Richtung zeigte mir, dass sie ihre Welpen lieber nicht hier sehen wollte, also war es mir lieber hier als Schutz zu stehen. Die Welpen waren zu jung, um in solche Konflikte gezogen zu werden, außerdem ging es mir um ihre Sicherheit.

Meine Ohren waren äußerst neugierig nach vorn gerichtet, am liebsten wäre ich mittendrin gewesen, was aber eh ziemlich unklug war, also versuchte ich jedes einzelne Wort aus der Ferne mitzuhören und konzentrierte meine Augen und die unterschiedlichen Wölfe näher zu ordnen. So viele Wölfe hatte ich außerhalb meines Rudels niemals gesehen. Auf jeden Fall hatte Tryss nicht vor reißaus zu nehmen, sondern blieb sich seiner eigenen Art und Haltung treu, was mir gefiel. Meine Haltung allerdings vermittelte wohl, wie unwohl ich mich füllte, so stocksteif und mit unbewegter Miene wie ich dastand fiel mein Blick wieder auf Avis, der sich glücklich an seien Mutter gekuschelt hatte, das der kleine Pelz schaute gebannt auf das Zusammentreffen aus der ferne, in Sicherheit. Ich wartete ab, in Bereitschaft.


[Bei Avis mit Kanis und Kimya, abseits]